Bw Nördlingen

Bw Nördlingen
Die Dampflok Füssen ist für das BEM im Einsatz
Treibstange der museumseigenen Dampflok 01 066
Prototyp-Lokomotive E 10 005 des BEM in Nördlingen
Dampflok der Baureihe 42 (Kriegslokomotive) im BEM

Das Bayerische Eisenbahnmuseum (BEM) ist ein Eisenbahnmuseum in Nördlingen, das 1985 auf dem Gelände 1982 stillgelegten Bahnbetriebswerk Nördlingen gegründet wurde. Es ist das größte private Eisenbahnmuseum Bayerns mit mehr als hundert Originalfahrzeugen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Bereits 1849 entstand mit dem Bau der Ludwigs-Süd-Nord-Bahn von Lindau nach Hof eine Werkstätte für die Instandhaltung von Lokomotiven und Wagen. Aus dieser Zeit stammen noch Trakt 2 und 3 des Ringlokschuppens, die später lediglich verlängert wurden. Auch die Werkstattgebäude stammen aus der Zeit vor 1900, ebenso der Grundriss der erst als „Montirung“ bezeichneten Triebwagenhalle. Die Anlagen wurden im Laufe der Zeit bis 1937 ständig erweitert und dem Bedarf angepasst. Die letzte Erweiterung wurde von 1935 bis 1937 vorgenommen, als die Lokschuppenstände verlängert und eine 20-Meter-Drehscheibe eingebaut wurde.

Einen großen Einschnitt in die Geschichte brachten die Luftangriffe des Zweiten Weltkrieges in den Jahren 1944 und 1945, als weite Teile des Betriebswerks zerstört wurden. Verschont blieben lediglich Trakt 2 und 3 des Ringlokschuppens neben den Werkstattgebäuden und dem Wasserturm. Die Anlagen wurden noch in den Jahren bis 1949 teilweise modernisiert wieder aufgebaut.

In einer kurzen Blütezeit erlebte das Betriebswerk noch die Zuteilung von Dieseltriebfahrzeugen (V 100 und VT 98) und Akkutriebwagen ETA 150. Schon 1966 endete die planmäßige Beheimatung von Dampflokomotiven. Mit der Elektrifizierung der Riesbahn Donauwörth–Aalen und Neuoffingen–Ingolstadt wurden viele Dieseltriebfahrzeuge entbehrlich, sodass 1982 das Betriebswerk als eigenständige Dienststelle geschlossen wurde. Die Stilllegungen der von Nördlingen ausgehenden Nebenbahnen taten ihr übriges, um in den gesamten Bahnhof Nördlingen Stille einkehren zu lassen. 1985 wurde auch die Bahnmeisterei aus dem Gelände ausgelagert und der Betrieb als Außenstelle des Betriebswerk Augsburg aufgegeben.

Im Herbst 1985 übernahm das Bayerische Eisenbahnmuseum die teilweise demontierten Anlagen. Seitdem wird in mühevoller Kleinarbeit versucht, wieder ein komplettes Bahnbetriebswerk einzurichten. So mussten einige Gleise wieder neu verlegt und etliche Lokschuppenstände wieder an die Drehscheibe angeschlossen werden. Daneben wurden noch zwei Wasserkräne neu installiert. In naher Zukunft soll auch wieder eine Bekohlungsanlage in Betrieb genommen werden.

Bahnbetrieb

Das Bayerische Eisenbahnmuseum betreibt auf der Strecke nach Gunzenhausen und dem Abschnitt Nördlingen–Feuchtwangen der Strecke nach Dombühl Verkehr mit historischen Fahrzeugen. Die Tochtergesellschaft BayernBahn Betriebsgesellschaft mbH ist zuständig für den Unterhalt der von der Deutschen Bahn gepachteten Strecke nach Dombühl sowie für den Einsatz der Museumsfahrzeuge bei Sonderzügen aber auch für andere Dienstleistungen, beispielsweise im Bauzugverkehr. Seit einigen Jahren werden zudem teils stattliche Güterzüge im Nördlinger Umkreis gefahren, so z.B. Holz und Holzprodukte. Hierbei werden normalerweise Dieselloks der Baureihen V 100 und V 60 genutzt, teilweise aber auch die Dampfloks des Museums.

Exponate

Eine Auswahl der betriebsfähigen Lokomotiven:

Weblinks

48.850310.49957Koordinaten: 48° 51′ 1″ N, 10° 29′ 58″ O


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