August Maus

August Maus
Untergang von U 185 am 24. August 1943

Wilhelm Hugo August Maus (* 7. Februar 1915 in Wuppertal; † 28. September 1996 in Hamburg war ein deutscher Marineoffizier im Zweiten Weltkrieg. Zuletzt hatte er den Dienstgrad eines Kapitänleutnants inne.

Inhaltsverzeichnis

Vorkriegsjahre

Maus trat am 8. April 1934 als Seeoffiziersanwärter der Reichsmarine bei und wurde dort der 2. Kompanie der II. Schiffstammabteilung der Ostsee in Stralsund zugeteilt. Dort absolvierte er seine infanteristische Grundausbildung. Anschließend wurde Maus dem Segelschulschiff Gorch Fock zugeteilt, wo er seine praktische Bordausbildung begann. Hier erfolgte am 26. September 1934 auch seine Ernennung zum Seekadetten. Am 27. September 1934 wechselte Maus auf den leichten Kreuzer Emden über, um dort seine Bordausbildung fortzusetzen. Hier erfolgte am 1. Oktober 1934 seine Beförderung zum Obermatrosen sowie am 1. Januar 1935 die zum Oberstabsmatrosen. Anschließend nahm Maus ab dem 27. Juni 1935 an der Marineschule Mürwik einen Fähnrichslehrgang auf, wo er am 1. Juli 1935 zum Fähnrich zur See ernannt wurde. In diesem Rahmen absolvierte er vom 31. März 1936 bis 29. Juli 1936 diverse Fähnrichslehrgänge. So den Fähnrichs-Nachrichtenlehrgang, den Fähnrichs-Torpedolehrgang, den Fähnrichs-Sperrlehrgang, den Fähnrichs-Fla-Maschinenwaffenlehrgang sowie den Fähnrichs-Artillerielehrgang. Seine Infanterieausbildung beendete er ebenfalls im Juli 1936 bei der II. Schiffsstammabteilung. Seine zwei Navigationsbelehrungsfahrten, hatte Maus zuvor schon im August 1935 bzw. Februar 1936 an Bord der Poseidon und des Tenders Hecht erfolgreich absolviert.

Nach der Beendigung seines Fähnrichs-Lehrgangs, erfolgte Mauses Versetzung zum Kreuzer Nürnberg, wo er seine Bordausbildung abschloss. Mit der Nürnberg, war Maus anschließend an Küstensicherungsfahrten im Rahmen des Spanischen Bürgerkriegs beteiligt, wo er bereits am 1. Januar 1937 zum Oberfähnrich zur See avancierte. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland, absolvierte Maus Mitte Februar 1937 an der E-Meßschule zu Saßnitz einen E-Meßlehrgang sowie folgend vom 13. bis 16. April 1937 eine Fla-E-Meßausbildung an der Küstenartillerieschule. Hier erfolgte mit Wirkung zum 1. April 1937 seine Beförderung zum Leutnant zur See. Danach kehrte er zur Nürnberg zurück und nahm dort bis Ende Mai 1938 die Funktion einen Wach- und E-Meß-Offiziers wahr. Vom 3. März 1939 bis 14. Juni 1939 war Maus als Adjutant im 1. Schiffsstammregiment tätig, wo er bereits am 1. April 1939 zum Oberleutnant zur See befördert wurde. Am 15. Juni 1939 wurde er Ausbildungsoffizier auf der Schleswig-Holstein.

Einsatz und Zweiter Weltkrieg

Feindfahrten

U 68

  1. 30. Juni 1941 bis 1. August 1941 als I. W.O.
  2. 11. September 1941 bis 25. Dezember 1941 als I. W.O.

