Bunde

Bunde
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Bunde
Bunde
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Bunde hervorgehoben
53.1833333333337.26666666666672
Basisdaten
Bundesland: Niedersachsen
Landkreis: Leer
Höhe: 2 m ü. NN
Fläche: 121 km²
Einwohner:

7.524 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 62 Einwohner je km²
Postleitzahl: 26831
Vorwahl: 04953
Kfz-Kennzeichen: LER
Gemeindeschlüssel: 03 4 57 024
Gemeindegliederung: 5 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Kirchring 2
26831 Bunde
Webpräsenz: www.gemeinde-bunde.de
Bürgermeister: Gerald Sap (SPD)
Lage der Gemeinde Bunde im Landkreis Leer
Borkum Lütje Horn (gemeindefrei) Bunde Weener Westoverledingen Rhauderfehn Leer (Ostfriesland) Ostrhauderfehn Detern Jemgum Moormerland Nortmoor Brinkum Neukamperfehn Holtland Firrel Schwerinsdorf Filsum Uplengen Hesel Landkreis Leer Landkreis Leer (Borkum) Niedersachsen Landkreis Emsland Königreich der Niederlande Emden Landkreis Aurich Landkreis Wittmund Landkreis Friesland Landkreis Ammerland Landkreis CloppenburgKarte
Über dieses Bild

Bunde (ostfr. Platt: Bunn) ist eine Gemeinde im ostfriesischen Landkreis Leer in Niedersachsen. Bunde liegt im Rheiderland, einer der vier historischen Landschaften des Landkreises Leer. Die Gemeinde liegt am Dollart, einer Bucht der Nordsee und hat als einzige ostfriesische Kommune eine Landgrenze zu den Niederlanden.

Bunde zählt zu den kleineren Einheitsgemeinden Ostfrieslands. Die etwa 7500 Einwohner leben auf zirka 121 Quadratkilometer, was eine recht geringe Einwohnerdichte von 62 pro Quadratkilometer ergibt. Etwas mehr als die Hälfte der Einwohner (knapp 3900) lebt im namensgebenden Hauptort. Bemerkenswert ist der hohe Anteil von knapp neun Prozent Niederländern.

Im Wynhamster Kolk befindet sich mit 2,5 Meter unter dem Meeresspiegel eine der tiefsten Stellen der Bundesrepublik. Es handelt sich dabei um ein Anfang des 19. Jahrhunderts trockengelegtes Gebiet, das nach der Zweiten Cosmas- und Damianflut 1509 vom Meer überspült wurde. Weite Teile des Gemeindegebietes wurden dem Meer durch Anlegung von Poldern wieder abgerungen.

Die Gemeinde ist wirtschaftlich von Landwirtschaft und Tourismus geprägt. Seit 1998 ist die Gemeinde „Staatlich anerkannter Erholungsort“. Produzierendes Gewerbe spielt nur eine sehr untergeordnete Rolle. Bunde ist eine Auspendler-Gemeinde, vor allem in die Kreisstadt Leer. Die niederländischen Einwohner pendeln zumeist ins Nachbarland. Das Land Niedersachsen führt Bunde als Grundzentrum.

Zum kulturellen Erbe der Gemeinde zählen die Reformierte Kreuzkirche im Hauptort aus dem 13. Jahrhundert und das Steinhaus Bunderhee, eine später erweiterte Turmburg aus dem 14. Jahrhundert und damit eine der ältesten Burganlagen Ostfrieslands. In den Poldergebieten stehen darüber hinaus einige außergewöhnlich große Gulfhöfe.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Lage und Ausdehnung

Lage von Bunde im Rheiderland

Die Gemeinde Bunde liegt im Rheiderland, einem der vier historischen Landstriche im Landkreis Leer neben dem Overledingerland, Moormerland und Lengenerland. Das Rheiderland ist die einzige Region innerhalb Ostfrieslands, die sich links der Ems befindet. Die Kreisstadt Leer liegt etwa 18 Kilometer östlich des Hauptortes Bunde.

Die Gemeinde ist die einzige Kommune Ostfrieslands, die eine gemeinsame Landgrenze mit den Niederlanden hat. Der niederländische Ort Bad Nieuweschans (Bad Neuschanz in der Provinz Groningen) ragt in die Gemeindefläche von Bunde hinein. Im Nordwesten wird die Gemeinde Bunde von der Meeresbucht Dollart begrenzt, die zum Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer gehört.

Bedingt durch die Grenzlage Bundes befindet sich die nächstgelegene Großstadt in den Niederlanden. Groningen liegt etwa 50 Kilometer westlich. Die nächstgelegene deutsche Großstadt ist das rund 70 Kilometer entfernte Oldenburg in östlicher Richtung.

Das Rheiderland mit Bunde liegt innerhalb von Ostfriesland recht isoliert, da es durch die Ems vom deutlich größeren, einwohnerstärkeren und wirtschaftlich erfolgreicheren Rest der Region abgegrenzt ist. In der Vergangenheit wurde diese Randlage innerhalb der Region durch Fährverbindungen zumindest abgemildert. Von mehreren Fährverbindungen von Rheiderländer Dörfern aus ist lediglich diejenige zwischen Ditzum und dem Emder Stadtteil Petkum übriggeblieben. Auf dem Straßenwege hingegen blieb besonders das nördliche Rheiderland (und damit Teile der Gemeinde Bunde) lange Zeit eher abgeschieden. Verstärkt wurde diese Randlage innerhalb Ostfrieslands und Deutschlands noch durch die Grenzlage zu den Niederlanden, die erst durch die Grenzöffnungen im Zuge der europäischen Einigung an Bedeutung verloren hat. Der Bau der Bundesautobahn 31 auf dem Gebiet des Rheiderlands, der Ende der 1980er/Anfang der 1990er Jahre beendet war, hat die Nachteile der Randlage etwas abgemildert.

Geologie und Hydrologie

Das geologische Bild wird teilweise vom Pleistozän, teilweise vom Holozän bestimmt. Der Ort Bunde liegt im Süden eines kleinen, süd-nördlich verlaufenden Geestrückens mit dem Ortskern in einer Höhe von 8,6 Meter über Normalnull.[2] Außerhalb dieser Geestinsel ist das Gemeindegebiet grob in einen nordwestlichen und einen südöstlichen Teil aufgeteilt. Im Südosten des Gemeindegebietes befinden sich ausgedehnte Hochmoorgebiete, die – von Naturschutzgebieten abgesehen – landwirtschaftlich intensiv genutzt werden. Westlich des Ortsteils Wymeer befinden sich überschlickte Moore. Der gesamte Nordwesten der Gemeinde hingegen wurde nach 1509 Stück für Stück dem Dollart wieder abgerungen. Es handelt sich somit um Kalkmarsch- und Kleimarschböden von hoher Ertragsfähigkeit. In den Altpoldern, die etwa bis zum 18. Jahrhundert eingedeicht wurden, ist die Bodenverwitterung durch Entkalkung und Versauerung bereits weit fortgeschritten. Die Entkalkungstiefe liegt bei etwa 30 bis 70 Zentimetern. In den neueren Poldern hingegen liegt sie höchstens bei 30 Zentimeter Tiefe, was zu einer höheren Fruchtbarkeit der Böden beiträgt.[3]

Schema einer Auskolkung in der Gewässersohle

Das Relief des Gemeindegebiets ist nur wenig ausgeprägt. Im Wynhamster Kolk bei Ditzumerverlaat befindet sich eine der tiefsten Landstellen Deutschlands. Der Kolk entstand beim Dollartdurchbruch 1509 und liegt 2,50 Meter unter dem Meeresspiegel. Der Kolk und das ihn umgebende Gebiet von etwa 160 Hektar Größe wurden ab 1804 durch eine Wasserschöpfmühle trockengelegt.

Flächennutzung

Flächennutzung 2009
Nutzung Fläche in ha
Gebäude- und Freiflächen 564
davon Wohnflächen 321
davon Gewerbe- und Industrieflächen 39
Betriebsflächen 5
davon Abbauflächen (besonders Sand) 1
Erholungsflächen 23
davon Grünanlagen 8
Verkehrsflächen 302
davon Straßen, Wege, Plätze 292
Landwirtschaftsflächen 8.926
davon Moore 87
Wasserflächen 2.166
Waldflächen 37
Flächen anderer Nutzung 75
davon Friedhöfe 3
davon Unland 15
Gesamtfläche 12.100

Die Flächennutzungstabelle[4] rechts macht den überragenden Anteil der Landwirtschaftsflächen in der Gemeinde Bunde auf Geest und Marsch von fast 74 Prozent deutlich. 87 Hektar davon sind noch reines Moorgebiet. Die Natur- und Landschaftsschutzgebiete sind zum größten Teil mit den Landwirtschaftsflächen erfasst, da sie extensiv genutzt werden.

Gewässer, vor allem Teile des vorgelagerten Wattgebiets des Dollarts, aber auch Entwässerungsgräben, bedecken 18 Prozent des Gemeindegebietes. Aufgrund der flachen Wattgebiete vor Heinitzpolder und Kanalpolder ist heute ein (tideabhängiger) Hafen nicht mehr möglich und wegen der Schutzgebiete auch nicht sinnvoll. Bunde ist nur spärlich bewaldet – selbst innerhalb des waldarmen Ostfrieslands, das im deutschen Vergleich eine extrem unterdurchschnittliche Waldfläche aufweist. Abgesehen von ausgedehnten Wallheckenlandschaften ist die Gemeinde sehr baumarm. Es gibt nur wenige kleinere aufgeforstete Flächen, wie das Wäldchen hinter dem Friedensweg. Bäume wurden zudem als Windfang, zur Einfriedung von Feldern und als Straßengrün gepflanzt. In früheren Jahrhunderten wurde der Baumbestand auf den Geestflächen gerodet, um Bauholz und Flächen für die Landwirtschaft zu gewinnen.

Nachbargemeinden

Bunde grenzt an fünf Kommunen, die in zwei Staaten und innerhalb Deutschlands in zwei Landkreisen liegen. Nachbarn im Landkreis Leer sind die beiden anderen rheiderländischen Kommunen: die Gemeinde Jemgum im Norden und Nordosten sowie die Stadt Weener im Osten. Im Süden grenzt Bunde an die Gemeinde Rhede im Landkreis Emsland. Die westlichen Nachbargemeinden sind niederländisch: Im Südwesten liegt Bellingwedde und im Westen die Gemeinde Oldambt, die am 1. Januar 2010 durch den Zusammenschluss der bisherigen Gemeinden Reiderland, Scheemda und Winschoten gebildet wurde. Zuvor war Reiderland (im Niederländischen ohne „h“ geschrieben) die westliche Nachbargemeinde Bundes. Im Nordwesten hat Bunde keine Landgrenze, dort liegt der Dollart.

Gemeindegliederung

Die Gemeinde Bunde hat fünf Ortschaften mit je einem Ortsvorsteher, die aus den Mitgliedsgemeinden der am 1. November 2001 aufgelösten Samtgemeinde Bunde hervorgingen:

Ortschaft Einwohner Fläche (km²)[5] Karte
Boen 461 8,81
Bunderortschaften.png
Bunde 3.885 19,69
Bunderhee 598 16,17
Dollart 1.285 53,40
Wymeer 1.351 22,96
Gesamt 7.580 121,03

Ein Sonderfall ist die Ortschaft Dollart. Diese besteht aus mehreren Dörfern und war bis 1973 selbst eine Samtgemeinde. Einen historischen Ort namens Dollart gab es nicht. Die in der heutigen Ortschaft Dollart zusammengefassten Dörfer Bunderhammrich, Ditzumerhammrich, Ditzumerverlaat, Heinitzpolder, Kanalpolder und Landschaftspolder haben immer noch ein starkes Eigenleben. Sie umfassen den Großteil der seit 1509 von der See zurückgewonnenen Polder.

Heute wohnen in den fünf Ortsteilen auf rund 121 Quadratkilometer mehr als 7500 Einwohner. Die Einwohnerdichte von ungefähr 62 pro Quadratkilometer ist selbst im innerostfriesischen Vergleich sehr niedrig. Ostfriesland ist mit rund 148 Einwohnern pro Quadratkilometer bereits dünner besiedelt als Niedersachsen (etwa 168) und Deutschland (etwa 230).

Klima

Bunde liegt in der gemäßigten Klimazone, hauptsächlich im direkten Einfluss der Nordsee. Im Sommer sind die Tagestemperaturen tiefer, im Winter häufig höher als im weiteren Inland. Das Klima ist von der mitteleuropäischen Westwindzone geprägt.

Nach der effektiven Klimaklassifikation des Geografen und Klimatologen Wladimir Peter Köppen befindet sich Bunde in der Einteilung Cfb.

  • Klimazone C: warm-gemäßigtes Klima
  • Klimatyp Cf: feucht-gemäßigtes Klima
  • Klimauntertyp b: warme Sommer

Die nächstgelegene Wetterstation befindet sich in Emden, das ebenfalls am Dollart und vom Hauptort Bunde nur etwas mehr als 15 Kilometer Luftlinie entfernt liegt.


Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Emden (Messstation Wolthusen)
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Temperatur (°C) 1,3 1,5 4,1 7,3 11,8 14,9 16,4 16,3 13,7 10 5,6 2,6 Ø 8,8
Niederschlag (mm) 67,1 45,5 62,3 48,6 60,2 70,5 82,1 72,8 66,6 72,8 83 73,5 Σ 805
Sonnenstunden (h/d) 1,32 2,57 3,61 5,36 6,77 6,6 6,26 6,35 4,73 3,09 1,9 1,03 Ø 4,1
T
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Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
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67,1 45,5 62,3 48,6 60,2 70,5 82,1 72,8 66,6 72,8 83 73,5
  Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez

Geschichte

Die heutige Einheitsgemeinde Bunde entstand 2001. Sie ist geografisch allerdings deckungsgleich mit der Samtgemeinde Bunde, die 1973 im Zuge der niedersächsischen Gemeindereform gegründet wurde. Die Geschichte der einzelnen Ortsteile ist jedoch deutlich älter. Sie lässt sich urkundlich bis ins Mittelalter zurückverfolgen. Funde aus der Ur- und Frühgeschichte sind bis dato im Vergleich zu anderen ostfriesischen Kommunen (besonders jenen auf der Geest) allerdings spärlich.

