Albert Bolze

Albert Bolze

Albert Bolze (* 13. Januar 1834 in Bernburg (Saale); † 28. Juni 1912 in Naumburg (Saale)) [1] war ein Senatspräsident am Reichsgericht.

Leben

Bolze kam Michaelis 1850 nach Leipzig zum Studium. Dort angekommen, musste er enttäuscht erfahren, dass die Reaktion in Sachsen Mommsen seines Amtes enthoben hatte. Die Vorlesungen Marezollls, Hänels und Schillings fand er uninteressant. Geschätzt hat er die Vorlesungen Albrechts. Auf Grund seiner Examensvorbereitung hat er Waechter nicht gehört[2]1853 wurde er auf den anhaltischen Landesherrn vereidigt. 1857 war er Anwalt. 1873 wurde er zum Oberlandesgerichtsrat in Dessau ernannt. 1879 wurde er an das Reichsgericht berufen. Von 1897 bis zu seinem Ruhestand 1906 war er Senatspräsident des I. Zivilsenats. Er gehörte der Kommission für das Handelsgesetzbuch von 1897 an.

Werke (Auswahl)

  • Quaenam sit conditio iuris, quae exceptioni iuris Romani subest? Leipzig 1853.
  • Der Begriff der juristischen Person, Stuttgart 1879.
  • Die Praxis des Reichsgerichts in Civilsachen, Leipzig 1886ff.
  • Der Entwurf einer Patentnovelle, Leipzig 1890.
  • Rechte der Angestellten und Arbeiter an den Erfindungen ihres Etablissements; für Juristen, Gewerbetreibende, Patentanwälte, Techniker und Ingenieure, Leipzig 1907.
  • „Der Entschädigungsanspruch für die Zeit nach der Klageerhebung bei Patenten und Warenzeichen“ ,in: Beiträge zur Erläuterung des deutschen Rechts, Jahrgang 33 = 4.Folge Jahrgang 3 , 1889, S. 9
  • „Neuere Entscheidungen des Reichsgerichts“, in: Sächsisches Archiv für bürgerliches Recht und Prozeß, Bd. 2 , 1892, S. 11
  • „Der Anspruch“, in: Beiträge zur Erläuterung des deutschen Rechts, Jahrgang 46, 1902, S. 753
  • „Ueber die Zulässigkeit der eigenen Auslegung von Rechtsgeschäften durch den Revisionsrichter im Civilprozess“, in: Zeitschrift für deutschen Zivilprozeß, Band 14, 1890, S. 415

Einzelnachweise

  1. Gerhard Köbler gibt in seinem Verzeichnis „werwarwer“ als Geburtsdatum den 12. November 1853 und als Sterbedatum den 2. Juli 1912 an, Köbler, Gerhard, Wer war wer, abgerufen am 5. September 2010 an. Werner Schubert/Christoph Krampe: „Quellen zum Handelsgesetzbuch von 1897“, Band 2, Frankfurt 1986, S. 11, geben das Geburtsjahr 1845 an. Anton Bettelheim ua. (Hrsg.): Biographisches Jahrbuch und Deutscher Nekrolog, Band 18 (1913), Berlin ua. 1917: Totenliste 1912 und 1913, S. 11* gibt als Geburtsdatum den 13. Januar 1834 und als Sterbedatum den 2. Juli 1912. Vorzugswürdig erscheint Adolf Lobe: „Fünfzig Jahre Reichsgericht am 1. Oktober 1929“, Berlin 1929 S. 342.
  2. Deutsche Juristen-Zeitung, Jahrgang 14 (1909), Sp. 940f.

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