Burg Stolpen

Burg Stolpen

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Burg Stolpen
Burg Stolpen

Burg Stolpen

Entstehungszeit: 1100 bis 1200
Burgentyp: Höhenburg
Erhaltungszustand: teilweise erhalten
Ständische Stellung: Klerikale
Ort: Stolpen
Geographische Lage 51° 2′ 52,9″ N, 14° 5′ 4,1″ O51.04803133876814.08447265625Koordinaten: 51° 2′ 52,9″ N, 14° 5′ 4,1″ O
Burg Stolpen (Sachsen)
Burg Stolpen
Johannisturm, bekannt als der Coselturm
Die Anlage 1950/1977

Die Burg Stolpen, die in ihrer Geschichte von der Burg zum Schloss umgebaut wurde und später als Festung genutzt wurde, liegt etwa 27 Kilometer östlich von Dresden, unmittelbar südlich der Stadt Stolpen im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge. Prominenteste Bewohnerin der Burg Stolpen war die Gräfin Cosel; auf der Burg starben außerdem zwei Bischöfe von Meißen, die die Burg zeitweise zu ihrem Herrschaftssitz machten.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Festung und Stadt um 1750

Der Basaltberg Stolpen lag im Grenzbereich der Markgrafschaft Meißen zu den slawisch besiedelten Gebieten östlich der Elbe und gleichzeitig im Kreuzungsbereich wichtiger Fernhandelswege. Die günstige strategische Lage ausnutzend sind schon um 1100 erste unsichere Nachrichten über die Befestigung der Erhebung bekannt.

Bischöfliche Zeit

Um 1218 holt sich der Bischof Bruno II. von Porstendorf das Lehen Stolpen vom Lehnsherren Moyko de Stulpen zurück. In der folgenden Zeit wird zielgerichtet eine eigenständige Grundherrschaft aufgebaut. 1222 folgt die erste urkundlich gesicherte Erwähnung der Burg Stolpen, die um 1320 Verwaltungsmittelpunkt des neu gebildeten Amtes Stolpen wird. Die Burg wurde größtenteils mit dem örtlich vorhandenen Basalt errichtet. In den Hussitenkriegen wurde die Burg das erste Mal durch die Hussiten belagert. Die Belagerung dauert acht Wochen und war letztendlich erfolglos. Ebenso zu Anfang des 15. Jahrhunderts bildete sich eine an der nördlichen Seite der Burg vorgelagerte Siedlung, die sich schnell zur Stadt entwickelte, nicht zuletzt, weil die Bischöfe von Meißen ihre Residenz nach Stolpen verlegten. Der wettinische Kurfürst August von Sachsen erkannte die strategisch wichtige Lage von Stolpen und zwang den Bischof die Burg, wie auch die Stadt und das Amt gegen ein weniger wichtiges Amt einzutauschen. Damit ging die 340jährige bischöfliche Zeit auf Stolpen zu Ende.

Kurfürstliche Zeit

August von Sachsen

Sofort nach der Übernahme der Burg begann der Kurfürst mit umfassenden Bautätigkeiten im Stile der Renaissance, wodurch die Burg in ein wehrhaftes Schloss umgewandelt wurde. Die Wohnräume wurden prächtig ausgemalt und es wurde ein Tier- und Baumgarten am südlichen Burgberg angelegt. Im Dreißigjährigen Krieg wurde das Schloss 1632 von kaiserlichen Kroaten belagert und erfolgreich durch Stolpener Bürger verteidigt. Allerdings werden große Teile der Burg am 1. August 1632 durch Brände zerstört. Nach einem schnellen Wiederaufbau konnte eine weitere Belagerung durch die Schweden 1639 abgewehrt werden. Der Ausbau zur Festung, der 1675 durch Wolf Caspar von Klengel erfolgte, vergrößerte die militärische Bedeutung Stolpens. Bei einem Stadtbrand 1723 werden auch Teile der Burg in Mitleidenschaft gezogen und zum Teil zerstört. Nach der Übergabe an die preußische Armee im Jahre 1756 wurde sie nur ein Jahr später geschleift und somit unbrauchbar gemacht. Kurze Zeit später, 1758, konnte die Burg von Sachsen zurückerobert werden. Nach dem Ende des augusteischen Zeitalters wurde die auf der Festung stationierte Garnison 1764 aufgelöst und die Festung sich selbst überlassen. In der folgenden Zeit setzte ein natürlicher Verfall an dem ungepflegten Bauwerk ein, so dass bereits im Jahre 1773 Gebäudeteile aus Sicherheitsgründen abgerissen werden mussten, da ihnen der Einsturz drohte.

