Bahnhof Königs Wusterhausen

Bahnhof Königs Wusterhausen
Königs Wusterhausen
Bahnhofsgebäude vom Vorplatz aus gesehen
Bahnhofsgebäude vom Vorplatz aus gesehen
Daten
Kategorie 4
Betriebsart Trennungsbahnhof
Bahnsteiggleise
  • 2 (Fern- und Regionalverkehr)
  • 1 (S-Bahn)
Reisende
  • 2.500 bis 5.000 am Tag (DB 2006)[1]
  • 5.505 + 1.516 am Tag (VBB-Fahrgastbefragung 2008)[2]
Abkürzung
  • BKW (Regionalbahnsteig)
  • BKWH (S-Bahnsteig)[3]
Eröffnung 13. September 1866
Webadresse www.bahnhof.de
Architektonische Daten
Baustil Klassizismus
Lage
Stadt Königs Wusterhausen
Land Brandenburg
Staat Deutschland
Koordinaten 52° 17′ 47,9″ N, 13° 37′ 52,1″ O52.29663113.631148Koordinaten: 52° 17′ 47,9″ N, 13° 37′ 52,1″ O
Höhe 36 m ü. NHN
Eisenbahnstrecken
Bahnhöfe in Brandenburg

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Der Bahnhof Königs Wusterhausen ist ein mittelgroßer Bahnhof in Brandenburg, der vornehmlich die Pendlerströme der Stadt Königs Wusterhausen von und nach Berlin aufnimmt. Der Bahnhof ist am Rand der Innenstadt und eher verkehrsungünstig weit entfernt von den großen Wohngebieten gelegen. Er liegt im Berliner Tarifbereich C und ist die Endstation der S-Bahn-Linie S46.

Inhaltsverzeichnis

Anlagen

Der Bahnhof Königs Wusterhausen verfügt aktuell über drei Bahnsteigkanten mit den folgenden Maßen:[4]

Gleisnummer Bahnsteighöhe ü. SO Bahnsteiglänge
1 076 cm 263 m
2 103 cm 222 m
3 103 cm / 76 cm 222 m

Der Inselbahnsteig mit den Gleisen 2 und 3 wurde ursprünglich auf die Höhe der S-Bahn Berlin ausgelegt, was auch seine Bahnsteighöhe von 103 cm erklärt. Um einen Fahrgastwechsel für mobilitätseingeschränkte Personen freundlicher zu gestalten, wurde die Seite des Bahnsteigs am Gleis 3 auf einer Länge von ca. 100 m auf eine Höhe von 76 cm abgesenkt.

Das Bahnhofsgebäude wurde mittlerweile unter Denkmalschutz gestellt, welches auch Auswirkungen auf planerische Aspekte eines möglichen Umbaus des Bahnhofs hat. Dieser stellt ein Nadelöhr auf der Strecke dar, da in Richtung Grünau der Nottekanal überquert wird und die Brückenanlage nur zweigleisig ausgelegt ist. Gleichzeitig müssen aber S-Bahn sowie Fern- und Regionalverkehr darüber, weshalb der Fernverkehr auf ein Gleis eingeschränkt wird.

Ebenfalls sind 100 Fahrradstellplätze direkt am Bahnhof vorhanden. Die bis zu 500 abgestellten Fahrräder am Tag werden zwischen 6 und 18 Uhr in zwei Schichten von sechs Ein-Euro-Jobbern bewacht.[1][5]

