Bahnhof Adorf (Vogtl)

Bahnhof Adorf (Vogtl)
Adorf (Vogtl)
Mittelbahnsteig (Blick Richtung Plauen)
Mittelbahnsteig (Blick Richtung Plauen)
Daten
Kategorie 5
Betriebsart Durchgangsbahnhof (1865–1875)
Trennungsbahnhof (seit 1875)
Bahnsteiggleise 4
Abkürzung DAD
Eröffnung 1. November 1865
Profil auf Bahnhof.de Nr. 17
Lage
Gemeinde Adorf/Vogtl.
Land Sachsen
Staat Deutschland
Koordinaten 50° 19′ 27,5″ N, 12° 15′ 38,5″ O50.3243112.26069Koordinaten: 50° 19′ 27,5″ N, 12° 15′ 38,5″ O
Höhe 444 m ü. NHN
Eisenbahnstrecken
Bahnhöfe in Sachsen

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Der Bahnhof Adorf (Vogtl) ist der Bahnhof von Adorf/Vogtl. in Sachsen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Name

Der Bahnhof trug in seiner Geschichte bereits drei unterschiedliche Bahnhofsnamen, im einzelnen waren dies:

  • bis 30. April 1909: Bahnhof Adorf
  • bis 30. Juni 1911: Bahnhof Adorf i. V.
  • seit 1. Juli 1911: Bahnhof Adorf (Vogtl)

Betrieb

Stellwerksgebäude im Bahnhof Adorf

Am 1. November 1865 erhielt Adorf mit der Eröffnung der Strecke von Herlasgrün über Oelsnitz und Adorf bis nach Eger (heute Cheb) durch die Voigtländische Staatseisenbahn einen Eisenbahnanschluss. Der neueröffnete Durchgangsbahnhof glich weitestgehend dem Bahnhof Falkenstein, aber bereits 1871 musste der Bahnhof Adorf wegen des zweigleisigen Ausbaus der Strecke Plauen–Eger bis Adorf erstmals erweitert werden.

Der Durchgangsbahnhof wurde mit der Eröffnung der Gesamtstrecke Chemnitz–Adorf durch die Chemnitz-Aue-Adorfer Eisenbahn-Gesellschaft (CAAE) am 15. November 1875 zum Trennungsbahnhof, allerdings endete die Strecke der CAAE in einem eigenen Kopfbahnhof, welcher nur durch eine Weichenverbindung mit der Staatsbahn verbunden war. Die Gleise der CAAE endeten an einer Drehscheibe vor der Stirnseite das Empfangsgebäudes. Nach der Verstaatlichung der CAAE 1876 wurde der Bahnhof Adorf erneut ausgebaut. 1880 erhielt dann Adorf ein eigenes Heizhaus.

Aufgrund der Lage der Drehscheibe am Ende des Steckengleises aus Richtung Aue kam es hin und wieder zu Unfällen, eine Lokomotive durchfuhr am 6. Januar 1900 dabei sogar die Giebelwand des Empfangsgebäudes.

Mit der Erweiterung Bahnstrecke Asch–Roßbach durch die k.k. Staatsbahnen nach Adorf 1905 fanden kaum Veränderungen statt. Zuvor war mit der Bahngesellschaft ein Vertrag abgeschlossen wurden, die k.k. Staatsbahnen bekamen zwei bisherige Güterzuggleise übertragen, durften die restlichen Gleisanlagen der Königlich Sächsische Staatseisenbahnen gegen Bezahlung mitnutzen und errichteten einen Wasserkran und eine Wartehalle. Die Streckenverlängerung von Roßbach wurde 1906 eröffnet.

Im Zusammenhang mit dem zweigleisigen Ausbau des Streckenabschnitts Adorf–Siebenbrunn, da von dort die Bahnstrecke Siebenbrunn–Markneukirchen geplant war, begannen erneut umfassende Umbauarbeiten. Aus diesem Grund wurde in Adorf von 1905 bis 1912 ein Eisenbahn-Neubauamt eingerichtet. Wesentliche Punkte des Umbaus waren:

  • Höherlegung des südlichen Bahnhofendes um dreieinhalb Meter um einen Bahnübergang zu beseitigen
  • Abriss der bisherigen Lokbehandlungsanlage und Neubau am Kaltenbach (Streckenkilometer 31,86 der Bahnstrecke Plauen–Eger)
  • Erweiterung des Güterbahnhofs sowie die Errichtung eines Ablaufberges
  • Bau von zwei Inselbahnsteigen, insgesamt waren dann sechs Bahnsteiggleise vorhanden
  • Errichtung eines neuen Empfangsgebäudes
  • Errichtung zwei neuer Stellwerke, von denen alle Weichen fernbedient werden können

