Bahnhof Eckernförde

Bahnhof Eckernförde
Eckernförde
Empfangsgebäude und Bahnhofsvorplatz
Empfangsgebäude und Bahnhofsvorplatz
Daten
Kategorie 4
Betriebsart Durchgangsbahnhof
Bahnsteiggleise 3
Abkürzung AEC
Eröffnung 1. Juli. 1881
Lage
Stadt Eckernförde
Land Schleswig-Holstein
Staat Deutschland
Koordinaten 54° 28′ 4″ N, 9° 50′ 7″ O54.4677789.835278Koordinaten: 54° 28′ 4″ N, 9° 50′ 7″ O
Eisenbahnstrecken
Bahnhöfe in Schleswig-Holstein

i7i12i13i15i16i16i18

Empfangshalle
Alstrom Coradia LINT bei Einfahrt
VT628 auf Bahnsteig 1
Das alte Bahnhofsgebäude im Jahre 1887
Bahnstrecke Kiel–Flensburg

Der Bahnhof Eckernförde (AEC[1]) ist der Bahnhof der Stadt Eckernförde in Schleswig-Holstein. Er ist als Durchgangsbahnhof der Bahnhofskategorie 4 der wichtigste Unterwegsbahnhof auf der Bahnstrecke Kiel–Flensburg. Bis 1958 war der Bahnhof zusätzlich ein Kopfbahnhof der Eckernförder Kreisbahnen, deren separate Gleise nördlich des Empfangsgebäudes endeten.

Inhaltsverzeichnis

Betrieb

Der Eckernförder Bahnhof verfügt über drei Gleise mit einem Bahnsteig, darüber hinaus über weitere abgekoppelte Gleise. Zurzeit werden die Gleise 1 und 2 für den Personenverkehr genutzt – bis 2007 waren es die Gleise 1 und 3.

  • Gleis 1 dient den durchgehenden Zügen KielFlensburg und Flensburg–Kiel, in den Randstunden teilweise auch den Zügen Kiel–Eckernförde–Kiel
  • Gleis 2 ist vor allem den Zügen Kiel–Eckernförde–Kiel vorbehalten, in den Randstunden halten hier auch teilweise die auf der Gesamtstrecke verkehrenden Züge.

Die Länge der Bahnsteige beträgt (in gerundeten Zahlen) 225 Meter für Gleis 1, 370 Meter für Gleis 2 und 426 Meter für Gleis 3. Letzteres wurde inzwischen zu einem Stumpfgleis zurückgebaut.

Die Bahnstrecke Kiel–Flensburg wird derzeit in der Regel (mit Abweichungen in den Randstunden) im Stundentakt von der Regionalbahn Schleswig-Holstein betrieben; die halbstündlich versetzten Züge zwischen Kiel und Eckernförde werden gegenwärtig von der Nord-Ostsee-Bahn gestellt (noch bis Ende 2011). An den meisten Tagen wird Eckernförde zwischen ca. 4:30 Uhr und ca. 1:20 Uhr bedient.

Linie Linienverlauf KBS
RB Kiel HauptbahnhofGettorf – Bahnhof Eckernförde – SüderbrarupBahnhof Flensburg 146
NOB Kiel Hbf. – Gettorf – Bahnhof Eckernförde 146

Seit 2009 steuert ein „Elektronisches Stellwerk Regional“ (ESTW-R) im Eckernförder Bahnhof die elektronischen Signale auf dem gesamten Streckenabschnitt zwischen Eckernförde und Flensburg und die Schlei-Klappbrücke in Lindaunis.[2]

Geschichte

Die Kiel-Eckernförde-Flensburger Eisenbahn-Gesellschaft (KEFE) eröffnete am 1. Juli 1881 den Streckenabschnitt Kiel–Eckernförde und am 21. Dezember des gleichen Jahres den Streckenabschnitt Eckernförde–Flensburg der damals neuen Eisenbahnverbindung. Der Verkehr entwickelte sich zufriedenstellend, so dass die Preußischen Staatseisenbahnen die Bahn zum 1. Juli 1903 übernahmen und später zum 1. April 1920 die Deutsche Reichsbahn. Von der Eckernförde-Kappelner Schmalspurbahn-Gesellschaft wurde am 26. Januar 1889 eine Eisenbahnlinie nach Kappeln mit Endstation am Nordende des Eckernförder Bahnhofs[3] auf eigenen dort endenden Gleisen eröffnet, deren Regelbetrieb 1958 eingestellt wurde. Am 1. April 1903 übernahm der Kreis Eckernförde diese Bahnstrecke und eröffnete am 30. Oktober 1904 eine zweite nach Owschlag, die bis 1954 bestand. Zur Unterscheidung vom „Kreisbahnhof Eckernförde“ und zwei weiteren auf Eckernförder Stadtgebiet befindlichen Stationen der Eckernförder Kreisbahnen („Carlshöhe“ und nach Eingemeindung Borbys auch „Hasenheide“) wurde zunächst die Bezeichnung Eckernförde Staatsbahnhof, zeitweise auch Reichsbahnhof Eckernförde und nach dem Zweiten Weltkrieg eine Zeit lang Eckernförde Hauptbahnhof eingeführt.

