Athener Markthalle

Athener Markthalle
Die Halle von der Athenestraße aus gesehen
Der spätere Präsident Konstantinos Karamanlis zu Besuch in der Markthalle in den 1960er Jahren

Die Athener Markthalle (auch griechisch Varvakios-Markt Βαρβάκειος Αγορά) ist die städtische Markthalle im Zentrum der Stadt Athen an der Odos Athinas Nr. 42 (Athenestraße). An verschiedenen Gängen werden Fleisch, Fisch, Früchte und Hülsenfrüchte angeboten. Drei Tavernen in der Halle sind rund um die Uhr geöffnet. Analog zu den früheren Pariser Hallen wird die Markthalle auch als Bauch von Athen bezeichnet («το στομάχι της Αθήνας»).

Geschichte

Nach einem Großbrand, der von den alten Markthütten ausging, entschloss sich die Stadt Athen zum Bau einer Markthalle. Das Gelände war zuvor mit den Hütten sowie der Varvakios-Berufsschule bebaut. Die Bauarbeiten begannen 1878 und 1886 wurde das Gebäude eingeweiht. Nicht mehr erhalten ist ein Uhrturm, der sich mittig an der Front des Gebäudes befand.

Bis in die 1970er Jahre war die Markthalle eine wichtige Handelsstätte des Groß- und Einzelhandels mit Lebensmitteln. Diese Bedeutung ging im Großhandel auf spezialisierte Großmärkte (Fleischmarkt, Obst-und Gemüsemarkt, usw.) über, im Einzelhandel auf die Supermärkte; trotzdem werden das Angebot oder die Durchschnittspreise als Indikator in der Presse angegeben. Der "traditionelle" Besuch der Markthalle gilt bis heute als Ritual in der Athener Kommunalpolitik.

Die Bedeutung der Halle beschränkt sich heute auf die Versorgung der Kernstadt Athen und ihres Einzelhandels. Begünstigt wird die Situation dadurch, dass in der Kernstadt anders als in den Vorstädten nur wenige Wochenmärkte abgehalten werden.

Wiederholte Versuche, die Halle in eine schicke Delikatessenmeile zu verwandeln oder den traditionellen Handel auszulagern, scheiterten am Widerstand der Händler.

Weblinks

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