Apollo 18 (Film)

Apollo 18 (Film)
Filmdaten
Deutscher Titel Apollo 18
Produktionsland USA, Kanada
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 2011
Länge 86 Minuten
Altersfreigabe FSK 16
Stab
Regie Gonzalo López-Gallego
Drehbuch Brian Miller,
Cory Goodman
Produktion Timur Bekmambetow,
Michele Wolkoff
Musik Sarah Webster
Kamera José David Montero
Schnitt Patrick Lussier
Besetzung
  • Warren Christie: Captain Ben Anderson
  • Ryan Robbins: Lieutenant Colonel John Grey
  • Ali Liebert: die Freundin von Nate
  • Lloyd Owen: Commander Nathan Walker

Apollo 18 ist ein Science-Fiction- und Horrorfilm aus dem Jahr 2011 von Regisseur Gonzalo López-Gallego.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Die NASA schickt im Auftrag des US-amerikanischen Verteidigungsministeriums ein Team von Astronauten zum Mond, um dort vor dem Hintergrund des Kalten Krieges zum Schutz gegen eventuelle sowjetrussische Bedrohungen ein aufwendiges Frühwarnsystem einzurichten. Offiziell handelt es sich lediglich um einen unbemannten Flug.

Bei ihren Arbeiten werden die Astronauten mit einer Serie unerwarteter Entdeckungen konfrontiert. Nachdem sie auf die Leiche eines gewaltsam umgekommenen russischen Kosmonauten und seine Landekapsel stoßen, geschehen außerhalb ihrer Landefähre seltsame Dinge: Aufgestellte Überwachungskameras verschwinden spurlos, die verschwundene Flagge wird zerfetzt aufgefunden, der Mondrover liegt auf der Seite und immer wieder kommt es zu Störungen und Ausfällen des Funkkontakts. Bei Nachforschungen stößt Commander Nathan „Nate“ Walker auf seltsame Spuren, die nicht von Menschen stammen können. Plötzlich fühlt er, dass etwas in seinem Raumanzug krabbelt. Er versucht die extraterrestrische Lebensform loszuwerden. Es gelingt ihm aber nicht. Als Captain Benjamin „Ben“ Anderson ihm zur Hilfe kommt, ist Nate schon fast erstickt. Sie retten sich in die Landefähre. Dort entdecken sie, dass sich ein steinartiges Lebewesen in Nate gefressen hat. Sie entfernen es, jedoch hat sich Nate infiziert. Sein Denken „zerfasert“.

Durch seine Infektion langsam verrückt geworden, zerstört Nate die Fähre. Ben und Nate versuchen in die russische Landekapsel zu kommen, wobei Nate Ben bittet, ihn zurückzulassen. Ben möchte dies nicht tun, ihm bleibt aber keine andere Wahl. Nach einem Angriff durch die Steine rettet er sich in die russische Landekapsel. Dort wird ihm mitgeteilt, dass man gewusst hat, dass es außerirdisches Leben auf dem Mond gibt und man ihn nicht zurückholen werde. Er habe sich auch infiziert. Er versucht mit der russischen Landekapsel in den Orbit zu John zu fliehen, um dann wieder zur Erde zurückzukehren. John hilft ihm dabei, den richtigen Zeitpunkt für seinen Start und den Kurs zu finden. Als er nach einem erfolgreichen Start abbremst, um andocken zu können, wird er durch in der Kapsel befindliche Steine, die hochgewirbelt werden, tatsächlich infiziert. Schließlich wirkt sich Bens Infektion so sehr auf sein Denken aus, dass er mit hoher Geschwindigkeit auf das Raumschiff zusteuert, mit dem er und John eigentlich zur Erde zurückwollten.

Hintergrund

Dem Erscheinen des Films ging eine Werbekampagne voraus: Im Internet wurde passend zu den kursierenden Verschwörungstheorien zur Mondlandung die Nachricht verbreitet, es seien bisher unveröffentlichte Filmaufnahmen einer geheimen, späten Mondlandung im Rahmen des Apollo-Programms aufgetaucht. Angeblich sei das unter dem Namen Apollo 18 bekannte Projekt doch zur Ausführung gekommen.[1]

Kinostart in den USA war am 2. September 2011, in Deutschland am 13. Oktober 2011.

