Business-Tower (Nürnberg)

Business-Tower (Nürnberg)
Business Tower Nürnberg
Business Tower Nürnberg
Der Business Tower Nürnberg am Tag der offenen Tür
Basisdaten
Ort: Deutschland
Bauzeit: 3. Juni 1996–Oktober 2000
Status: erbaut
Architekten: Dürschinger & Biefang und Architekturbüro Spengler
Nutzung/Rechtliches
Eigentümer: Nürnberger Versicherungsgruppe
Technische Daten
Höhe: 135 m
Höhe bis zur Spitze: 163 m
Etagen: 34
Nutzfläche: 3,2 ha
Baukosten: 204.520.000 €[1]
Höhenvergleich
Nürnberg: 1. (Liste)
Deutschland: 24. (Liste)
Luftaufnahme, 2009

Als Business Tower Nürnberg (BTN) wird die Generaldirektion der Nürnberger Versicherungsgruppe in Nürnberg – in der Ostendstraße 100 – bezeichnet. Der Gebäudekomplex besteht aus einer siebengeschossigen Blockrandbebauung in Form eines Vierecks, an der an einer Ecke ein zylinderförmiger Büroturm anschließt, welcher mit 34 Stockwerken das zweithöchste Bürogebäude Bayerns darstellt. Das Gebäude verfügt außerdem über eines der größten LON-Netzwerke Europas.

Inhaltsverzeichnis

Faktensammlung

Turm

  • Höhe: 135 m
  • hauptsächliche Baustoffe: Stahlbeton, Glas
  • Durchmesser: 32,5 m
  • Masse: 50.000 t[2]
  • Bürofläche pro Etage: 630 m²[3]
  • Büroräume pro Etage: durchschnittlich 18
  • Fläche eines Büros: ab 18 m²[2]
  • Aufzüge: 6, davon 2 bis nach ganz oben
  • - davon 4 Personenaufzüge (Tragkraft: 1.600 kg / 21 Personen)
  • - und 2 Feuerwehraufzüge (Tragkraft: 2.500 kg / 33 Personen)
  • Aufzuggeschwindigkeit: 4,2 m/s, eine Fahrt bis zur Spitze dauert etwa 40 Sekunden
  • Treppenhäuser: 2, mit je 737 Stufen
  • LON-Hardware-Datenpunkte: 50.000[3]
  • LON-Soft-und-Hardware-Datenpunkte: 120.000[3]
  • LON-Datenpunkte in den Aufzügen des Büroturms: 1.000[4]
  • Glas-Sandwich-Doppelfassade: 1.600 Einzelteile, je 2,30 m breit und 3,40 m hoch[2]
  • Säulen im Turm: Durchmesser zwischen 90 cm (unten) und 30 cm (oben)
    (Säulen verjüngen sich nach oben hin)
  • Fundament: steht auf 52 Bohrpfählen[2]
    • Durchmesser: 1,30 m[2]
    • Länge: bis zu 22 m[2]
    • Bodenplatte: 1,50 m dick[2]

Gesamtes Gebäude

  • Arbeitsplätze: 4.000, davon 2.800 der Nürnberger Versicherungsgruppe[2]
  • Fläche eines Büros: ab 18 m²[2]
  • Fläche des gesamten Geländes: 32.000 m²[2]
  • Fläche des Innenhofs: 13.000 m²[2]
  • Fläche des Sees im Innenhof: 8.000 m²[2]
  • Tiefe des Sees im Innenhof: 1,5 m[2]
  • Wasservolumen des Sees im Innenhof: 12.000 m³[2]
  • Bruttogeschossflächen-m²-Preis: 1.510 DM/m²[3]
  • Tiefgarage: 842 Stellplätze auf 2 Ebenen,
    befindet sich unter dem künstlichen See im Innenhof[2]
  • Beton: 74.000 m³[2]
  • Stahl: 12.000 t[2]
  • Glas: 52.000 m²[2]
  • Gipskartonwände: 29.500 m²[5]
  • Vorsatzschalen: 2.600 m²[5]
  • Gipskartondecken: 5.100 m²[5]
  • Reflexionsdecken im Eingangsbereich und Foyer: 1.875 m²[5]
  • Metalldecken in Nebenräumen: 2.200 m²[5]
  • Oberlichtverglasungen: 3.600 m²[5]
  • Fassadenschwerter mit Schallschutz: 650[5]
  • Türrahmen: 1.100[5]
  • Untergrund: Sandsteinfels (bis etwa 20 m Tiefe nur Sand)[2]