Geschichte

Der Bahnhof Königs Wusterhausen wurde mit Errichtung der Strecke von Berlin nach Görlitz 1865 bis 1866 mit erbaut. Die Eröffnung des ersten Abschnittes bis Cottbus fand am 13. September 1866 statt. Am 31. Dezember 1867 wurde die Strecke bis Görlitz verlängert.[6] Anfänglich wurde auf Grund des gerade ausgebrochenen Deutschen Krieges nur ein Fachwerkhaus als Empfangsgebäude errichtet. Erst 1893 wurde statt seiner das Hauptgebäude in seiner heutigen Form erbaut.[7] Die wirtschaftliche Prosperität der Region, welche vor allem den Materialbedarf Berlins mit Baustoffen bediente, ließ im Jahr 1894 die Kleinbahn nach Töpchin und am 20. September 1898 die Stichstrecke in Richtung Beeskow und Frankfurt (Oder) hinzukommen. Dies ging einher mit umfangreichen Erweiterungen der Bahnanlagen im Bahnhof.[8] Unter anderem wurde für die Mittenwalder Eisenbahn ein eigener Bahnsteig errichtet, welcher direkt südlich an den heutigen Hausbahnsteig angrenzt.[9] Während der Personenbetrieb in Richtung Mittenwalde auf der Strecke nach Töpchin am 29. September 1974 auf Omnibusbetrieb umgestellt wurde, existieren auch heute noch Nahverkehrsleistungen von Königs Wusterhausen nach Frankfurt (Oder). Am 1. Oktober 1891 wurde der Vororttarif bis Königs Wusterhausen eingeführt.[6] Im April 1945 wurde der Verkehr auf der Görlitzer Bahn im Berliner Raum eingestellt.[8] Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde 1947 der dampfbetriebene Vorortverkehr vom Görlitzer Bahnhof aus Richtung Königs Wusterhausen wieder aufgenommen. Am 30. April 1951 wurde der elektrische S-Bahn-Verkehr von Grünau bis Königs Wusterhausen verlängert und in Betrieb genommen, während parallel der dampfbetriebene Vorortverkehr eingestellt wurde. Am 16. Oktober 1987 wurde die Fernbahnstrecke zwischen Grünau und Königs Wusterhausen elektrifiziert.[6]

Einen Überblick der Fernverkehrsverbindungen enthält folgende Tabelle:

Jahr Zugart Lauf Takt Quelle
1867 Personenzug Berlin Görlitzer Bahnhof - Königs Wusterhausen - Cottbus - Görlitz 3 Zugpaare, 1 bis Cottbus [1]
1880 beschleunigter Zug Berlin Görlitzer Bahnhof - Königs Wusterhausen - Cottbus - Görlitz - Zittau 4 Zugpaare, 1 Beschleunigter [2]
1884 beschleunigter Zug Berlin Görlitzer Bahnhof - Königs Wusterhausen - Cottbus - Görlitz 4 Zugpaare, 2 Beschleunigte [3]
1900 beschleunigter Zug Berlin Görlitzer Bahnhof - Königs Wusterhausen - Cottbus - Görlitz 6 Zugpaare, 1 Beschleunigter [4]
1936 Eilzug Berlin Görlitzer Bahnhof - Königs Wusterhausen - Cottbus - Görlitz - Hirschberg - Glatz Hbf 1 Zugpaar [5]
1936 Eilzug Berlin Görlitzer Bahnhof - Königs Wusterhausen - Cottbus - Görlitz - Hirschberg 1 Zugpaar [6]
1936 Personenzug Berlin Görlitzer Bahnhof - Königs Wusterhausen - Cottbus - Görlitz 2 Zugpaare [7]
1939 Eilzug Berlin Görlitzer Bahnhof - Königs Wusterhausen - Cottbus - Görlitz - Hirschberg - Glatz Hbf 1 Zugpaar [8]
1939 Eilzug Berlin Görlitzer Bahnhof - Königs Wusterhausen - Cottbus - Görlitz - Hirschberg 1 Zugpaar [9]
1939 Personenzug Berlin Görlitzer Bahnhof - Königs Wusterhausen - Cottbus - Görlitz 2 Zugpaare [10] i.V.m. [11]
1941 Eilzug Berlin Görlitzer Bahnhof - Königs Wusterhausen - Cottbus - Görlitz - Hirschberg - Glatz Hbf 1 Zugpaar [12]
1941 Eilzug Berlin Görlitzer Bahnhof - Königs Wusterhausen - Cottbus - Görlitz - Hirschberg 1 Zugpaar [13]
1941 Personenzug Berlin Görlitzer Bahnhof - Königs Wusterhausen - Cottbus - Görlitz 2 Zugpaare [14]
1943 Eilzug Berlin Görlitzer Bahnhof - Königs Wusterhausen - Cottbus - Görlitz - Hirschberg - Glatz Hbf 1 Zugpaar [15]
1943 Eilzug Berlin Görlitzer Bahnhof - Königs Wusterhausen - Cottbus - Görlitz - Hirschberg 1 Zugpaar [16]
1943 Personenzug Berlin Görlitzer Bahnhof - Königs Wusterhausen - Cottbus - Görlitz 1 Zugpaar [17]
1944/45 Eilzug Berlin Görlitzer Bahnhof - Königs Wusterhausen - Cottbus - Görlitz - Hirschberg 2 Zugpaare [18] i.V.m. [19]
1944/45 Eilzug Berlin Görlitzer Bahnhof - Königs Wusterhausen - Cottbus - Görlitz 1 Zugpaar [20]
1948/49 Eilzug Berlin Zoologischer Garten - Königs Wusterhausen - Cottbus - Görlitz 1 Zugpaar [21]
1980/81 Eilzug Berlin Schöneweide - Königs Wusterhausen - Cottbus - Görlitz - Zittau 4 Zugpaare, 3 bis Zittau [22]
1980/81 D-Zug Berlin Schöneweide - Königs Wusterhausen - Hoyerswerda - Bautzen 2 Zugpaare [23]
1980/81 D-Zug Köln Hbf - Magdeburg Hbf - Berlin-Schönefeld Flughafen - Königs Wusterhausen - Cottbus - Görlitz 1 Zugpaar [24]
1981/82 Eilzug Berlin Schöneweide - Königs Wusterhausen - Cottbus - Weißwasser - Görlitz - Zittau 4 Zugpaare, 3 bis Zittau [25]
1981/82 Eilzug Königs Wusterhausen - Cottbus 1 Zugpaar [26]
1981/82 D-Zug Berlin Schöneweide - Königs Wusterhausen - Hoyerswerda - Bautzen 2 Zugpaare [27]
1981/82 D-Zug Köln Hbf - Magdeburg Hbf - Berlin Flughafen Schönefeld - Königs Wusterhausen - Cottbus - Görlitz 1 Zugpaar [28]

Personenverkehr

Fernverkehr

Aktuell ist Königs Wusterhausen kein Fernverkehrshalt mehr. Das Zugpaar des IC 56 von Norddeich Mole nach Cottbus und der EC 99 von Hamburg nach Kraków fahren ohne Halt durch Königs Wusterhausen. Bis zur Einstellung der Interregioverkehre zum Sommerfahrplan 2001[10] hatte Königs Wusterhausen stets Fernverkehrsverbindungen nach Cottbus und Görlitz in Richtung Süden und zu wechselnden Zielen in Richtung Berlin.

Regional- und Stadtverkehr

Seit dem 12. Dezember 2004 ist auch in Königs Wusterhausen das Monopol der DB Regio gefallen und die Ostdeutsche Eisenbahn bedient von da an die Regionalbahnlinie 36.

Linie Verlauf Betreiber Takt
RE 2 RathenowWustermarkBerlin-SpandauBerlin HbfBerlin OstbfKönigs WusterhausenLübben (Spreew)Lübbenau (Spreew)Cottbus DB Regio 060 min
RB 14 NauenBerlin-SpandauBerlin HbfBerlin OstbfKönigs WusterhausenCalauSenftenberg DB Regio 060 min
OE 36 Berlin SchöneweideKönigs WusterhausenStorkow (Mark)BeeskowFrankfurt (Oder) Ostdeutsche Eisenbahn 060 min
Berlin S46.svg Westend – Messe Nord/ICC – Westkreuz – Halensee – Hohenzollerndamm – Heidelberger Platz – Bundesplatz – Innsbrucker Platz – Schöneberg – Südkreuz – Tempelhof – Hermannstraße – Neukölln – Köllnische Heide – Baumschulenweg – Schöneweide – Betriebsbahnhof Schöneweide – Adlershof – Grünau – Eichwalde – Zeuthen – Wildau – Königs Wusterhausen S-Bahn Berlin 020 min