Napoleonische Zeit

1806 beteiligte sich Sachsen an der Seite Preußens am Krieg gegen das napoleonische Frankreich. In der Doppelschlacht von Jena und Auerstedt im Oktober 1806 kämpften auch 22.000 sächsische Soldaten. Sie endete für Preußen und seine Verbündeten mit einer katastrophalen Niederlage. Sachsen kam kurzzeitig unter französische Besatzung. Im Zuge der Besatzung wurden in Stolpen Verteidigungsanlagen wiedererrichtet oder neu gebaut. Auch der Brunnen wurde wieder freigelegt. Nach dem gescheiterten Russlandfeldzug Napoleons, sprengte die französische Armee am 25. September 1813 umfangreiche Teile der Burganlage im Zuge ihres Rückzuges und verschüttete erneut den Brunnen.

Königreich Sachsen

Nach dem Rückzug der Franzosen aus Sachsen verlor die Burg wieder ihre kurzzeitig wiedererlangte militärische Bedeutung. Da sich aber im Zuge der Romantik das Mittelalter als ideale Epoche herauskristallisierte, wurde die Burg in touristischem Sinne bedeutsam. Im Jahre 1859 ordnete König Johann von Sachsen umfassende Restaurierungsmaßnahmen an. Eine der Hauptaufgaben des 1874 angestellten Schlosswärters war es, Besucher auf der Burg, die am 1. Juni 1877 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde, herumzuführen. Auf Anregung des Königlich-Sächsischen Altertumsvereins wurde 1883 der Basaltbrunnen erneut geräumt.

20. Jahrhundert

Auch im 20. Jahrhunderts setzte sich die touristische Nutzung fort. In den Jahren 1935 bis 1939 wird die Burg ausgebaut, um den Fremdenverkehr zu fördern. Nach dem 2. Weltkrieg setzte sich diese Nutzung fort, wobei die kulturelle Nutzung immer weiter ausgebaut wurde. So fanden auf der Burg unter anderem Filmaufnahmen zu Sachsens Glanz und Preußens Gloria statt. 1992 übernimmt der Freistaat Sachsen die Rechtsträgerschaft von der Stadt Stolpen; die Burg wird staatlicher Schlossbetrieb. In der nachfolgenden Zeit werden weitere Teile der Burg ausgebaut und für Besucher zugänglich gemacht.

Die Burganlage

Die Burg Stolpen entspricht dem Typ einer Abschnittsburg. Die Stolpener Burganlage gliedert sich über eine Länge von ungefähr 220m in eine Vorburg (1. Burghof), die obere Vorburg (2. Burghof) und in die Hauptburg, die wiederum in die untere (3. Burghof) und die obere Hauptburg (4. Burghof) unterteilt ist.

Im ersten Burghof befindet sich der Eingang zu den Kasematten, sowie eine 3m tiefe Zisterne. Abgeschlossen wird der erste Hof durch das 1518 erbaute Kornhaus, in dem die Naturalabgaben der dienstpflichtigen Bauern im Amtsbereich von Stolpen gelagert wurden. Das Kornhaus ist 36m lang und besitzt drei Kornschüttböden. Die Kornhausdurchfahrt stellt die einzige Zufahrt zur Hauptburg dar und beheimatet die Hauptwache. Gegenüber der Hauptwache liegt der ehemalige Marstall und im Anschluss die Folterkammer der Burg.

Relief über dem Portal zur Hauptburg
Schösserturm

Die obere Vorburg entstand durch die Errichtung des Kornhauses, welches die Vorburg in zwei Teile teilt. Über eine weitere Zisterne führt eine Steinbrücke in die Hauptburg. Die Steinbrücke wurde nach dem Siebenjährigen Krieg errichtet und ersetzt ein hölzerne Zugbrücke, die im Krieg zerstört wurde. In die Hauptbereiche der Burg gelangt man durch ein Portal, welches mit dem kursächsischen Wappen geschmückt ist; direkt an dieses Portal grenzt der Schösserturm, der zwischen 1476 und 1487 erbaut wurde und früher der Sitz des Amtsschössers war. Der Turm fällt auf durch seine große welsche Haube; die heute zu sehende Haube wurde 1936 rekonstruiert, allerdings ohne das zweite Stockwerk wieder zu errichten, welches 1787 wegen Einsturzgefahr abgetragen worden war. Im Schösserturm befinden sich außer der Amtsstube des Schössers noch zwei Verliese mit den an die Reformationszeit erinnernden Namen Ketzerloch und Mönchsloch. Zwischen dem Schösserturm und dem Johannisturm befindet sich der Zwinger. Die Wehrgänge dieser Verteidigungsanlage wurden Ende des 18. Jahrhunderts abgetragen und weitere Teile 1813 gesprengt.

