Antonella Mularoni

Antonella Mularoni
Antonella Mularoni

Antonella Mularoni (* 27. September 1961 in San Marino) ist eine Politikerin und Richterin aus San Marino.

Inhaltsverzeichnis

Biografie

Berufliche Laufbahn und Aufstieg zur Richterin am EGMR

Nach dem Schulabschluss in San Marino, den sie 1980 mit der Höchstnote (60 von 60 Punkten) erwarb, besuchte sie die Schule für Dolmetscher und Übersetzer in Bologna und schloss diese 1983 als Diplom-Übersetzerin in Englisch und Deutsch ab. Anschließend studierte sie zwischen 1983 und 1986 Rechtswissenschaften an der Universität Bologna und beendete dieses erneut mit einer Höchstnote (110 von 110 Punkten). 1987 erhielt sie die Zulassung als Rechtsanwältin und Notarin in San Marino.

Von Juli 1986 bis Juli 1987 war sie Politische Sekretärin beim Minister für Finanzen, Haushalt und Wirtschaftsplanung sowie anschließend bis Dezember 1990 Direktorin des Büros für Beziehungen zu San Marinesen im Ausland im Außenministerium. Während dieser Zeit war sie auch vom 23. Oktober 1989 bis zum 13. Dezember 1990 Stellvertretende Ständige Vertreterin beim Europarat. Während dieser Zeit stellte San Marino den Stellvertretenden und danach den Vorsitzenden des Ministerrates des Europarates.

Danach war sie von Januar 1991 bis Oktober 2001 als Rechtsanwältin und Notarin tätig, ehe sie am 1. November 2001 als Nachfolgerin von Luigi Ferrari Bravo Richterin am Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR)[1][2] wurde.In dieser Funktion nahm sie im März 2005 auch am 5. Kongress der Europäischen Anwältinnenvereinigung in Strassburg teil.[3] Dieses Amt übte sie bis zum 30. September 2008 aus. Zuletzt war sie von Februar bis September 2008 Präsidentin des 2. Senats des EGMR.

Politische Laufbahn

Neben der beruflichen Laufbahn begann sie bereits frühzeitig eine politische Laufbahn und gehörte mehrere Jahre als Sprecherin für Internationale Beziehungen dem Exekutivkomitee der Jugendbewegung der Partito Democratico Cristiano Sammarinese (PDCS). Darüber hinaus ist sie Mitglied des Zentralkomitees der PDCS. In den 1980er Jahren setzte sie sich als Mitglied des Komitees für die Gleichberechtigung in der Gesetzgebung für eine Änderung des Familienrechts ein, die im April 1986 vom Parlament, dem Großen und Generalrat, verabschiedet wurde.

Im Januar 1993 gehörte sie zu den Gründungsmitglieder der politischen Bewegung „Volksallianz der Demokraten San Marinos (Alleanza Popolare dei Democratici Sammarinesi per la Repubblica)“ und war von Januar bis Juni 1993 deren Koordinatorin und zuletzt von Januar 1998 bis Dezember 1999 Präsident der Versammlung der APDS.

Im Mai 1993 wurde sie erstmals zur Abgeordneten des Großen und Generalrates (Consiglio Grande e Generale) gewählt und gehörte diesem bis zu ihrer Berufung zur Richterin am EGMR im März 2001 an. Während dieser Zeit war sie unter anderem Vorsitzende der APDS sowie Mitglied der Ständigen Ausschüsse für Auswärtige Angelegenheiten, Migration, Information, Transport und Telekommunikation sowie Sicherheit und Öffentliche Ordnung.

Bei den Wahlen vom 9. November 2008 wurde sie dann erneut zur Abgeordneten des Großen und Generalrates gewählt und am 3. Dezember 2008 zur Staatssekretärin (Ministerin) für Auswärtige und Politische Angelegenheiten, Telekommunikation und Transport ernannt.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Richter des EGMR seit 1959 (Stand: 31. Juli 2008)
  2. Die zur Zeit 46 Richter des EGMR (Stand: 1. Juli 2009)
  3. 5th Congress of the European Women Lawyers Association (Microsoft Word)

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