Busverbindungen

Der Bahnhof der Stadt wird durch eine Reihe von Buslinien der RVS bedient, welche aber in teilweise sehr unterschiedlichen Taktzeiten verkehren. Insgesamt steuern 15 Buslinien den Bahnhof an. Dabei gibt es zwei Abfahrtsbereiche, die durch eine niedrige Brücke, über welche die Bahnen verkehren, getrennt sind. Busse können nicht unter dieser hindurch fahren.

Linie Abfahrtsseite Ziel
721 Storkower Straße Kablow-Ziegelei
722 Storkower Straße Bindow
723 Storkower Straße Storkow (Mark)/Kolberg
724 Am Wasserturm Streganz
725 Am Wasserturm Neuendorf am See
726 Am Wasserturm Ringlinie (Groß KörisTeupitzBestensee)
727 Am Wasserturm Ringlinie (Bestensee – Teupitz – Groß Köris)
728 Am Wasserturm Töpchin
729 Am Wasserturm Zossen
730 Am Wasserturm Brusendorf
733 Storkower Straße Berlin-Schmöckwitz
737 Am Wasserturm Wildau A10-Center (über Wildau Bhf.)
739 Am Wasserturm Stadtlinie Königs Wusterhausen
740 Am Wasserturm Wildau A10-Center
743 Am Wasserturm Königspark

Güterverkehr

Der Güterbahnhof hatte schon zu Anfang eine Bedeutung für den Transport von Braunkohle aus der Lausitz, Böhmen und dem Riesengebirge. Parallel wurden die Güterwagen von den beiden abzweigenden Nebenbahnen Richtung Beeskow und Zossen hier zusammengestellt. Vor allem der Abtransport von Produkten aus den heutigen Ortsteilen Zernsdorf, Kablow und Niederlehme nach Berlin wurde über den Bahnhof sichergestellt. Nach dem 2. Weltkrieg wurden die Versorgungsgüter für Berlin, auf Grund der zerstörten Eisenbahninfrastruktur bereits in Königs Wusterhausen umgeladen oder in Richtung Mittenwalde umgeleitet, weshalb zu dieser Zeit der Güterbahnhof eine zentrale Position für Warenströme aus Richtung Süd-Osten einnahm.[11] Der Güteranschluss aus Richtung Mittenwalde wurde nach der Stilllegung des Güterverkehrs zum 1. Januar 2001 bei der Sanierung des Königs Wusterhausener Gleisbettes gekappt, so dass Schienengüterverkehr aus dieser Richtung einen erneuten Anschluss erfordern würde.[12] Im Gegensatz dazu wird die Strecke nach Frankfurt (Oder) im Jahr 2010 teilweise saniert, da sie eine Parallelstrecke zur Bahnstrecke von Berlin nach Frankfurt (Oder) darstellt und somit den Güterverkehr aus Richtung Polen aufnimmt, welcher über die schnelle Ausbaustrecke nicht rollen soll.

Heute stellt der Güterbahnhof Königs Wusterhausen vor allem das Gleisfeld für die Zusammenstellung und Auflösung der Güterverkehre zum Binnenhafen Königs Wusterhausen dar. Es erreichen den Bahnhof bis zu sieben Ganzzüge pro Tag. Die Züge transportieren hauptsächlich Kohle aus Polen für das Kraftwerk in Berlin-Rummelsburg, welche im Hafen auf Binnenschiffe umgeladen wird. Jährlich wird für ca. 36.000 Waggons die Zusammenstellung für den Hafen abgewickelt.[13] Von hieraus werden die Waggons bzw. auch ganze Züge von der Hafenbahn übernommen und in das Hafengelände überführt.