Bau

Für den von der Nürnberger Versicherungsgruppe im Oktober 1992 ausgeschriebenen Architekturwettbewerb für ihr neues Gebäude wurden insgesamt 110 Entwürfe und Modelle eingereicht. Als Vorgabe wollte der Bauherr neben 100.000 m² und 4.500 Arbeitsplätzen noch ein Betriebskasino, eine Druckerei, Konferenz- und Tagungsräume Materiallager, aber auch eine Tiefgarage, mit mindestens 1.000 Stellplätze, sowie weite Gartenanlagen. Am 19. März 1993 wurde der erste Preis an die Architekten Friedrich Biefang und Peter Dürschinger verliehen, 1994 bis 1996 wurde der Entwurf optimiert.[2]

Am 3. Juni 1996 fand dann der symbolische erste Spatenstich auf dem bereits am 1. Juni 1992 erworbenen Gelände statt, die Grundsteinlegung fand am 11. Dezember 1996 statt. Der erste Bausabschnitt der neuen Generaldirektion wurde am 8. September 1998 eingeweiht, parallel dazu hatten die Arbeiten am zweiten Bauabschnitt schon begonnen. Der Turm wuchs während der Bauphase um eine Etage pro Woche, sodass im Frühjahr 2000 die endgültige Höhe des Turms erreicht werden konnte. Mit dem Abschluss des zweiten Bauabschnitts war auch der 34-geschossige Business Tower fertiggestellt. Am 12. Oktober 2000 wurde der Gesamtkomplex feierlich eingeweiht. Zu diesem Zeitpunkt war der BTN das höchste Bürogebäude Bayerns, heute ist er das zweithöchste. Wenige Tage nach der offiziellen Einweihung lud die Nürnberger zum 1. Tag der offenen Tür ein, zu dem rund 30.000 Besucher kamen.[6]

Insgesamt setzte sich der Turm insgesamt nur um etwa 20 mm.[2]

Büroturm

Luftaufnahme, 2009

Höhe

Die Gebäudestruktur ragt bis in eine Höhe von 135 m, welche dem Dach des kleinen, auf das Hauptdach aufgesetzten Zylinders entspricht. Diese Höhe gilt als die offizielle Höhe des Gebäudes. Das Hauptdach, zugleich eine Besucherplattform, befindet sich in einer Höhe von knapp 128 m. Umgeben wird diese Plattform von einer 2,5 m hohen Glaswand, die das obere Ende der Außenglasfassade ist.
Die aufgesetzte Antenne ragt in eine Höhe von 163 m.

Nutzung

Der Business Tower wird von der Nürnberger Versicherungsgruppe genutzt, welche auch den Bau des Gebäudekomplexes finanzierte. Im Business Tower sind darüber hinaus Anwaltskanzleien, kleinere Firmen, die Europavertretung der chinesischen Partnerstadt Shenzhen, der Marketingverein Europäische Metropolregion Nürnberg e. V. und das Honorarkonsulat der Tschechischen Republik ansässig.
In der Kernzone des Gebäudes sind Anlagen wie Aufzüge, Kopierräume, Sanitäreinrichtungen, aber auch Technikräume, Archive und Teeküchen untergebracht. Die zwei Treppenhäuser befinden sich in einem separaten Schacht, der sich von dem sonst zylinderförmigen Turm abhebt.

Brunnen vor dem Eingang

Architekten

Verantwortlich für den Bau waren die Architekten Dürschinger & Biefang aus Ammerndorf und das Architekturbüro Spengler, welche das runde Gebäude entwarfen.