Ur- und Frühgeschichte

Steinzeitliche Artefakte sind in Bunde auf einer Sandanhöhe entdeckt worden. Eine aus Geweih gefertigte Axt wurde 1992 in Landschaftspolder entdeckt, sie stammt aus dem Mesolithikum oder der jüngeren Bronzezeit. Die Anwesenheit der Römer im Bereich der Unterems wurde mit der Entdeckung des Römerlagers Bentumersiel nachgewiesen. Auch auf dem Gebiet der Gemeinde Bunde wurden Tonscherben der römischen Kaiserzeit entdeckt,[2] desgleichen in Bunderhammrich.[6]

Mittelalter

Steinhaus Bunderhee, ein ehemaliger Häuptlingssitz

Aufgrund seiner Lage auf einem Geestrücken blieb der Ort von den großen Sturmfluten des Mittelalters verschont, denen die Hälfte des Rheiderlandes zum Opfer fiel. Durch die hochseesichere Lage und die Position als Grenzort zu den Niederlanden an einer wichtigen West-Ost-Verkehrsstraße, die das Groninger Land mit Oldenburg verband, gewann Bunde als Handelsort im Mittelalter an Bedeutung. Dies kann an der imposanten Kreuzkirche aus dem 13. Jahrhundert abgelesen werden.

Die Zweite Marcellusflut im Jahre 1362 führte zu einem ersten größeren Einbruch des Dollarts. Vom 14. bis zu Beginn des 16. Jahrhunderts wurde Bunde somit für etwa 200 Jahre zu einem wichtigen Hafenort, worauf das Wappen mit dem Dreimaster hinweist. Die genaue Lage des Hafens ist nicht sicher; verschiedene Stellen kommen in Betracht: der „Katjedeep“ („Katzentief“), die Bunder Burg oder das Steinhaus Bunderhee. Erwogen wurde auch das Tjücher Siel, das einzige nachgewiesene Siel, das dort gelegen war, wo der „Oll Diek“ (Alter Deich) beginnt.[7] Die Sturmfluten nötigten die Einwohner der Ortsteile Boen und Wymeer, ihre Siedlungen weiter südwärts in höher gelegenes Terrain zu verlegen.

Im 14. und 15. Jahrhundert lassen sich verschiedene Häuptlinge nachweisen, von deren noch Grabsteine in der Kirche zu finden sind. Im Jahr 1391 trat Okkel Noneka als Bunder Häuptling in Erscheinung. Bis zu Beginn des 15. Jahrhunderts befand Bunde sich unter dem Einfluss der Groninger Ommelande. Als das Geschlecht der tom Brok ab 1400 seine Herrschaft ausdehnte, stand Bunde zwischenzeitlich im Machtbereich von Keno II. tom Brok. Nach Niederschlagung der tom Broks im Jahr 1427 erstarkten wieder die örtlichen Häuptlinge. In den Jahren 1443 bis 1471 sind Luwert Saninga und Wiard Memminga als Häuptlinge in Bunde nachweisbar.[2] Häuptlingssitz war wohl die Burg im Börgerland, im Westen des Ortskerns, von der keine oberirdischen Reste, sondern nur noch ein Hügel mit Burggraben erhalten sind. Eine weitere Häuptlingsburg war das dreigeschossige Steinhaus Bunderhee, das um 1400 erbaut und in den Jahren 1712–1735 um den barocken Wohnanbau erweitert wurde. Als eine der wenigen Häuptlingsburgen dieser Art ist sie im Wesentlichen unverändert erhalten.

Kloster Dünebroek (Stich aus dem 17. Jh.)

Im Mittelalter gehörte Bunde zur katholischen Propstei Hatzum im Bistum Münster. Die Kommende Dünebroek des Johanniterordens, 1319 erstmals erwähnt, verlor nach der Reformation an Bedeutung. 1521 wird zum letzten Mal von männlichen Klosterbewohnern berichtet. Im Jahr 1540 wohnen nur noch einige Schwestern dort; 1547 wird das Kloster geplündert.[8] Im Zuge der Ausdehnung des Dollarts wurde das Kloster Palmar bereits 1447 aufgehoben.

Bunde unter den Grafen und Fürsten Cirksena (1464 bis 1744)

Mit der Erhebung des Häuptlingsgeschlechts der Cirksenas in den Reichsgrafenstand im Jahr 1464 wurde das Rheiderland Teil der Reichsgrafschaft Ostfriesland. Als Graf Edzard der Große gegen die Niederlande vorging, fielen 1501 Groninger über Bunde her und brandschatzten Dorf und Kirche. Edzard förderte die Reformation, die in den 1520er Jahren Einzug in Ostfriesland hielt. Bunde wurde evangelisch-reformiert und hatte um 1528 Folcardus und Johann van Hoorn als reformierte Pastoren.[9] Für Wymeer ist der erste reformierte Pfarrer für 1564 bezeugt.

Im Jahr 1509 erreichte der Dollart mit der Zweiten Cosmas- und Damianflut seine größte Ausdehnung und überschwemmte den Großteil der heutigen Gemeinde. Einige bewohnte Inseln wie Jarden und Blinke blieben jedoch im Dollart bestehen und dienten den Einwohnern Bundes bei kriegerischen Überfällen als Zufluchtsort.[10] Unmittelbar nach dieser großen Sturmflut wurden verschiedene Maßnahmen zur Landgewinnung und zur schrittweisen Einpolderung ergriffen. So wurde der „Oll Diek“ zu Beginn des 16. Jahrhunderts als Verteidigungsdeich gebaut. Er findet seine Fortsetzung im Schwelchdeich bei Dünebroeck, der möglicherweise bereits zur Landgewinnung diente.

Im weiteren Verlauf des 16. Jahrhunderts hatte Bunde unter den Pestepidemien zu leiden. Pastor Oldeborch berichtet für 1566 von 300 Pesttoten.[11] Infolge des Spanisch-niederländischen Krieges fiel Herzog von Alba in das Rheiderland ein und plünderte Bunde, bevor er in der Schlacht von Jemgum (1568) über Ludwig von Nassau siegte.

Auf deutscher Seite begann die Einpolderung 1605 mit Bunderneuland (936 ha),[12] sodass Bunde wieder ein Ort im Binnenland wurde. Um das Anwachsrecht entstand ein langer Streit mit den Grafen Ostfrieslands. Weitere Einpolderungen erfolgten erst Jahrzehnte später: 1682 der Charlottenpolder (255 ha), und 1705/1707 Interessentenpolder (Süder- und Norder-Christian-Eberhardspolder, insgesamt 1391 ha).[12] Bei der Eindeichung des Charlottenpolders 1682 kam es zu einem der beiden größten Laveys in Ostfriesland, wie dort die Streiks und (teils militanten) Erhebungen der Deicharbeiter hießen. Der wilde Streik entstand durch die miserablen Arbeitsbedingungen und ausstehende Lohnzahlungen. Der wilde Streik, in Zuge dessen auch Beutezüge auf Bauernhöfen stattfanden, wurde schließlich von herbeigeeilten Soldaten aus der Festung Leerort niedergeschlagen, wobei es jedoch keine Toten gab.[13]

Während Bunde bis zum 17. Jahrhundert wirtschaftlich hauptsächlich durch die Landwirtschaft geprägt war, siedelten sich im Zuge der Einpolderungen Handwerker an, die bald einen großen Anteil an der Bevölkerung ausmachten. Im Jahr 1757 fanden sich unter den 1.076 Einwohnern 16 Bauern, 54 Heuerling, 95 Tagelöhner, 82 Arme und über 100 Handwerker, darunter 16 Schuster, 14 Krämer, elf Schneider, acht Zimmerleute, sieben Bäcker, je sechs Schmiede und Fuhrleute und je fünf Gastwirte und Weber.[14]

Vom Königreich Preußen zum Kaiserreich Frankreich (1744 bis 1813/15)

Friedrich der Große zeigte großes Interesse an Eindeichungen in Ostfriesland. In seine Amtszeit fiel unter anderem die EIndeichung von Ostfrieslands größtem Polder, dem Landschaftspolder (1752).

Als die Cirksena 1744 ausstarben, fiel Ostfriesland durch eine Exspektanz an Preußen. Der Preußenkönig Friedrich der Große zeigte großes Interesse an den Eindeichungen in Ostfriesland. So entstand ab 1752 der Neue Bunder Polder, der im Anschluss nach Friedrich dem Großen Königspolder genannt wurde. Für 240.000 Reichstaler verkaufte der preußische Staat den Polder an die Ostfriesische Landschaft, die ihn daraufhin in Landschaftspolder umbenannte. Hier siedelten sich unter anderem mehrere Bauern aus den Niederlanden an, aber auch aus anderen ostfriesischen Orten. Mit rund 1200 Hektar Größe ist der Landschaftspolder der größte Polder Ostfrieslands, auch bei Eindeichungen in neuester Zeit wie nach 1950 im Leybuchtpolder wurde diese Größenordnung nicht wieder erreicht. Eingedeicht wurde Heller, der bereits zuvor nur noch periodisch überspült wurde. Ein sieben Kilometer langer Deich wurde gebaut, um den neuen Polder vom Dollart abzutrennen.

Auf dem eingedeichten Land wurden 24 große Höfe errichtet, die an der einzigen, in nord-südsüdöstlich verlaufenden Straße entlang aufgereiht sind. Bis auf drei Höfe waren sämtliche als (Erb-)Pachthöfe angelegt. In dem fruchtbaren Land kamen die Großbauern schnell zu Reichtum, der sich in einem aufwändigen Lebensstil niederschlug, weswegen sie im Volksmund auch als Polderfürsten bezeichnet wurden.

„Durch die ungewöhnlich hohen Erträge aus den Polderländereien kamen die (...) Erbpächter schnell zu großem Reichtum. Einige wenige Beispiele mögen das belegen: Der Bau einer Schule für die Kinder des Ortes (...) wurde nicht als erforderlich angesehen. Es entsprach dem Selbstverständnis der Polderbauern, daß sie selbst für den Unterricht ihrer Kinder sorgen konnten und keine öffentliche Schule benötigten. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es 36 schulpflichtige Kinder in Landschaftspolder, die alle durch Privatlehrer unterrichtet wurden, 1798 waren drei Lehrkräfte von den Einwohnern angestellt.“

Jürgen Hoogstraat: Von reichen Polderbauern und armen Moorhahntjes, S. 39

Nach dem Urbarmachungsedikt von 1765 entstand im Gemeindegebiet in der bis 1806 währenden ersten preußischen Ära nur noch ein weiterer Polder, der 1795 eingedeichte Heinitzpolder (626 ha),[12] nach dem preußischen Staatsminister Anton Freiherr von Heinitz benannt. Als erster Polder in Ostfriesland erhielt Heinitzpolder einen schiffbaren Kanal, der in Richtung Süden führte und über das Flüsschen Aa den Dollart direkt per Schiff erreichbar machte.

1806 wurde das Rheiderland dem Department Groningen („Ems-Occidental“) im Königreich Holland zugeteilt. Ab 1811 gehörte es zum Kaiserreich Frankreich und nach dem Wiener Kongress ab 1815 zum Königreich Hannover. Von napoleonischer Herrschaft befreit worden war Ostfriesland bereits 1813, danach gehörte der Landstrich (und damit auch Bunde) für kurze Zeit wieder zu Preußen, was aber ein Intermezzo blieb. Preußen trat Ostfriesland an das Königreich Hannover ab.

Königreich Hannover (1815 bis 1866)

Ab 1817 war Bunde eine Kommune, die dem Amt Weener der Landdrostei Aurich zugeordnet war. Im Deutschen Reich gehörte Ostfriesland ab 1885 zum Regierungsbezirk Aurich, der Teil der preußischen Provinz Hannover war. Bis 1932 war Bunde dem Kreis Weener zugeordnet, seitdem dem Landkreis Leer.

Die Februarflut 1825 führte im erst etwa 30 Jahre zuvor eingedeichten Heinitzpolder zu großen Überschwemmungen. Es dauerte mehrere Jahre, bis die Deichschäden beseitigt wurden.

Der Ort Bunde behielt im Königreich Hannover seine Stellung als zentraler Ort für das umliegende Gebiet, also in etwa das heutige Gemeindegebiet. Folgende Zünfte sind im frühen 19. Jahrhundert nachweisbar: Schmiede, Bäcker, Schuster, Kleidermacher und Rademacher, Zimmerer, Maurer und Tischler sowie Maler und Glaser.[15]

Bunde war in der Mitte des 19. Jahrhunderts eines der ostfriesischen Zentren der Bewegung der altreformierten Gläubigen, die sich – ausgehend von den Niederlanden – von der Reformierten Kirche abspalteten, weil ihnen diese mittlerweile als zu liberal erschien. Von kirchlichen Dissidenten wurde bereits 1835 berichtet; seit 1858 gibt es eine altreformierte Gemeinde.

Im 19. Jahrhundert wurde das Gebiet der Gemeinde besser an den überregionalen Verkehr angeschlossen. Die erste Steinchaussee von Leer über Weener und Bunde nach Neuschanz wurde 1854 angelegt. 1876 folgte der Bahnanschluss von Ihrhove über Weener nach Neuschanz, das bereits seit 1868 mit Groningen verbunden war. Für den Transport landwirtschaftlicher Produkte war der Bahnhof von großer Bedeutung; die später gegründete Konservenfabrik verfügte über einen eigenen Gleisanschluss. Während im Eröffnungsjahr des Bahnhofs 3869 Fahrkarten in Bunde verkauft wurden, wurden zehn Jahre später (1886) 27.283 und im Jahr 1913 44.509 Personen befördert. Mit der Zunahme des Autoverkehrs nach dem Zweiten Weltkrieg verlor der Bahnhof für den Personenverkehr und den Gütertransport an Bedeutung.[16]

Kaiserreich

Einpolderungen im Rheiderland: Der Kanalpolder (1877) ist der jüngste unter den seit dem 16. Jahrhundert dem Dollart wieder abgerungenen Gebieten.
Ostfriesische Konservenfabrik Hallecker mit 50 abgebildeten Beschäftigten

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wanderten viele Bunder in die USA aus. Im Flecken Bunde stammten die meisten von ihnen aus der altreformierten Gemeinde, die bis dahin noch nicht anerkannt war und deren Mitglieder unter Repressionen durch die Behörden und die Reformierte Kirche zu leiden hatten. Hinzu kamen wirtschaftliche Gründe. Aber auch in allen anderen Ortsteilen verließen Menschen ihre Dörfer, für Boen etwa sind mindestens 30 Fälle dokumentiert, fast alle waren Landarbeiter. Mehr als 25 Landarbeiter und Handwerker verließen Ditzumerverlaat, mehr als 30 Ditzumerhammrich. Aus Wymeer wird von mindestens 75 Personen berichtet, die während jener Jahre Ostfriesland in Richtung Amerika verließen. Mittellosen Ausreisewilligen wurden die Reisekosten bezahlt, um auf diese Weise die Armengemeinde zu entlasten. In Bunde warb die Anwerbeagentur H.A. Martin in Zeitungsanzeigen damit, die Kosten von Schifffahrt und anschließender Eisenbahnreise nach Iowa zu übernehmen.[17]

Die Einpolderungen an der Küste fanden ihren Abschluss, als 1877 der Kanalpolder als jüngster der Bunder Polder eingedeicht wurde. (626 ha),[12] Zeitgleich mit der Eindeichung wurde auch ein Kanal aus dem Raum Wymeer durch Kanalpolder bis nach Pogum in der Nachbargemeinde Jemgum angelegt. Damit wurde die seit Jahrzehnten unbefriedigende Entwässerungssituation verbessert.