Kanone vor fünfeckiger Schießscharte

Der 3. Burghof erfüllte zum einen Kernaufgaben bei der Verteidigung der Burganlage, weshalb er auch als Kanonenhof bezeichnet wird. An der Südseite des Burghofs sind noch heute originale Kanonen aus dem 17. Jahrhundert zu sehen, die vor fünfeckigen Schießscharten stehen. Des Weiteren erfüllte der 3. Hof auch wirtschaftliche Funktionen auf der Burganlage: Hier befanden sich Backhaus, Schmiede, Ställe, Schlachthaus und ein Badehaus. Da die einstigen zweistöckigen Wehrgänge längst nicht mehr existieren, beherrschen Johannisturm und Seigerturm freistehend diesen Teil der Anlage. Der Johannisturm, ein Wach- und Verteidigungsturm, erlangte Berühmtheit durch die Gräfin von Cosel, für die er, als Wohnturm umgebaut, als Gefängnis in ihren letzten Lebensjahren diente. Der Johannisturm ist aus diesem Grund im Volksmund auch eher als Coselturm bekannt. Die oberen Stockwerke können durch einen Wendeltreppenturm erreicht werden, der in der Zeit der Renaissance angebaut wurde. Der Seigerturm wurde in der Zeit um 1455 erbaut und unter Kurfürst August 1560 aufgestockt. Seinen Namen erhielt er durch die 1562 eingebaute Turmuhr, deren einziges Zifferblatt in Richtung der Stadt zeigt und nur einen Zeiger besaß.

Der 4. Burghof konnte früher nur über eine Zugbrücke erreicht werden; diese ist heute nicht mehr zu finden, auch die zu überbrückende Zisterne ist mittlerweile zugeschüttet. Der Hof war umrandet von repräsentativen Bauten, zumeist Wohngebäuden. Im Auftrag des Kurfürsten August wurde ein Großteil der Gebäude prachtvoll ausgestattet. An der nördlichen Burgmauer wurde ab 1559 ein Destillierhaus in die Mauer eingefügt. Des Weiteren beherbergte die obere Hauptburg wichtige Wirtschaftsgebäude, wie Küche und Speiseräume, aber auch das Zeughaus und natürlich eine Burgkapelle waren vorhanden. Von diesen Gebäuden sind höchstens noch Mauerreste erhalten geblieben. Die Burgkapelle, die in früheren Zeiten prachtvoll ausgestattet war, besaß einen Zugang, durch den die Stolpener Bürger die Kapelle zum Gottesdienst erreichen konnten. Weiterer Bestandteil der oberen Hauptburg ist der 82m tiefe Basaltbrunnen. Er entstand in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts und wurde durch Freiberger Bergleute abgeteuft. Am westlichen Ende der Burganlage befand sich das sich das Hochschloss. Hier befanden sich die Repräsentationsräume der meißnischen Bischöfe und später die der sächsischen Kurfürsten. Ende des 15. Jahrhunderts errichtet und prachtvoll ausgestattet, wurde das Schloss bereits ab 1750 vernachlässigt, zerfiel in der folgenden Zeit und verschwand 1773 vollständig durch Sprengung der übrig gebliebenen Reste. Zur gleichen Zeit wie das Hochschloss wurde der Siebenspitzenturm errichtet. Der Turm besitzt einen viereckigen Grundriss, verändert nach oben hin aber seine Form zu einem Sechseck. An jedem Eck befand sich wiederum ein Türmchen, was zusammen mit dem mittleren Dach zu sieben Spitzen führt. Diesen Dachaufbau verlor der Turm zwar bereits 1632 bei einem Stadtbrand (es wurde nur ein einfaches Helmdach wieder errichtet), den aus den Spitzen resultierenden Namen behielt er bis heute.

