Bund für deutsche Schrift

Bund für deutsche Schrift

Der Bund für deutsche Schrift und Sprache (BfdS), 1918 als „Bund für deutsche Schrift“ gegründet, ist ein gemeinnütziger Verein, der sich der Pflege und dem Erhalt der deutschen Schriften sowie der deutschen Sprache als Kulturgut verschrieben hat.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

1918 wurde der Verein gegründet und eine eigene Vereinszeitschrift eingeführt. In der Zeit 1922–23 wurde das Erscheinen der Zeitschrift unterbrochen und 1927 erhielt sie ihren heutigen Titel „Die deutsche Schrift“. Vorgängervereinigungen, die 1918 im Bund für deutsche Schrift aufgingen, waren u.a. der Schriftbund deutscher Hochschullehrer und die Vereinigung der Freunde deutscher Schrift.

Verein und Zeitschrift wurden 1941 nach dem Frakturverbot des Nazi-Regimes aufgelöst. Es kam zum Verbot der deutschen Schriften und zur allgemeinen Einführung der Antiqua als sogenannter Normalschrift.

1951 nahm der Bund seine Tätigkeit wieder auf, 1951 wurde auch die Zeitschrift „Die deutsche Schrift“ wieder aufgelegt, die seit 1984 vierteljährlich erscheint. Folge 2/2004 war das 150. Heft seit 1951.

1989 wurde der Name des Bundes in „Bund für deutsche Schrift und Sprache“ geändert.

Seit den 1990er Jahren hat der Bund den Status eines eingetragenen Vereines (e. V.).

Logo

Logo des BfdS von ca. 1930 bis ca. 1981
Absenderangaben des BfdS auf einem Brief mit dem Logo

Das ursprüngliche Logo des Bundes wurde um 1927 vom Berliner Werbegraphiker Georg Wagner entworfen und zeigte die Frakturbuchstaben B, f, D und S auf schwarzem Hintergrund. Seit 1982 wird als Logo die S-Versalie der Schriftart Manuskript-Gotisch in der Farbe HKS 33 (Veilchen) verwendet. [1]. Der Bund gibt an, dass dieses Zeichen "wohl der prächtigste Buchstabe, den wir in unseren sämtlichen Druckschriften überhaupt haben [ist], eine königliche Gestalt mit Zepter und weitgeschwungenem Mantel". [2]

Stiftung Deutsche Schrift

Der BfdS verwaltet seit 1993 in der „Stiftung Deutsche Schrift“ ein Sondervermögen. Der Zweck der Stiftung ist die „Erhaltung, Förderung und Verbreitung“ der gebrochenen Schriftarten [3]:

  1. Druckschriften: Gotisch, Schwabacher, Fraktur;
  2. Schreibschriften: deutsche Kurrentschrift, Sütterlinschrift, Offenbacher Schrift

Die Stiftung vergibt dazu Förderpreise für typografische Arbeiten, die ausschließlich oder überwiegend in diesen Schriftarten gestaltet sind.

Position

Die Veröffentlichungen des Bundes sind im wesentlichen politisch neutral gehalten und haben die deutsche Schrift- und Sprachkultur zum Inhalt, dies auch im Kontext zu Entwicklungen und Schwierigkeiten bei anderen Kulturen und Völkern.

Der BfdS steht der Rechtschreibreform von 1996 kritisch gegenüber und nennt diese einen „Angriff auf die deutsche Sprache“ [4]. Im Zusammenhang mit der Rechtschreibreform beziehen sich die Publikationen u.a. auf die Arbeit des Reformgegners Theodor Ickler.

Aktivitäten

Der Bund ist auch immer wieder auf jährlich wiederkehrenden Veranstaltungen wie der Leipziger Buchmesse mit einem Stand vertreten, wo in Fraktur gesetzte Werke über Schriftgeschichte oder Typographie ausgestellt werden. Ebenso ist der Bund schon mehrmals auf dem Sudetendeutschen Tag anwesend gewesen.

Siehe auch

Weblinks

Quellen

  1. Die deutsche Schrift 4/2001, S. 3 der Jubiläumsbeilage
  2. Infobroschüre "Deutsche Schrift" des Bundes
  3. Stiftung Deutsche Schrift [1]
  4. Zielsetzung des BfdS [2]
  • Bundesnachrichten des BfdS 1921 - 1926
  • Die deutsche Schrift 1927 - 1940; 1951-2008
  • BfdS Schriftenreihe Heft 14: Gerald Newton. Wie Phönix aus der Asche.
  • Silvia Hartmann: Fraktur oder Antiqua. Der Schriftstreit von 1881 bis 1941, Peter Lang, Frankfurt am Main u. a. 1998 (2. üb. A. 1999), ISBN 978-3-631-35090-4
  • Albert Kapr: Fraktur. Form und Geschichte der gebrochenen Schriften, Hermann Schmidt, Mainz 1993, ISBN 3-87439-260-0

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