Bahnhof Frankenberg (Eder)

Frankenberg (Eder)
Der Bahnhof im Jahr 2006
Daten
Kategorie	6
Betriebsart	Durchgangsbahnhof
Bahnsteiggleise	2 (zuvor 5)
Eröffnung	1. Juli 1890
Lage
Stadt	Frankenberg (Eder)
Land	Hessen
Staat	Deutschland
Koordinaten	51° 3′ 15,8″ N, 8° 47′ 22″ O51.0543998.789442Koordinaten: 51° 3′ 15,8″ N, 8° 47′ 22″ O
Eisenbahnstrecken
Bahnstrecke Warburg–Sarnau (KBS 622) Obere Edertalbahn (KBS 622.1) Ruhr-Eder-Bahn (bis 1967)
Bahnhöfe in Hessen

i7i12i13i15i16i16i18

Der Bahnhof Frankenberg (Eder) ist ein Durchgangsbahnhof an der Bahnstrecke Warburg–Sarnau. Früher zweigten hier die Ruhr-Eder-Bahn und die Obere Edertalbahn ab.

Geschichte

Eröffnungen

Der Bahnhof Frankenberg (Eder) wurde 1890 mit der Eröffnung der Burgwaldbahn, dem südlichsten Teilabschnitt der Bahnstrecke Warburg–Sarnau, eingeweiht. 1900 wurde dann mit der Eröffnung der Unteren Edertalbahn, einem weiteren Teilabschnitt der Bahnstrecke Warburg–Sarnau, eine Verbindung nach Korbach in Betrieb genommen. Von dort aus konnte man nach Kassel, Brilon-Wald, Warburg und Bad Wildungen weiterreisen. Am 1. Dezember 1908 wurde die Ruhr-Eder-Bahn eröffnet, die von Frankenberg über Winterberg nach Bestwig führte. Am 17. November 1910 bekam Frankenberg durch die Obere Edertalbahn Anschluss nach Bad Berleburg. Es gab auch Planungen, von der Wohratalbahn, die über Gemünden (Wohra) führte, eine Verbindungsstrecke nach Frankenberg zu bauen. Die Strecke war bereits vermessen und der Unterbau war teilweise schon fertig, der 1. Weltkrieg verhinderte jedoch den Weiterbau.

Stilllegungen

Strecke	PV eingestellt am	Anmerkung
Ruhr-Eder-Bahn	28. Mai 1967	Abschnitt bis Allendorf (Eder) noch bis 1981 für Züge nach Bad Berleburg genutzt
Obere Edertalbahn	31. Mai 1981	Güterverkehr bis 1995 noch nach Hatzfeld (Eder); heute nur noch bis Battenberg (Eder)
Untere Edertalbahn	30. Mai 1987	Güterverkehr noch bis 1991; 1997 und ab 2005 Sonderverkehr

Als erstes wurde der Mittelabschnitt der Ruhr-Eder-Bahn 1967 komplett stillgelegt und abgebaut. Der südliche Abschnitt wurde nur noch von Züge nach Bad Berleburg bedient. Diese wurden im Mai 1981 eingestellt. Der Personenverkehr auf der Unteren Edertalbahn (Frankenberg-Korbach) wurde 1987 eingestellt. Güterverkehr gibt es nur noch auf einem Reststück der Oberen Edertalbahn nach Battenberg (Eder).

Bahnanlagen

Dampflok-Sonderzug im Oktober 2010

Empfangsgebäude

Das Empfangsgebäude beinhaltet einen Warteraum und eine Fahrkartenausgabe. Die Bahnhofsgaststätte steht seit mehreren Jahren leer.

Gleisanlagen

Der Bahnhof hatte ursprünglich fünf Bahnsteiggleise. Heute werden nur noch zwei benutzt. Früher verband sie eine Unterführung. Heute ist diese zugeschüttet, und die Treppenaufgänge sind nicht mehr zu erahnen.

• Der Hausbahnsteig an Gleis 1 diente den Zügen der Bahnstrecke Warburg–Sarnau als Abstellgleis. Heute werden dort Güterzüge abgestellt. Ursprünglich wurde er für die Züge der geplanten Strecke nach Gemünden (Wohra) gebaut.
• Der Bahnsteig der Gleise 2 und 3 diente ebenfalls den Zügen der Bahnstrecke Warburg–Sarnau. Er wird heute noch genutzt und ist im August 2010 erneuert worden. Beim Sonderverkehr wird er als Kreuzungbahnsteig genutzt.
• Der Bahnsteig der Gleise 4 und 6 diente den Zügen nach Bestwig und Bad Berleburg. Seit der Einstellung des Personenverkehrs auf der Oberen Edertalbahn 1981 wird er nicht mehr benutzt. Heute ist er gesperrt.
• Die Gütergleise werden heute größtenteils noch benutzt und befinden sich südlich und westlich der Bahnsteige. Das Industriestammgleis, das von hier aus abzweigte, ist heute jedoch stillgelegt und teilweise abgebaut.

Güterschuppen

Der Güterschuppen wird nicht mehr benutzt und ist vermietet. Früher gab es viele Anlagen, die dem Güterverkehr dienten. Heute sind die meisten abgerissen oder verfallen. Die letzten Anlagen wurden bis in die 1990er Jahre benutzt.

Stellwerk

Das Frankenberger Stellwerk wird seit Umstellung der Burgwaldbahn auf ein ESTW im Herbst 2010 nicht mehr benutzt und steht seitdem leer, da es überflüssig wurde. Die Stellwerke in Friedensdorf und Sarnau stellen seitdem die Weichen der Burgwaldbahn. Wenn die Untere Edertalbahn reaktiviert werden sollte, würden entweder dieses oder das Stellwerk in Korbach mit hoher Wahrscheinlichkeit wieder in Betrieb gehen.

Bedienungsangebot

Burgwaldbahn (RB 42)

Empfangsgebäude des Bahnhofs

Heute ist der Bahnhof Endpunkt der Züge aus Marburg. Die Züge werden von der DB Tochter Kurhessenbahn betrieben. Von Montag bis Samstag wird in der Regel ein Stundentakt angeboten. Die Züge, die alle bis zum Marburger Hauptbahnhof duchgebunden werden, sind Triebwagen der Baureihe 628.

Gemäß dem Fahrplan 2011 bedienen montags bis freitags 28, samstags 25 und sonntags 14 Personenzüge den Bahnhof.^[1]

←	Linien			→
Birkenbringhausen		RB 42 Bahnstrecke Warburg–Sarnau		Ende

Sonderverkehr

Von 2005 bis 2007 gab es von Mai bis Oktober an Sonn- und Feiertagen Sonderfahrten über die für den Personenverkehr stillgelegten Strecken nach Herzhausen am Edersee und Battenberg-Auhammer.

Ab 2011 gibt es in den Sommermonaten wieder Sonderverkehr der Eder entlang bis Herzhausen. Die Züge enden nicht in Frankenberg, sondern fahren durchgehend von Marburg bis Herzhausen. Eine Weiterfahrt nach Korbach ist jedoch nicht möglich, da dieser Abschnitt seit 1998 für jeglichen Zugverkehr gesperrt und mit Büschen zugewachsen ist. Die Strecke nach Battenberg wird auch 2011 wieder nicht befahren, da hier weiterhin keine Züge bestellt wurden.

←	Linien			→
Birkenbringhausen		RB 42 Sonderverkehr		Viermünden
Röddenau		einzelne Sonderfahrten		Ende

Weblinks

 Commons: Bahnhof Frankenberg (Eder) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

1. ↑ Fahrplan Burgwaldbahn