Burg Aue

Burg Aue

p1

Auer Wasserburg
Alternativname(n): Burg Aue
Entstehungszeit: um 1200
Burgentyp: Niederungsburg, Ortslage
Erhaltungszustand: Ruine
Ständische Stellung: Grafen
Ort: Wanfried-Aue
Geographische Lage 51° 10′ 48″ N, 10° 7′ 42″ O51.1810.128333333333190Koordinaten: 51° 10′ 48″ N, 10° 7′ 42″ O
Höhe: 190 m ü. NN
Auer Wasserburg (Hessen)
DEC
Auer Wasserburg

Die Auer Wasserburg ist die Ruine eines einstigen Herrensitzes auf etwa 190 m über NN bei Aue, einem Ortsteil von Wanfried im Werra-Meißner-Kreis gelegen. Das Gebiet gehört zu Nordhessen und liegt unmittelbar an der Grenze zu Thüringen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Wahrscheinlich wurde um 1200 mit dem Bau der Niederungsburg begonnen, als erste urkundliche Erwähnung 1272 wird die Adelsfamilie von Aue genannt und im 14. Jahrhundert war der Ritter Albert von Aue Burgmann zu Eschwege.

Die Herren von Aue starben 1435 aus und Ende des 16. Jahrhunderts errichteten die Herren von Eschwege noch ein Herrenhaus.

Die Burg wurde im Dreißigjährigen Krieg von Kroatischen Truppen zerstört. Dabei wurde sie 1637 angezündet und brannte bis auf das steinerne Erdgeschoss nieder. Danach wurde sie nicht wieder aufgebaut.

Anlage

Die Schlossruine war im Jahre 2004 Gegenstand archäologischer Untersuchungen des Landesamtes für Denkmalpflege Hessen. Sie stellte ursprünglich eine Wasserburg mit einem U-förmigen Grundriss, umgeben von einem heute verlandeten Wassergraben dar.

Das Renaissance-Gebäude war mehrstöckig angelegt, die oberen Stockwerke in Lehm-Fachwerk Bauweise standen auf einem steinernen Erdgeschoss, das sich noch vollständig erhalten hatte. Es war mit massiven Steinwänden ausgestattet und Gewölbedecken überzogen.

Die Räume waren noch teilweise begehbar. Der Brandschutt der oberen Stockwerke lag auf den Gewölben auf und wurde seit der Zerstörung nicht beseitigt, die Stockwerke nicht wieder aufgebaut. Im oberen Teil lag hauptsächlich der Bruch von Dachziegeln und Lehmwänden.

Auf dem durch das Feuer gehärteten Kalksteinboden des Untergeschosses fanden sich zahlreiche Kleinfunde, Metallgegenstände, Reste von Türschlössern, Türbänder, Haken und Angeln verschiedener Größe. Auch Teile einer Ritterrüstung kamen zum Vorschein, zersplitterte Glasfunde der Butzenscheiben der Fenster und von Gefäßen. Vor allem sind die Ofenkacheln zahlreicher Öfen aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts hervorzuheben, so genannte Reformationsöfen mit Blattkacheln biblischer Motive. Möglicherweise wurden die Öfen von den Kroaten bewusst zerstört, da es sich um ein protestantisches Bildprogramm handelte. Ein noch in Resten vorhandenes Sandsteinportal gibt Zeugnis von der einstigen Pracht der Burg.

Die Untersuchungen wurden 2005 fortgeführt.

Literatur

  • K. Kollmann: Unter Schutt verborgen. in: Archäologie in Deutschland (AiD). Theiss, Stuttgart 2005, 6, 51f. ISSN 0176-8522
  • Rudolf Knappe: Mittelalterliche Burgen in Hessen. 800 Burgen, Burgruinen und Burgstätten. Wartberg Verlag. Gudensberg, 2000

Siehe auch

Weblinks


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