Local Operating Network

Der Business Tower besitzt eines der größten und leistungsfähigsten LON-Netzwerke Europas. Im Gebäude befinden sich 50.000 Hardware- beziehungsweise 120.000 Soft- und Hardware-Datenpunkte, deren Informationen über Glasfaserkabel mittels DDC-GA-Gebäudeleittechnik verarbeitet werden. Die Einzelraumregelung ermöglicht es den Nutzern, das Licht und die Jalousien, aber auch die Heizung (+/− 3 Kelvin) individuell zu regulieren. Die Luftfeuchtigkeit wird hingegen zentral geregelt. Raumnutzer können darüber hinaus die Fensterklappen zur Doppelfassade öffnen, was einen Luftaustausch ohne großen Wärmeverlust oder große Schallbelastung erlaubt, ein Luftaustausch über die Flure ist ebenfalls möglich. Die Raumluft wird etwa zwei Mal in der Stunde ausgetauscht. Ein Highlight bietet der Konferenzraum im 33. Obergeschoss. Mittels Touchscreen lassen sich dort verschiedene Lichtszenarien steuern. Aber auch die Schulungs- und Tagungsräume in der zweiten Etage der Blockrandbebauung sind technisch hochmodern ausgerüstet.[3][2]

Glas-Sandwich-Doppelfassade

Der Büroturm verfügt über eine Doppelfassade, die sich aus rund 1.600 Einzelteilen zusammensetzt und in deren Glas extra Stahlfäden eingelassen wurden, die radarwellendämpfend wirken, da sich der Flughafen in Sichtweite des Turms befindet. Sie reicht bis in eine Höhe von etwa 130 m – endet also circa 2,5 m über der Besucherplattform.[3]

Besucherplattform

Auf dem Dach des Business Towers befindet sich in knapp 128 m Höhe eine Plattform. Normalerweise ist diese nicht zugänglich - auch nicht für im Büroturm Angestellte - jedoch ist sie am Familientag der Nürnberger Versicherungsgruppe für Besucher geöffnet. In der Mitte der Plattform befindet sich kleiner Zylinderaufsatz, auf dem eine Antenne sowie eine Webcam befestigt sind.

Wasser/Energiebilanz des gesamten Gebäudes

Nürnberger See im Innenhof

Im Innenhof befindet sich der 8.000 m² große, sogenannte Nürnberger See. Das benötigte Wasser wird von den teilweise begrünten Dachflächen und unterirdischen Zisternen – Betonwasserspeicher mit einem Volumen von zusammen 1.480 m³ – bereitgestellt. Dieses Wasser wird auch für weitere Außenanlagen, Sprinkleranlagen und den Brandschutz eingesetzt, sodass der Trinkwasserverbrauch nicht allzu hoch ausfällt, die Kanaleinleitung durch Regenwasser umweltschonend durchgeführt und die städtische Kläranlage nicht überlastet wird.[2][3]
Dank einiger, an der nahe liegenden Bahnstrecke montierten Sonnenkollektoren, die die Solarwärme für die Aufbereitung des Brauchwassers bereitstellen, ist der Verzicht auf Fernwärme im Sommer möglich. Sogar die Bremsenergie der Aufzüge wird genutzt, wodurch sich bis 20 % des Strombedarfs der Aufzüge decken lassen.[2][3]
Wassergekühlte Deckenplatten sorgen im Sommer für angenehme Temperaturen. [2]
Das zentrale Kühlsystem funktioniert mittels Ammoniak und Eisspeichern, die nachts aufgeladen werden.[2]

Etymologie

Das Gebäude heißt Business Tower Nürnberg, da dies ein über die Grenzen hinaus verständlicher Name ist (wie oben beschrieben sind internationale Vertretungen im BTN ansässig). Außerdem stellt er den Zweck des Gebäudes dar, der Name signalisiert darüber hinaus Modernität.

Siehe auch

Webcam

Weblinks

 Commons: Business-Tower – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Simens - Business Tower Nürnberg
  2. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z Broschüre über den Business-Tower Nürnberg der Nürnberger Versicherungsgruppe
  3. a b c d e f g h KIOSK: LON-Superlative - Business Tower, Nürnberg (pdf)
  4. Baunetz Wissen - Business Tower, Nürnberg
  5. a b c d e f g h Trockenbau München GmbH - OB Business Tower (pdf)
  6. Prof. Dr. jur. Peter Koch: 125 Jahre NÜRNBERGER Versicherungsgruppe. Herausgegeben von der NÜRNBERGER Versicherungsgruppe aus Anlass ihres 125-jährigen Bestehens. Nürnberg 2009


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