Asteriden

Asteriden

Die Asteriden sind eine Gruppe von Bedecktsamigen Pflanzen. Sie sind eine der zwei großen Gruppen innerhalb der Eudikotyledonen. Nach der Systematik der Angiosperm Phylogeny Group sind sie kein eigenes Taxon und entsprechen vom Umfang her ungefähr der früheren Unterklasse Asternähnliche.

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Die Asteriden sind im Wesentlichen durch molekulargenetische Merkmale charakterisiert, es gibt nur wenige morphologische gemeinsame Merkmale. Ihre Blüten sind meist fünfzählig mit einem Kelch und mit verwachsenen Kronblättern. Oft ist nur ein Staubblattkreis vorhanden. Das Gynoeceum ist verwachsen (synkarp), die Anzahl der Fruchtblätter ist in vielen Gruppen verringert. Die Samenanlagen besitzen nur ein Integument und sind tenuinucellat. Die Bildung des Endosperms erfolgt zellulär. Charakteristische sekundäre Inhaltsstoffe sind Iridoide, Indol- und Steroidalkaloide, Polyacetylene und Sesquiterpenlactone. [1]

Systematik

Die Asteriden sind innerhalb der Kerneudikotyledonen eine von zwei großen Gruppen. Ihre Schwestergruppe sind die Caryophyllales. Sie bestehen aus zwei Gruppen von Ordnungen und zwei basal stehenden Ordnungen. Ein Kladogramm sieht folgendermaßen aus:[2]



Cornales


     

Ericales


     

Euasteriden I


     

Euasteriden II






Asteriden

Euasteriden I

Die Euasteriden I werden in der englischsprachigen Fachliteratur als Lamiids bezeichnet. Ihre Blätter sind häufig gegenständig und ganzrandig. In der Blüte sind Verwachsungen häufig (Sympetalie): die Kronröhre entsteht vor den Kronzipfel. Der Fruchtknoten ist oft oberständig, die Früchte sind oft Kapseln. [1]

Zu den Euasteriden I zählen folgende Ordnungen bzw. keiner Ordnung zuordenbare Familien:[2]

Das Kladogramm der Euasteriden I sieht folgendermaßen aus, einige nicht eindeutig zuordenbare Familien fehlen:[2]



Garryales


     

Gentianales


     

Lamiales


     

Solanales



     

Boraginaceae





Euasteriden II

Die Euasteriden II werden in der englischsprachigen Fachliteratur als Campanulids bezeichnet. Ihre Blätter sind oft wechselständig, der Blattrand oft gesägt oder gezähnt. Bei ihnen tritt die Sympetalie häufig spät auf, die Kronröhre entsteht hier erst nach den freien Kronzipfeln. Ihr Fruchtknoten steht oft unterständig, die Früchte sind oft Schließfrüchte. [1]

Zu den Euasteriden II zählen folgende Ordnungen:[2]

Das Kladogramm der Euasteriden II sieht folgendermaßen aus:[2]



Aquifoliales


     

Escalloniales


     

Asterales


     



Dipsacales


     

Paracryphiales



     

Apiales



     

Bruniales






Einzelnachweise

  1. a b c Eduard Strasburger (Begr.), Andreas Bresinsky, Christian Körner, Joachim W. Kadereit, Gunther Neuhaus, Uwe Sonnewald: Lehrbuch der Botanik. 36. Auflage. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 2008, ISBN 978-3-8274-1455-7, S. 900ff. 
  2. a b c d e Angiosperm Phylogeny Group: An update of the Angiosperm Phylogeny Group classification for the orders and families of flowering plants: APG III. In: Botanical Journal of the Linnean Society. Band 161, Nr. 2, 2009, S. 105–121, doi:10.1111/j.1095-8339.2009.00996.x.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Asteriden — Asteriden, s. Seesterne …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Angiosperm Phylogeny Group — Die Angiosperm Phylogeny Group war eine Gruppe von Botanikern um Mark Chase, die zusammen an der Phylogenie der Bedecktsamer arbeiteten. Die Gruppe hat von 1998 bis 2009 drei Klassifikationen veröffentlicht, die sich rasch gegen ältere… …   Deutsch Wikipedia

  • Systematik der Bedecktsamer — Die hier wiedergegebene Systematik der Bedecktsamigen Pflanzen gilt in der Wikipedia als Referenz; dies betrifft insbesondere die Einträge in Taxoboxen. Die hier dargestellte Systematik der Bedecktsamer folgt der Systematik der Angiosperm… …   Deutsch Wikipedia

  • Ludwig Döderlein — Ludwig Heinrich Philipp Döderlein (* 3. März 1855 in Bergzabern; † 23. April 1936 in München) war ein deutscher Zoologe. Döderlein arbeitete besonders über den Stamm der Echinodermen, speziell über Seeigel und Seelilien. Er war einer der ersten… …   Deutsch Wikipedia

  • Ludwig Heinrich Philipp Döderlein — (* 3. März 1855 in Bergzabern; † 23. April 1936 in München) war ein deutscher Zoologe. Döderlein arbeitete besonders über den Stamm der Echinodermen, speziell über Seeigel und Seelilien. Er war einer der ersten westlichen Zoologen, der von 1879… …   Deutsch Wikipedia

  • Seesterne — (Asteroidea), eine Klasse der Stachelhäuter, Tiere mit plattem, eine meist fünfeckige Scheibe darstellendem Körper und in der Regel mit fünf langen Armen (s. Tafel »Stachelhäuter II«, Fig. 7). In der Mitte der Scheibe liegt auf der Bauchfläche,… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Hartriegelartige — Kornelkirsche (Cornus mas), Illustration. Systematik Unterabteilung: Samenpflanzen (Spermatophytina) …   Deutsch Wikipedia

  • Eudikotyledonen — Die Eudikotyledonen sind eine Gruppe von Bedecktsamigen Pflanzen, die einen Großteil der Zweikeimblättrigen (= Dikotyledonen) umfasst. Nach der Systematik der Angiosperm Phylogeny Group sind sie kein eigenes Taxon und entsprechen vom Umfang her… …   Deutsch Wikipedia

  • Asternartige — Fieberklee (Menyanthes trifoliata) Systematik Klasse: Bedecktsamer (Magnoliopsida) …   Deutsch Wikipedia

  • Enzianartige — Kopsia fruticosa Systematik Klasse: Bedecktsamer (Magnoliopsida) Eudikotyledonen …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”