Kritiken

„Diese Geschichte weiterzuspinnen ist eigentlich keine schlechte Idee. Aber genau so halbherzig und schluderig, wie das Projekt im Vorfeld verkauft wurde, ist auch der Film gemacht. Science-Fiction und Horrorthriller stehen als Genres im Programmheft, doch von beidem bietet Apollo 18 nicht genug.“

Kilian Trotier, Die Zeit[2]

„Gerade in Momenten, in denen sich die Darsteller direkt an die Kamera richten – um panisch Zeugnis abzulegen, oder um einfach mal richtig irre und sinister dreinzuschauen – werden die Defizite überdeutlich: Die Video-Testimonials im Unterholzhorror von Blair Witch etwa waren so beklemmend, weil der Zuschauer längst emotional in das Schicksal der Protagonisten investiert hatte. Walker und Anderson hingegen bleiben als Figuren blass wie der Felsen, auf dem sie gestrandet sind. Und entsprechend teilnahmslos verfolgt man ihre Bemühungen, unversehrt vom Mond zu entkommen.“

David Kleingers, Der Spiegel[3]

„Der Streifen überzeugt nicht nur Fans von Verschwörungstheorien rund um die Mond-Missionen der USA, er kann auch bei Weltraumthriller-Liebhabern […] punkten und bietet zudem noch jede Menge Diskussionsstoff für den Stammtisch.“

Thomas Badtke, n-tv[4]

„Statt all dies in einem Science-Fiction-Horrorfilm klassischen Zuschnitts zu verarbeiten, folgen die Macher dem überstrapazierten Trend des „wahren Horrors“. Zwar geht Regisseur Gonzalo López-Gallego einen inszenatorischen Schritt weiter und tut so, als würde das zufällig aufgetauchte Dokumentarfilmmaterial nicht roh aus der Kamera stammen, sondern von einem Team bearbeitet worden sein. Was hilft, das Montage- und Dramaturgie-Problem von „gefundenem Material“, wie es sich in ähnlichen Filmen von Cloverfield bis Troll Hunter stellte, zu minimieren; ganz ausmerzen lässt es sich indes auch hier nicht. […] Es wird also weiter fleißig auf Wackelbilder und verrauschte Schocksequenzen gesetzt, die Authentizität vorgaukeln, obwohl diese gar nicht nötig ist. Ridley Scotts Alien ist ja vor allem auch deshalb ein Klassiker des Genres geworden, weil eine großartige Ausstattung und überzeugende Darsteller, ein kluges Drehbuch und eine Regie mit Überblick und viel Gefühl für Timing zwei Sternstunden des Kino generierten. Wen interessiert es da, ob es sich um „authentisches Material“ handelt?“

Jörg Gerle, film-dienst[5]

„Inzwischen gibt es ja schon ein Subgenre mit solchen gefälschten Dokumentationen, in denen, anders als in den erzählenden Künsten üblich, nicht […] der Erzähler überleben muss, sondern die Kamera meist als letztes den Tod des Aufnehmenden filmt. Erfunden hat dieses narrative Prinzip wie so vieles schon Edgar Allan Poe für seine Kurzgeschichte Das Manuskript in der Flasche. Den Schritt von der Flaschenpost zur belichteten Filmrolle gab es dann in dem avantgardistischen Splatterfilm Mann beißt Hund aus Belgien und im Mainstream ist diese Erzähltechnik dann mit Blair Witch Project angekommen. […] Bei Apollo 18 kann man gut die Vorteile und Beschränkungen des Subgenres erkennen. […] Und zuerst hat diese alternative Geschichtsschreibung der Raumfahrt auch ihren Reiz. […] So wird Apollo 18 im zweiten Akt leider zu einem eher mittelmäßigen Horrorfilm, in dem es López-Gallego vor allem darauf ankommt, möglichst oft und eindrucksvoll „Buh“ zu machen.“

Wilfried Hippen, Die Tageszeitung[6]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Erst wurde "Apollo 18" als echte Videoaufnahme einer gescheiterten Mondmission angekündigt. Dann deckte die Filmfirma ihren Werbe-Coup selbst auf.. Abgerufen am 14. Oktober 2011.
  2. Film' dich selbst, sonst filmt dich keiner
  3. Reise zum Käse
  4. Apollo 18: Die geheime US-Mondmission
  5. Langkritik Apollo 18
  6. Furcht und Schrecken auf dem Mond

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