Alfred Lora

Alfred Lora

Alfred Lora (* 1931) ist ein deutscher Jazzgeiger und Unterhaltungsmusiker. Stilistisch zeigte er sich beeinflusst von Stéphane Grappelli und Helmut Zacharias. Er ist er einer der wenigen auch musiktheoretisch ausgebildeten deutschen Sinti-Musiker.[1]

Leben und Wirken

Lora stammt aus einer Familie deutscher Sinti, die ab 1933 während der NS-Diktatur mehrfach verfolgt wurde. Als 1943 aufgrund einer Denunziation durch Nachbarn die Deportation in das KZ Auschwitz drohte, flüchtete er mit seinen Angehörigen aus Berlin.[2] Nach 1945 studierte er Musik in Berlin, München und Nürnberg. Seine Karriere als professioneller Musiker begann in dem Ende der 1940er Jahre entstandenen Ensemble Roy Romanderie. Lora wurde einer breiteren Öffentlichkeit mit der 1973 gegründete Formation La Romanderie bekannt (die aus diesem Ensemble hervorging); als Solo-Instrumente wurden dort zu einer traditionell besetzten Rhythmusgruppe Gitarre, Geige, Harfe und ein Akkordeon eingesetzt.[1] Die Gruppe ging mehrfach auf Tournee, hatte viele Fernsehauftritte und veröffentlichte die Alben Swing Mamam Bruderherz - Musik deutscher Zigeuner (1975) und Gypsy Swing (1976).[3]

Daneben gründete Lora das Alfred Lora New Swingtett, das mit der amerikanischen Sängerin Rachel Gould Bebop und Swing darbot und zu dem Musiker wie Joe Bawelino gehörten. 1985 veröffentlichte er das Album Straight Ahead; 1988 trat er auf dem North Sea Jazz Festival auf.[4] Aktuell ist er mit eigenen Gruppen und Swing Gypsy Rose zu hören.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Ernst Wilhelm Holl Die Gitarre im Zigeuner-Jazz Dissertation Dresden 1999.
  2. Vgl. Reimar Gilsenbach Wie Alfred Lora den Wiesengrund überlebte. Aus der Geschichte einer deutschen Sint-Familie. pogrom – Zeitschrift für bedrohte Völker Nr. 151 (1990), S. 13 - 18
  3. Zur Besetzung gehörten neben Alfred Lora (zeitweise vertreten durch Reinhold „Kleiner“ Lora (v)) Wilhelm „Nanu“ Krause (acc), Reinhold „Panzeli“ Frantz (Harfe), Hugo „Schablein“ Krause (solo-g), Joseph „Ballacku“ Krause und Wilmor „Gigi“ Freiwald (rh-g), sowie Anton „Florian“ Frantz (b).
  4. Programm North Sea Jazz Festival

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