Bösensell

Bösensell
Bösensell
Gemeinde Senden
Koordinaten: 51° 55′ N, 7° 29′ O51.9155555555567.4794444444445Koordinaten: 51° 54′ 56″ N, 7° 28′ 46″ O
Fläche: 21,55 km²
Einwohner: 2.943 (31. Dez. 2007)
Eingemeindung: 1. Jan. 1975
Postleitzahl: 48308
Vorwahl: 02536
Der Dorfkern (1. September 2002)

Bösensell (plattdeutsch Baisensell) ist ein Ortsteil der Gemeinde Senden im Kreis Coesfeld und liegt 15 km westlich von Münster (Westfalen).

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Allgemeines

Erstmalig urkundlich erwähnt wird Bösensell um 890 in einer Urkunde der Abtei Werden, dort heißt der Ort noch Basinseli. Das ist das herrschaftliche Haus der Basina: Im altsächsischen bedeutet seli, Saal, Haus mit nur einem Raum, Wohnung[1], also Wohnstätte der Basina.

Karte mit der ersten Siedlungstätte in Basinseli

Früheste Geschichte

Eine thüringische Königin mit dem Namen Basina findet man in der Zeit um 450 n. Chr. und später bei den Thüringern und den Franken, in dieser Zeit der Völkerwanderung, die durch die Hunnen ausgelöst wurde, erstreckte sich Thüringen bis an den Rhein.

Als Childerich I., der als König in Austrasien mit den Römern zusammen arbeitete, in die Verbannung musste, begab er sich zu Bisinus, dem König von Thüringen. Daher nimmt man an, dass Childerich und Basina sich in Basinseli kennenlernten. Als Childerich nach einigen Jahren zurück gerufen wurde, um wieder als Frankenkönig eingesetzt zu werden, folgte ihm Basina von Basinseli bis nach Tournai in Belgien. Sie wurde seine Frau und gebar einen Sohn mit Namen Chlodwig, genannt der Große und zwei Töchter, Audofleda und Lantechild.

Von Basinseli nach Bösensell

Der Name Basinseli änderte sich im Laufe der Jahrhunderte über Baisensell und Buzenzele zu Bösensell.

Um 1148 war Bösensell Mittelpunkt des grundherrlichen domkapitularischen Amtes Bösensell.

Bis zur kommunalen Neugliederung am 1. Januar 1975, bei der Bösensell nach Senden eingemeindet wurde, gehörte der Ort zum Amt Roxel im Kreis Münster.[2]

Besondere Orte

  • Das Laerbrockkreuz an der Grenze zu den Nachbarorten Schapdetten und Havixbeck kennzeichnet die Stelle, an der zwischen dem 13. und 17. Jahrhundert Landtage abgehalten wurden.
  • Haus Ruhr aus dem 16./17. Jahrhundert wurde 1742 vom westfälischen Barockbaumeister Johann Conrad Schlaun umgestaltet.
  • Haus Alvinghof wurde von Johann Conrad Schlaun 1749 als Sommersitz für den bischöflichen Vizekanzler Christian Friedrich von und zur Mühlen gebaut.
Pfarrkirche St. Johannes Baptist

Bevölkerungszahlen

In Bösensell lebten am 30. November 2004 2.529 Einwohner, am 31. Dezember 2005 2.661 Einwohner, am 31. Dezember 2006 2.727 Einwohner und am 31. Dezember 2007 2.943 Einwohner.

Gewerbe

Das Erscheinungsbild von Bösensell wird für Ortsfremde in erster Linie von dem am südlichen Ortsrand direkt an der L551 gelegenen Gewerbegebiet Südfeld geprägt. Des Weiteren existiert in direkter Nähe zur Autobahn A43 das Gewerbegebiet Am Dorn, in dem sich 2006 ein stark frequentierter Autohof mit Spielothek, Restaurant sowie Reise- und Fernfahrerservice angesiedelt hat. Inzwischen eröffneten in unmittelbarer Nähe weitere Gewerbeeinrichtungen. Diese Unternehmen, sowie die Gewerbetreibenden im Bereich des eigentlichen Ortskerns, sind im Gewerbeverein Bösensell organisiert.

Verkehrsanbindung

Haltepunkt Bösensell
  • Eisenbahn: Die Haltestelle Bösensell (1897 eingerichtet) liegt an der Bahnlinie Essen-Haltern-Münster.
  • Autobahn: Die A43 ist über die Anschlussstelle Senden erreichbar.
  • Bundes- und Landesstraßen: Die B235 beginnt an der Autobahnauffahrt zur A43 und geht nach Süden über Senden nach Witten. Die L551 (früher B51) verläuft parallel zur A43. Nach Norden gelangt man über die L550 nach Havixbeck.
  • Ein weit verzweigtes Wegenetz lädt zu Radtouren ein.
  • Rastplatz: Seit Mai 2006 hat Bösensell einen Autohof kurz vor der Autobahnauffahrt der A43.

Literatur

  • Helga Kraneburg: Geschichte der Pfarrei St. Johannes in Bösensell. In: Senden. Eine Geschichte der Gemeinde Senden mit Bösensell, Ottmarsbocholt, Venne. Senden (Gemeinde Senden) 1992

Einzelnachweise

  1. www.heinrich-tischner.de - Etymologie von Serail
  2. Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X.

Weblinks


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