Brochthausen

Brochthausen
Brochthausen
Wappen von Brochthausen
Koordinaten: 51° 33′ N, 10° 22′ O51.54805555555610.36187Koordinaten: 51° 32′ 53″ N, 10° 21′ 36″ O
Höhe: 187 m ü. NN
Einwohner: 559 (2. Aug. 2010)
Eingemeindung: 1973
Eingemeindet nach: Duderstadt
Postleitzahl: 37115
Vorwahl: 05529
Brochthausen (Niedersachsen)
Brochthausen
Brochthausen
Lage von Brochthausen in Niedersachsen
Brochthausen

Brochthausen ist ein Ortsteil der Stadt Duderstadt im Landkreis Göttingen in Niedersachsen.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Es liegt an der Kreisstraße 109 zwischen Fuhrbach, Hilkerode und Zwinge, acht Kilometer nordöstlich von Duderstadt an der Landesgrenze zu Thüringen und gehört zum Untereichsfeld. Am nördlichen Dorfrand beginnt das Naturschutzgebiet Rhumeaue / Ellerniederung / Gillersheimer Bachtal.

Geschichte

Brochthausen wurde 1334 erstmals urkundlich erwähnt In dieser Urkunde vom 22. Mai 1334 nannte Herzog Heinrich II. von Braunschweig den Ort im Rahmen einer jährlichen Abgabe. Er verpflichtete sich zur Zahlung eines Vierdings (einer viertel Mark) zugunsten der Brüder Dethard und Hermann von Zwinge aus seinem Gute zu Brochthausen, welches unter dem Namen "Wrochthusen" angegeben war. Ab dem 4. Oktober 1429 war der Ort ein durch Kauf erworbenes Ratsdorf der Stadt Duderstadt. Tile Wolf verkaufte die Orte Brochthausen, Kreterode und Huxtal an die Stadt, die fortan bis 1815 die jurisdiktionelle und politische Hoheit ausübten, indem Abgaben und Dienstleistungen gefordert wurden[1]. Zudem kam, durch den Eigentumsbesitz im Verlauf des Kaufs, noch die ökonomische Abhängigkeit der gesamten Gemarkung hinzu. Erst mit dem hannoverschen Ablösungsgesetz von 1831 begann sich das ökonomische Abhängigkeitsverhältnis allmählich zu lösen. Doch sollte es noch bis in das 20. Jahrhundert andauern.

In den Kriegen des 17. und 18. Jahrhunderts hatte Brochthausen, ähnlich wie die anderen Ratsdörfer Duderstadts, unter Einquartierungen, hohen Kontributionszahlungen und Plünderungen zu leiden.

Politik

Wappen

Das Wappen wurde am 9. Juni 1938 genehmigt.

Eine rote Wolfsangel aus dem Siegel derer von Wrochthausen ziert das Wappen dieses Ortsteiles.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Pfarrkirche St. Georg

Die Kirche St. Georg stellt nunmehr bereits die dritte Pfarrkirche Brochthausens dar, nachdem sich die beiden Vorgängerbauten auf das 14. und 16 Jahrhundert datieren lassen. Die heutige Kirche wurde 1891/92 nach den Plänen des Franziskaners Paschalis Gratze, der sich auch für das Gotteshaus in Breitenberg verantwortlich zeichnete, erbaut. Er schuf eine großzügige Backsteinkirche im neugotischen Stil in dem sich ein fünfseitig geschlossener Chor befindet. Vom Treppengiebel der Westfassade erstreckt sich ein 42 m hoher, gerahmter Turm, wobei zudem das Außenbild weiterhin durch hohe Lanzettfenster und durchbrochene, weißverputze Flächen der roten Backsteinummauerung gekennzeichnet wird. Der Innenraum wird überspannt von einem dreischiffigen Kreuzgewölbe und zeichnet sich durch seine in den Jahren 1989 bis 1991 rekonstruierte reiche Wandbemaldung aus. Die Wände des Innenraums variieren dabei in ihrer Farbe. Sie gehen über hellem Ocker beim Langhaus über Beige beim Gewölbe und Balu im Chorgewölbe. Weiterhin verbreiten sie über Pfeiler, Rippen, Gurte und Gewölbeflächen ein florales Dekor im grünlich, rötlichen, bräunlichen und beigen Ton. Fensterumrahmungen, unechtes Quadermauerwerk in der Hohe der Brüstung der Wände des Langhauses und ein teppichartiges rotes Muster im Chor sind weitere Bestandteile im Inneren der Kirche. An den östlichen Wänden des Seitenschiffs befinden sich Fresken, die unter anderem den heiligen Joseph und die Verkündigung abbilden. Vier Pfeilerfiguren stehen im Kontrast zu der neugotischen Innenausstattung der Kirche. Hierbei handelt es sich um Bildnisse des Petrus, Paulus, Johannes Nepomuk und Joseph. Weiterhin fällt eine textilbekleidete Barockmadonna und eine Figur Muttergottes aus Lindenholz, die sich auf das 14. bis 15. Jahrhundert datieren lässt, aus dem Rahmen.

Sonstiges

Unweit von Brochthausen liegt 2,5 km nordöstlich des Dorfes das Rittergut "Rotenberger Hof", ein ehemaliges Vorwerk derer von Minnigerode. Es gehört zwar politisch zum Ortsteil Pöhlde der Stadt Herzberg am Harz, ist jedoch postalisch, kirchlich, schul- und versorgungsmäßig nach Brochthausen und Duderstadt hin orientiert. Auf der knapp 2,5 km² umfassenden Wirtschaftsfläche richtete man ab 1994 einem Golfplatz ein.

Literatur

  • Horst Pakulla: Brochthausen vor 60 Jahren. In: Eichsfelder Heimatzeitschrift, Band 52. 2008, S. 459-460, Mecke, Duderstadt, 2008.

Einzelnachweise

  1. Johann Wolf: Geschichte und Beschreibung der Stadt Duderstadt mit Urkunden und 3 Kupfern. Rosenbusch, Göttingen 1803, S. 88.

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