Bubber Miley

Bubber Miley

James „Bubber“ Miley (* 3. April 1903 in Aiken, South Carolina; † 20. Mai 1932 in New York City) war ein US-amerikanischer Jazztrompeter und -komponist.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Nach einer Dienstzeit von 18 Monaten in der Navy spielte Miley ab 1923 in verschiedenen New Yorker Jazzclubs, zuletzt bei Elmer Snowden´s „Washingtonians“. Die Stammbesetzung dieser Band, darunter auch Bubber Miley, wurde 1926 von Duke Ellington übernommen und bildete das erste Ellington-Orchester. In den Jahren bis 1929 entstanden eine Reihe historischer Ellington-Aufnahmen wie East St. Louis Toodle-Oo und Black and Tan Fantasy, die entscheidend durch Mileys Soli geprägt wurden. Miley, der aufgrund seiner Alkoholabhängigkeit als unzuverlässig galt und dafür bekannt war öfters während der Aufführung auf der Bühne zu schlafen, verließ das Ellington-Orchester 1929 und spielte in den folgenden zwei Jahren mit den Bands von King Oliver, Jelly Roll Morton und Hoagy Carmichael, wo er auch auf einigen Aufnahmen zusammen mit Bix Beiderbecke zu hören ist. Bubber Miley starb bereits 1932 an den Folgen von Alkoholmissbrauch und einer Tuberkulose.

Bedeutung

Bubber Miley ist zusammen mit dem Posaunisten Joe „Tricky Sam“ Nanton der Schöpfer des Growl-Stils, bei dem die Trompetenventile nur teilweise heruntergedrückt werden, und gleichzeitig ein Plunger-Dämpfer mit der linken Hand vor dem Schalltrichter des Instruments bewegt wird. Die so erzeugten Töne mit ihrem Wah-Wah-Effekt bildeten ein wesentliches Element der Klangfarbe des so genannten Jungle Style, für den das Ellington-Orchester in seinen frühen Jahren bekannt war und einen Großteil seines Erfolges ausmachte. Nach Mileys Ausscheiden wurde die Tradition dieses Spiels bei Ellington von Cootie Williams weitergeführt.

Nach Ansicht von Schuller verband sich bei Miley eine melodisch-kompositorische Begabung mit seiner Fähigkeit, spezifische Klangfarben zu erzeugen; seine Wichtigkeit für die klassische Melodieführung im Jazz wird unterschätzt. Vermutlich hat er den bedeutenderen Anteil an den mit Ellington geschaffenen Kompositionen East St. Louis Toodle-Oo, Black and Tan Fantasy und Creole Love Call.[1]

Sekundärliteratur

  • Gunther Schuller: Early Jazz. Its roots and musical development. New York usw.: Oxford University Press 1986; ISBN 0-19-504043-0

Anmerkungen

  1. Schuller, Early Jazz, S. 326f.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Bubber Miley — (James Miley) est un trompettiste de jazz américain, né le 3 avril 1903 à Aiken (Caroline du Sud) et décédé le 20 mai 1932 à New York. Bubber Miley est connu comme un des premiers spécialistes de la « plunger mute » dont il a su… …   Wikipédia en Français

  • James "Bubber" Miley — Infobox musical artist Name = James Bubber Miley Img capt = Img size = 150 Landscape = Background = non vocal instrumentalist Birth name = James Wesley Bubber Miley Alias = Born = birth date|1903|4|3 Died = death date and age|1932|5|20|1903|4|3… …   Wikipedia

  • Miley — ist ein Vorname und ein Familienname. Bekannte Namensträger Vorname Miley Cyrus (* 1992), amerikanische Sängerin und Schauspielerin Familienname Bubber Miley (1903–1932), US amerikanischer Jazztrompeter Dave Miley (* 1962), US amerikanischer… …   Deutsch Wikipedia

  • Miley (surname) — Miley as a surname may refer to: Dave Miley (born 1962), a former American baseball player and current manager George H. Miley, physicist James Bubber Miley (1903 1932), an American jazz musician Jessi Miley Dyer (born 1986), an Australian surfer …   Wikipedia

  • Miley —   [ maɪlɪ], Bubber, eigentlich James Miley, amerikanischer Jazzmusiker (Kornett, Trompete), * Aiken (S. C.) 3. 4. 1903, ✝ New York 20. 5. 1932; spielte u. a. 1925 29 bei Duke Ellington und gilt als Erfinder des Growl …   Universal-Lexikon

  • Irvis — Charles Irvis, meist Charlie Irvis geschrieben, (* 6. Mai 1899 in New York City; † 1939[1]) war ein US amerikanischer Jazz Posaunist, der ein frühes Mitglied der Band von Duke Ellington war. Irvis spielte mit Bubber Miley in einer Jugendband,… …   Deutsch Wikipedia

  • The Washingtonians — Duke Ellington und das Duke Ellington Orchestra 1943 Das Duke Ellington Orchestra (auch: Duke Ellington and his Orchestra, zunächst The Washingtonians) war eine Jazzband des Swing von den 1920er bis in die 1970er Jahre in unterschiedlichen… …   Deutsch Wikipedia

  • Duke Ellington Orchestra — Duke Ellington und das Duke Ellington Orchestra 1943 Das Duke Ellington Orchestra (auch: Duke Ellington and his Orchestra, zunächst The Washingtonians) war eine Jazzband des Swing von den 1920er bis in die 1970er Jahre in unterschiedlichen… …   Deutsch Wikipedia

  • East St. Louis Toodle-Oo — ist eine Jazz Komposition von Duke Ellington und Bubber Miley[1] aus dem Jahr 1927. Inhaltsverzeichnis 1 Der „Jungle Style“ 2 Die Komposition 3 Literatur …   Deutsch Wikipedia

  • Black and Tan Fantasy — ist eine Jazz Komposition von Duke Ellington und Bubber Miley[1]aus dem Jahr 1927. Am 7. April 1927 spielte das Duke Ellington Orchestra das Stück ein, das mehr als irgendein anderes der Band den ersten Ruhm einbrachte. Es erreichte im Mai 1928 # …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”