Awtandil Maisuradse

Awtandil Maisuradse

Awtandil Maisuradse, georgisch ავთანდილ მაისურაძე (* 1955) ist ein ehemaliger sowjetischer Ringer georgischer Herkunft.

Inhaltsverzeichnis

Werdegang

Awtandil Maisuradse war ein junger georgischer Ringer, der Mitte der 1970er Jahr zu einem hervorragenden Superschwergewichtler (damals über 100 kg Körpergewicht) herangewachsen war. Er wurde Mitglied von Dinamo Tiflis und rang ausschließlich im griechisch-römischen Stil.

1975 wurde er bei der Junioren-Weltmeisterschaft in Chaskowo im Superschwergewicht eingesetzt und gewann dort den Weltmeistertitel vor Henryk Tomanek aus Polen und dem Bulgaren Borisow. In den folgenden Jahren wurde er vom sowjetischen Ringerverband stark gefördert und bei verschiedenen internationalen Turnier eingesetzt, wo er immer gut abschnitt. 1978 startete er dann erstmals bei einer internationalen Meisterschaft bei den Senioren, der Europameisterschaft in Sofia. Er konnte dort aber nicht voll überzeugen und unterlag gegen Alexander Tomow, den mehrfachen bulgarischen Weltmeister und gegen Roman Codreanu aus Rumänien und kam mit nur einem Sieg über den Polen Zygmunt Andrecki nur auf den 5. Platz.

In den folgenden Jahren kam er zunächst zu keinen Einsätzen bei internationalen Meisterschaften mehr. Der Grund dafür war ganz einfach die ungemein starke Konkurrenz, die er in der Sowjetunion in seiner Gewichtsklasse hatte. So belegte er z.B. bei der sowjetischen Meisterschaft 1978 hinter Alexander Koltschinski, einem mehrfachen Weltmeister, den 2. Platz, kam aber bei der Spartakiade der UdSSR 1979 im Superschwergewicht hinter Alexander Koltschinski, dem als Gast startenden Bulgaren Nikola Dinew, Jewgeni Artjuchin und Anatoli Selenko nur auf den 5. Platz.

Im Jahre 1982 wurde er aber dann doch noch bei der Weltmeisterschaft in Kattowitz eingesetzt. Er erreichte aber auch dort keinen Medaillengewinn und landete auf dem 4. Platz. Danach erhielt er keinen Einsatz bei einer internationalen Meisterschaft mehr. Awtandil Maisuradse, der auch mehrmals beim Großen Preis der Bundesrepublik Deutschland in Aschaffenburg am Start war, war ein sehr athletischer Typ und wog nur knapp 120 kg. Mit diesem Gewicht konnte er gegen solche Kolosse wie dem Rumänen Roman Codreanu, der ca. 160 kg wog, kaum etwas ausrichten. Später, als im Superschwergewicht eine Gewichtsbeschränkung von 130 kg eingeführt worden war, wurde er nicht mehr eingesetzt bzw. war nicht mehr aktiv.

Internationale Erfolge

Jahr Platz Wettbewerb Gewichtsklasse
1975 1. Junioren-WM (Espoirs) in Haskovo Superschwer vor Henryk Tomanek, Polen u. Borisow, Bulgarien
1976 2. Klippan-Turnier Superschwer hinter Alexander Tomow, Bulgarien, vor Richard Wolff, BRD
1977 2. Großer Preis der BRD in Aschaffenburg Superschwer hinter Victor Dolipschi, Rumänien, vor Zygmunt Andrecki, Polen u. Einar Gundersen, Norwegen
1978 1. Klippan-Turnier Superschwer vor Rangel Gerowski, Bulgarien u. Arne Robertsson, Schweden
1978 1. Großer Preis der BRD in Aschaffenburg Superschwer vor Victor Dolipschi, Rangel Gerowski u. Prvoslav Ilic, Jugoslawien
1978 5. EM in Sofia Superschwer nach einer Niederlage gegen Alexander Tomow, einem Sieg über Zygmunt Andrecki u. einer Niederlage gegen Roman Codreanu, Rumänien
1979 5. Spartakiade der UdSSR Superschwer hinter Alexander Koltschinski, UdSSR, Nikola Dinew, Bulgarien, Ewgeni Artjuchin u. Anatoli Selenkin, bde. UdSSR
1982 4. WM in Kattowitz Superschwer hinter Nikola Dinew, Refik Memisevic, Jugoslawien u. Candido Mesa, Kuba, vor William Lee, USA u. János Rovnyai, Ungarn

Anm.: alle Wettbewerbe im griechisch-römischen Stil, WM = Weltmeisterschaft, EM = Europameisterschaft, Superschwergewicht, über 100 kg Körpergewicht

Quellen

  • Datenbank des Instituts für Angewandte Trainingswissenschaften der Universität Leipzig,
  • Fachzeitschrift Der Ringer

Weblinks


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