Auguste Reber-Gruber

Auguste Reber-Gruber

Auguste Reber-Gruber (* 12. Januar 1892 in München als Auguste Gruber; † 20. Januar 1946 in Garmisch-Partenkirchen) war eine deutsche Pädagogin.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Von 1913 bis 1923 studierte sie der Philologie an der LMU München. 1919 war sie Gründungsmitglied des deutschvölkischen Schutz- und Trutzbundes München und gehörte diesem bis zu seiner Auflösung an. 1928 heiratete sie in Lindau den Tonkünstler Otto Reber. 1932 erfolgte ihre Aufnahme in die NSDAP. 1933 wurde Reber-Gruber Vorsitzende des Bayerischen Lehrerinnenverbandes, der im Nationalsozialistischen Lehrerbund aufging. Darin wurde sie Reichsreferentin für weibliche Erziehung und damit eine der wenigen Frauen in herausgehobener Position im NS-Regime. 1936 wurde sie an die Lehrerbildungsanstalt Pasing als Professorin berufen.

Der von Reber-Gruber herausgegebene Vortragsband Weibliche Erziehung im NSLB (Teubner-Verlag, Leipzig 1934) wurde nach Ende des Zweiten Weltkrieges in der Sowjetischen Besatzungszone auf die Liste der auszusondernden Literatur gesetzt.[1]

Bedeutung

Reber-Gruber zählte neben Gertrud Scholtz-Klink, BDM-Führerin Trude Mohr und deren Nachfolgerin Jutta Rüdiger zu den vier führenden weiblichen Funktionären im NS-Regime.

„Auguste Reber-Gruber ist an der Haltung ihrer Parteigenossen verzweifelt, aber nie an der Weiblichkeits-Ideologie der Partei. In ihrer Person und Funktion offenbart sich der unlösbare Widerspruch, in dem sich die nationalsozialistischen ‚Frauenkämpferinnen‘ als Anhängerinnen und Akteurinnen einer zutiefst frauen- und menschenverachtenden Ideologie selbst gefangenhielten“, urteilt Monika Meister in einem Aufsatz über Reber-Gruber.[2]

Literatur

  • Monika Meister: „Die Pädagogin Auguste Reber-Gruber“, in: Hiltrud Häntzschel / Hadumod Bußmann (Hg.): Bedrohlich gescheit, Verlag C.H.Beck München 1997 ISBN 3-406-41857-0.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://www.polunbi.de/bibliothek/1946-nslit-e.html
  2. Monika Meister: „Die Pädagogin Auguste Reber-Gruber“, 1997, S. 254.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Reber — ist der Familienname folgender Personen: Annette Reber (1964–2008), deutsche Dramaturgin, Autorin und Regisseurin Auguste Reber Gruber (1892–1946), deutsche Pädagogin Franz Reber (1834–1919), deutscher Kunsthistoriker Gerhard Reber (* 1937),… …   Deutsch Wikipedia

  • Nationalsozialistischer Lehrerbund — Der Nationalsozialistische Lehrerbund (NSLB) wurde 1929 als der Parteigliederung der NSDAP angeschlossener Verband gegründet und bestand bis 1943. Der Verband verstand sich als Zusammenschluss aller Personen, die sich als Erzieher verstanden oder …   Deutsch Wikipedia

  • Hans F. K. Günther — (Scherl Bilderdienst 1936) Hans Friedrich Karl Günther (* 16. Februar 1891 in Freiburg im Breisgau; † 25. September 1968 ebenda) war ein deutscher Eugeniker, der in der Weimarer …   Deutsch Wikipedia

  • Librettist — ist der Autor eines Librettos. Er kann dafür einen eigenen Handlungsverlauf entwickeln oder von vorhandenen Stoffen und Texten ausgehen. Die eigenständige dramaturgische und literarische Qualität librettistischer Arbeit wurde erst in jüngerer… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste de zoologistes — Attention, il n est pas d usage en zoologie d utiliser d abréviation pour les noms des auteurs (contrairement aux usages de la botanique, voir ici). Cette liste ne constitue pas une liste officielle. Nous attirons l attention du lecteur sur son… …   Wikipédia en Français

  • Liste von Librettisten — In dieser Liste von Librettisten stehen bekannte internationale Vertreter ihres Berufes mit ihren Werken. Ein Librettist ist der Autor eines Librettos. Er kann dafür einen eigenen Handlungsverlauf entwickeln oder von vorhandenen Stoffen und… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”