Das Vereinswesen wurde in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts umfangreicher: Die seit 1862 bestehende Liedertafel Bunde gilt als ältester Verein in Bunde. Der Missionsverein der reformierten Kirchengemeinde geht auf das Jahr 1885 zurück. 1903 wurde der Rassegeflügelverein Bunde gegründet, 1909 der Turnverein Bunde und 1924 der Turn- und Sportverein Ditzumerverlaat.[18]

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts entstanden in Bunde, Bunderhee und Wymeer Molkereien, von denen jedoch keine mehr existiert. 1906 gründeten die Landwirte Evers und Ebels in Bunde eine Konservenfabrik, die 1940 von Paul Hallecker übernommen wurde. Von jährlich 150 Tonnen Fertigware, vor allem Bohnen und Erbsen, wurde der Jahresumsatz zu Beginn des Zweiten Weltkriegs auf 4000 bis 5000 Tonnen Gemüsekonserven gesteigert, was 50.000 Normaldosen pro Tag entsprach.[19] Die Ostfriesische Konservenfabrik gehörte damit zu den größten deutschen Gemüsekonservenproduzenten und sorgte für bis zu 200 Arbeitsplätze. Nach 75 Jahren wurde 1981 die Produktion eingestellt.[20]

Die bereits das gesamte 19. Jahrhundert andauernden sozialen und wirtschaftlichen Gegensätze in den Poldergebieten, reiche Großbauern und arme Landarbeiter, waren auch zu Beginn des 20. Jahrhunderts keineswegs abgemildert. So entstand auf Betrieben des seit 1866 in Landschaftspolder ansässigen Pastors der dortigen Kirchengemeinde, Arnold Wilhelm Nordbeck, im Jahre 1907 der Christliche Arbeiterverein für Ditzumerverlaat, in den auch Landarbeiter aus den angrenzenden Dörfern eintraten. Der Verein hatte die Erhöhung der Bildungschancen zum Ziel, verfolgte aber auch gezielte Verbesserungen der wirtschaftlichen Situation, wozu der Erwerb von kleinen Grundstücken zur Selbstversorgung der Arbeiter zählte.[21]

Weimarer Republik

1919 kam es in Bunde zu Unruhen, als Arbeiter wegen Hunger und Güterknappheit in den sogenannten „Hungerumzügen“ durch die Gemeinde streiften und Bauernhöfe plünderten.[22] Einige Einwohner in den betroffenen Ortsteilen reagierten mit der Bildung von Bürgerwehren. Im selben Jahr wurde in Bunde ein Ortsverein der SPD gegründet (12. Februar), der schnell auf 200 Mitglieder anwuchs und somit zu einer starken politischen Kraft wurde.[23]

Pastor Arnold Wilhelm Nordbeck erreichte in Verhandlungen mit den Grundstückseigentümern, dass 1922 eine etwa 38 Hektar große Fläche in den Gemarkungen Landschaftspolder und Heinitzpolder für den gemeinnützigen Siedlungsbau zur Verfügung gestellt wurden. Dort konnten Landarbeiter kleine Häuser mit Garten zur Selbstversorgung errichten. Die Siedlung wurde nach ihm Nordbeck-Siedlung genannt und trägt den Namen noch heute. Die Pachtverträge mit den Landarbeitern wurden nach 1933 wieder aufgelöst. Sein soziales Engagement für die Landarbeiter kostete Nordbeck schließlich seine Stelle als Pastor von Landschaftspolder: Er wurde von den kirchenwahlberechtigten Großbauern der Gemeinde aus dem Amt gedrängt, indem die Pfarrstelle komplett aufgehoben wurde. Die Kirchengemeinde Landschaftspolder existiert zwar noch heute, wird aber seit 1922 pastoral von Ditzumerverlaat aus versorgt.

Jacques Bauerman Groeneveld

Die Nationalsozialisten waren seit dem Ende der 1920er-Jahre im Rheiderland aktiv, die erste Versammlung fand 1929 in Bunde statt.[24] Die Bunder Ortsgruppe wurde von Jacques Bauerman Groeneveld geführt, der später ein einflussreicher Funktionär (Landtagsabgeordneter und „Bezirksbauernführer für Ostfriesland“) wurde. Ein Landwirt in Bunderneuland stellte den Nationalsozialisten seine Scheune für Versammlungen zur Verfügung. Eine SA-Gruppe für das Rheiderland hatte sich 1930 gebildet. Sie bestand aus anfänglich elf, 1931 bereits 40 Mitgliedern und wurde von Jan Lahmeyer aus Wymeer geführt. Es kam in Bunde zu oftmals handgreiflichen Zusammenstößen mit Sozialdemokraten und Kommunisten, die oft vor Gericht endeten.[25] Auch die Hitlerjugend etablierte sich, die erste Ortsgruppe des Rheiderlands wurde 1930 in Bunde gegründet. Bereits Mitte 1932 versuchte Groeneveld, die Rheiderland-Zeitung im Sinne des Nationalsozialismus zu beeinflussen und wenigstens ein NS-Mitglied in der Redaktion festzusetzen, was bis 1933 jedoch nicht gelang. Im Ortsteil Bunderneuland erreichte die NSDAP 1932 bei Reichstags- und Reichspräsidenten-Wahlen Stimmanteile von mehr als 70 Prozent.[26]

In einzelnen Ortsteilen waren Sozialdemokraten und teils auch Kommunisten jedoch bis zum Ende der Weimarer Republik noch stark vertreten. Dies betrifft beispielsweise den Bereich Ditzumerverlaat/Ditzumerhammrich, in dem sehr viele Landarbeiter lebten. Diese wählten traditionell die SPD, teils auch die KPD. 1930 erhielt die SPD bei den Reichstagswahlen 50 Prozent der Stimmen. Noch bei den Reichstagswahlen im Juli 1932 blieben die Nationalsozialisten mit 39 Prozent nur zweitstärkste Kraft hinter den Sozialdemokraten (48 Prozent). In weniger starker Ausprägung konnte die SPD auch in Wymeer und Boen sowie im Hauptort Bunde, in dem es einzelne Industriebetriebe gab, noch gute Ergebnisse erzielen.

Bereits nach der Januar-Wahl 1933 wurden politische Gegner behindert. Sehr deutlich zeigte sich dies einen Tag vor der Reichstagswahl am 5. März, als der sozialdemokratische Reichstagsabgeordnete Hermann Tempel (Leer) in Bunde eine Rede vor Parteigenossen halten wollte. Diese wurde untersagt. Bei der März-Wahl errangen die Nationalsozialisten im Rheiderland die Mehrheit. Die Verfolgung von Sozialdemokraten und insbesondere Kommunisten setzte früh ein. In einer ersten Verhaftungswelle wurden am 17. März 1933 drei Kommunisten inhaftiert. Am 3. Mai 1933 wurden drei weitere Kommunisten aus Bunde in „Schutzhaft“ genommen und Ende Juli ins KZ Börgermoor eingeliefert. Einer von ihnen, Kurt Bluhm, blieb zehn Jahre inhaftiert.[27] Der etwa 200 Mitglieder zählende Bunder Ortsverein der Sozialdemokraten wurde im Juni 1933 aufgelöst.

Nationalsozialismus

Nach der Machtergreifung erfolgte auch in Bunde die Gleichschaltung von Vereinen und Verbänden sowie des gesamten öffentlichen Lebens. So wurde der Schulrektor in Bunde, Ippo Oltmanns, wegen seiner Weigerung, einer NS-Organisation beizutreten, zunächst 1934 nach Borkum strafversetzt und zwei Jahre später wegen „Untragbarkeit“ aus dem Schuldienst entlassen. Er starb 1938.[28] Die SPD durfte sich noch bis in den Juni legal betätigen, jedoch fanden bereits zuvor Hausdurchsuchungen und andere Schikanen statt. Der bei der Kreistagswahl im März 1933 gewählte Sozialdemokrat und Gewerkschafter Antoni Bültena aus Bunde konnte zwar noch an der ersten und letzten Leeraner Kreistagssitzung im April teilnehmen, wurde aber im Mai verhaftet und später im nahe gelegenen Emslandlager Brualermoor inhaftiert. Nach Entlassung und weiteren Verhaftungen wurde er erst 1945 aus dem KZ Neuengamme befreit.[23]

Vorne links die jüdische Synagoge, dahinter das jüdische Schulgebäude

Das Juden in der Gemeinde, die sich vor allem im Hauptort Bunde konzentrierten, sahen sich zunehmenden Repressionen ausgesetzt. Nur wenige Solidaritätsbekundungen nichtjüdischer Deutscher sind überliefert. Eine Ausnahme bildeten zwei Ratsherren aus Boen. Sie hatten sich geweigert, künftig nicht mehr mit jüdischen Viehhändlern Handel zu treiben und wurden deshalb aus dem Gemeinderat ausgeschlossen. Nach 1933 verließen die ersten Juden Bunde, die 1925 mit 70 Personen einen Anteil von 3,5 Prozent der Gesamtbevölkerung des Fleckens hatten. Gottesdienste waren kaum mehr möglich, sodass die Synagoge schon vor 1938 an einen Kaufmann veräußert wurde. In der Pogromnacht 1938 wurden alle Bunder Juden verhaftet, die meisten von ihnen jedoch am nächsten Tag wieder auf freien Fuß gesetzt. Zwei von ihnen wurden allerdings mit rund 1000 anderen aus dem gesamten nordwestdeutschen Raum ins KZ Sachsenhausen transportiert. Im September 1939 lebte nur noch eine jüdische Familie in Bunde. Mit deren Deportation am 19. Juli 1942 ins KZ Theresienstadt endete die Geschichte der jüdischen Gemeinde in Bunde.

Während des Zweiten Weltkrieges bestanden im heutigen Gemeindegebiet mehrere Gefangenenlager. Grenznah wohnende Niederländer wurden ebenso wie verschleppte Osteuropäer als Zwangsarbeiter eingesetzt. In Boen gab es beispielsweise ein Lager für bis zu 50 französische Kriegsgefangene, in Wymeer ebenfalls. Französische und belgische Gefangene wurden vor dem Heranrücken der alliierten Truppen noch zu Schanzarbeiten herangezogen, wobei es zu Misshandlungen gekommen sein soll.

Bunde war die erste ostfriesische Gemeinde, die im April 1945 von kanadischen und polnischen Truppen erobert wurde. Dabei kam es zum Beschuss von Häusern und Höfen, die zum Teil zerstört wurden. Die Zahl der bei Artillerieangriffen Getöteten war jedoch gering. Zerstört wurde beispielsweise die Mühle in Ditzumerverlaat, die nach einem Treffer völlig ausbrannte. In Wymeer wurden das Zollhaus, ein Arbeiterhäuschen und eine Doppelscheune auf dem Areal des früheren Klosters Dünebroek zerstört.

Nach dem Zweiten Weltkrieg

Nach dem Zweiten Weltkrieg war das Rheiderland Teil der Britischen Besatzungszone und gehört seit 1946 zum Land Niedersachsen. Niederländische Annexionspläne nach dem Zweiten Weltkrieg zerschlugen sich am Widerstand der Alliierten Hohen Kommission.

Im heutigen Gemeindegebiet wurden nach dem Zweiten Weltkrieg viele Flüchtlinge aus den Ostgebiete des Deutschen Reiches aufgenommen, wenn auch in den einzelnen Ortsteilen in unterschiedlich hohem Ausmaß. So lag der Anteil in den beiden teils vom Moor geprägten Ortschaften Boen und Wymeer klar unter dem in landwirtschaftlich fruchtbaren Gegenden wie Landschafts- oder Heinitzpolder. War der Hauptort Bunde 1946 mit einem Prozentanteil von 16,6 nur durchschnittlich vom Zustrom betroffen, so machte der Anteil der Vertriebenen vier Jahre später bereits 22,6 Prozent aus. Dies wird darauf zurückgeführt, dass die Beschäftigungsmöglichkeiten im Flecken als besser angesehen wurden als in den rein landwirtschaftlichen Orten.

Mit dem wirtschaftlichen Aufschwung ab den 1950er-Jahren blühte auch das Vereinsleben wieder auf. Der Schützenverein „Dollart“ Ditzumerverlaat wurde 1955 gegründet, ein Jahr später der Schützenverein „Grenzland“ Bunde-Bunderhee, 1956 der Sportverein Wymeer-Boen, 1959 der Bunder Brieftaubenverein und 1972 der Verein Rheiderländer Vogelzüchter, 1972/73 die Ortsgruppe Bunde des DLRG, 1973 der Harmonika-Club Bunde-Weener und 1975 der Verkehrs- und Verschönerungsverein.[29]

Die zunehmende Technisierung der Landwirtschaft ließ in Bunde wie in ganz Ostfriesland die Zahl der Erwerbstätigen in der Landwirtschaft deutlich sinken. Dadurch nahm die Zahl der Auspendler vor allem in den ganz oder vorwiegend landwirtschaftlich geprägten Dörfern rapide zu. Deutlich wird dies am Beispiel Wymeer: Betrug der Anteil der Auspendler an allen Beschäftigten im Ort 1950 nur vier Prozent, so stieg er über 29 Prozent im Jahre 1961 auf bereits 47 Prozent im jahre 1970.

