Bürokauffrau

Bürokauffrau

Bürokaufmann bzw. Bürokauffrau ist ein staatlich anerkannter Ausbildungsberuf. Der Beruf wurde 1991 reformiert. Der ehemalige zweijährige Lehrberuf der Bürogehilfin wurde zugleich abgeschafft. Vor allem der Einzug moderner Kommunikationssysteme in die Bürowelt machte eine grundsätzliche Reform der Büroberufe notwendig.

Inhaltsverzeichnis

Ausbildung

Die Ausbildung zum Bürokaufmann bzw. zur Bürokauffrau wird wie viele andere Ausbildungsberufe im dualen System, aber auch an berufsbildenden Schulen oder anderen überbetrieblichen Trägern absolviert. Sie gliedert sich in betriebliche und schulische Ausbildung. Es besteht die Berufsschulpflicht, die ein- bis zweimal pro Woche oder im Kastensystem, also mehrere Tage hintereinander besucht wird.

Als Bewerber für den Beruf sollte man die Deutsche Sprache in Wort und Schrift beherrschen, gerne mit dem Computer und Telefon arbeiten. Mathematisches Verständnis und Spaß im Umgang mit Zahlen sind Voraussetzung, da man in diesem Beruf ständig mit Zahlen, Rechnungen etc. zu tun hat. Fast noch wichtiger in kaufmännischen Berufen ist soziale Kompetenz.

Betriebliche Ausbildung

Anforderungen

Die Anforderungen für die Ausbildung zu Bürokaufleuten sind stark vom jeweiligen Ausbildungsbetrieb abhängig. Zum Beispiel legen größere Betriebe auch Wert auf Kenntnisse in Englisch, Französisch oder Spanisch als Fremdsprache und andere wiederum nicht.

Grundsätzlich hat der Beruf keinen Mindestausbildungsgrad, meistens wird jedoch für den Beruf des Bürokaufmanns bzw. der Bürokauffrau die Mittlere Reife oder die Fachhochschulreife vorausgesetzt.

Tätigkeiten

Die Tätigkeiten der Bürokaufleute sind zumeist stark abhängig von der Abteilung, in der sie eingesetzt werden (Einkauf, Verkauf, Buchhaltung, Personalwesen usw.). Ebenso sind branchenspezifische Aufgabenbereiche zu unterscheiden. Sie sind meist auf die EDV-Systeme fixiert. Diese Systeme werden benutzt, um einen besseren Überblick auf die Warenbestände zu haben und zur Kommunikation mit anderen Firmen und/oder Kunden etc.

Ausbildungsvergütung

Ausbildungsjahr Westdeutschland Ostdeutschland
Erstes Ausbildungsjahr: 650 Euro 573 Euro
Zweites Ausbildungsjahr: 707 Euro 632 Euro
Drittes Ausbildungsjahr: 990 Euro 707 Euro

Stand: 2008

Schulische Ausbildung

Anforderungen

In der Berufsbildenen Schule erwirbt der Auszubildende die berufsspezifischen theoretischen Kenntnisse. Im Allgemeinen legen Ausbildungsbetriebe bei folgenden Fächern Wert auf gute Noten (geordnet nach Bedeutung):

Der Anteil an Hauptschulabsolventen, die einen Ausbildungsplatz in diesem Beruf bekommen, schrumpft von Jahr zu Jahr. Der Großteil der auszubildenden Bürokaufleute hat den Mittleren Bildungsabschluss, was sich aufgrund deren Vorbildung positiv auf die Abbrecher- und Durchfallquote bei Abschlussprüfungen auswirkt. Nach wie vor selten in diesem Ausbildungsberuf sind Schulabsolventen mit Hochschulreife (Abitur) bzw. Fachhochschulreife (Fachabitur).

Aufgrund der Vorbildung von Schulabgängern mit Mittlerem Bildungsabschluss wird die Ausbildung von drei Jahren manchmal auf zweieinhalb, oft auch auf zwei Jahre, verkürzt.

Tätigkeiten

Die wichtigsten in der Berufsschule unterrichteten Fächer sind:

Abschlussprüfung

Der Beruf des Bürokaufmanns bzw. der Bürokauffrau ist der einzige Beruf in Deutschland, der entweder bei der Handwerkskammer (HWK) oder bei der Industrie- und Handelskammer (IHK) absolviert werden kann. Die Fächer Rechnungswesen, Bürowirtschaft sowie Wirtschaftslehre und EDV sind auch zugleich die Abschlussprüfungsfächer. Die Abschlussprüfung besteht aus einer fachtheoretischen- und fachpraktischen Prüfung.

Die theoretische Prüfung wird zuerst absolviert, geprüft wird man in Rechnungswesen, Wirtschaftslehre, Bürowirtschaft und EDV, die Antwortweise erfolgen bei ersteren zwei im Multiple-Choice-Verfahren, EDV hingegen wird am PC direkt absolviert. Die schriftlichen Prüfungen werden jedoch immer mehr von Multiple Choice zu offenen Fragen umgewandelt.

Die praktische Prüfung wird etwa fünf Wochen nach der theoretischen Prüfung abgelegt. Dabei sitzt ein Prüfungskomitee der HWK oder IHK, von denen man geprüft wird. Es werden zwei unterschiedliche Themenbereiche als Aufgabe gestellt, zwischen denen sich der Prüfling entscheiden muss, daraufhin hat er etwa 20 Minuten Überlegungszeit, um sich mit der Aufgabe auseinanderzusetzen. Das Prüfungskomitee wird im Anschluss Fragen zur gestellten Aufgabe an den Prüfling richten.

Mit erfolgreichem Abschließen der praktischen Prüfung endet die Ausbildung offiziell.

Weiterbildungsmöglichkeiten

Ausgebildete Bürokaufleute haben die Möglichkeit, durch den Besuch weiterführender Fachschulen eine höhere kaufmännische Qualifikation zum Fachkaufmann, Fachwirt oder Betriebswirt zu erwerben.

Man kann mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung auch an Fachhochschulen in Österreich und der Schweiz studieren.

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