Bächlen AG

Bächlen AG
Oberbözberg
Wappen von Oberbözberg
Basisdaten
Kanton: Aargau
Bezirk: Brugg
BFS-Nr.: 4108Vorlage:Infobox Ort in der Schweiz/Gemeinde
PLZ: 5225
Koordinaten: (654125 / 261120)47.4986058.156954540Koordinaten: 47° 29′ 55″ N, 8° 9′ 25″ O; CH1903: (654125 / 261120)
Höhe: 540 m ü. M.
Fläche: 5.37 km²
Einwohner: 482
(31. Dezember 2008)[1]
Website: www.oberboezberg.ch
Karte
Karte von Oberbözberg

Vorlage:Infobox Ort in der Schweiz/Wartung/Pixel

Oberbözberg ist eine Einwohnergemeinde im Bezirk Brugg des Schweizer Kantons Aargau. Sie liegt rund vier Kilometer westnordwestlich des Bezirkshauptorts. Die ehemalige Gemeinde Bözberg wurde 1872 in Ober- und Unterbözberg getrennt.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Die Gemeinde liegt etwa zweieinhalb Kilometer nordöstlich der Bözberg-Passhöhe auf einem Hochplateau am Südrand des Tafeljuras. Im Süden liegen die zwei Siedlungen Oberbözberg und Bächlen, die zu einem Strassendorf zusammengewachsen sind. Rund einen Kilometer nördlich davon, durch die Hügel Chrüzacher und Leigrueb getrennt, liegt der Weiler Überthal. Daneben gibt es zahlreiche verstreut liegende Einzelhöfe. Im Osten fällt die Ebene zum Ital ab, das sich in Richtung Remigen erstreckt.

Die Fläche der Gemeinde beträgt 545 Hektaren, davon sind 242 Hektaren mit Wald bedeckt und 29 Hektaren überbaut. Die höchste Stelle liegt auf 643 Metern auf der Letzi in der nordwestlichen Ecke des Gemeindegebiets, die tiefste Stelle liegt auf 402 Metern im Ital.

Nachbargemeinden sind Mönthal und Remigen im Norden, Riniken im Osten, Unterbözberg im Süden sowie Effingen im Westen.

Geschichte

Bereits zur Zeit der Römer wurde der Bözberg als Passübergang zwischen Augusta Raurica und Vindonissa benutzt. Die Römerstrasse verlief damals etwas weiter nördlich als die heutige Hauptstrasse, von Effingen über Oberbözberg nach Stilli, wo sie auf die Strasse nach Vindonissa (Windisch) traf. Im 5. oder 6. Jahrhundert liessen sich die Alamannen nieder und gründeten mehrere Streusiedlungen. Eine dieser Siedlungen wurde direkt an der Römerstrasse errichtet, woraus sich später Oberbözberg entwickelte.

Im Jahr 1189 erfolgte die erste urkundliche Erwähnung von Bozeberch, als Papst Clemens III. Eigentum des Klosters Muri bestätigte. Zu jener Zeit begannen die Habsburger, ihren Herrschaftsbereich auch auf den Bözberg auszudehnen. Im 13. Jahrhundert fassten sie ihre Besitzungen in dieser Gegend im Gericht Bözberg zusammen. Dazu zählten neben den heutigen Gemeinden Ober- und Unterbözberg auch Lauffohr, Linn, Mönthal, Rein, Remigen, Riniken, Rüfenach, Stilli und Villigen. In all diesen Dörfern übten die Habsburger die hohe Gerichtsbarkeit aus, in Mönthal, Remigen und Villigen auch die niedere Gerichtsbarkeit.

Das Gericht wechselte ab 1348 durch Verpfändung mehrmals den Besitzer und kam 1377 schliesslich zur Herrschaft Schenkenberg. Die Herrschaft wurde 1460 durch die Stadt Bern militärisch besetzt und als neue Landvogtei den übrigen Untertanengebieten im Berner Aargau angefügt. 1528 wurde die Reformation eingeführt. 1566 erfolgte die Aufteilung des Gerichts in einen oberen Bezirk mit Bözberg und Linn sowie in einen unteren Bezirk mit den übrigen Dörfern. 1779 wurde eine neue Strasse über den Bözberg mit einer weiter südlich verlaufenden Linienführung eröffnet. Im März 1798 marschierten die Franzosen in die Schweiz ein, entmachteten die «Gnädigen Herren» von Bern und riefen die Helvetische Republik aus. Der Bözberg gehört seither zum Kanton Aargau.