Auf Initiative des Pastorenehepaars Helene und Hans Junker und in Zusammenarbeit mit der „Körperbehindertengruppe Weelborg“ wurde im Jahr 1974 ein Freundeskreis für die Behindertengemeinschaft in Bunde gegründet, die sich 1977 zu einem Verein zusammenschlossen. 1984 konnte eine Wohnstätte mit Pflegetrakt eröffnet werden, die zehn Jahre später erweitert wurde und heute 18 Pflegeplätze bietet. Das „Haus der Begegnung“ besteht seit 1995 und dient der Integration der Behinderten durch Teestube, Gesprächskreise, Vorträge und Konzerte.[30]

Bis Ende 1972 waren Bunderhammrich, Bunderneuland, Charlottenpolder, Ditzumerhammrich, Heinitzpolder und Landschaftspolder eigenständige Gemeinden. Durch die Gebietsreform im Jahr 1973 wurden Bunderneuland und Charlottenpolder in die neue Samtgemeinde Bunde eingegliedert, während Bunderhammrich, Ditzumerhammrich, Heinitzpolder und Landschaftspolder der Samtgemeinde Dollart zugeschlagen wurden. Seit 1973 setzte sich die Samtgemeinde Bunde aus den fünf Mitgliedsgemeinden Boen, Bunde, Bunderhee, Dollart und Wymeer zusammen. Besonders in Wymeer hatte es Widerstand gegen die Bildung der Samtgemeinde gegeben, da der Ort traditionell eher zur Nachbarstadt Weener hin orientiert ist. Der Protest verhallte schließlich ohne Folgen. Die Gemeinde Bunde in ihrer jetzigen Form ist im Jahr 2001 entstanden, als die Samtgemeinde aufgelöst wurde und die ehemaligen Gemeinden zu Ortschaften mit je einem eigenen Ortsvorsteher wurden.

Einwohnerentwicklung

Die Gemeinde Bunde hat heute 7.522 Einwohner (Stand 30. Juni 2010). Die Einwohnerzahl des heutigen Gemeindegebietes lag bereits in der Mitte des 19. Jahrhunderts bei mehr als 6.000, davon knapp ein Drittel im Hauptort Bunde, der damals noch ein eigenständiger Flecken und Zentrum für die umliegenden Dörfer war.[31] In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts machte sich die Auswanderung in die Vereinigten Staaten in einer Stagnation der Einwohnerzahl bemerkbar.

Nach dem Zweiten Weltkrieg stieg die Zahl der Einwohner sprunghaft um mehr als 2.000 auf 8.600 (1946) und dann knapp 8.900 (1950) an, was bis heute den Rekordwert bei der Einwohnerzahl darstellt. Bis auf den Hauptort Bunde erreichten alle Ortschaften Einwohnerwerte, wie sie seitdem nicht wieder erreicht worden sind. Der im Jahr 2005 598 Einwohner zählende Ortsteil Bunderhee verzeichnete 1946 1.123 Einwohner. Im landwirtschaftlich reichen Landschaftspolder waren 1950 noch 498 Personen beheimatet, 55 Jahre später lebten dort nur noch 127 Menschen.

Nach einem Rückgang auf etwas mehr als 7.000 Einwohner, der vor allem durch mangelnde wirtschaftliche Perspektiven zu erklären ist, nahm die Bevölkerung seit 1990 zunächst wieder leicht zu, vor allem durch Aussiedler und Übersiedler aus den neuen Bundesländern. In den vergangenen Jahren nahm die Zahl der Niederländer in der Gemeinde deutlich zu. 8,75 Prozent der Einwohner Bundes (also etwa 650 Personen) haben einen niederländischen Pass. In absoluten Zahlen liegt die Zahl der Niederländer im Hauptort Bunde mit 332 am höchsten. Prozentual wohnen die meisten Niederländer in Bunderhee und Wymeer (jeweils zirka elf Prozent).[32][33] Erklärbar ist dies durch die deutlich geringeren Immobilienpreise in Ostfriesland im Vergleich zum Nachbarland.[34] Durch die gute Verkehrsverbindung über die A 280/Rijksweg 7 fällt das Pendeln leicht. Ohne die Niederländer in der Gemeinde wäre die Einwohnerzahl mittlerweile auf etwas weniger als 7.000 gesunken, da die Geburtenzahl unter der Sterbeziffer liegt und in Bunde zudem eine klare Bildungsabwanderung zu verzeichnen ist.

Jahr Einwohnerzahl
1848 6.137
1871 6.297
1885 6.223
1905 6.094
Jahr Einwohnerzahl
1925 6.494
1939 6.779
1946 8.618
1950 8.893
Jahr Einwohnerzahl
1961 7.315
1987 7.140
2010 7.522

Entwicklung des Ortsnamens

Überlieferte Namensformen sind Buenda, de Bunda und Bonde. 1428 wird der Ort in einer Urkunde zum ersten Mal Bunde genannt.[35] Der Namen ist eine Kurzform, die aus der zusammengesetzten Form Bundewida oder Bunwida entstand, die zwei Elemente beinhaltet. Bun- bezeichnet ein Bauen auf einem Boden als Bauland, während wida/widu einen Wald bezeichnet.[36] Dies lässt darauf schließen, dass in Karolingischer Zeit des 8./9. Jahrhunderts auf der Geest ein Wald bestand, der zu Bauzwecken und für den Ackerbau gerodet wurde.

Aufgrund seiner erhöhten Lage auf dem Geestrücken wird der Ort im Spätmittelalter Hoge Bunda oder Hogenbonne genannt (1484/1494). Alternativ ist die Deutung als eingehegtes Grundstück.[2]

Politik

Wie das gesamte Rheiderland (und Ostfriesland in seiner Gesamtheit) ist Bunde bei Wahlen eine traditionelle Hochburg der SPD.[37] Die Sozialdemokraten stellen die Mehrheit im Gemeinderat und auch den Landtagsabgeordneten. Lediglich der Bundestagsabgeordnete wird seit der Wahlkreisreform 1980 dauerhaft von der CDU gestellt (s. Abschnitt Vertreter im Bundestag).

Schon seit der Bundestagswahl 1949 liegt die SPD in den meisten ehemaligen Gemeinden, die heute die Großgemeinde Bunde bilden, insgesamt deutlich vor der CDU. Lediglich in zwei Ortsteilen, den großagrarisch geprägten Poldergegenden Bunderneuland und Landschaftspolder, holte die CDU bis 1972 durchgängig die meisten Stimmen bei Bundestagswahlen. Der Stimmenanteil für die CDU lag dabei teils über 70 Prozent. Die Sozialdemokraten hingegen haben seit jeher in den Landarbeiter-Siedlungen wie Bunderhee oder Ditzumerverlaat ihre Hochburgen gehabt, lagen aber auch in anderen Ortsteilen mit oft absoluter Mehrheit vor der CDU. Für die Gemeinde Bunde galt lange Zeit das, was für andere ostfriesische Marschgemeinden wie die Krummhörn festgestellt wurde: „In der Marsch wirkten sich die die sozialen Unterschiede besonders scharf und hart aus: Auf der einen Seite zähe und stolze Bauern, Herren durch und durch, auf der anderen Seite die Tagelöhner. Auch sie gleichen Stammes und den Bauern an Stolz nicht nachstehend, aber wirtschaftlich in drückender Abhängigkeit.“[38] Der Landarbeiter-Anteil an den Beschäftigten hat zwar in der Nachkriegszeit deutlich abgenommen. Viele Landarbeiter fanden jedoch Beschäftigung in Industriebetrieben. Die Vorherrschaft der SPD im heutigen Gemeindegebiet setzte sich auch über 1972 hinaus fort.

Andere Parteien spielten lange Zeit kaum eine größere Rolle. In den großagrarisch geprägten Gegenden holte die NPD bei der Bundestagswahl 1969 teils mehr als zehn Prozent, in Charlottenpolder auch mehr als 20 Prozent der Stimmen. Die FDP kam in den Anfangsjahren der Bundesrepublik teils auf mehr als zehn Prozent der Stimmen, büßte aber seit den frühen 1960er-Jahren an Stimmen ein. Die Grünen holten nach ihrer Gründung zwar ebenfalls Stimmen in der Gemeinde, jedoch auf geringem Niveau. Bezeichnenderweise gelang ihnen erst bei der Kommunalwahl im September 2011 erstmals der Einzug in den Gemeinderat, in der Wahlperiode zuvor hatten sich dort lediglich SPD- und CDU-Ratsmitglieder gegenübergesessen.

In jüngerer Zeit hat im Rheiderland eine Diskussion über die Fusion der drei rheiderländischen Kommunen (Stadt Weener, Gemeinden Bunde und Jemgum) begonnen, neuerlich angestoßen vom Weeneraner Bürgermeister Wilhelm Dreesmann. Entsprechende Vorschläge hatte es aber auch schon in der Vergangenheit gegeben. Begründet wurde der Vorstoß mit möglichen finanziellen Vorteilen durch Zusammenlegungen und Einsparungen, aber auch durch höhere Gestaltungsspielräume in bestimmten kommunalpolitischen Bereichen, etwa bei der Planung von Schuleinzugsgebieten. Dies traf jedoch auch auf Kritik und Skepsis. Bundes Bürgermeister Gerald Sap und Jemgums Bürgermeister Johann Tempel blieben zunächst zurückhaltend.[39][40][41]

Gemeinderat

Der Rat der Gemeinde Bunde besteht aus 20 Ratsfrauen und Ratsherren. Dies ist die festgelegte Anzahl für eine Gemeinde mit einer Einwohnerzahl zwischen 7001 und 8000 Einwohnern.[42] Die 20 Ratsfrauen und Ratsherren werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt.

Nach den Ergebnissen der Kommunalwahl vom 11. September 2011 ergab sich folgende Sitzverteilung im Gemeinderat[43]:

  • SPD: 64,15 Prozent, 13 Sitze (- 1 Sitz)
  • CDU: 27,28 Prozent, 5 Sitze (- 1 Sitz)
  • Grüne: 8,56 Prozent, 2 Sitze (+ 2 Sitze)

Die Grünen zogen damit erstmals in den Gemeinderat ein, dem in der Wahlperiode zuvor lediglich SPD und CDU angehört hatten. Die beiden neu errungenen Sitze erzielten die Grünen zu gleichen Teilen zu Lasten von SPD und CDU. Die Sozialdemokraten haben dennoch alleine eine komfortable absolute Mehrheit im Rat. Die Wahlbeteiligung lag bei 52,76 Prozent und damit sehr geringfügig über dem niedersächsischen Landesdurchschnitt von 52,5 Prozent.[44]

Stimmberechtigt im Gemeinderat ist außerdem der hauptamtliche Bürgermeister.

Bürgermeister

Bürgermeister ist Gerald Sap (SPD). Er wurde bei der Wahl am 10. September 2006 ohne Gegenkandidaten im Amt bestätigt.

Vertreter in Bundestag und Landtag

Landtag

SPD-Abgeordnete
Johanne Modder

Bunde gehört zum Landtagswahlkreis 84 Leer/Borkum, der die Städte Borkum und Weener sowie die Gemeinden Bunde, Jemgum, Moormerland und Westoverledingen umfasst. Bei den vergangenen Landtagswahlen setzten sich ausschließlich die Kandidaten der SPD bei den Erststimmen durch. Die direkt gewählte Abgeordnete stammt aus der Gemeinde: Johanne Modder aus dem Hauptort Bunde. Als Nachrückerin zog im Oktober 2011 die Grünen-Abgeordnete Meta Janssen-Kucz in den Landtag ein. Sie ersetzte den verstorbenen Oldenburger Abgeordneten Ralf Briese.[45] Bei der Landtagswahl 2008 ergaben sich folgende Ergebnisse:[46]

Partei Erststimmen Kandidat Zweitstimmen
CDU 36,9 Prozent Baumann 36,0 Prozent
SPD 38,6 Prozent Modder 38,6 Prozent
Bündnis 90
Die Grünen
7,0 Prozent Janssen-Kucz 5,5 Prozent
FDP 4,2 Prozent Wendel-Neemann 4,8 Prozent
Die Linke 6,3 Prozent Wagner 7,5 Prozent
Die Friesen 6,1 Prozent Janssen 4,5 Prozent

Bundestag

Bunde gehört zum Bundestagswahlkreis Unterems (Wahlkreis 26), der aus dem Landkreis Leer und dem nördlichen Teil des Landkreises Emsland besteht. Der Wahlkreis wurde zur Bundestagswahl 1980 neu zugeschnitten und ist seitdem unverändert. Bislang setzten sich in diesem Wahlkreis ausschließlich CDU-Kandidaten durch. Während in fast allen Kommunen des Landkreises Leer die SPD vor der CDU lag, führte letztere in den Kommunen des nördlichen Emslandes sehr deutlich – viel deutlicher, als die SPD im Leeraner Raum vor der CDU lag.[47] Im Bundestag wird der Wahlkreis von der CDU-Abgeordneten Gitta Connemann aus Leer vertreten. Bei der Bundestagswahl 2009 ergaben sich folgende Ergebnisse:[48]

Partei Erststimmen Kandidat Zweitstimmen
CDU 45,2 Prozent Connemann 39,1 Prozent
SPD 29,3 Prozent Borde 27,6 Prozent
Bündnis 90
Die Grünen
7,4 Prozent Lenger 7,5 Prozent
FDP 9,5 Prozent Goldmann 12,8 Prozent
Die Linke 7,4 Prozent Junker 8,7 Prozent

Kommunalhaushalt

In den Jahren 2008 und 2009 verzeichnete die Gemeinde Bunde wegen einer ungewöhnlich hohen Nachzahlung Gewerbesteuereinnahmen von 5,3 und 5,9 Millionen Euro.[49] 2010 beliefen sich die Einnahmen jedoch nur noch auf etwas mehr als eine Million Euro. Der Haushalt 2011 ist ausgeglichen.[50]

Wappen

Blasonierung: „In Blau auf silbernen Wellen ein silberner Dreimastsegler mit gerefften Segeln und je einem Wimpel an den Mastspitzen.“[51] Das Schiff deutet auf die Lage am Dollart und die Seefahrtstradition in Bunde hin und erinnert daran, dass Bunde nach den Dollarteinbrüchen einen Hafen besaß.

Gemeindepartnerschaft

Derzeit besteht keine Gemeindepartnerschaft. Allerdings hatte die frühere Gemeinde Bunde mit der früheren Gemeinde Neuschanz eine Partnerschaft geschlossen.

