Adolph Gottlieb Friedrich

Adolph Gottlieb Friedrich
Adolph Gottlieb Friedrich, um 1798 (Kreidezeichnung von Caspar David Friedrich)
Adolph Gottlieb Friedrich

Adolph Gottlieb Friedrich, auch Adolf Gottlieb Friedrich (* 30. September 1730 in Neubrandenburg; † 6. November 1809 in Greifswald) war ein deutscher Lichtgießer und Seifensieder. Er war der Vater des Malers Caspar David Friedrich.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Adolph Gottlieb war das dritte Kind des Schneiders Gottfried Friedrich (Friderich) († 1748) in Neubrandenburg und dessen Frau Christina, geb. Worms. Er heiratete am 14. Januar 1765 die Tochter Sophie Dorothea (* 1. Mai 1747; † 7. März 1781) des Neubrandenburger Jungschmieds Konrad Friedrich Bechly. 1763 gründete er ein Seifengeschäft in Greifswald und kaufte zwei Jahre später bei seiner Heirat ein Haus in der dortigen Langen Straße.

Das Paar hatte zehn Kinder:

  1. Catharina Dorothea (* 19. Juli 1766; † 22. Dezember 1808), ab Dezember 1791 verheiratet mit (August Jacob) Friedrich Sponholz (1762–1819), Pastor in Breesen bei Penzlin.
  2. Maria (Dorothea) (* 5. April 1768; † 27. Mai 1791 am Fleckfieber), verheiratet mit Joachim Praefke (* 1773), Kaufmann in Greifswald.
  3. (Johann Christian) Adolf (* 10. März 1770; † 23. Juni 1838), erst Kaufmann in Neubrandenburg, dann Seifensieder in Greifswald, seit 1801 verheiratet mit Margarethe (Friederika Magdalene) Brückner (1772–1820), Tochter des Pastors und Literaten Ernst Theodor Johann Brückner aus Groß Vielen.
  4. Johann David (* 27. März 1772; † 18. April 1772)
  5. Johann Samuel (* 18. Mai 1773; † 25. August 1844), Huf- und Waffenschmiede-Amtsmeister in Neubrandenburg, seit 1801 verheiratet mit Wilhemina Stoy (* 1783) aus Neubrandenburg
  6. Caspar David (* 5. September 1774; † 7. Mai 1840), Kunstmaler in Dresden, seit 1818 verheiratet mit Caroline Bommer (1793–1847).
  7. Johann Christoffer (* 8. Oktober 1775; † 8. Dezember 1787), ertrank, als er seinen Bruder Caspar David vor dem Ertrinken rettete.
  8. (Johann) Heinrich (* 19. Januar 1777; † 28. Februar 1844), Lichtgießer und Seifensieder in Greifswald, seit 1809 verheiratet mit Erdmute Amalie Henriette Hube (1791–1814).
  9. Christian (Joachim) (* 22. Februar 1779; † 8. Mai 1843), Kunsttischler und Tischler-Altermann in Greifswald, seit 1813 verheiratet mit Elisabeth Westphal (1795–1866).
  10. Barbara Elisabeth Johanna (* 7. Juni 1780; † 18. Februar 1782 an den Blattern).

Nach den Aufzeichnungen einer Enkelin, Charlotte (Lotte) Sponholz, besaß Adolph Gottlieb Friedrich „eine große persönliche Achtung. Strenge Rechtlichkeit und ein gewisser edler Stolz waren wohl die Grundzüge seines Charakters. Mit großem Fleiß trieb er sein Handwerk, suchte aber seinen Kindern möglichste Erziehung zu geben.“[1]

Bilder der Familie (von Caspar David)

Familienlegende

Adolph Gottlieb Friedrichs Enkelin, Charlotte (Lotte) Sponholz (*1795), erzählt in ihren Lebenserinnerungen[2], dass ein Graf mit dem Vornamen Friedrich wegen seines protestantischen Glaubens mit Karl XII. aus Schlesien nach Schweden gegangen sei. Da er bei den Thronfolgeunruhen nach dem Nordischen Krieg zu der unterliegenden Partei gehörte, musste er mit seinem Sohn per Schiff aus Schweden flüchten. Dabei soll er sein Grafendiplom mit den Worten ins Wasser geworfen haben: "Der schwedische Graf N.N. liegt im Meere begraben, aber Friedrich lebt, und wird in dir fortleben."[3] Dieser Sohn könnte der etwa zwischen 1690 und 1700 geborene Vater von Adolph Gottlieb Friedrich gewesen sein.[4]

Auch Wilhelm von Kügelgen führt in seinen "Jugenderinnerungen eines alten Mannes" (Leipzig 1924, S.79) die Legende der (angeblichen) Abstammung Friedrichs von einem schlesischen Grafengeschlecht.

Literatur

  • Friedrich Wiegand: Aus dem Leben Caspar David Friedrichs: Geschwisterbriefe. Band 1 von Veröffentlichungen der Greifswalder Gesellschaft für Kunst und Literatur. Greifswald 1924.
  • Helmut Börsch-Supan, Karl Wilhelm Jähnig: Caspar David Friedrich. Gemälde, Druckgraphik und bildmäßige Zeichnungen. Prestel Verlag, München 1973. ISBN 3-7913-0053-9

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Börsch-Supan/Jähnig, a.a.O., S. 211.
  2. Das Original von 1847 ist verschollen. Nach älteren Abschriften teilediert bei Börsch-Supan/Jähnig, a.a.O., S. 211-212.
  3. Börsch-Supan/Jähnig, a.a.O., S. 211.
  4. Derartige Familienlegenden, die stets auf Wurzeln in einem höheren Geburtsstand reflektieren, sind weit verbreitet und entbehren in den allermeisten Fällen jeglicher realen Grundlage. Eltern und Großeltern von Caspar David Friedrich waren dem bürgerlichen Geburtsstand zugehörig und in Neubrandenburg in unteren und mittleren Arbeiter- und Handwerkerkreisen vielfach sozialisiert. Diesem sozialen Niveau gehörte im 18. Jahrhundert auch die Bechly-Familie an, bei denen die Familienlegende im übrigen etwas von hugenottischen Wurzeln zu wissen glaubt.

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