Bundesstraße 17

Bundesstraße 17

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Bundesstraße 17 in Deutschland
Bundesstraße 17
Karte
Verlauf der B 17
Basisdaten
Betreiber: Bundesrepublik Deutschland
Gesamtlänge: ca. 110 km

Bundesland:

Ausbauzustand: siehe Verlauf
Bundesstraße 17 bei Augsburg
Bundesstraße 17 bei Augsburg

Die Bundesstraße 17 (Abkürzung: B 17) ist eine deutsche Bundesstraße in Bayern. Sie führt entlang des Lechs von Augsburg über Landsberg am Lech und Schongau an die Bundesgrenze bei Füssen und verläuft weitgehend an der Grenze der bayerischen Regierungsbezirke Schwaben und Oberbayern.

Die Länge beträgt ungefähr 110 km. Die Bundesstraße 17 ist Teil der Romantischen Straße und im südlichen Abschnitt Teil der Deutschen Alpenstraße. Sie folgt in etwa der antiken Via Claudia Augusta. Zunächst war der Ausbau der Strecke als A 91 geplant.

Inhaltsverzeichnis

Verlauf

Die Bundesstraße 17 kann in drei große Abschnitte gegliedert werden.

Augsburg – Landsberg am Lech

In diesem Abschnitt ist die B 17 autobahnähnlich vierspurig und planfrei ausgebaut.

An der A 8 AS Augsburg-West (72) geht die B 2 in die B 17 über. Die B 17 durchquert zunächst das Augsburger Stadtgebiet (Westtangente). Ab Ausfahrt Augsburg-Zentrum und Augsburg-Messe-Universität verläuft sie zusammen mit der B 300.

Nach Verlassen des Augsburger Stadtgebietes verläuft die B 17 auf der ehemals für die A 91 vorgesehenen Trasse westlich an Königsbrunn vorbei und kehrt nördlich von Lagerlechfeld in die alte Trasse zurück. Vorbei am Fliegerhorst Lechfeld wird der Ort Lagerlechfeld erreicht, den die B 17 in Tieflage durchquert. Im weiteren Streckenverlauf folgt die Ostumfahrung von Klosterlechfeld. An deren Ende verlässt die Bundesstraße den Regierungsbezirk Schwaben (Landkreis Augsburg) und erreicht den Regierungsbezirk Oberbayern (Landkreis Landsberg am Lech).

Kurz darauf unterquert die B 17 die Lechfeldbahn. Vorbei an Hurlach, Kaufering und Igling (hier Querung der Allgäubahn) erreicht die B 17 den Kreisverkehr der AS Landsberg am Lech-West (A 96). Dieser so genannte autobahnkreuzähnliche Verteilerkreisel, welcher der größte seiner Art in Deutschland ist, hat einen Durchmesser von etwa 330 Meter und damit eine Fläche von ungefähr sieben Hektar.

Landsberg am Lech – Peiting

B 17 nahe Römerkessel

In diesem Abschnitt ist die B 17 einbahnig zwei-, teilweise dreispurig ausgebaut.

Von der A 96 AS Landsberg am Lech-West (24) führt die B 17 zunächst um Landsberg am Lech herum und erreicht bei AS Landsberg am Lech-Süd die alte Trasse. Hier unterquert sie die Fuchstalbahn. Im weiteren Verlauf folgen mehrere plangleiche Kreuzungen, bis die B 17 vor Hohenfurch den Landkreis Weilheim-Schongau erreicht.

Nach der Durchquerung von Hohenfurch beginnt mit der Ausfahrt Schongau-Nord die Umgehungsstraße Schongau/Peiting. Erneut unterquert die B 17 die Fuchstalbahn. Nun folgen die Ausfahrten Schongau/Altenstadt und Schongau-West. Ab hier verläuft die B 17 zusammen mit der aus Marktoberdorf kommenden B 472. Im weiteren Verlauf überquert die B 17 auf der Lechtalbrücke den Lech. Am Ende dieses Streckenabschnitts folgt die Ausfahrt Peiting-West. Hier verlässt die B 17 die Umgehungsstraße Schongau/Peiting. Auf dieser Trasse führt die B 472 weiter Richtung Bad Tölz und Garmisch-Partenkirchen (siehe Artikel Bundesstraße 23).

Peiting – Füssen

In diesem Abschnitt ist die B 17 zweispurig ausgebaut. In diesem Abschnitt sind keine größeren Ortsumgehungen vorhanden.

Südlich an die Umgehungsstraße Schongau/Peiting liegt Kurzenried (Gemeinde Peiting), das die B 17 durchläuft. Es folgt ein gut ausgebautes Teilstück, das bei der Wallfahrtskirche Ilgen vor Staltannen in einer engen Kurve endet. Nach Durchfahrt der Weiler Staltannen und Lauterbach erreicht die B 17 den Ort Steingaden. Nach Steingaden und dem Weiler Biberschwöll tritt die B 17 in den Regierungsbezirk Schwaben (Landkreis Ostallgäu) über.