Religionen

Christentum

In Ostfriesland wurde bereits im frühen 16. Jahrhundert die Reformation eingeführt. Wie das gesamte Rheiderland ist die Gemeinde Bunde heute calvinistisch geprägt. In der Kirchengemeinde der ehemaligen „Martinskirche“ aus dem 13. Jahrhundert sind um 1528 zwei reformierte Pastoren nachweisbar. In den nächsten 350 Jahren (1531 bis 1881) standen nacheinander 21 Pastoren der Gemeinde vor. Während der Amtszeit von Hermann Tholens (1855–1881) gab es verschiedene Kandidaten, die als Hilfsprediger dienten. Daraus entstand eine zweite Pfarrstelle, die in jüngster Zeit wieder reduziert wurde. In Wymeer ist ab 1564 ein reformierter Pastor nachweisbar.[52] In Ditzumerverlaat entstand 1887 eine reformierte Kirchengemeinde und 1895 eine eigene Kirche, um den Fischern und Schiffern den Weg nach Ditzum zu ersparen. Nach der Eindeichung von Landschaftspolder im Jahr 1752 wurde 1768 die Landschaftspolder Kirche errichtet, die bis 1922 einen eigenen Pastor hatte,[53] seitdem aber von Ditzumerverlaat betreut wird. Heute versorgen drei reformierte Pastoren die Gemeinde Bunde (Bunde, Ditzumerverlaat/Landschaftspolder und Wymeer).

Neben den reformierten Gemeinden findet sich auch eine altreformierte Gemeinde, die 1858 gegründet wurde. Nachdem man sich Jahre in einer hölzernen Scheune versammelt hatte, wurde 1859 ein Kirchengebäude an der Weenerstraße gebaut, das 1965 einem größeren Gebäude wich. Die lutherische Gemeinde ist jüngeren Datums und wurde gegründet, als sich nach dem Zweiten Weltkrieg Heimatvertriebene in Bunde ansiedelten. Nach der Errichtung der Kirche an der Mühlenstraße im Jahr 1967 erlangte die lutherische Kirchengemeinde 1969 ihre Selbstständigkeit.[54]

Katholiken gibt es kaum, sie gehören zur Gemeinde in Weener. Die Baptistengemeinde Ditzumerverlaat wurde 1865 gegründet. 1875 kam es zu einer Neugründung und 1899 zum Bau der Kapelle. Diese drohte während des Zweiten Weltkriegs enteignet und in ein Gefangenenlager umgebaut zu werden, was schließlich noch verhindert werden konnte. Die Baptisten in Wymeer wurden zunächst als Zweiggemeinde von Ihren betreut, 1893 aber zu einer eigenständigen Station. Die Friedenskapelle datiert aus dem Jahr 1900. Seit 1921 teilt sich die Gemeinde einen Pastoren mit der Baptistengemeinde in Ditzumerverlaat.[55]

Landeskirchen
Kirchengemeinde Bild Gründung Mitglieder[56]
Evangelisch-reformierte Kirche
Kirchengemeinde Bunde ChurchBundeRef.jpg um 1528 ± 3.200
Kirchengemeinde Landschaftspolder ChurchLandschaftspolder.jpg 1766 63
Kirchengemeinde Ditzumerverlaat ChurchDitzumerverlaatRef.jpg 1887 794
Kirchengemeinde Wymeer ChurchWymeer.JPG 1564[52] 986
Evangelisch-lutherische Kirche
Emmaus-Kirchengemeinde Bunde Emmauskirche Bunde.jpg 1969 ± 800
Freikirchen
Kirchengemeinde Bild Gründung Mitglieder
Evangelische Freikirchen
Ev.-altreformierte Kirchengemeinde Bunde ChurchBundeOldRef.jpg 1858 405
Baptistengemeinde Wymeer ChurchWymeerBapt.jpg 1893 17[57]
Baptistengemeinde Ditzumerverlaat ChurchDitzumerverlaatBapt.jpg 1865/1875 19[57]
Freie ev. Bibelgemeinde Boen Bibelgemeinde Boen.JPG 1989

Judentum

In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts nahm die Jüdische Gemeinde Bunde zahlenmäßig zu, sodass 1845 der Bau einer Synagoge beantragt wurde. Diese wurde 1854 an der Kreuzstraße (heute: Kirchring) errichtet und bot auch Raum für eine jüdische Elementarschule. 1883 erwarb der jüdische Schulverband das Nachbargrundstück und baute dort eine Lehrerwohnung mit einem Schullokal und dem rituellen Frauenbad. Ursprünglich wurden die Verstorbenen der Synagogengemeinde in Neuschanz beigesetzt. Als die weitere Nutzung 1874 von der dortigen jüdischen Gemeinde untersagt wurde, erwarb die jüdische Gemeinde im selben Jahr ein Grundstück für einen Friedhof am Leege Weg, der bis heute erhalten ist.[58] Nachdem ab 1933 viele Juden Bunde verlassen hatten, konnten keine Gottesdienste mehr stattfinden, sodass die Synagoge im Jahr 1938 verkauft wurde. 1942 wurde die letzte ansässige jüdische Familie deportiert. Heute existiert keine jüdische Gemeinde mehr in Bunde.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Museen

Alte landwirtschaftliche Maschinen im Dollartmuseum

Im Ortsteil Bunderhee steht das Steinhaus Bunderhee, eine Burganlage des 14. Jahrhunderts, die im 18. Jahrhundert um ein Wohnhaus erweitert wurde. Das eigentliche Steinhaus ist der dreigeschossige Turm, der als Schutz- und Speicherbau sowie als Häuptlingssitz diente. Vom 14. bis zum 16. Jahrhundert reichte der Dollart in seinen Ausläufern an das Steinhaus heran. Als im 16. Jahrhundert friedlichere Zeiten anbrachen, baute man die beiden Obergeschosse zu Wohnräumen um. Sie erhielten Kamine und weitere Fensterdurchbrüche. Das eingeschossige barocke Wohnhaus wurde in den Jahren 1712 bis 1735 angebaut und blieb für 200 Jahre im Besitz der Familie Johannes van Heteren. Durch den Anbau wurde die Turmanlage zum Hinterhaus und konnte die Jahrhunderte im Wesentlichen unverändert überstehen. 2010/2011 wurde das Steinhaus aufwändig saniert. Es soll zukünftig einem Museum als Sitz dienen, das unter anderem die Geschichte der ostfriesischen Häuptlinge dokumentiert.[59]

Der „Natur- und Kulturpark Dollart“ wurde 1997 im Bunder Wiemannshof eröffnet. Im Zentrum steht das Dollartmuseum, das in einem Gulfhof aus dem 18. Jahrhundert und der Hofstelle untergebracht ist. Während das Wohnhaus in ein Restaurant umgebaut wurde, beherbergt der Scheunenteil eine Filiale des Heimatmuseums in Weener und informiert über die Siedlungsgeschichte und Wirtschaft des Ortes und die Geschichte des Dollarts.[60] Das Museum wird ergänzt durch eine Fahrradroute bis an die Meeresbucht, wo man sich vor Ort mithilfe der Beschilderungen über den Deichbau und die Landgewinnung informieren kann.[61]

Bauwerke

Langhaus und Chor der Reformierten Kirche in Bunde

Kirchen und Orgeln

Zwei markante Wahrzeichen Bundes sind weithin sichtbar: Kirche und Mühle. Die Reformierte Kirche in Bunde (ehemals St. Martin) hat einen kreuzförmigen Grundriss mit einem romanischen Langschiff aus dem frühen 13. Jahrhundert, einem Querschiff und einem Chor aus der Zeit um 1280.[62] Im Laufe der Jahrhunderte war die Backsteinkirche außen und innen manchen baulichen Veränderungen unterworfen. Die beiden Chorflankentürme aus dem 13. Jahrhundert sind nicht erhalten; stattdessen prägt ein architektonisch unpassender Westturm aus dem Jahr 1840 das äußere Bild.[63] Sehenswert sind der Taufstein aus dem 13. Jahrhundert sowie Kanzel und Gestühl aus Eichenholz mit Intarsien aus dem Jahr 1720. Aus der Mitte des 18. Jahrhunderts stammt der hölzerne Lettner. Von der historischen Orgel, die Hinrich Just Müller 1793 fertigstellte, ist nur noch der äußere Prospekt vorhanden,[64] das Orgelinnere wurde 1965 von Karl Schuke (Berlin) gefertigt.

Die Landschaftspolder Kirche von 1768 ist die einzige historische Kirche in den ostfriesischen Poldergebieten.[65] Erst im nach 1950 eingedeichten Leybuchtpolder wurden in einem Polder wieder Kirchen errichtet. Die Orgel erbaute Gerhard Janssen Schmid im Jahr 1814; sie wurde 1987/1988 durch die Krummhörner Orgelwerkstatt rekonstruiert. Die Reformierte Kirche in Wymeer datiert von 1886. Die neugotische Saalkirche wurde anstelle eines spätgotischen Vorgängerbaus errichtet, der im 19. Jahrhundert der gewachsenen Gemeinde nicht mehr genügte. Der frei stehende Glockenturm wurde im Jahr 1788 erbaut und die fast vollständig erhaltene Orgel von Johann Diepenbrock stammt aus dem Jahr 1888. Kanzel und Abendmahlstisch sind aus dem 16. Jahrhundert und wurden ins neue Gebäude übernommen. Die Reformierte Kirche in Ditzumerverlaat entstand 1896 ebenfalls im neugotischen Stil. Sie wurde auf Wunsch der 1887 gegründeten Kirchengemeinde gebaut, um den Fischern und Seeleuten des Orten den weiten Fußweg zur Ditzumer Kirche zu ersparen. 1899 wurde die Baptistenkapelle Ditzumerverlaat als eines der kleinsten Gotteshäuser in Ostfriesland errichtet.

Neben den vier reformierten Kirchen im Gebiet der Gemeinde befinden sich in der Bunder Ortsmitte zwei weitere evangelische Kirchen, die in den 1960er Jahren errichtet wurden. Der Neubau der evangelisch-altreformierten Kirche stammt aus dem Jahr 1965 als Ersatz für einen abgängigen und zu klein gewordenen Vorgängerbau. Im Jahr 1980 schuf die Firma Alfred Führer aus Wilhelmshaven die Orgel, die weite Beachtung erfahren hat. Die Kirche der evangelisch-lutherischen Gemeinde wurde 1967 fertiggestellt. Die Orgel für diese Kirche baute die Firma Paul Ott aus Göttingen im Jahr 1971.

Mühlen

Bereits um 1500 standen mehrere kleine Mühlen im Bunder Wüpping. 1530 wurde dort eine große Mühle gebaut, die 1594 nach Holland verkauft wurde. Die Bunder Mühle ist der drittgrößte Galerieholländer Ostfrieslands nach denjenigen in Hage und Aurich (Stiftsmühle). Sie wurde 1869 erstmals als zweistöckiger Galerieholländer erbaut. Nach einem Brand wurde sie 1911 zu einem vierstöckigen Galerieholländer erweitert. Die Bunder Mühle wurde vom Verkehrs- und Verschönerungsverein Bunde nach abgeschlossener Restaurierung 1998 wieder in Betrieb genommen. Von der auf das Jahr 1753 zurückgehenden Königsmühle in der Mühlenstraße ist nur der Stumpf und von der Deekschen Mühle (1804) in Ditzumerverlaat der Achtkant erhalten.[66] Auch in Bunderhee (1859) und Wymeer (um 1869) gibt es noch Mühlenstümpfe.

Am Wynhamster Kolk steht eine kleine Wind-Wasserschöpfmühle aus dem Jahr 1804. Der Erdholländer diente bis in die 1950er Jahre durch das Wirkprinzip der archimedischen Schrauben der Entwässerung des tief gelegenen Gebietes, das mit 2,51 Meter unter NN einer der tiefsten Punkte in Deutschland ist. Ein Zubringerschöpfwerk mit Elektropumpen machte die Mühle überflüssig, die anschließend in mehreren Etappen renoviert wurde.[67]

Gulfhöfe und weitere Gebäude

Außergewöhnlich großer Gulfhof in Landschaftspolder

Der Reichtum der Bauern in den Poldern am Dollart, den sogenannten Polderfürsten, erlaubte den Bau von teils außerordentlich großen Gulfhöfen. Beispiele hierfür finden sich im Ortsteil Landschaftspolder, wo die Scheunen in Hallenbauweise in der Regel aus sechs Gulfen mit einer Grundfläche von je etwa 9 mal 6 Meter und einer mittleren Firsthöhe von über 10 m bestehen und häufig als Doppelhöfe konzipiert sind.[68] Einer der Höfe hat selbst für die Seemarschgebiete in Ostfriesland außerordentlich große Ausmaße und verfügt im 1882 neu und größer errichteten Wohnteil über einen nördlichen Querflügel, während im Süden eine Feldscheune parallel angebaut wurde.[69]

In Bunderhee steht ein 1887 errichtetes und 2009 saniertes Herrenhaus eines Gutshofs. Das stuckverzierte Gebäude wird inzwischen vom Windenergie-Unternehmen Enova als Firmensitz genutzt.[70] Eine ganze Reihe von Gebäuden und Anlagen im Gemeindegebiet stehen unter Denkmalschutz: Im Hauptort sind dies die Kirche samt Pfarrhaus und Friedhof, der ehemalige Bahnhof, ein Hotel, zwei Villen, fünf Wohnhäuser, vier Gulfhöfe, ein Lagerhaus, die ehemalige Schmiede sowie die Windmühle. Wymeer verfügt in Gestalt der Kirche und des Friedhofs, des Zöllnerhauses, eines Moorkolonistenhauses und mehrerer Höfe über denkmalgeschützte Bauten.[52]

Schutzgebiete

Blühende Heide im Hochmoor Wymeer

Auf dem Gemeindegebiet befinden sich zwei Naturschutzgebiete und ein Landschaftsschutzgebiet. Das Naturschutzgebiet Hochmoor Wymeer ist eine 52 Hektar große Fläche im Bunder Ortsteil Wymeer und steht seit 1983 unter Naturschutz.[71] Das Naturschutzgebiet Süderkolk zwischen Bunderhee und dem Weeneraner Ortsteil St. Georgiwold umfasst 11 Hektar und ist seit 1977 als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Bei dem Kolk handelt es sich um eine nach einem Deichbruch ausgespülte Fläche, die den östlichsten Punkt des Dollartdurchbruchs von 1509 markiert. Der Kolk verlandet langsam.[72] Um den Kolk herum befindet sich das 55 Hektar große Landschaftsschutzgebiet Norderkolk und Umgebung, das ein Jahr später unter Schutz gestellt wurde.