Die Wasserversorgung

Zisternen

Die Lage der Burg auf einem Basaltberg brachte zwangsläufig Probleme bei der Wasserversorgung mit sich. Man kann davon ausgehen, dass seit der ersten Bebauung versucht wurde, die Versorgung mit Wasser durch Zisternen zu sichern. Im Laufe der Zeit entstand so ein System von Zisternen, das die Burg und die Stadt mit Wasser versorgte. Da die Qualität des Wassers allerdings nicht den gewünschten Anforderungen entsprach, versuchte man in bischöflicher Zeit bereits Alternativen für die Wasserversorgung zu finden. So gehörte es zu den Fronpflichten des Dorfes Lauterbach, Frischwasser mit Fuhrwerken auf die Burg zu bringen.

Die Wasserkunst

Rohre der Wasserkunst

Nach dem Herrschaftswechsel auf der Burg ordnete Kurfürst August eine Verbesserung der Wasserversorgung an. 1561 wurde der Freiberger Bergmeister Martin Planer mit dem Errichten einer Wasserkunst beauftragt. Nach eineinhalb Jahren Bauzeit wurde 1563 das erste Wasser auf die Burg gepumpt. Um diese Meisterleistung zu bewerkstelligen, mussten 100 Höhenmeter überbrückt werden. Dazu wurden ungefähr 1.200 Baumstämme verarbeitet und ein Wasserrad mit über 10m Durchmesser aus Freiberg aufgebaut. Nach mehrfacher Verbesserung in den folgenden Jahren, konnte die Wasserkunst den gesamten Wasserbedarf der Burg decken. 1571 erlaubte der Kurfürst gar, überschüssiges Wasser an die Bürger der Stadt abzugeben. Wegen der hohen Bedeutung der Wasserversorgung war die Wasserkunst ein häufiges Ziel bei kriegerischen Auseinandersetzungen. So wurde die Wasserkunst unter Anderem im Dreißigjährigen Krieg wie auch im Siebenjährigem Krieg zerstört. Stets wurde sie wieder aufgebaut und dabei technisch verbessert. Erst nach der Zerstörung 1813 durch napoleonische Truppen wurde die Wasserkunst endgültig vernichtet.

Basaltbrunnen

Aufgrund dieser Angreifbarkeit der Wasserkunst, ordnete der Kurfürst Christian II. 1608 an, einen Tiefbrunnen zu schaffen. Nach 22jähriger Bauzeit stießen die eigens angesiedelten Freiberger Bergleute auf Wasser (entspricht einem täglichen Vortrieb von etwa 1 cm). Sie erhitzten den Basalt mit Holzfeuern und begossen ihn dann mit kaltem Wasser, damit sich Spannungsrisse bildeten. Dafür wurden täglich etwa 2 m³ Holz benötigt. zwei Meter Teufe kosteten etwa 140 Gulden. Zum Vergleich: Die gleichen 2 Meter Tiefe kosteten beim Bau des Brunnens der Festung Königstein nur 32 Gulden (bei einer Tiefe von 152,5 m und einer Bauzeit von zweieinhalb Jahren).[1]

Die technischen Probleme der Wasserförderung aus dem Brunnen führten dazu, dass erst 30 Jahre später das erste Wasser aus dem Brunnen gezogen wurde und zwar mit einem enorm hohen Arbeitsaufwand (allein das benötigte Seil wog 175 kg). Da die Wasserkunstanlage mit weniger Arbeitsaufwand betrieben werden könnte, wurde weiterhin das Wasser mit Hilfe der Wasserkunst gefördert. Nach zweimaliger kriegsbedingter Verschüttung des Brunnens (1756 und 1813), erfolgte bereits 1883 eine Räumung auf Anregung des Königlich Sächsischen Altertumsvereins.

Der Brunnen auf der Burg Stolpen mit einer Tiefe von 82 (84,39) m [2][3] gilt als der tiefste in Basalt getriebene Brunnen der Welt.