Die B 17 durchquert Trauchgau (zu Halblech), Halblech und Buching (zu Halblech). Am Ostufer des Bannwaldsees vorbei erreicht die B 17 Schwangau. Es folgt der Weiler Horn, nach dessen Durchquerung die B 17 Richtung Süden weiterführt, während die Trasse Richtung Westen in die B 16 übergeht.

Am östlichen Lechufer entlang erreicht die B 17 Füssen. Am Lechfall vorbei endet die B 17 an der deutsch-österreichischen Grenze (Bezirk Reutte, Tirol) und geht dort in die Weishauser Landstraße (L396 - ursprünglich Teil der B 189) über, an der Anschluss nach Reutte sowie zur Fernpassstraße und ins Inntal besteht.

Geschichte

Ursprung

Die Bundesstraße 17 folgt in etwa der antiken Via Claudia Augusta.

Frühere Strecken und Bezeichnungen

Die bayerischen Staatsstraßen wurden ihrem Anfangsort entsprechend nummeriert:

  • Staatsstraße Nr. 13: Augsburg - Landsberg - Oberau
  • Staatsstraße Nr. 109: Peiting - Steingaden - Füssen

Am 17. Januar 1932 wurde die Fernverkehrsstraße 17 (FVS 17) eingeführt. 1934 übernahm das Deutsche Reich die Verantwortung (Baulast) für die Strecke und führte sie als Reichsstraße 17 (R 17). Damals begann die R 17 in Augsburg und folgte dem heutigen Verlauf der B 17 (ohne Ortsumgehungen) bis an die Reichsgrenze zu Österreich. Nach dem Anschluss Österreichs im Dritten Reich (1938) wurde die Strecke über Ullrichsbrücke (R 309), Reutte (R 309), Weißenbach am Lech (R 308) und Warth (Vorarlberg) nach Alpe Rauz am Arlberg (R 31) verlängert. Diese Erweiterung wurde nach Ende des Zweiten Weltkrieges (1945) wieder rückgängig gemacht. Mit der Gründung des Bundesrepublik Deutschland (1949) erfolgte die Umbenennung in Bundesstraße 17.

Ersetzungen

In den ersten Planungen der Nachkriegsjahre war der Bau der A 91 vorgesehen. Als diese Planungen in den 1970er Jahren verworfen wurden, wurde der vierspurige Ausbau der B 17 vorangetrieben. So entstand in den 1980er Jahren die Umfahrung Königsbrunn. Zudem wurde in den 1980er Jahren die „Stadtautobahn“ Augsburg gebaut. In den 1990er Jahren wurde die B 17 weiter bis nach Lagerlechfeld erweitert. Die Eröffnung der Umfahrung Klosterlechfeld folgte 2001.[1]

Die Ortsumfahrung Schongau/Peiting wurde etappenweise 1991/1994 eröffnet.

Bis Ende 2006 waren die Anschlussstellen „Leitershofen/Augsburg-Pfersee“ und „Augsburg-Göggingen (Gabelsbergerstraße)“ noch nicht kreuzungsfrei und wurden mittels Ampeln geschaltet. Am 14. September 2006 wurde mit dem kreuzungsfreien Umbau der Kreuzung „Gabelsbergerstraße“ begonnen. Der 11,4 Millionen Euro teure Umbau dauerte ungefähr 15 Monate und wurde im Juni 2008 abgeschlossen.

Der autobahnähnliche Streckenabschnitt von Klosterlechfeld bis zum Kreisverkehr des Anschlusses Landsberg am Lech-West (A 96) wurde am 17. September 2009 dem Verkehr übergeben.[2][3] Die Verlängerung vom Verteilerkreis (Eröffnung bereits am 14. September 2007) zur alten B 17 an der Ausfahrt Landsberg am Lech-Süd ging ebenfalls am 17. September 2009 in Betrieb. Die Bauzeit für das 15,5 km lange Teilstück von Obermeitingen bis zu der alten Trasse im Süden von Landsberg betrug knapp vier Jahre. Die Baukosten beliefen sich auf 70,3 Millionen Euro.

Auch soll der Lärmschutz im Grenzbereich von Augsburg und Stadtbergen verbessert werden. An den existierenden 214 m langen Tunnel zwischen den Anschlussstellen Augsburg-Zentrum und Bismarcktunnel soll südlich auf einer Länge von 184 Metern an den Tunnel anschließend und 193 Meter nördlich des Tunnels eine Halbdeckelung installiert werden. Die oben mit Querstreben verbundene Konstruktion soll begrünt werden. Zwischen den Fahrbahnen wird eine mit Schall absorbierendem Material beschichtete Mittelwand bis zu den Querstreben errichtet. Der Beginn des 8,2 Millionen Euro teuren Umbaus steht noch nicht fest, die Bauzeit wird auf ungefähr ein Jahr geschätzt.

Mit den Ortsumfahrungen wurden die alten Teilstücke der B 17 abgestuft.

