- Burg Wildenberg (Kirchzell)
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Burg Wildenberg Burg Wildenberg - Torturm
Alternativname(n): Wildenburg Entstehungszeit: um 1200 Burgentyp: Höhenburg, Spornlage Erhaltungszustand: Ruine Ort: Kirchzell-Preunschen Geographische Lage 49° 35′ 46,7″ N, 9° 11′ 43,4″ O49.59639.1954365.2Koordinaten: 49° 35′ 46,7″ N, 9° 11′ 43,4″ O Höhe: 365,2 m ü. NN Burg Wildenberg auch Wildenburg genannt ist die stauferzeitliche Burgruine im Odenwald und gehört zur Ortschaft Preunschen, Ortsteil von Kirchzell, im unterfränkischen Landkreis Miltenberg in Bayern.
Inhaltsverzeichnis
Geografische Lage
Die Ruine der Höhenburg liegt auf einem nach Nordosten vorgeschobenen Bergsporn des Schlossberges in 365 Metern Höhe über dem Tal der Mud, drei Kilometer südöstlich von Kirchzell in der gleichnamigen Gemeinde Kirchzell, etwa 13 Kilometer südwestlich der Kreisstadt Miltenberg.
Geschichte
Die Herren von Dürn, verdiente Gefolgsleute der Stauferkaiser und Schutzvögte des Klosters Amorbach, gelten als Erbauer der Burg, deren Entstehung auf um 1200 datiert wird.
In den Jahren 1271 und 1272 wurde die Burg an das Erzstift Mainz verkauft und zum Amtssitz der Mainzer Verwaltung. Diese erfolgte zunächst durch Offiziate, später durch Vogt oder Burggraf. 1291 war ein Heinrich Offiziat, um 1320 war es Konrad Rüdt von Collenberg. 1350 wurde das Amt an Eberhard von Rosenberg verpfändet, 1354 löste Konrad Rüdt von Collenberg das Pfand wieder aus. Durch eine Aufstockung seiner Anleihen an das Erzstift Mainz erhielt Konrad auch die Ämter Walldürn und Buchen. 1356 soll ein Erdbeben die Burg stark beschädigt haben. Ab 1368 waren Wiprecht von Dürn, Eberhardt Rüdt von Bödigheim, Fritz von Dürn und Eberhard von Fechenbach Mainzer Burgmänner. In der Folgezeit bis ins 15. Jahrhundert sind zumeist Vertreter dieser Familien als Amtmänner erwähnt.
Im Bauernkrieg waren es Bauern aus dem „hellen Haufen" des Ritters Götz von Berlichingen, die die Burg Wildenberg am 4. Mai 1525 niederbrannten. Seitdem ist sie eine Ruine.
1803 kam sie durch die Säkularisation an das Fürstentum Leiningen. 1806 wurde das Fürstentum Leiningen durch das Großherzogtum Baden mediatisiert. 1810 kam das Gebiet um Amorbach an das Großherzogtum Hessen-Darmstadt und 1816 an das Königreich Bayern.
Heute ist die Burgruine beliebtes Wanderziel und wird gelegentlich für kulturelle Veranstaltungen genutzt.
Beschreibung
Im Wesentlichen hat sich die annähernd rechteckige ca. 80 meter lange stauferzeitliche, später kaum mehr veränderte Kernburg erhalten. Gegen die Bergseite stellt sich ein diagonal gesetzter Bergfried. An der Südseite steht ein Torturm mit Stufenportal und Kapelle mit Apsiserker im Obergeschoss. Der geräumige Palas ist an die Talseite angelehnt. Von hohem künstlerischem Wert sind die Fensterarkaden im Obergeschoss, die vergleichbar sind mit denen der Kaiserpfalz Gelnhausen und Burg Girbaden im Elsaß.
Als nachstaufische Ergänzung ist eine Trennmauer in der Mitte des Burghofes zu bemerken. Darüber hinaus gab es kaum mehr eine bauliche Veränderung, weswegen Wildenberg trotz des ruinösen Zustandes als eine der besterhaltenen stauferzeitlichen Burgen in Süddeutschland angesehen werden darf.
Die Burg ist reich an verschiedensten Steinmetzzeichen (mind. 50 verschiedene sind nachgewiesen), von denen sich einige auch auf anderen Burgen der Rhein-Main-Neckar Region z.B. Burg Stolzeneck am Neckar (und auch in der Kaiserpfalz Gelnhausen) wiederfinden.
Sonstiges
Die Burg Wildenberg findet in Wolfram von Eschenbachs Artusroman Parzival Erwähnung (Abschnitt 230, Vers 13).
Literatur
- Alexander Antonow: Burgen im Main-Viereck. Breuberg, Freudenberg, Miltenberg, Prozelten, Rothenfels, Wertheim, Wildenberg. Antonow, Frankfurt am Main 1987, ISBN 3-924086-30-3, S. 111–126 (Handbuchreihe Historische Bauten 1).
- Günther Ebersold: Wildenberg und Munsalvaesche. Peter Lang Verlag, 1988, darin bes. S.64-83.
- Walter Hotz: Wildenberg - Entstehung und Gestalt einer staufischen Burg. Verlag Hermann Emig, Amorbach 1979.
- Hans Kunis: Wildenberg - Die Gralsburg im Odenwald. Verlegt bei M. Schäfer, Leipzig ca. 1935.
- Tilman Mittelstrass: Die Ritter und Edelknechte von Hettingen, Hainstadt, Buchen und Dürn. Heft 26 der Reihe Zwischen Neckar und Main, Verein Bezirksmuseum Buchen, 1991.
- Steinmetz, Thomas: Burgen im Odenwald, Brensbach 1998, ISBN 3931529029, ISBN 978-3931529024.
- Ursula Pfistermeister: Wehrhaftes Franken. Band 2: Burgen, Kirchenburgen, Stadtmauern um Würzburg. Verlag Hans Carl, Nürnberg 2001, ISBN 3-418-00386-9, S. 97-99.
Weblinks
Commons: Burg Wildenberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Burgruine Wildenberg auf der Seite Haus der bayerischen Geschichte
- Die Wildenburg - Informationen der Stadt Amorbach
- Burg Wildenberg - Eine Einführung (PDF-Datei; 350 kB)
- Das Geheimnis der Wildenburg Online Spiel mit realen Bildern & korrekter Geschichte der Burg
- Zum Verhältnis Wildenburg und Gralslegende
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