Der Basaltberg

Basaltsäulen – als Fundament und Mauerwerk genutzt

Die Burg Stolpen wurde auf der höchsten Erhebung des Stolpener Basalts erbaut. Damit bildete das heutige Naturdenkmal Stolpener Basalt die Grundlage für die Errichtung einer wehrhaften Bebauung. Der Stolpener Basalt, der vor 25 Millionen Jahren entstand, gehört zu den größten vulkanischen Gesteinsvorkommen im sächsischen Raum und ist gleichzeitig das zuerst erwähnte Gesteinsvorkommen seiner Art in Europa. Die erste gesicherte Erwähnung ist bekannt aus dem Jahr 1520, die erste genaue Betrachtung des Gesteins erfolgt 1546 durch Georgius Agricola, der in seiner Beschreibung auch als erster den Begriff Basalt verwendet. Erste bekannte Zeichnungen des Stolpener Basalts sind durch den sächsischen Arzt und Naturforscher Johannes Kentmann 1565 angefertigt worden. Ende des 18. Jahrhundert entbrannte schließlich ein heftiger Streit um die Entstehungsgeschichte des Basalts, der bis 1820 dauerte. Es bildeten sich zwei Lager, die grundsätzlich verschiedene Meinung zu der Entstehung hatten: Zum einen die Neptunisten und zum anderen die Plutonisten. Mehrere berühmte Wissenschaftler besuchten während dieser Zeit Stolpen, unter ihnen der Geologe Abraham Gottlob Werner und Johann Wolfgang von Goethe. Der Basaltschlot des Stolpener Burgberges wurde im Mai 2006 von der Akademie der Geowissenschaften zu Hannover als eines der 77 bedeutendsten nationalen Geotope Deutschlands prädikatisiert. Nach moderner petrologischer Klassifikation muss der Stolpener Basalt heute jedoch als Olivin-Augit-Nephelinit angesprochen werden. Basalte besitzen in der Regel einen geringen Anteil an Quarz. In „alkalischen Basaltgestein“ ist statt Quarz das Mineral Nephelin enthalten.

Gräfin Cosel

Anna Constantia von Cosel
Grabinschrift auf Burg Stolpen

Im 18. Jahrhundert diente die Burg Stolpen als Gefängnis für die Gräfin Constantia von Cosel, eine Mätresse August des Starken. Nachdem sie Weihnachten 1716 nach Stolpen gebracht wurde, verbrachte sie den Rest ihres Lebens auf der Burg. Da sie Kenntnis von Staatsgeheimnissen hatte, waren die Haftbedingungen am Anfang der Inhaftierung streng. Im Laufe der Zeit lockerten sich diese und die Gräfin konnte sich frei auf dem Burggelände bewegen. Zunächst lebte sie in den herrschaftlichen Räumen des Zeughauses, da dieses aber aufgrund mangelnder Instandhaltung sich nicht mehr als Wohnquartier eignete, musste sie für die letzten zwei Jahrzehnte ihrer Haft in den als Wohnturm umgebauten Johannisturm umziehen, der im Volksmund daher den Namen Coselturm erhielt. Als die Gräfin am 31. März 1765 im Alter von 85 Jahren stirbt, wird sie in der Stolpener Burgkapelle bestattet.

Literatur

  • W. Bachmann: Schloß Stolpen. In: Mitteilungen des Landesverein Sächsischer Heimatschutz. Bd. XX/1931, S. 161-192.
  • Erich Barth: Frondienste für die Burg und das Amt Stolpen. Stolpen 2001. (Stolpner Hefte Nr. 9)
  • Carl Christian Gercken: Historie der Stadt und Bergfestung Stolpen. Dresden/Leipzig 1764. (Digitalisat bei google-books)
  • Hans-Günther Hartmann: Ein Slos uns Stetlein czwischen Pirna und Bischofswerda. Amsterdam/Dresden 1996, ISBN 90-5705-006-4.
  • Jürgen Major: Burg Stolpen – Ein Ausflug durch die Jahrhunderte. Edition Basalt, 2001, ISBN 3-936111-00-6
  • Alfred Meiche: Historisch-topographische Beschreibung der Amtshauptmannschaft Pirna. Dresden 1927.
  • Stadtverwaltung Stolpen (Hrsg.): Chronik von Burg und Stadt Stolpen. Ed. Reintzsch, Leipzig 1994, ISBN 3-930846-02-0.
  • Marianne und Werner Stams: Amt, Burg und Stadt Stolpen in alten Karten und Plänen. Abriss zur Geschichte der sächsischen Kartographie von den Anfängen bis zur Gegenwart. Stolpen 1998. (Stolpener Hefte Nr. 4)

Weblinks

 Commons: Burg Stolpen – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. http://www.frontinus.de/pdf/mitteilungen49.pdf
  2. http://www.burg-stolpen.org/download/Fragebogen2.pdf
  3. http://www.stark-stolpen.de/stolpnersteine/brunnen.html

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