Weiterhin sind mehrere Einzelbäume seit 2005 als Naturdenkmale geschützt. In Wymeer stehen eine Linde und eine Blutbuche sowie eine „Mühlenbaum“ genannte Linde unter Schutz, im Hauptort Bunde zwei Blutbuchen.[73]

Sport

Universalsportvereine sind der TV Bunde, der SV Wymeer-Boen und der TuS Ditzumerverlaat. Der im Jahre 1909 gegründete Turnverein Bunde e.V. ist mit über 1300 Mitglieder der größte Verein der Gemeinde und bietet die Sparten Turnen, Fußball, Tennis, Tischtennis, Schwimmen, Handball und Leichtathleitik an.[74] Der Sportverein Wymeer-Boen wurde am 9. Juni 1956 gegründet. Im Gründungsjahr hatte der Verein eine Fußball- und Tischtennisabteilung mit zusammen 79 Mitglieder. Später kamen noch eine Leichtathletik- und Schießabteilung hinzu. Seit 1985 veranstaltet der Verein jährlich den Internationalen Volkswandertag in Wymeer. Die am letzten Septemberwochenende stattfindende Laufveranstaltung lockt alljährlich zwischen 600 und 700 Teilnehmer. Die größte Teilnehmerzahl betrug über 1.000 Personen.[75] Der TuS Ditzumerverlaat e.V. 1924 wurde im April 1924 als Turnverein Dollart gegründet. Nach dem Zweiten Weltkrieg änderte der Verein seinen Namen. Er bietet die Sparten Fußball, Turnen, Tischtennis, Schwimmen, Fitness und Badminton.[76] In mehreren Vereinen werden die Friesensportarten Boßeln und Klootschießen betrieben. Weiterhin gibt es eine Ortsgruppe der DLRG, einen Schützenverein sowie den Reit- und Fahrverein Rheiderland mit Sitz in Bunderhee. Der Angelsportverein Rheiderland bewirtschaftet auch in der Gemeinde Bunde Gewässer.

Das Sportzentrum Mölenland im Hauptort Bunde verfügt über drei Sportplätze, zwei Turnhallen, einen Mehrzweckplatz, zwei Tennisplätze, eine Leichtathletikbahn über 400 Meter, eine Skaterbahn und ein Hallenbad, das das einzige im Rheiderland ist. Im Hauptort gibt es zudem eine Tennishalle und in Bunderhee eine Reithalle. Ditzumerverlaat und Wymeer verfügen über künstliche Eisbahnen zum Schlittschuhlaufen im Winter.

Regelmäßige Veranstaltungen

Im Ortsteil Ditzumerverlaat finden jährlich Pullstocksprungmeisterschaften im Rahmen des Verlaatjer Pfingstmarktes statt, mit denen an diese alte Querungsweise der zahlreichen kleinen Gewässer erinnert wird. In Bunde wird alljährlich der traditionelle, mehrtägige Pfingstmarkt gefeiert, zu dem ein Rahmenprogramm, Verkaufsbuden und Fahrgeschäfte mehrere Tausend Besucher anlocken. Erstmals wurde die Kirmes im Jahr 1773 am Pfingstdienstag durchgeführt und in den Jahren 1850, 1970 und 1995 um je einen Tag erweitert.[77] Zu Ostern werden an verschiedenen Stellen Osterfeuer entzündet. Der Wochenmarkt wird jeden Donnerstagmorgen vor dem Bunder Rathaus, der Weihnachtsmarkt auf dem Gelände der Bunder Mühle und die zweijährliche Gewerbeschau im September im innerörtlichen Industriegebiet in Bunde abgehalten. Im „Haus der Begegnung“ findet monatlich ein Sonntagmorgen-Konzert der örtlichen Chöre und Musikgruppen und jede Woche eine Teestube statt, deren Erlös der Behinderteneinrichtung zugutekommt. Auch die jährlichen Benefizveranstaltungen von Verlaat helpt, vorwiegend auf der „Oldebooms Warf“ in Ditzumerverlaat, kommen einem wohltätigen Zweck zu. Die kulturell geprägte Bunder Woche im Spätsommer und das Straßenfest Euro-Fete werden im jährlichen Wechsel veranstaltet.

Sprache

In der Gemeinde Bunde werden neben Hochdeutsch noch Ortsdialekte des Ostfriesischen Platts gesprochen, die wie das Niederdeutsche im gesamten reformiert geprägten Westen Ostfrieslands im Laufe der Jahrhunderte einen besonders starken niederländischen Einfluss erfahren haben.[78] Noch bis 1871 wurden in Bunde alle Einträge in den Kirchenbüchern auf Niederländisch vorgenommen. Da die meisten Gemeindeglieder des Hochdeutschen nicht mächtig wären, wurde bis weit ins 19. Jahrhundert hinein, trotz gegenteiliger Anordnungen der Obrigkeit, auf Niederländisch gepredigt und wurden die niederländischen Psalmen gesungen. Erst 1936 verschwand die niederländische Sprache durch Verbot schließlich auch aus den Gottesdiensten der altreformierten Gemeinde.[79] Heute spielt das Niederländische unter den deutschen Einwohnern in der Gemeinde nur noch insofern eine Rolle, als dass es starke Einsprengsel des Niederländischen in den lokalen plattdeutschen Dialekt gibt. Durch die Zuwanderung von Niederländern in den vergangenen Jahren wird jedoch wieder vermehrt Niederländisch gesprochen, wenn auch nicht im öffentlichen Sprachverkehr, sondern bei den Neubürgern zu Hause.

Wirtschaft und Infrastruktur

Bunde ist geprägt von Landwirtschaft und Tourismus. Die Gemeinde ist kaum industrialisiert. Neben einem Gewerbegebiet im Hauptort ist nach dem Bau der A 280 auch ein Gewerbegebiet an der Anschlussstelle Bunde-West in unmittelbarer Nähe zur niederländischen Grenze entstanden, in dem sich unter anderem einige Industriebetriebe angesiedelt haben. Für das Gemeindegebiet übernimmt der Hauptort Bunde die Aufgaben in der Nahversorgung.

Bunde ist eine Auspendler-Gemeinde. In der Kommune sind (Stand: 2007) 1.851 Personen als sozialversicherungspflichtig Beschäftigte gemeldet, am Arbeitsort Bunde gibt es hingegen nur 817 sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse. 438 Einpendlern aus anderen Gemeinden stehen 1.472 Bunder Auspendler gegenüber.[80]

Daten zur Arbeitslosigkeit in der Gemeinde selbst werden nicht erhoben. Im Geschäftsbereich Leer der Agentur für Arbeit, der den Landkreis Leer ohne Borkum umfasst, lag die Arbeitslosenquote im Dezember 2010 bei 7,8 Prozent.[81] Sie lag damit 0,7 Prozentpunkte über dem niedersächsischen Durchschnitt.

Ansässige Unternehmen

Der Sanitärprodukte-Produzent Bioclean hat seinen Sitz in der Gemeinde, ebenso der auf Bade- und Duschwannen sowie Waschbecken spezialisierte Hersteller Sani-Art. In der Gemeinde befindet sich eine Niederlassung des Kleinkläranlagen-Herstellers Biorock. Der Verpackungshersteller Weidenhammer fertigt ebenfalls in Bunde.[82] Alle erwähnten Unternehmen sind im Gewerbegebiet Bunde-West beheimatet. Dort finden sich auch mehrere Niederlassungen oder Tochterfirmen von niederländischen Unternehmen.[83] Im Ortsteil Bunderhee ist das Unternehmen Enova mit rund 35 Mitarbeiter beheimatet, das sich auf die Projektierung von Offshore-Windparks spezialisiert hat.[84]

Landwirtschaft

Gulfhof im Polderland

Die Gemeinde ist seit Jahrhunderten von der Landwirtschaft geprägt. Der Kolonisierung der Moore im Südosten des Gemeindegebiets durch das Upstreek-Recht folgte die landwirtschaftliche Nutzung. Die Einpolderungen im Nordwesten schufen wertvolle Böden, die bis zum heutigen Tage für den Ackerbau genutzt werden. Auf den (teils überschlickten) Moorböden sowie den Geestböden hingegen wird der Milchwirtschaft der Vorzug gegeben. Ackerbau wird dort lediglich im Rahmen des Futtermittelbaus betrieben, vor allem Mais. Die Bodengüte ist im Gemeindegebiet sehr unterschiedlich: Während in den Moorgebieten Wymeers und Boens eine Bodenwertzahl von 30 erreicht wird, liegt der Wert in den Poldergebieten, etwa in Landschaftspolder, bei 90 bis 93.

Die Besitzstruktur ist sehr unterschiedlich. In den Geest- und Moorgegenden Ostfrieslands sind die Landwirte zumeist selbst die Eigentümer ihrer Flächen. In den Marschgebieten Ostfrieslands hingegen werden im Durchschnitt 40 Prozent der Höfe gepachtet. In den Poldern der Gemeinde Bunde liegt dieser Wert jedoch bei etwa 65 Prozent, was in Ostfriesland von keiner anderen Gemeinde erreicht wird.

In den Poldern im Nordwesten wird vornehmlich Getreide angebaut, in geringerem Umfang auch Hackfrüchte. Die hohe Bodenwertzahl erlaubt hohe Erträge. Die Milchwirtschaft im Südosten des Gemeindegebietes trägt dazu bei, dass der Landkreis Leer zu den zehn größten Milcherzeuger-Landkreisen Deutschlands zählt.[85] Da jedoch nur auf einem Teil des Gemeindegebietes Milchwirtschaft betrieben wird, ist der Anteil in einigen anderen Gemeinden des Landkreises höher.

Wie in anderen landwirtschaftlich geprägten Gemeinden Ostfrieslands auch, ist in der Gemeinde Bunde eine Tendenz zur Betriebsvergrößerung festzustellen. Damit einher geht eine Abnahme der Zahl der Höhe. Waren beispielsweise im Bereich Wymeer/Boen 1961 noch 51 landwirtschaftliche Betriebe ansässig, so ging die Zahl bis 2001 auf 36 und 2005 noch 30 zurück.

Die Milchlandwirte leiden seit einigen Jahren unter einem sehr geringen Milchpreis. Zusatzeinkünfte verdienen sich Landwirte durch das Aufstellen von Windkraftanlagen oder die Gewinnung von Energie aus Biomasse.[86] Außerdem vermieten einzelne Landwirte Zimmer an Feriengäste unter dem Motto Urlaub auf dem Bauernhof.

Schafe spielen im Wesentlichen noch bei der Deichunterhaltung eine Rolle. Sie trampeln mit ihren Hufen den Deich fest und halten zugleich die Grasnarbe niedrig. Die Schäferei hat jenseits dieser Rolle in den vergangenen Jahrzehnten an Bedeutung verloren. Die Ziegen- und Schweinehaltung ist im Vergleich zur Rinderhaltung ohne größere Bedeutung. Im Rahmen der Direktvermarktung (auch im Nebenerwerb) gibt es Ausnahmen von diesen genannten Tendenzen.[87] Einzelne Landwirte haben sich auf Bio-Produkte spezialisiert.[88]

Die landwirtschaftliche Nutzung ist in den vergangenen Jahrzehnten durch Flurbereinigungen erleichtert worden. So gelang im Bereich Boen/Wymeer in den Jahren von 1982 bis 2001 ein Verfahren zur Ausführung, das 288 Teilnehmer hatte und ein Gebiet von 1481 Hektar umfasste, also 12,2 Prozent der gesamten Gemeindefläche.

Tourismus

Bunde ist Station der Niedersächsischen Mühlenstraße

Tourismus hat in den vergangenen rund drei Jahrzehnten klar an Bedeutung gewonnen. 2009 wurden in der Gemeinde Bunde etwas mehr als 33.000 Übernachtungen gezählt, ein sehr leichter Rückgang gegenüber dem Vorjahr, jedoch fast zehnmal so viele wie 1982, als lediglich 3.413 registriert wurden. Von den Übernachtungen 2009 entfielen 11.634 auf Ferienwohnungen, 8.648 auf Ferienhäuser und 6.215 auf Hotels und Gasthöfe. Im eigenen Wohnmobil nächtigten 5.611 Gäste.[89] Die Unterkunftsbetriebe in der Gemeinde stellen rund 300 Gästebetten in zwei Hotels sowie Gasthöfen, Ferienhäusern, Ferienwohnungen oder Pensionen zur Verfügung.[90] Darüber hinaus gibt es im Ortsteil Ditzumerverlaat das Haus des Gastes, das für Gruppen- oder Schulungsreisen verwendet werden kann. In Ditzumerverlaat finden sich weitere Wohnmobil-Stellplätze. Seit 1998 ist die Gemeinde „Staatlich anerkannter Erholungsort“.

Vogelbeobachtung am „Guckkasten“ an der Wattgrenze des Dollarts

Mit den Mühlen in Bunde und Ditzumerhammrich liegt die Gemeinde an der touristischen Themenroute Niedersächsische Mühlenstraße. Die Bunder Mühle kann besichtigt und auf Anfrage ein „Mühlen-Diplom“ absolviert werden. Bunde ist zudem eine Station in der Internationalen Dollardroute, einem mehr als 200 Kilometer langen Rundkurs für Radfahrer durch Ostfriesland, Papenburg und die Provinz Groningen, der jedes Jahr Anfang Mai eröffnet wird. Der Bunder Abschnitt beträgt etwa 30 Kilometer. Zur Stärkung werden entlang der Strecke in den „Melkhuske“ (Milchhäuschen) in Bunde und Wymeer frische Milchprodukte angeboten.[91] In Ditzumerverlaat befindet sich eine Paddel-und-Pedal-Station.