Nach der Mediation von 1803 war Bözberg die flächenmässig grösste Gemeinde des Bezirks Brugg. Doch sie hatte kein eigentliches Zentrum und die einzelnen Siedlungen lagen zum Teil kilometerweit auseinander. Im 19. Jahrhundert gab es mehrere Versuche, die Gemeinde aufzuteilen, wobei die Initiative stets von Oberbözberg ausging, das sich vernachlässigt fühlte. Vier Gesuche in den Jahren 1826, 1836, 1858 und 1870 scheiterten am Widerstand der Kantonsbehörden (1858 war sogar eine Aufteilung in drei Gemeinden vorgesehen). Am 24. September 1872 war der fünfte Anlauf erfolgreich, als das Kantonsparlament des Aargaus die Teilung in zwei Gemeinden beschloss.

Bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts blieb Oberbözberg eine reine Bauerngemeinde. Zwischen 1880 und 1950 nahm die Bevölkerungszahl um über 20 Prozent ab. Mit dem Ausbau der nahe gelegenen Bözbergstrasse wandelte sich Oberbözberg allmählich zu einer leicht erreichbaren Wohngemeinde und die Bevölkerungszahl begann wieder leicht zu steigen. Eine rege Bautätigkeit in den 1990er Jahren führte zu einer Zunahme um fast 40 Prozent.

Wappen

Die Blasonierung des Gemeindewappens lautet: «In weissem Schild auf grünem Boden stehender, nach links gerichteter hersehender roter Hirsch, rechts beseitet von grüner Tanne.» Bereits bei der Gemeindeteilung im Jahr 1872 besass Oberbözberg ein ähnliches Wappen, allerdings mit einem Reh. Das Wappenbild weist auf die ausgedehnten Wälder und den grossen Wildbestand der Region hin. Bis 1966 wurde der Hirsch in heraldisch unkorrektem Braun dargestellt.[2]

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung (bis 1870 inkl. Unterbözberg):[3]

Jahr 1803 1850 1870 1900 1930 1950 1960 1970 1980 1990 2000
Einwohner 827 1060 904 283 272 264 294 302 297 375 531

Am 31. Dezember 2007 lebten 497 Menschen in Oberbözberg, der Ausländeranteil betrug 7,2 %.[4] Bei der Volkszählung 2000 waren 56,9 % reformiert und 28,7 % römisch-katholisch; 2,1 % gehörten anderen Glaubensrichtungen an. 95,5 % bezeichneten Deutsch als ihre Hauptsprache, je 0,9 % Englisch und Französisch.[5]

Politik und Recht

Die Versammlung der Stimmberechtigten, die Gemeindeversammlung, übt die Legislativgewalt aus. Ausführende Behörde ist der fünfköpfige Gemeinderat. Seine Amtsdauer beträgt vier Jahre und er wird im Majorzverfahren (Mehrheitswahlverfahren) vom Volk gewählt. Er führt und repräsentiert die Gemeinde. Dazu vollzieht er die Beschlüsse der Gemeindeversammlung und die Aufgaben, die ihm von Kanton und Bund zugeteilt wurden. Gemeindeammann der Amtsperiode 2006-2009 Rudolf Wälti.

Für Rechtsstreitigkeiten ist das Bezirksgericht Brugg zuständig. Oberbözberg gehört zum Friedensrichterkreis Bözen.

Wirtschaft

In Oberbözberg gibt es rund 100 Arbeitsplätze, davon 50 % in der Landwirtschaft, 25 % im Kleingewerbe und 25 % im Dienstleistungssektor.[6] Die meisten Erwerbstätigen sind Wegpendler und arbeiten in Brugg oder in den grösseren Gemeinden des Fricktals.

Verkehr

Durch Oberbözberg führt eine von der Bözberg-Passstrasse abzweigende Nebenstrasse nach Mönthal. Das Dorf ist durch die Postautolinie Brugg - Linn an das Netz des öffentlichen Verkehrs angebunden.

Bildung

Die Gemeinde besitzt ein Schulhaus, in dem der Kindergarten und die Primarschule untergebracht sind. Die Realschule und die Sekundarschule sowie die Bezirksschule können in Brugg besucht werden. Die nächstgelegenen Kantonsschulen (Gymnasium) befinden sich in Aarau, Baden und Wettingen.

Einzelnachweise

  1. Bevölkerungsstatistik, 2. Halbjahr 2008 - Statistisches Amt des Kantons Aargau
  2. Joseph Galliker, Marcel Giger: Gemeindewappen des Kantons Aargau. Lehrmittelverlag des Kantons Aargau, Buchs 2004. ISBN 3-906738-07-8
  3. Bevölkerungsentwicklung der Gemeinden im Bezirk Brugg - Statistisches Amt des Kantons Aargau
  4. Bevölkerungsstatistik 2. Halbjahr 2007 - Statistisches Amt des Kantons Aargau
  5. Gemeindeporträt - Statistisches Amt des Kantons Aargau
  6. Betriebszählung 2005 - Statistisches Amt des Kantons Aargau

Weblinks


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