In Eckernförde waren früher Lokomotiven stationiert, ab den 1960er Jahren bis Anfang der 1990er Jahre allerdings nur noch eine einzige Diesellokomotive zur Aufrechterhaltung des Hafenbahnbetriebes. Der ehemalige Lokschuppen musste nach der Stilllegung der Hafenbahn der Schaffung eines Parkplatzes weichen. Die Belegschaft des Bahnhofes bestand zeitweise aus rund 50 Bediensteten.[4]

Von 1972 bis 1999 galt der Bahnhof Eckernförde aufgrund einzelner D- und IC-Zugverbindungen an den Wochenenden als Fernbahnhof – hierbei handelte es sich unter anderem um die Verbindungen Eckernförde–Koblenz (anfangs von Flensburg aus), Köln–Eckernförde und Düsseldorf–Hannover–Eckernförde. Diese dienten vor allem dem Transport von Bundeswehrsoldaten. In den ersten Jahren nach Eröffnung des Seebades Damp 2000 1972 verkehrten auch IC-Sonderzüge von Köln nach Eckernförde und zurück für Wochenendurlauber.

Anfang der 1980er Jahre existierten Pläne, die Bahnstrecke Kiel–Flensburg nördlich von Eckernförde stillzulegen.

Das erste Empfangsgebäude des Eckernförder Bahnhofes – 1880/81 erbaut und seither mehrfach bis auf etwa die dreifache der ursprünglichen Größe erweitert – wurde 1973 abgerissen, nachdem es noch wenige Monate zuvor als Filmkulisse für einen Part der Fernsehverfilmung von Hans Falladas Roman Bauern, Bonzen und Bomben gedient hatte. Einzig der Stellwerk-Anbau blieb noch bis zur Fertigstellung des neuen Empfangsgebäudes im Jahre 1974 stehen. Kurz zuvor musste auch der südlich vom Empfangsgebäude stehende Bau des Güterbahnhofs (heute: ZOB-Areal) weichen. Das heutige Empfangsgebäude besteht in seiner Grundrissform aus vier Sechsecken.[5]

Ausblick

Im Rahmen des Projektes Stadtbahn Kiel soll eine der Linien bis Eckernförde geführt werden und zweimal stündlich bedient werden – diese geplante Linie würde zwischen Kiel-Suchsdorf und dem Kieler Hauptbahnhof auf einer anderen Trasse über die Universität führen. Nach diesen Planungen soll die Strecke elektrifiziert werden, in Eckernförde eine zweite Station im Süden der Stadt errichtet werden und der Bahnhof Eckernförde die Bezeichnung „Eckernförde Hauptbahnhof“ führen.[6]

Linie Geplanter Linienverlauf
S 5 Eckernförde Hbf. – Eckernförde Süd – Gettorf Hbf. – Gettorf Süd – NeuwittenbekKiel-Klausbrooker Weg – Christian-Albrechts-Universität – Waitzstraße – Holstenplatz – Kiel Hauptbahnhof – Gablenzstraße – Seefischmarkt – Neumühlen

Literatur

  • Heinz-Herbert Schöning: Die Eckernförder Kreisbahnen. Verlag Kenning, Nordhorn 1998, ISBN 3-927587-70-2.

Weblinks

Fußnoten

  1. Bahnbetriebsstellenabkürzung - http://www.bludau-net.de/Info/Bahnbetriebsstellen.html
  2. siehe Presseerklärung vom 8. November 2006 – http://www.shlink.de/deb/kiel_flensburg/historie.html sowie Bahn-Report 2/2008, Seite 42
  3. zeitweise endeten die Gleise auch östlich vom Nordteil des Bahnhofsgebäudes (die der Strecke Kiel-Flensburg liegen westlich davon)
  4. Auf einem Foto aus dem Jahre 1920 oder 1921, publiziert in: Kurt Schulz: Gruß aus Eckernförde, Schleswiger Druck- und Verlagshaus, Schleswig 1977, ISBN 3-88242-020-0, Seite 11, zählt man 41 abgebildete Bahnbedienstete
  5. Das während der Bauarbeiten erstellte „Not-Empfangsgebäude“ erwarb anschließend der TSV Waabs als Vereinsheim
  6. http://www.kiel.de/Aemter_61_bis_92/66/tba/66_0/SRB/Liniennetzplan.pdf, http://www.stadtregionalbahn-kiel.de/uploads/media/Streckennetz_15.pdf

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