Einzelne Landwirte laden zu speziellen Veranstaltungen ein, etwa in Heinitzpolder zur Aktion „Frühstück sucht Gast“[92] oder in Landschaftspolder zum „Tag der offenen Gartenpforte“.[93]

Rundblättriger Sonnentau im Hochmoorgebiet Wymeer

Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) bietet regelmäßig geführte Touren in Vogelrastgebieten an. An der Wattgrenze des Dollarts wurde 1994 der Beobachtungsturm „Kiekkaaste“ errichtet.[94] Er befindet sich mitten im Schilf in der Nähe der Schleusenanlage Nieuwe Statenzijl und ist über einen Stiefelpfad (Marcelluspfad) zu erreichen. Hier können Wattvögel, Greifvögel, im Herbst durchreisende Zugvögel und gelegentlich Seehunde beobachtet werden. Auf diese Weise bleibt die Vogelwelt in den umliegenden Salzwiesen ungestört. Im Wymeerer Hammrich ermöglicht ein reetgedeckter Vogelbeobachtungsturm seit dem Jahr 2000 Einblicke in die Moorlandschaft und ihre Biotope. Seltene Vogelarten wie Blaukehlchen und Flussseeschwalben, für die ein mit Kies bedecktes Brutfloß auf dem See ausgebracht wurde, werden durch eine begrünte Sichtschutzwand abgeschirmt. Im Hochmoorgebiet von Wymeer befindet sich ein Moorlehrpfad, für den Führungen angeboten werden. Aus Sicherheitsgründen (Rutsch- und Bruchgefahr) mussten die Aussichtsplattform und die Bohlenwege wieder entfernt werden. Seltene Pflanzenarten wie Sonnentau, Gagelstrauch und Wollgras und Tiere wie die Waldeidechse und Kreuzotter sind hier beheimatet.[95]

Verkehr

Verkehrsachsen in Ostfriesland: Bunde (an der Grenze zu den Niederlanden) verfügt über eine gute Autobahnanbindung

Verkehrlich erschlossen wird die Gemeinde in erster Linie durch die Autobahnen 31 und 280. Bunde besitzt zwei Autobahnauf- und -abfahrten; eine davon direkt am Gewerbegebiet Bunde-West (A 280), unmittelbar vor der Grenze zu den Niederlanden. Die zweite Auffahrt ist die Anschlussstelle Weener(/Bunde) an der A 31. Diese Autobahn, die Emden mit dem Ruhrgebiet verbindet, verläuft nahezu genau auf der Ostgrenze der Gemeinde zur Stadt Weener, die kurze A 280 verbindet die A 31 mit dem niederländischen Rijksweg 7.

Die Landesstraße 16 beginnt nahe Ditzum in der Nachbargemeinde Jemgum und führt in südlicher Richtung über Bunderhee nach Bunde, wo die Straße an der Ansschlussstelle Weener an der A 31 nahtlos in die Bundesstraße 436 in Richtung Leer übergeht. Die L 17 führt von der Nachbarstadt Weener über Boen und Wymeer zure niederländsichen Grenze. Die Anbindung der weiteren Ortschaften erfolgt über Kreisstraßen.

Der Bunder Bahnhof an der Bahnstrecke Leer–Groningen ist nicht mehr in Betrieb. Die nächsten Bahnhöfe sind jetzt Weener und Nieuweschans, der nächstgelegene Fernbahnhof mit Anschluss an das nationale InterCity-Netz befindet sich in Leer. Das Bunder Bahnhofsgebäude soll umgebaut werden und Wohnungen sowie die örtliche Polizeistation beherbergen.

Busse bilden somit das Rückgrat des öffentlichen Nahverkehrs. Die Bahn-Tochter Weser-Ems-Bus bedient mehrere Linien, die Bunde mit dem Umland verbinden: Die Linie 620 führt von Leer über Weener nach Bunde und weiter ins niederländische Nieuweschans. Die Linie 624 beginnt in Leer und führt über Weener nach Kanalpolder am Dollart. Die Buslinie 632 schließlich verläuft vom Weeneraner Stadtzentrum über Boen nach Wymeer und bindet das südliche Gemeindegebiet an. Durch die in Bunde beginnende Buslinie 641 ist das Gemeindegebiet auch mit Papenburg verbunden. Während die Linie 620 (Leer-Nieuweschans) im Stundentakt verkehrt, sind die anderen Linien im Wesentlichen auf die Bedürfnisse des Schulverkehrs ausgerichtet, stehen aber natürlich auch anderen Fahrgästen offen.

Der nächstgelegene Flugplatz ist der Flugplatz Leer-Papenburg im Leeraner Stadtteil Nüttermoor. Der nächstgelegene internationale Verkehrsflughafen mit Linienverkehr ist der Flughafen Bremen.

Medien

Bunde liegt im Verbreitungsbereich der beiden lokalen Tageszeitungen Rheiderland-Zeitung und Ostfriesen-Zeitung. Während die in der Nachbarstadt Weener erscheinende Rheiderland-Zeitung ihre Leserschaft im gleichnamigen Landstrich hat, ist die in Leer erscheinende Ostfriesen-Zeitung die einzige, die in der gesamten Region Ostfriesland (mit verschiedenen Lokalausgaben) verbreitet wird. Redaktionell betreut wird die Gemeinde Bunde in beiden Fällen von Weener aus. Aus der Gemeinde berichtet zudem der Bürgerrundfunk-Sender Radio Ostfriesland. Verschiedene anzeigenfinanzierte Blätter runden das Medienangebot ab.

Bildung

In der Gemeinde gibt es je eine Grundschule in Bunde, Wymeer und Ditzumerverlaat sowie die Haupt- und Realschule Bunde, die seit 1. August 2007 Ganztagsunterricht anbietet. Wegen zu geringer Schülerzahlen in Ditzumerverlaat werden die Schüler der dortigen Grundschule in sogenannten Kombi-Klassen unterrichtet: Erst- und Zweitklässler sowie Dritt- und Viertklässler bilden jeweils eine gemeinsame Klasse.[96]Zudem ist eine Außenstelle der Volkshochschule in Bunde ansässig. Mit dem Jugendbüro betreibt die Gemeinde seit 2007 eine Einrichtung der offenen Jugendarbeit, die einen Teil der Kulturarbeit in der Gemeinde übernimmt. Das Jugendzentrum im Hauptort bietet neben dem Jugendtreff mit Internet-Café auch Musikgruppen Übungsräume an. Angeschlossen sind zudem ein Filmclub, ein Theaterprojekt und die Videowerkstatt „Bundes Nachrichten-Dienst“. Kindertagesstätten unter Regie der Gemeinde finden sich in Wymeer und Heinitzpolder. Im Hauptort Bunde ist die evangelisch-reformierte Kirche Träger der Kindertagesstätte. Die nächstgelegenen Gymnasien und Berufsbildenden Schulen befinden sich in Leer. Die nächstgelegene Fachhochschule ist die Hochschule Emden/Leer, die nächstgelegene Universität ist die Carl von Ossietzky Universität Oldenburg.

Öffentliche Einrichtungen

Neben der Gemeindeverwaltung und ihren nachgeordneten Betrieben befindet sich im Hauptort Bunde eine Polizeistation. An der Autobahn ist in Grenznähe ein Revier der Bundespolizei beheimatet. In Bunde gibt es darüber hinaus eine Genehmigungsstelle für Schwertransporte mit elf Mitarbeitern. Diese bearbeiten jährlich etwa 11.000 Genehmigungen.[97] Die Rettungsstation für das Rheiderland befindet sich aus geografischen Gründen in Bunde, weil das nördliche Rheiderland von dort aus schneller zu erreichen ist als aus Weener. In den Bunder Ortsteilen Wymeer[98] und Dollart/Ditzumerverlaat[99] befindet sich je eine von rund 1800 Messstellen des Radioaktivitätsmessnetzes des Bundesamts für Strahlenschutz (BfS). Die Messstation misst die Gamma-Ortsdosisleistung (ODL) am Messort und sendet die Daten an das Messnetz. Die über 24 Stunden gemittelten Daten können direkt im Internet abgerufen werden.[100]

Persönlichkeiten

In Bunde geboren

Dietrich Mülder 1908

Zwei Personen aus dem Bereich der Theologie und Sprachwissenschaft wurden in der heutigen Gemeinde geboren. Peter Johannes de Neui (1828–1907), war einer der bedeutendsten Missionare der nordwestdeutschen Baptisten und Mitbegründer der niederländischen Baptisten. Er stammte aus Ditzumerverlaat. Der Altphilologe Dietrich Mülder (1861–1947) wurde in Bunde geboren. Er machte sich unter anderem mit Arbeiten über Homer einen Namen.

Im Bereich Kunst und Kultur ist die Schriftstellerin Katrin de Vries zu nennen, geboren 1959 in Heinitzpolder. Der Regisseur Hans-Erich Viet (* 1953) stammt ebenfalls aus Bunde. In seinen ersten Filmen setzte er sich mit seiner Heimatregion auseinander: „Schnaps im Wasserkessel“ von 1991 über das Leben von Landarbeitern wurde mit dem Adolf-Grimme-Preis ausgezeichnet. Der Spielfilm „Franke, Johnny und die anderen“ (1993) erhielt den Max-Ophüls-Preis. Viet hat unter anderem bei mehreren Folgen der Fernsehserien „Großstadtrevier“ und „Polizeiruf 110“ Regie geführt.

Eine Reihe von Politikern stammt aus der Gemeinde. In chronologischer Folge ist zuerst Jacques Groeneveld (1892–1983) zu nennen, NSDAP-Politiker und Landwirt aus Bunderhee. Er war von 1933 bis 1945 Reichstagsabgeordneter und hatte weitere führende Positionen inne. So war er unter anderem „Landesbauernführer der Landesbauernschaft Weser-Ems“ in Oldenburg. Theus Bracht (* 1900 in Ditzumerverlaat, gest. 1963 ebenda) war von 1947 bis zu seinem Tode Landtagsabgeordneter der SPD. Luise Schapp, geboren 1912 in Bunde, war CDU-Politikerin und Landtagsabgeordnete (1970–1978) im Wahlkreis Aurich. Sie war mit dem Philosophen Wilhelm Schapp verheiratet und in Aurich als Rechtsanwältin tätig. In Bunde wurde 1954 Reinhold Robbe geboren, SPD-Bundestagsabgeordneter von 1994 bis 2005 und anschließend fünf Jahre lang Wehrbeauftragter des Deutschen Bundestages. Die derzeitige Landtagsabgeordnete für den Wahlkreis, Johanne Modder, stammt aus Bunderhee (* 1960).

Mit Bunde verbunden

Johan Sems

Der niederländische Kartograf Johan Sems (1572 bis etwa 1635) war eine Zeitlang in Bunde tätig, wo er bei der Vermessung des Bunder Neulands Dienste leistete. Zeitweilig war er Deichgraf in Bunderneuland.

Der aus der Grafschaft Bentheim stammende reformierte Pastor Arnold Wilhelm Nordbeck war von 1886 bis 1922 Pastor in Landschaftspolder. Er gründete einen ersten Christlichen Arbeiterverein in der Gemeinde und war Wegbereiter einer ersten (Land-)Arbeitersiedlung in den Poldergebieten. Walter Herrenbrück junior (* 1939 in Leer), späterer Landessuperintendent der ev.-ref. Kirche, absolvierte in Bunde sein Vikariat.

Georg Klein (* 1953 in Augsburg), ist Schriftsteller und Träger des Ingeborg-Bachmann-Preises (im Jahre 2000). Er ist mit der Schriftstellerin Katrin de Vries (s. o.) verheiratet und lebt in Bunde.

Literatur

  • Harm Wiemann und andere: Aus vergangenen Tagen: Chronik der Samtgemeinde Bunde. Hrsg. von der Samtgemeinde Bunde. Selbstverlag, Bunde 1983, ohne ISBN.
Die Chronik ist die erste Gesamtdarstellung der Geschichte der Gemeinde und bietet eine Fülle von Daten aus der Historie der einzelnene Ortschaften.
  • Ekkehard Wassermann: Siedlungsgeschichte der Moore. In: Karl-Ernst Behre, Hajo van Lengen (Hrsg.): Ostfriesland – Geschichte und Gestalt einer Kulturlandschaft. Verlag Ostfriesische Landschaft, Aurich 1995, ISBN 3-925365-85-0, S. 93–112.
Der Autor beschreibt die Besiedlung der Moore in Ostfriesland und geht dabei auch auf die Upstreek-Siedlungen (Wymeer, Boen) in der Gemeinde Bunde ein.
  • Annelene Akkermann: Aufstieg und Machtergreifung der Nationalsozialisten im Rheiderland 1929-1936, in: Herbert Reyer (Hrsg.): Ostfriesland zwischen Republik und Diktatur, Verlag Ostfriesische Landschaft, Aurich 1998, ISBN 3-932206-10-X, S. 239–298.
Die Autorin beleuchtet den Aufstieg der Nationalsozialisten zur beherrschenden Kraft in der Gemeinde Bunde seit den späten 1920er-Jahren.
  • Johann Schulte: Oll Bunn’. Erinnerungen an Alt-Bunde. Artline, Bunde 2008.
Neben einem historischen Überblick werden Hunderte von Fotos aus der Geschichte des Ortes systematisch geordnet und kommentiert.
  • Johann Schulte: Van Bunnerhee bit Endje van de Welt. Eine Reise in die Vergangenheit. Artline, Wymeer 2005.
Zwillingsband zu Oll Bunn’, aber über die Ortschaften Bunderhee, Bunderhammrich, Ditzumerverlaat und Dyksterhusen bis Pogum.
  • H. Deiter (Hrsg.): Gerardi Oldeborchs, Pastoris zu Bunda im Reiderland, kleine ostfriesische Chronieke, betreffende die Jahre 1558 bis 1605. In: Jahrbuch der Gesellschaft für bildende Kunst und vaterländische Altertümer zu Emden. Bd. 4, Heft 2, 1881, S. 75–95 (online) (PDF-Datei; 25,9 MB)
Die Chronik von Pastor Oldeborch ist eine der Hauptquellen für die die Geschichte von Bunde in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts, geschrieben in dem damaligen Plattdeutsch.

