12. Flak-Division

12. Flak-Division

Die 12. Flak-Division war ein Großkampfverband der deutschen Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg.

Der Führungsstab der 12. Flak-Division wurde mit Beginn des Septembers 1941 aus dem ehemaligen Führungsstab der IX. Flakbrigade in Rambouillet (Frankreich) aufgestellt. Ihr erster Kommandeur wurde zum 22. September 1941 Generalmajor Rudolf Eibenstein. Anschließend kam das Kommando nach Bordeaux und schon am 21. September 1941 nach Smolensk. Dort unterstand es zunächst der Luftflotte 2 und anschließend ab November 1941 dem VIII. Fliegerkorps. Über die zu der Zeit unterstellten Regimenter liegen keine Unterlagen vor.

Die 12. Flak-Division war mit ihren Verbänden ab Oktober 1941 an der Schlacht um Moskau beteiligt. Nach deren Scheitern und der sowjetische Gegenoffensive, die Ende November 1941 begonnen hatte, war die Wehrmacht zum Rückzug gezwungen. Dabei verlor auch die 12. Flak-Division nicht nur den überwiegenden Teil ihrer Geschütze, sondern was noch viel schwerwiegender war, auch fast ihrem gesamten Personalbestand. Die Reste der zerschlagenen Regimenter wurde anschließend im Luftwaffen-Gefechtsverband gesammelt und unter dem Kommando des VIII. Fliegerkorps im Rahmen der 4. Armee eingesetzt. Noch im Dezember 1941 wurde der spätere Ritterkreuzträger Generalmajor Gotthard Frantz neuer Kommandeur der 12. Flak-Division, der die Geschicke der Division bis Dezember 1942 lenkte. Ende März 1942 und nach Überwindung der Winterkrise an der Ostfront lag der Gefechtsstand der Division in Minsk. Bis Mai 1942 wurde die Division mit neuen Kräften aufgefrischt und bestand in ihrer Gliederung zu diesem Zeitpunkt aus drei unterstellten Regimentern:

  • Flakregiment 21
    • Reserve-Flakabteilung 146
    • Reserve-Flakabteilung 351
  • Flakregiment 101
  • Flakregiment 134 (nur bis 20. Mai 1942)

Am 9. August 1942 wurden der Divisionsstab sowie das Flakregiment 101 vorübergehend einem anderen Kampfauftrag zugeführt, wo sie zusammen mit dem dazu ebenfalls unterstellten Flakregiment 6 den Angriff zweier deutscher Korps unterstützte. Nach dessen Abschluss im September 1942 waren aus den Reihen der 12. Flak-Division 16 Offiziere und 376 Unteroffiziere tot oder verwundet sowie weitere 42 Flakgeschütze zerstört bzw. unbrauchbar. Von Mitte August 1942 bis März 1943 waren anschließend die Verbände der 12. Flak-Division nahezu ununterbrochen in harte Kämpfe mit sowjetischen Streitkräften verwickelt. So unter anderem in Brjansk und Orel.

Während dieser Zeit übernahm dann zum 21. Dezember 1942 Generalmajor Ernst Buffa das Divisionskommando und löste seinen Vorgänger Frantz ab, der anschließend Divisionskommandeur der 19. Flak-Division wurde. Mit Bufa an der Spitze war die 12. Flak-Division an der Panzerschlacht um Kursk im Raum Orel beteiligt. Für ihre Erfolge während dieser Schlacht wurde die Division dann am 22. August 1943 im Wehrmachtbericht erwähnt. Im November 1943 lag der Gefechtsstand der Division in Dworez (bei Leningrad) unter dem Kommando des II. Flak-Korps. Ihre Gliederung umfasste dabei folgende Verbände:

  • Flakregiment 21
  • Flakregiment 34
  • Flakregiment 101
  • Flakregiment 134

In der Folge weiterer schwerer sowjetischer Angriffe war die Division zunächst im ab Februar 1944 im Raum Kowel und Brest eingesetzt, wo sich ihre Regimenter erneut auszeichnen konnten. Am 25. April 1944 gab es dann einen letzten Wechsel in der Führungsebene der Division. Neuer Kommandeur und Nachfolger von Buffa wurde Generalmajor Werner Prellberg, der die Führung der Division bis Kriegsende innehielt. In weitere schwere Rückzugsgefechte verwickelt, war die 12. Flak-Division dann ab September 1944 im Raum Modlin (Polen) und Lomscha. Während dieser Zeit waren die ihr unterstellten Verbänden einer ständigen Fluktuation von Zu- und Abgängen ausgesetzt. Bis 17. Oktober 1944 konnten die Verbände der Division 1.050 Flugzeuge und 657 Panzerabschüsse seit Beginn des Ostfeldzuges verzeichnen, was wiederum zu ihrer dritten Nennung im Wehrmachtbericht führte.

Mit Beginn der sowjetischen Winteroffensive ab Januar 1945 (vgl. Schlacht um Ostpreußen) übernahm die 12. Flak-Division die Führung der Flakkräfte im Raum Bromberg mit Gefechtsstand zunächst in Graudenz und ab 7. Februar 1945 in Butow (Pommern). Sie unterstand dabei dem II. Flak-Korps. Zu diesem Zeitpunkt verfügte die Division noch über 50 schwere, 21 mittlere und leichte sowie 4 Scheinwerferbatterien. Mitte März 1945 lag ihr Gefechtsstand in Danzig-Langfuhr wo die Division dem Luftwaffenkommando Ostpreußen unterstellt wurde. Die sich abzeichnende Niederlage der deutschen Streitkräfte in diesem Gebiet bewog das Oberkommando der Luftwaffe schließlich dazu, den Divisionsstab der 12. Flak-Division etwa Mitte April 1945 ohne die ihr unterstellten Verbände aus dem bisherigen Kampfraum herauszulösen. Ihre Regimenter 77 und 136 wechselten in der Folge zur 18. Flak-Division. Der Führungsstab der Division kam schließlich per Verschiffung in Wismar und Swinemünde (Usedom) an, wo er sofort nach Prag verlegt werden sollte, um dort angekommen die Führung der dortigen Flakkräfte zu übernehmen.

Über die sich überschlagenen Ereignisse der letzten Kriegstage gibt es widersprüchliche Angaben. Einige Quellen gingen davon aus, dass der Führungsstab der 12. Flak-Division in Berlin hängengeblieben sei. Auf der anderen Seite spricht die erhaltene Flaklagekarte vom 28. April 1945 davon, dass der Führungsstab nunmehr unter dem Kommando des Luftgaukommando VIII ihren letzten Gefechtsstand in Pilsen hatte. Am 21. April 1945 sollen der 12. Flak-Division 44 schwere und 8 mittlere sowie 4 leichte Flakbatterien unterstanden haben. Welche Regimenter das waren, ist jedoch nicht mehr feststellbar. Eine erhaltene Stellenbesetzungsliste von 21. April 1945 unterstützt diese These. Über das Schicksal der Division und der ihr unterstellten Verbände zu Kriegsende existieren bislang keine Informationen[1].

Siehe auch

  • Liste der deutschen Flakeinheiten (Luftwaffe)

Einzelnachweise

  1. Karl-Heinz Hummel: Die deutsche Flakartillerie 1935–1945: Ihre Großverbände und Regimenter. 1. Auflage. VDM Heinz Nickel, Zweibrücken 2010, ISBN 978-3-86619-048-1, S. 73–76.

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