Brinkum (Stuhr)

Brinkum (Stuhr)

Brinkum ist seit der Eingemeindung 1974 ein Ortsteil der Gemeinde Stuhr (Landkreis Diepholz, Niedersachsen). Es ist mit etwa 10.000 Einwohnern Stuhrs größter Gemeindeteil und verfügt über die stärkste wirtschaftliche Infrastruktur.

Inhaltsverzeichnis

Lage und Nachbarorte

Brinkum liegt südlich von Bremen und grenzt unmittelbar und übergangslos an die Freie Hansestadt Bremen, Stadtteil Kattenesch. 4 m ü. NN.

Geschichte

Als Kirchdorf von 1063 lag Brinscimibroch an der gemeinen Heerstraße, die hier die Ochtum auf einer schon 1297 bezeugten Brücke überschritt und nach Osnabrück bzw. Minden und Hannover führte. Die Leister, also das in einigen Dörfern südlich von Bremen beheimatete Frachtfuhrgewerbe, kamen nicht nur aus Leeste, sondern auch aus Brinkum. 1811 erfolgte der Chausseebau durch Napoleon (Bremen-Osnabrück). Von November 1832 bis 1837 lebte Friedrich Wagenfeld (1810-1846) als Hauslehrer in Brinkum und veröffentlichte von hier aus die angeblich von ihm aufgefundene phönizische Chronik des Sanchuniathon. 1912 ließ die Gemeinde eine Markthalle errichten.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Anstelle der mittelalterlichen, 1384 erstmals erwähnten Kirche wurde 1842 von Friedrich August Ludwig Hellner die Kirche zum heiligen Kreuz als klassizistischer Saalbau errichtet.

Infrastruktur

Verkehr

Der Ort ist mit einer eigenen Abfahrt an die Autobahn 1 angebunden. Darüber hinaus ist der Flughafen Bremen in wenigen Minuten (<15) zu erreichen. Mit dem Stadtbus 55 (stündlich, Hauptverkehrszeit halbstündlich) erreicht man Bremen-Huchting mit Anschluss an die Straßenbahn (ca. 25 min.) Mit den Regionalbussen erreicht man mehrmals stündlich Bremen-Zentrum in 20-25 min., mit Umstieg zur Straßenbahn 6 den Flughafen in ca. 30 min.

Wirtschaft

Der Ortsteil Brinkum-Nord ist ein mittlerweile überregional bedeutsames Einzelhandelszentrum (Ikea, zahlreiche Factory Outlets, mehrere Fastfood-Ketten). Im Ort sind mit der Zentrale des Zeitarbeitsunternehmens Bindan/Teccon (etwa 3.500 Mitarbeiter) und dem Hauptsitz des Reiseveranstalters Wolters Reisen (rund 100 Mitarbeiter) namhafte Unternehmen vertreten.

Bildung

Brinkum hat eine Grundschule, eine kooperative Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe und ist Standort von Volkshochschule und Musikschule.

Kirchen

Neben einer evangelischen und einer katholischen Kirche ist seit 2004 auch eine Moschee am Ort.

Vereine

Der Shanty Chor Brinkum bei der 467. Schaffermahlzeit 2011 in Bremen

Brinkum pflegt einen jährlichen Sportaustausch mit Écommoy in Frankreich. Die größten Sportvereine sind der FTSV "Jahn" Brinkum und der Brinkumer SV.

Weit über die Gemeindegrenzen hinaus bekannt ist der 1985 gegründete Shanty Chor Brinkum e. V., der beispielsweise öfters im Rahmen der Bremer Schaffermahlzeit auftritt und dort die eintreffenden Schaffer und deren internationale Gäste mit einem Konzert auf dem Bremer Grasmarkt beim Ostportal des Alten Bremer Rathauses begrüßt.

Personen

Literatur

  • C.-H. Hüchting: 900 Jahre Brinkum 1063-1963. Brinkum 1963
  • Joachim Oltmann: Wieder in die Gänge kommen. Die Gemeinde Stuhr in der Nachkriegszeit 1945-1950. Brinkum, Fahrenhorst, Groß Mackenstedt, Heiligenrode, Moordeich, Seckenhausen, Stuhr, Varrel. (Hrsg.: Gemeinde Stuhr), Fischerhude 1990, 232 S. m. Abb.; ISBN 3-88132-168-3
  • Brinkum. In: Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Bremen Niedersachsen. München / Berlin 1992, S. 297
  • Gabriele Ullrich: Von starken und schwachen Frauen. Stuhr-Bremen-Weyher Lebensläufe aus vier Jahrhunderten. Fischerhude 1996, 144 S. m. 47 Abb.
  • Horst Rauschert: Erinnerungen an das alte Dorf Brinkum. Bilder und Texte bis 1945. Brinkum 2003, 155 S. mit ca. 300 Fotos
  • Hartmut Müller: Brinkum. In: Herbert Obenaus (Hrsg. in Zusammenarbeit mit David Bankier und Daniel Fraenkel): Historisches Handbuch der jüdischen Gemeinden in Niedersachsen und Bremen. Band 1 und 2 (1668 S.), Göttingen 2005, Seite 357-359
  • (AutorInnenkollektiv; Zusammenstellung und Bearbeitung: Helmuth Riewe und Irmgard Mainusch): Wenig Licht und sehr viel Schatten. Stuhr 1933 – 1945. Erinnerungen Stuhrer Zeitzeugen. (Hrsg.: Gemeinde Stuhr und Volkshochschule des Landkreises Diepholz), Stuhr 2006, 160 S. m. Abb.

Weblinks


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