Burhan Öcal

Burhan Öcal
Burhan Öçal (auf dem 4. Festival Warschau)

Burhan Öçal (* 1953 in Kırklareli) ist ein türkischer Perkussionist und Sänger in den Bereichen Jazz- und Weltmusik, der mittlerweile auch als Schauspieler tätig ist.

Öçal kam als Sohn eines Amateurschlagzeugers, der in Istanbul Kinos und Theater betrieb und eine der ersten Jazzcombos begründete, früh mit dem Jazz in Berührung, durch seine Mutter aber auch mit Klassischer türkischer Musik. Mit 14 Jahren begann er Schlagzeug zu spielen. Ende der 1970er Jahre verließ er die Türkei, um in die USA zu migrieren. Er blieb jedoch für mehr als 20 Jahre in der Schweiz, wo er mit Pierre Favre arbeitete. In der Folge kam es zu Auftritten mit Musikern aus dem Bereich des freien Jazz wie Urs Blöchlinger oder Werner Lüdi (Album „Grand Bazar“, 1988). George Gruntz lud ihn in seine Concert Band ein; Peter Giger holte ihn zu Projekten seiner „Family of Percussion“. Öçal gründete eigene Gruppen, insbesondere das Istanbul Oriental Ensemble, mit denen er auch Alben veröffentlichte. Im weiteren arbeitete er mit Maria João, Peter Schärli und Christy Doran, aber auch mit Beyond Istanbul, Joe Zawinul („Stories Of The Danube“), Wolfgang Puschnig, Jamaaladeen Tacuma („Groove alla Turca“), Steve Swallow, Pete Namlook, Sting oder Saadet Türköz. Neben türkischen Perkussionsinstrumenten spielt er nun auch auf der Oud und der Saz. Mit dem usbekischen Gitarristen Enver Izmailov nahm er 1992 das Album „Black Sea“ auf. Mittlerweile agiert er wieder von Istanbul aus. Nedim Hazar drehte über ihn die musikalische Dokumentation Burhan Öçal/A Musical Homecoming (2003), die auch im türkischen Fernsehen gezeigt wurde.

Diskographische Hinweise

  • Dervis Mustafa (1993, mit u.a. Harald Haerter, Thomas Jordi)
  • Istanbul Oriental Ensemble: Gypsy Rum (1995, Deutscher Schallplattenpreis)
  • Ottoman Garden (1996, Prix Choc)
  • Istanbul Oriental Ensemble: Sultan's Secret Door (1997)
  • Istanbul Oriental Ensemble: Grand Bazaar (2006)

Lexigraphische Einträge

  • Martin Kunzler, Jazz-Lexikon Bd. 2. Reinbek 2002; ISBN 3-499-16513-9

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