Weiterer Ausbau

Von Landsberg am Lech-Süd bis nach Hohenfurch wird die B 17 schrittweise auf drei Fahrstreifen ausgebaut. Neun der zwölf wechselseitigen Überholabschnitte sind mit Stand November 2011 bereits verwirklicht (zuletzt wurde ein Abschnitt nördlich von Denklingen im Oktober 2009 dem Verkehr übergeben). Der bisher höhengleiche Ortsanschluss Denklingen / Epfach wurde mittels einer Unterführung höhenfrei ausgebaut.[4] Die übrigen Abschnitte sollen (Stand November 2011) bis 2014/2015 fertiggestellt werden.[5]

Vom 20. Februar 2008 bis November 2010 wurde die Kreuzung „Leitershofen/Augsburg-Pfersee“ kreuzungsfrei umgebaut.[6] Dies kostete 18 Millionen Euro, da in diesem Bereich die ursprünglichen Planungen zugunsten eines verbesserten Schallschutzes geändert wurden. Die Trasse der B 17 wurde an der Gabelsbergerstraße tiefer gelegt und mittels Rampen an die querende Straße angebunden. Die Ein- und Ausfahrtrampen an der Anschlussstelle Leitershofer Straße münden hingegen in zwei Kreisverkehre.

Blick auf den Neubau der Anschlussstelle Gabelsbergerstraße

Gemäß vorliegendem Bauplan (17. Juli 2006):

Die Fahrbahn Richtung Donauwörth wurde im Bereich der Gabelsbergerstraße um etwa vier Meter nach Norden versetzt, die gegenläufige Trasse rutschte um etwa sieben Meter auf die jetzige Nordtrasse. Der tiefste Punkt der B 17 wird etwa 3,6 Meter unter der jetzigen Fahrbahn liegen, die Gabelsbergerstraße wird um 1,4 Meter angehoben. Während der Bauphase wird nur die B 17 durchgängig gehalten, Auf- und Abfahrt von der Gabelsbergerstraße wird nur nach jeweils rechts möglich sein.

Baubeginn war mit dem Abriss der bestehenden Rad- und Fußgängerbrücke im Süden der Kreuzung Mitte September 2006, das nördliche Widerlager stand im Weg. Bis Ende 2006 sollte die Brücke in den Nord-Westen versetzt wieder auf neuen Pfeilern stehen, allerdings hat ein mit einem Großbagger beladener Tieflader kurz vor Fertigstellung der Fußgängerbrücke diese mit dem Auslegerarms des Baggers gerammt. Nach monatelanger Prüfung wurde die Brücke wieder abgetragen und soll bis Mitte 2008 durch die Fußgänger und Radfahrer wieder nutzbar sein.

Tourismus

Ferienstraßen

Die Bundesstraße 17 beinhaltet zwei Ferienstraßen:

  • Die Romantische Straße beginnt an der Ausfahrt Landsberg-Süd und führt bis nach Füssen. Die Strecke wurde Ende 2008 verkürzt, da am damaligen Verlauf der B 2 (nördlich von Augsburg) der Schwerlastverkehr zugenommen hatte, so der Geschäftsführer Jürgen Wünschenmeyer der Romantische Straße Touristik Arbeitsgemeinschaft GbR.[7]
  • Von Steingaden (Einmündung St2059) bis Füssen (B 16) verläuft die Deutsche Alpenstraße.

Sehenswürdigkeiten

An der Strecke befinden sich zahlreiche Sehenswürdigkeiten. Dazu zählen die Kirchen im Pfaffenwinkel (z. B. Basilika St. Michael (Altenstadt)), Wieskirche bei Steingaden, Forggensee ab Halblech, Schloss Neuschwanstein und Schloss Hohenschwangau bei Schwangau und der Lechfall in Füssen.

Landschaftlich reizvolle Strecken

In Augsburg wird die B 17 wie bei Stadtautobahnen üblich von Lärmschutzwänden begleitet. Nach Verlassen von Augsburg verläuft die B 17 im Lechfeld, während sie ab Landsberg am Lech in das Voralpenland übergeht. Den letzten Abschnitt bildet ab Halblech die Ammergauer Alpen. Vor Schwangau hat man einen wunderschönen Blick auf das Schloss Neuschwanstein.

Siehe auch

Weblinks

 Commons: Bundesstraße 17 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. planungsbuero-pbu.de: Bundesstraße B17, Augsburg - Füssen: Ausbau in Lagerlechfeld / Umfahrung Klosterlechfeld
  2. Staatliches Bauamt Weilheim: B 17 neu, Verlegung zwischen Obermeitingen und Landsberg am Lech sowie westlich Landsberg am Lech
  3. Augsburger Allgemeine: Schon vor Eröffnung viel Betrieb auf der B17 neu, 11. September 2009
  4. Staatliches Bauamt Weilheim: B17, Dreistreifiger Ausbau zwischen Landsberg und Hohenfurch
  5. Münchner Merkur: B 17-Ausbau: Warten auf die Bundesmittel, 8. November 2011
  6. Stadt Augsburg: Ausbau des Knotenpunktes B17 / Leitershofer Straße
  7. Friedberger Allgemeine: Romantische Straße verläuft bald quer durchs Wittelsbacher Land

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