U 185

  1. 27. Oktober 1942 bis 1. Januar 1943 (1 Schiff mit 5.476 BRT versenkt)
  2. 8. Februar 1943 bis 3. Mai 1943 (3 Schiffe mit 20.504 BRT versenkt)
  3. 5. Juni 1943 bis 24. August 1943 (5 Schiffe mit 36.781 BRT versenkt)

In dieser Funktion war Maus im Rahmen des Polenfeldzuges am Beschuss der Westerplatte zugegen sowie im späteren Verlauf an der Anlandung von 225 Marinesoldaten. Im Verlauf des Unternehmen Weserübung schied Maus jedoch als Stammpersonal der Schleswig-Holstein aus und wechselte am 29. April 1940 zur U-Boot Waffe über, wo er zugleich einen U.T.O.-Lehrgang sowie einen U-Lehrgang für Wachoffiziere besuchte. Danach erfolgte am 22. Dezember 1940 seine Delegierung zur Baubelehrung von U 68, dessen I. Wachoffizier er am 11. Februar 1941 unter dem Kommando von Karl-Friedrich Merten wurde. Mit U 68 war Maus an zwei Feindfahrten beteiligt. Zum 1. November 1941 erfolgte hier seine Beförderung zum Kapitänleutnant. Danach verließ Maus U 68 und nahm ab dem 30. Dezember 1941 bei der 24. U-Flottille an einem Kommandanten-Schießlehrgang teil. Von 12. März April 1942 wurde er zunächst „zur Verfügung“ gehalten, um ab dem 20. April 1942 den Kommandantenlehrgang zu absolvieren. Nach dessen Beendigung erfolgte am 5. Mai 1942 seine erneute Delegierung zur Bauberatung für BRT versenken. Am 11. August 1943 wurde Liberator gesichtet und angegriffen. Das in der Nähe operierende U 185 konnte den Angreifer jedoch mittels Flakbeschuss abschießen und nahm anschließend 22 Überlebende (13 Mannschaften, 5 Unteroffiziere, 2 Oberfeldwebel und 2 Offiziere) von U 604 an Bord. U 604 wurde anschließend, da zu schwer beschädigt, selbst versenkt. Am 14. August 1943 übergab U 185 diese Männer an U 172, das mit Ruhr an Bord später Lorient erreichte.

Anschließend nahm Maus seine Feindfahrt wieder auf, wurde jedoch wenige Tage später am 24. August 1943 durch drei Aufklärungsflugzeuge des US-Geleitflugzeugträgers USS Core gesichtet und versenkt. Dabei gab es auf U 185 29 Tote. Die restliche Mannschaft geriet in US-amerikanische Kriegsgefangenschaft. Am 21. September 1943 wurde Maus, der sich zu dieser Zeit bereits in Gefangenschaft befand, für seine Versenkungserfolge mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Ob das Oberkommando der Marine zu diesem Zeitpunkt von der Gefangennahme von Maus und/oder des Verlustes von U 185 informiert war, ist nicht mehr klärbar. Später wurden Maus und seine Leute den US-Behörden übergeben und in Crossville (Tennessee), später Papago Park (Arizona) interniert. Dort gelang Maus sowie 24 weiteren Gefährten, darunter Friedrich Guggenberger und Hans Kraus, die Flucht, die nach zwei Wochen sechs Kilometer vor der mexikanischen Grenze endete. 1946 wurde Maus aus der Kriegsgefangenschaft entlassen und kehrte nach Deutschland zurück. Nach dem Krieg war er als Kaufmann tätig.

Auszeichnungen

Literatur

  • Kenneth Wynn: U-boat Operations of the Second World War: Career histories, U511-UIT25 Naval Institute Press 1998, ISBN 1557508623
  • Jürgen Rohwer: Die U-Boot-Erfolge der Achsenmächte, 1939-1945 Dokumentationen der Bibliothek für Zeitgeschichte, München: JF Lehmanns Verlag, 1968 OCLC 185956008
  • Gaylord T. M. Kelshall: The U-boat war in the Caribbean, Naval Institute Press 1994, ISBN 9781557504524
  • Manfred Dörr: Die Ritterkreuzträger der U-Boot-Waffe 1939–1945 Band II, Buchstabe K–Z, S. 104–106

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Veit Scherzer: Die Ritterkreuzträger 1939–1945, Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, ISBN 978-3-938845-17-2, S. 531

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