Einzelnachweise

  1. Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen – Bevölkerungsfortschreibung (Hilfe dazu)
  2. a b c d Paul Weßels (Ortschronisten der Ostfriesischen Landschaft): Bunde, S. 1 (PDF-Datei; 61 kB), gesehen 6. August 2011.
  3. Eberhard Rack: Kleine Landeskunde Ostfriesland, Isensee Verlag, Oldenburg 1998, ISBN 3-89598-534-1, S. 24
  4. Quelle: Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen, gesehen 9. August 2011.
  5. www.gemeinde-bunde.de: Bürgerbroschüre (PDF-Datei; 284 kB), S. 42, abgerufen am 12. Juni 2011.
  6. Arbeitsgruppe der Ortschronisten der Ostfriesischen Landschaft: Bunderhammrich (PDF-Datei; 16,4 kB), abgerufen am 13. Juni 2011.
  7. Wiemann: Aus vergangenen Tagen.1983, S. 26f.
  8. Wiemann: Aus vergangenen Tagen. 1983, S. 23.
  9. Wiemann: Aus vergangenen Tagen. 1983, S. 85.
  10. Schulte: Oll Bunn’. 2008, S. 11, 20, 35.
  11. H. Deiter (Hrsg.): Gerardi Oldeborchs, Pastoris zu Bunda im Reiderland, kleine ostfriesische Chronieke, betreffende die Jahre 1558 bis 1605. In: Jahrbuch der Gesellschaft für bildende Kunst und vaterländische Altertümer zu Emden. Bd. 4, Heft 2, 1881, S. 79 (online) (PDF-Datei; 25,9 MB), gesehen 8. Oktober 2011.
  12. a b c d Schulte: Oll Bunn’. 2008, S. 16.
  13. Bernd Uphoff: Lavey als Ultima Ratio. Deicharbeiter in Ostfriesland im 17. und 18. Jahrhundert. In: Emder Jahrbuch für historische Landeskunde Ostfrieslands, Band 75 (1995), S. 81–94, hier S. 88/89.
  14. Wiemann: Aus vergangenen Tagen. 1983, S. 140.
  15. Wiemann: Aus vergangenen Tagen. 1983, S. 142.
  16. Ernst Müller: Rheiderland in alten Ansichten. Sollermann, Leer 1983, S. 12.
  17. Hartmut Rebuschat: Landschaftspolder. Leben auf dem Meeresgrund. Selbstverlag, Landschaftspolder 2007, S. 78.
  18. Wiemann: Aus vergangenen Tagen. 1983, S. 250–258.
  19. Schulte: Oll Bunn’. 2008, S. 179–183.
  20. Ernst Müller: Rheiderland in alten Ansichten. Sollermann, Leer 1983, S. 16. Zu den regulären Arbeitern kamen noch bis zu 400 Heimarbeitsverträge hinzu, die überwiegend mit Frauen abgeschlossen wurden. Nach Wiemann: Aus vergangenen Tagen. 1983, S. 160f.
  21. Menno Smid: Ostfriesische Kirchengeschichte. H. Risius, Weener 1974, S. 508–510 (Ostfriesland im Schutze des Deiches, Bd. 6).
  22. Paul Weßels (Ortschronisten der Ostfriesischen Landschaft): Bunde (PDF-Datei; 61 kB), gesehen 6. August 2011.
  23. a b Akkermann: Aufstieg und Machtergreifung der Nationalsozialisten. 1998, S. 278.
  24. Akkermann: Aufstieg und Machtergreifung der Nationalsozialisten. 1998, S. 240.
  25. Akkermann: Aufstieg und Machtergreifung der Nationalsozialisten. 1998, S. 241.
  26. Ortschronisten der Ostfriesischen Landschaft: Bunderneuland (PDF-Datei; 18,8 kB), S. 2/3, abgerufen am 13. Juni 2011.
  27. Akkermann: Aufstieg und Machtergreifung der Nationalsozialisten. 1998, S. 273.
  28. Akkermann: Aufstieg und Machtergreifung der Nationalsozialisten. 1998, S. 269.
  29. Wiemann: Aus vergangenen Zeiten. 1983, S. 259–264.
  30. Verein für Körperbehinderte, gesehen 5. August 2011.
  31. Die Einwohnerzahlen stammen aus den Artikeln über die einzelnen Ortsteile aus der Feder der Ortschronisten der Ostfriesischen Landschaft (s. auch andere Einzelnachweise im vorliegenden Artikel). Sie wurden von den Autoren lediglich zusammengezählt.
  32. Das Rheiderland hat 27.100 Einwohner, Ostfriesen-Zeitung, 8. Januar 2011, abgerufen am 13. Juni 2011.
  33. Niederländer gehören in Wymeer dazu, Ostfriesen-Zeitung, 16. September 2009, abgerufen am 13. Juni 2011.
  34. Niederländer locken die Preise, Ostfriesen-Zeitung, 25. Juni 2010, abgerufen am 13. Juni 2011.
  35. Ernst Friedländer: Ostfriesisches Urkundenbuch. Haynel, Emden 1878, ISBN 978-3-253-01989-0, Nr. 366 (online), gesehen 3. September 2011.
  36. Ernst Friedländer: Ostfriesisches Urkundenbuch. Emden 1878–1888, Bd. 1, Nr. 417, 492, 604, 761, 791; Bd. 2, Nr. 1459; Bd. 3, Nr. 461, 556, 668, 743. Eggerik Beninga: Cronica der Fresen. Bd. 4. Verlag Ostfriesische Landschaft, Aurich 1964 (Quellen zur Geschichte Ostfrieslands, Bd. 4), S. 225, 372, 424, 439, 448, 471, 656, 781.
  37. Klaus von Beyme: Das politische System der Bundesrepublik Deutschland: Eine Einführung, VS Verlag, Wiesbaden 2004, ISBN 3-531-33426-3, S. 100, Eingeschränkte Vorschau in der Google Buchsuche, 22. Mai 2011.
  38. Theodor Schmidt: Untersuchung der Statistik und einschlägiger Quellen zu den Bundestagswahlen in Ostfriesland 1949-1972. Ostfriesische Landschaft, Aurich 1978, S. 70, für die statistischen Angaben zu den Bundestagswahlen bis 1972 siehe der dortige kartografische Anhang.
  39. „Gemeinde Rheiderland würde besser gefördert“, Ostfriesen-Zeitung, 16. Dezember 2008, abgerufen am 5. Juni 2011.
  40. Großgemeinde Rheiderland hätte Vorteile, Ostfriesen-Zeitung, 22. Dezember 2010, abgerufen am 5. Juni 2011.
  41. Großgemeinde Rheiderland stößt auf Skepsis, Ostfriesen-Zeitung, 23. Dezember 2010, abgerufen am 5. Juni 2011.
  42. Niedersächsisches Kommunalverfassungsgesetz (NKomVG) in der Fassung vom 17. Dezember 2010; § 46 – Zahl der Abgeordneten, abgerufen am 7. November 2011
  43. www.gemeinde-bunde.de: Ergebnis der Kommunalwahl 2011, abgerufen am 12. September 2011.
  44. www.ndr.de: Alle wollen Gewinner sein - nur FDP trauert, abgerufen am 12. September 2011.
  45. Fliegender Wechsel von Aurich nach Hannover, Ostfriesen-Zeitung, 4. November 2011, abgerufen am selben Tag.
  46. Niedersächsisches Landesamt für Statistik: wahlkreis 84 Leer/Borkum, abgerufen am 27. April 2011.
  47. Ergebnisse der Bundestagswahl 2009 im Wahlkreis, aufgeschlüsselt nach Städten und (Samt-)Gemeinden
  48. Wahlkreis 26 Unterems, Quelle: Der Bundeswahlleiter.
  49. Bunde lebt dieses Jahr von seinen Ersparnissen, Ostfriesen-Zeitung, 13. März 2010, abgerufen am 30. August 2011.
  50. Bunde zehrt dieses Jahr von besseren Tagen, Ostfriesen-Zeitung, 5. März 2011, abgerufen am 12. Juni 2011.
  51. Klemens Stadler: Deutsche Wappen. Band 5: Die Gemeindewappen der Bundesländer Niedersachsen und Schleswig-Holstein. Angelsachsen-Verlag, Bremen 1970, S. 30.
  52. a b c Paul Weßels (Ortschronisten der Ostfriesischen Landschaft): Wymeer (PDF-Datei; 56 kB), gesehen 7. Mai 2010.
  53. Genealogie-Forum: Landschaftspolder, gesehen 7. Mai 2010.
  54. Wiemann: Aus vergangenen Tagen. 1983, S. 95.
  55. Wiemann: Aus vergangenen Tagen. 1983, S. 96f.
  56. Mitgliederzahlen der Kirchen im Synodalverband Rheiderland Stand 2002 (gesehen 7. Mai 2010).
  57. a b Nur getaufte Mitglieder, ohne Familienangehörige und Freunde.
  58. Wiemann: Aus vergangenen Tagen. 1983, S. 97–102.
  59. Ostfriesische Landschaft: Steinhaus Bunderhee, gesehen 7. Juli 2011.
  60. Ostfriesische Landschaft (Hrsg.): Kulturwege R(h)eiderland. Kulturhistorische Wanderungen in Ostfriesland und Groningen. Ostfriesische Landschaft, Aurich 2011, ISBN 978-3-940601-10-0, S. 40.
  61. Natur- und Kulturpark Dollart, abgerufen am 28. August 2011
  62. Siehe Kirchenprospekt, gesehen 20. April 2010.
  63. Monika van Lengen: Bunde - Ev.-reformierte Kirche, gesehen 20. April 2010.
  64. Genealogie-Forum: Bunde, gesehen 20. April 2010.
  65. Gemeinde-Bunde.de: Kirchen, gesehen 5. August 2011.
  66. Ostfriesische Landschaft (Hrsg.): Kulturwege R(h)eiderland. Kulturhistorische Wanderungen in Ostfriesland und Groningen. Ostfriesische Landschaft, Aurich 2011, ISBN 978-3-940601-10-0, S. 44.
  67. Gemeinde-Bunde.de: Mühlen, gesehen 27. August 2011.
  68. Hartmut Rebuschat: Landschaftspolder. Leben auf dem Meeresgrund. Selbstverlag, Landschaftspolder 2007, S. 140.
  69. Hartmut Rebuschat: Landschaftspolder. Leben auf dem Meeresgrund. Selbstverlag, Landschaftspolder 2007, S. 138, 249–253.
  70. Ein Herrenhaus wie aus dem Ei gepellt, Ostfriesen-Zeitung, 24. Juni 2011, abgerufen am 26. Juni 2011.
  71. Naturschutzgebiet „Hochmoor Wymeer“, abgerufen am 31. August 2011
  72. Naturschutzgebiet „Süderkolk“, abgerufen am 31. August 2011
  73. Die Angaben können auf einer interaktiven Karte unter www.umweltkarten.niedersachsen.de als Naturdenkmale mit einer Größe von weniger als 1 Hektar angesehen werden.
  74. Turnverein Bunde e.V., abgerufen am 31. August 2011
  75. Geschichte und Chronik des SV Wymeer-Boen e.V., abgerufen am 31. August 2011
  76. T.u.S. Ditzumerverlaat, abgerufen am 31. August 2011
  77. Pfingstmarkt in Bunde, Sonntags-Report, 5. Juni 2011, gesehen 4. August 2011.
  78. Marron C. Fort: Niederdeutsch und Friesisch zwischen Lauwerzee und Weser. In: Hans-Joachim Wätjen (Hrsg.): Zwischen Schreiben und Lesen. Perspektiven für Bibliotheken, Wissenschaft und Kultur. Festschrift zum 60. Geburtstag von Hermann Havekost. Oldenburg 1995.
  79. Chronik der Evangelisch-altreformierten Gemeinde Bunde 1858–2008. Kirchenrat der EAK Bunde (Hrsg.). H. Risius-Verlag, Weener 2008, S. 262.
  80. Statistik der Bundesagentur für Arbeit, (Excel-Datei; 2,2 MB), Zeile 2222.
  81. Arbeitsmarktzahlen Dezember 2010 der Agentur für Arbeit Leer (PDF-Datei; 692 kB, 23 Seiten), S. 14, gesehen 6. August 2011.
  82. www.weidenhammer.de: Standort Bunde, abgerufen am 12. Juni 2011.
  83. www.bunde-west.de: Firmen, abgerufen am 12. Juni 2011.
  84. www.enova.de, abgerufen am 12. Juni 2011.
  85. Leer liegt mit 384.000 Tonnen (Erhebungsjahr: 2006) auf dem achten Rang. Zum Vergleich: Die drei höchsten Werte wurden ermittelt im Landkreis Cuxhaven (564.000 Tonnen), im Landkreis Unterallgäu (451.000 Tonnen) und im Landkreis Schleswig-Flensburg (448.000 Tonnen). Quelle: Niedersächsisches Landesamt für Statistik, zitiert in: Ostfriesischer Kurier, 14. August 2008, S. 12.
  86. Bau kostet mehr als zwei Millionen Euro, Ostfriesen-Zeitung, 15. April 2011, abgerufen am 12. Juni 2011.
  87. Auf dem Hof wird dauernd gemeckert, Ostfriesen-Zeitung, 11. Oktober 2010, abgerufen am 13. Juni 2011.
  88. Öko-Landwirtschaft macht einfach Spaß, Ostfriesen-Zeitung, 27. Juni 2011, abgerufen am selben Tag.
  89. Bunde: Zahl der Übernachtungen leicht gesunken, Ostfriesen-Zeitung, 31. März 2010, abgerufen am 13. Juni 2011.
  90. www.gemeinde-bunde.de: Bürgerbroschüre, (PDF-Datei; 284 kB) S. 3, abgerufen am 12. Juni 2011.
  91. Dollard Route, gesehen 5. August 2011.
  92. Familie de Boer freut sich auf Besucher, Ostfriesen-Zeitung, 23. Juni 2010, abgerufen am 13. Juni 2011.
  93. Mehr als 800 Besucher im Bauerngarten, Ostfriesen-Zeitung, 22. Juni 2010, abgerufen am 13. Juni 2011.
  94. Kiekkaste - Ein Blick ins Watt, abgerufen am 27. August 2011
  95. www.nabu-Ostfriesland.de: Förderung eines naturverträglichen Tourismus im Rheiderland (PDF-Datei; 1,56 MB), gesehen 5. August 2011.
  96. Keine Angst vor Kombiklassen in Wirdum, Ostfriesen-Zeitung, 20. Januar 2010, abgerufen am 30. Oktober 2011.
  97. Eine Wunschlösung für Bunde ist in Sicht, Ostfriesen-Zeitung, 19. Januar 2011, abgerufen am 13. Juni 2011.
  98. Messstelle Wymeer, abgerufen am 1. September 2011
  99. Messstelle Dollart/Ditzumerverlaat, abgerufen am 1. September 2011
  100. Standorte der Messsonden des Radioaktivitätsmessnetz mit ihren Tagesmittelwerten, abgerufen am 1. September 2011

Weblinks

 Commons: Bunde – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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