Anodynum

Anodynum

Anodynum (griechisch α(ν)- „nicht, un-“ und οδυνη „Schmerz, Qual“)[1] ist eine – heute veraltete und nicht mehr gebräuchliche – Bezeichnung für ein schmerzstillendes Mittel.[2][3] In einer Zeit, als chemisch-synthetische Arzneistoffe noch nicht verbreitet waren, fielen darunter hauptsächlich Zubereitungen oder Stoffe aus pflanzlichen Drogen wie z. B. Opium und das aus daraus gewonnene Morphium und Codein, indischer Hanf, Gift-Lattich, Tollkirsche, Kalabarbohne, Stechapfel, Bilsenkraut, Schierling, Bittersüß, Sturmhut, Nieswurz, Mandelbaum, Herbst-Zeitlose.[4]

Bekannte Anodyna sind das Anodynum specificum des Paracelsus, eine Opium-haltige Mixtur,[5] und der Liquor anodynus mineralis (Hoffmannstropfen).[6] Unguentum anodynum bezeichnet eine schmerzstillende Salbe.

Einzelnachweise

  1. Anodynum auf www.duden.de
  2. Anodyna remedia. In: Otto Dornblüth: Klinisches Wörterbuch. 13./14. Auflage, 1927.
  3. Duden - Das Fremdwörterbuch. Band 5., 9. Auflage, Dudenverlag 2006.
  4. Betäubende Mittel. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Band 2, Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1892, ‎ S. 822.
  5. John Redman Coxe: The American dispensatory, containing natural, chemical, pharmaceutical medical history different substances employed medicine. H. C. Carey & I. Lea 1827, (online)
  6. Ernst F. Anthon: Handwörterbuch der chemisch-pharmazeutischen und pharmakognostischen Nomenklaturen: oder Uebersicht aller lateinischen, deutschen und französischen Benennungen der chemisch-pharmazeutischen Präparate, so wie der im Handel vorkommenden rohen Arzneistoffe, für Aerzte, Apotheker und Droguisten. Verlag Schrag 1833, S. 332, (online)

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  • Balsămum — (Balsămus), s. Balsam; bes. künstliche Balsamart, wie B. aegyptiăcum (B. gileadenae, B. judaĭcum, B. verum), so v.w. Mekkabalsam. B. anodȳnum, Schmerzstillender Balsam. B. apoplectĭcum, Schlagbalsam. B. arthritĭcum, Gichtbalsam. B. carpathĭcum, s …   Pierer's Universal-Lexikon

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