Bruno Ablaß

Bruno Ablaß
Dr. Bruno Ablaß (1907)

Bruno Ablaß (* 10. Mai 1866 in Bunzlau; † 24. September 1942 in Hirschberg) war ein deutscher Politiker der DDP.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Beruf

Ablaß, der evangelischen Glaubens war, legte 1884 das Abitur auf dem Johannesgymnasium in Breslau ab. Anschließend nahm er dort ein Studium der Rechtswissenschaften auf, das er 1888 mit dem Referendarexamen abschloss. 1891 wurde er in Heidelberg zum Doktor der Rechte promoviert. Ein Jahr später legt er die Große Juristische Staatsprüfung ab. Seit 1893 war er in Hirschberg als Rechtsanwalt zugelassen, 1903 folgte die Zulassung als Notar. Er war Vorsitzender des örtlichen Spar- und Bauvereins. 1918 wurde er in den Vorstand der Anwaltskammer Breslau gewählt. Er gehörte außerdem der Kreissynode der örtlichen evangelischen Kirche an.

Sein Neffe Friedrich Ablass (1894–1949) gehörte in der Weimarer Zeit dem Hamburger Landesvorstand der Deutschen Staatspartei an und war Mitbegründer der Hamburger FDP, deren erstem Landesvorstand er angehörte.

Partei

Ablaß war Vorsitzender des Liberalen Bürgervereins in Hirschberg und gehörte der Fortschrittlichen Volkspartei an. Er beteiligte sich 1918 an der Gründung der DDP.

Abgeordneter

Der Stadtverordnetenversammlung von Hirschberg gehörte Ablaß seit 1896 an. 1918 wurde er Stadtverordnetenvorsteher. Von 1913 bis 1918 gehörte er für den Wahlkreis Hirschberg dem Reichstag des Kaiserreiches an. 1919/20 war er Mitglied der Weimarer Nationalversammlung. In der zweiten Lesung der Weimarer Reichsverfassung am 2. Juli 1919 sprach er sich gegen die Forderung der USPD aus, den deutschen Staat von „Deutsches Reich“ in „Deutsche Republik“ umzubenennen aus. Er begründete dies damit, dass die Bezeichnung „Reich“ nicht mehr für eine Monarchie stehe und auch bei der Staatsbezeichnung „Frankreich“ keiner auf die Idee käme, es handele sich um ein Kaiserreich, sondern allgemein bekannt sei, dass es sich um eine Republik handele.

Mitgliedschaften

Ablaß findet sich seit seiner Zeit als Student in Breslau in den Mitgliedslisten der Alten Breslauer Burschenschaft der Raczeks.[1] bzw. der Burschenschaft Arminia Breslau.[2]

Literatur

  • Helge Dvorak: Biografisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft. Band I Politiker, Teilband 1: A-E. Heidelberg 1996, S. 3–4. (mit Bild)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Hier tranken und sangen die Raczeks froh über hundert Jahr, Teil 4 in der Rubrik Was Sie über schlesische Geschichte wissen sollten, Schlesische Nachrichten, Ausgabe 04/2004
  2. Helge Dvorak: Biografisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft. Band I Politiker, Teilband 1: A-E. Heidelberg 1996, S. 3.

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