Bahnhof Bordesholm

Bahnhof Bordesholm
Bordesholm
Bahnhof Bordesholm
Bahnhof Bordesholm
Daten
Kategorie 5[1]
Betriebsart Durchgangsbahnhof
Bahnsteiggleise 2
Abkürzung ABRD
Eröffnung 18. September 1844
Profil auf Bahnhof.de Nr. 778
Lage
Gemeinde Bordesholm
Land Schleswig-Holstein
Staat Deutschland
Koordinaten 54° 10′ 27,8″ N, 10° 2′ 37,4″ O54.17437510.043725Koordinaten: 54° 10′ 27,8″ N, 10° 2′ 37,4″ O
Höhe 32 NHN Vorlage:Höhe/unbekannter Bezug
Eisenbahnstrecken
Bahnhöfe in Schleswig-Holstein

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Der Bahnhof Bordesholm ist ein Personenbahnhof in der Ortsmitte von Bordesholm (Kreis Rendsburg-Eckernförde) an der Bahnstrecke Hamburg-Altona–Kiel. Heute (2011) wird der Bahnhof hauptsächlich von Pendlern benutzt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Gründung und 19. Jahrhundert

Bahnhofskomplex im Ortszentrum

Der Bahnhof wurde September 1844 gemeinsam mit der Bahnstrecke eröffnet.[2] Der auf dem Eidersteder Gemeindegebiet befindliche Bahnhof hieß erst „Bordesholm“ und wurde später in „Bordesholm-Bahnhof“ umbenannt. In der Anfangszeit verkehrten täglich zwei Personenzüge und ein Güterzug in beide Richtungen. Die reine Fahrzeit betrug zwischen Kiel und Bordesholm 27 Minuten, zwischen Bordesholm und Neumünster 17 Minuten. Bei der Inbetriebnahme der Eisenbahn gab es noch hier noch kein Bahnhofsgebäude. Man erwartete aber - wie es im Geschäftsbericht für das Jahr 1844 hieß - die Genehmigung der eingesandten Baupläne. Das erste Bahnhofsgebäude, ein kleiner eingeschossiger Backsteinbau, stand etwa dort, wo jetzt der Niedergang zum Fußgängertunnel ist. Neben dem Personenverkehr diente er dem Güterumschlag des sich schnell entwickelnden Handels und Gewerbes sowie für Viehtransporte.[3]

1895 wurde der Streckenabschnitt Bordesholm – Neumünster zweigleisig ausgebaut. Dadurch entfielen die Zwangshalte der Personenzüge in Bordesholm. Bereits im Jahr 1899 wurden Pläne diskutiert, den Bahnhof zu einer Haltestelle zurückzubauen.[4]

Im 20. Jahrhundert

Kurz vor dem 1. Weltkrieg wurde der Kern des jetzigen Gebäudes errichtet. Bis in die 20er Jahre befand sich zwischen Reesdorf und Techelsdorf ein Gleisanschluss zur Kiesgrube. Später gab es eine Lorenbahn bis zur Kiesverladeanlage nördlich des Bahnhofs. 1936 wurde das vorhandene Stellwerk der Bauform Jüdel durch ein mechanisches Stellwerk im Vorbau zur Gleisseite ersetzt.[5] Die Sicherungsanlagen in Einfeld, Bordesholm, Techelsdorf und Flintbek wurden Mitte der 30er Jahre auch modifiziert. Im Zweiten Weltkrieg befand sich am Bahnhof ein Kriegsgefangenenlager der Deutschen Reichsbahn. Der Bürgermeister forderte 1942 in Anbetracht der angespannten Personaldecke am Bahnhof, die dort festgehaltenen Personen auch für den Güterumschlag einzusetzen.[6]

In den 60er Jahren wurde der Bahnhof mit einer neuen Kopframpe ausgestattet, die auch vom Militär zur Verladung von Fahrzeugen genutzt wurde. Für den Bahnhofsbetrieb war eine Kleinlok Köf II stationiert. 1964 wurde dann der Um- und Erweiterungsbau (Schalter- und Warteraum, Bahnhofsgaststätte) in Betrieb genommen. Ab dem Jahr 1986 wurden die Gleisanlagen zurückgebaut und der über einen niveaugleichen Übergang vom Hausbahnsteig erreichbare Inselbahnsteig zu einem Außenbahnsteig umgebaut, der Bahnsteig ist über eine Unterführung erreichbar.[7] Am 3. November 1992 wurde in Bordesholm feierlich der erste Mast für die Elektrifizierung in Schleswig-Holstein gesetzt. Im Oktober 1994 wurde das Stellwerk stillgelegt,[8] der Bahnhof besteht seitdem nur noch aus zwei durchgehenden Gleisen mit einer Überleitstelle.

Im 21. Jahrhundert

Im Jahr 2003 wurde das 1911 erbaute Empfangsgebäude im Rahmen einer Neugestaltung verkauft.[9] Bis zum Sommer 2008 wurde es für 600.000 Euro renoviert,[10] und verfügt über ein Fahrgastinformationssystem. Seit 2004 befindet sich vor dem Empfangsgebäude die Skulptur Der Prophet des Kieler Künstlers Zdenek Chmelar.[11]

Betrieb

Linie Verlauf
RE Kiel Hbf – Bordesholm – Neumünster – Wrist – Elmshorn – Pinneberg – Hamburg Hbf
RB Kiel Hbf – Flintbek – Bordesholm – Einfeld – Neumünster

Bordesholm wird von den Regionalexpresszügen und Regionalbahnen jeweils stündlich bedient. In einer guten Stunde erreicht man Hamburg Hauptbahnhof, nach Neumünster sind es neun Minuten, nach Kiel zwölf. Die Deutsche Bahn befährt die Strecke mit Doppelstockzügen, zusätzlich wird Bordesholm mit Dieseltriebwagen der Baureihe 640 bedient.

Ab Fahrplanwechsel im Dezember 2011 werden die Dieseltriebwagen der Regionalbahn durch Elektrotriebwagen der Baureihe 425 ersetzt.

Literatur

  • Bernd Schloer: Seit 1844 - Bahnhof Bordesholm in: Paul Steffen (Hrsg.): Amt und Kreis Bordesholm - 1566-1932, Paul Steffen KG, Bordesholm 1984

Weblinks

 Commons: Bahnhof Bordesholm – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Liste der Bahnhofskategorien
  2. Altona-Kieler-Eisenbahn. In: Eisenbahn-Zeitung. Organ der Vereine deutscher Eisenbahn-Verwaltungen und Eisenbahn-Techniker. Band 3, 1845 (books.google.de).
  3. In: Holsteinischer Courier. 1899-5-2 (PDF).
  4. In: Holsteinischer Courier. 1899-10-6
  5. Stellwerk Bordesholm, abgerufen am 21. Oktober 2011
  6. Uwe Fentsahm: Der Streit um den Einsatz von Kriegsgefangenen Bordesholm im Sommer 1942. Abgerufen am 21. Oktober 2011
  7. eisenbahn-sh.de - Bordesholm. Abgerufen am 21. Oktober 2011
  8. Liste deutscher Stellwerke, abgerufen am 21. Oktober 2011
  9. Bahnhof Bordesholm auf bordesholm.de. Abgerufen am 21. Oktober 2011
  10. Sanierung Bahnhof Bordesholm, abgerufen am 21. Oktober 2011
  11. Kunst und Agenda 21 in Bordesholm. Abgerufen am 21. Oktober 2011

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