Buchholz (Sachsen)

Buchholz (Sachsen)
Buchholz
Koordinaten: 50° 34′ N, 13° 0′ O50.56694444444412.996111111111565Koordinaten: 50° 34′ 1″ N, 12° 59′ 46″ O
Höhe: 565 m ü. NHN
Einwohner: 8067 (1946)
Eingemeindung: 1949
Postleitzahl: 09456
Vorwahl: 03733

Buchholz war bis zu seiner Zwangsvereinigung mit Annaberg zur Stadt Annaberg-Buchholz eine selbständige Bergstadt im sächsischen Erzgebirge.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Historische Entwicklung

Seit der Leipziger Teilung 1485 verlief die Landesgrenze zwischen dem ernestischen und dem albertinischen Sachsen im Tal der Sehma. Nach Bergfunden auf Grünhainer Klostergebiet wurde 1495 unterhalb von Annaberg, eine weitere Bergbausiedlung angelegt, die den Namen „St. Katharinenberg im Buchholz“ erhielt, woraus sich später der Stadtnamen Buchholz abkürzte. Obwohl bereits 1501 erste Privilegien wie steuerfreies Backen, Schlachten, Brauen und Schenken durch Kurfürst Friedrich dem Weisen in Wittenberg erteilt wurden, gab es in dem Jahr erst 16 Hausbesitzer in der neuen Stadt. Der Kirchenbau wurde 1504 begonnen, 1511 folgten der Bau der Schule und der Münze. Erst nach der Wittenberger Kapitulation kam auch Buchholz zum albertinischen Teil Sachsens. Zu Zeiten der Reformation trug die Sehma die Religionsgrenze zwischen evangelischen und katholischen Gebieten.

Buchholzer Stadtwappen

Das Stadtsiegel zeigte die Heilige Katharina mit Schwert und zersprungenem Rad, dazu kleine Buchen und die für die Stadtgründung maßgebliche Bergbauszenerie. Buchholz stand in bergbaulicher Hinsicht jedoch immer im Schatten seiner bedeutenderen Nachbarstadt Annaberg. Zu den frühen Bergwerken zählen der Käsehans, die Grube St. Apollonia, der St. Wenzel und der St. Andreas. Im 16. Jahrhundert baute sich die Bevölkerung mit Spitzenklöppelei und Posamentenherstellung ein wichtiges wirtschaftliches Standbein auf. Die Bedeutung von Buchholz bestand darin, dass sich hier Handwerker und Händler niederließen. Jedoch wurde der Stadt erst 1520 ein Markttag bewilligt.

1620 und in den Folgejahren erfuhr Buchholz einen großen Zuzug von böhmischen Exulanten, insbesondere aus Gottesgab und St. Joachimsthal. Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Stadt (ohne Stadtmauer) schwer verwüstet. 1868 wurde in der Stadt ein Herstellungsverfahren für Perlgewebe erfunden, das – als Buchholzer Monopol – zu einem wirtschaftlichen Aufschwung führte.

Im Zweiten Weltkrieg wurde Buchholz bei einem Bombenangriff englischer Flugzeuge, bei dem 127 Wohnungen und die Kirche zerstört wurden, am 14. Februar 1945 schwer getroffen. Nach Kriegsende wurden die beiden Städte Annaberg und Buchholz auf Anweisung des sowjetischen Stadtkommandanten 1949 zwangsvereinigt.

Bevölkerungsentwicklung

  • 1552: 263 besessene Mann, 49 Inwohner
  • 1748: 106 besessene Mann
  • 1834: 1424
  • 1871: 5247
  • 1890: 7808
  • 1910: 9679
  • 1925: 8919
  • 1939: 8959
  • 1946: 8067
Quelle: Digitales Historisches Ortsverzeichnis von Sachsen

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

  • St.-Katharinenkirche
  • ehemaliges Rathaus mit Marktplatz und Statue des Stadtgründers Friedrich der Weise

Parks

  • Waldschlösschenpark Buchholz mit Parkhotel, Teich, Parkbühne und Silberlandhalle (Sport)

Kirchen und Religionsgemeinschaften

  • St.-Katharinen-Kirche
  • Friedhofskirche
  • Landeskirchliche Gemeinschaft

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Weitere Persönlichkeiten

  • Christian Meltzer (1655–1733), war 46 Jahre lang Pfarrer in Buchholz und verfasste eine bedeutende Buchholzer Chronik
  • Carl Ackermann (1790–1865), Verleger

Literatur

  • Christian Meltzer: Historische Beschreibung des St. Catharinenberges im Buchholz. Annaberg o. J. (1929)
  • Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Hrsg.]: Von Annaberg bis Oberwiesenthal. Werte der deutschen Heimat Band 13. Berlin 1968.
  • Rudolf Nicolai: 450 Jahre Buchholz und seine Kirche. Streifzüge durch die Geschichte des oberen Erzgebirges. Heft 39. Annaberg-Buchholz 2000. (Nachdruck eines Vortrages von 1951) Download (pdf 201 KB)
  • Joachim Reim: Buchholzer Geschichte und Geschichten. Aufgeschrieben und zusammengestellt zur 500-Jahrfeier der Stadt Buchholz im Jahre 2001. Heft 1. Streifzüge durch die Geschichte des oberen Erzgebirges. Heft 34. Annaberg-Buchholz 1999. Download (pdf 377 KB)
  • Joachim Reim: Buchholzer Geschichte und Geschichten. Aufgeschrieben und zusammengestellt zur 500-Jahrfeier der Stadt Buchholz im Jahre 2001. Heft 2. Streifzüge durch die Geschichte des oberen Erzgebirges. Heft 35. Annaberg-Buchholz 2000. Download (pdf 650 KB)
  • Thomas Möckel und Werner Graupner: Buchholz im Erzgebirge Ein fotographischer Streifzug durch das 20. Jhd. Verlag Heidler & Fahle, Scheibenberg 2000/2001

Weblinks


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