1912 waren dann im 1,6 Kilometer langen Bahnhof 45 Weichen, acht Doppelkreuzungsweichen und einer Kreuzung vorhanden. Bereits 1909 war eine aus dem Bahnhofsgelände abzweigende Anschlussbahn eingerichtet worden, welche bis 1967 bedient wurde.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das zweite Gleis der Bahnstrecken als Reparationsleistung abgebaut, damit waren auch viele Gleisverbindungen innerhalb des Bahnhofs überflüssig und wurden mit entfernt. Der am Ende des Zweiten Weltkriegs unterbrochene Verkehr nach Roßbach wurde erst gar nicht wieder aufgenommen und die Strecke bis Roßbach zwischen 1946 und 1951 ebenfalls demontiert. Erst 1979 sollte das zweite Streckengleis der Strecke Plauen–Cheb wiederaufgebaut werden. 1990 bestand der Bahnhof aus 54 Weichen, zwei Einzelkreuzungsweichen und einer Kreuzung.

Bahnbetriebswerk Adorf

Das Bahnbetriebswerk Adorf entstand aus der Lokstation Adorf, welche nach dem Bau eines sechsständigen Heizhauses von 1877 bis 1880 eingerichtet wurde. Zuvor besaß lediglich die Haltestelle Adorf der CAAE ein zweiständiges Heizhaus.

Bereits nach der Verstaatlichung der CAAE war die Errichtung eines Heizhauses im Adorfer Bahnhof angedacht, aus Kostengründen wurde die Planung aber verworfen. Vier Jahre später wurde dann in unmittelbarer Nähe des Empfangsgebäudes ein Heizhaus errichtet. Wegen der beengten Verhältnisse musste es lang und schmal ausgeführt werden, auf den nur zwei Gleisen hatten insgesamt sechs Lokomotiven Platz, auch wurden eine Wasserstation, eine Werkstatt und ein Kohleschuppen errichtet. Da die Anlagen in unmittelbarer Stadtnähe lagen, gab es zahlreiche Beschwerden der Bevölkerung wegen Rauchbelästigung.

Da die Anlagen wegen Platzmangel nicht erweitert werden konnten, wurde im Zuge des Bahnhofumbaus 1905 bis 1912 außerhalb des Bahnhofsgeländes am Kaltenbach bei Streckenkilometer 31,86 der Bahnstrecke Plauen–Eger (vom Bahnhof Adorf in Richtung Plauen/Roßbach gelegen) ab März 1906 komplett neue Anlagen errichtet. Die Arbeiten konnten im Juni 1909 beendet werden, gebaut worden waren ein fünfzehnständiges Halbrundlokschuppen mit einer 20m-Drehscheibe und ein Verwaltungsgebäude.

Von 1928 bis 1933 wurden die Anlagen nochmals vergrößert. Es entstanden zwei neue Schuppengleise, die Werkstatt wurde erweitert sowie Arbeitserleichterungen - Bau einer Achssenke, Verbesserung der sanitären Einrichtungen, Bau eines Kohlenkranes - für das Personal geschaffen.

1948/49 sollte des Bahnbetriebswerk bereits wegen verlängerter Lokumlaufpläne aufgelöst werden, der Plan wurde aber nicht realisiert. Das Bahnbetriebswerk Adorf wurde 1969 als eigenständige Dienststelle aufgelöst und als Triebfahrzeugeinsatzstelle dem Bahnbetriebswerk Reichenbach angegliedert.

Die Triebfahrzeugeinsatzstelle wurde 1997 geschlossen. Derzeit nutzt der Vogtländische Eisenbahnverein Adorf die Anlagen und erhält einige Fahrzeuge (u.a. die 86 607 und eine ELNA 1) museal.

Lokomotiveinsatz

Eingesetzt wurden anfangs ausschließlich Lokomotiven der Königlich Sächsischen Staatseisenbahnen, erst ab Ende der 1920er-Jahre kamen vereinzelt andere Fahrzeuge zum Einsatz, allerdings wurden mindestens bis 1965 noch sächsische Länderbahnlokomotiven eingesetzt.

1968 wurde erstmals Diesellokomotiven in Adorf stationiert, die Traktionsumstellung war 1971 abgeschlossen, seitdem kamen bis zur Schließung der Triebfahrzeugeinsatzsstelle ausschließlich Dieselfahrzeuge zum Einsatz.

Langjährig in Adorf stationiert waren folgende Baureihen:

Literatur

  • Wilfried Rettig: Die Eisenbahnen im Vogtland – Band 1: Entwicklung, Hauptstrecken, Fahrzeuge, Bahnbetriebswerke und Hochbauten, EK-Verlag, 2001, ISBN 3-88255-686-2

Weblinks


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