Zukunft

Infrastruktur

Im Jahr 2010 wird die Infrastruktur um Königs Wusterhausen erneuert. Seit Mai wird die Strecke bis Lübbenau für zwölf Monate voll gesperrt und auf 160 km/h ertüchtigt. Parallel wird seit Juni für zwei Monate die Strecke Richtung Frankfurt gesperrt und auf durchgehend 80 km/h ertüchtigt. Somit wäre der Bahnhof Königs Wusterhausen das erste Mal in seiner Geschichte ein Kopfbahnhof. Sobald die Strecke nach Lübbenau im Jahr 2011 wieder freigegeben ist, sollen auch die restlichen Streckenkilometer bis Grünau modernisiert werden. Hier wurde bereits im Jahr 2009 eine neue Signal- und Sicherungstechnik installiert. Ebenfalls sind seit Anfang 2010, finanziert durch das Konjunkturpaket II der Bundesregierung, die alten Leuchtstoffröhrenanzeigen durch moderne LED-Anzeigen ersetzt worden. Parallel dazu wird im Bahnhof ein Blindenleitsystem installiert.[14] In aktuellen Planungen wird auch ein weiterer Bedarf von 1.000 weiteren PKW-Stellplätzen gesehen, der durch ein bewirtschaftetes Parkhaus gedeckt werden soll.[9] Mit der Neugestaltung der Landesstraße durch den Tunnel soll einerseits der straßenseitige Engpass (keine Passiermöglichkeit für LKW und Busse) behoben werden und andererseits die Trennung der Ostseite des Bahnhofs vom Rest der Stadt beseitigt werden. Letzteres soll mittels Tunneldurchstich der Fußgängerunterführung zur Ostseite des Bahnhofs erfolgen.[15] Eine Planungswerkstatt der Stadt hat eine Szenarioanalyse durchgeführt und eine Vorzugsvariante erarbeitet. Daraus wurden folgende Maßnahmen abgeleitet und einen dazugehörigen Zeitplan erarbeitet. Diese Analyse wurde dem Stadtrat vorgelegt und muss in einer Machbarkeitsstudie noch bestätigt werden[2]:

Zeitraum Maßnahmen Bauherr
2012 Neubau Parkhaus (Nord) (P+R) Stadt
2012 Grunderwerb und Rückbau Schuppen u.Ä. Ostseite Stadt
2012 Ausbau Buswendeschleife Nordost Stadt
2013 grundhafter Ausbau Storkower Straße Landesbetrieb Straßenwesen
2013 Sanierung und Durchstich Personenunterführung DB AG
2013 Neubau Zugang Personenunterführung Westseite (vsl. Treppe + Aufzug) DB AG
2013 Neubau Zugang Personenunterführung Ostseite (vsl. Treppe + Rampe) DB AG
2013 Neubau B+R-Anlage Ostseite (überdacht) Stadt
2013 Neubau Bushaltestelle am Zugang Personenunterführung Ostseite Stadt
2014 Neubau B+R-Anlage Westseite (Fahrradparkhaus) Stadt
2014/15 Umbau Straßenunterführung Storkower Straße DB AG
2015 Optionale Erweiterung P+R-Anlage Ost/Storkower Straße Stadt

Betrieb

Laut Landesnahverkehrsplan 2008 des Ministeriums für Infrastruktur und Raumordnung Brandenburg ist zum Fahrplanwechsel 2012 geplant, die Linie RB 14 nur noch zwischen Nauen und der Berliner Stadtbahn zu führen und dafür die RE 7 als Ersatz nicht mehr nach Wünsdorf-Waldstadt durchzubinden, sondern über Königs Wusterhausen nach Senftenberg. In entgegengesetzter Richtung sind dann Belzig bzw. in der Hauptverkehrszeit Dessau Hbf die Zielbahnhöfe. Die Voraussetzungen für diese Planungen wurden mit der Ausschreibung "Stadtbahn" des VBB gegeben, da dort in einer 2. Betriebsstufe genau diese Änderungen bei Eröffnung des Flughafens vorgesehen sind. Anvisiert ist die Umsetzung zum Jahresfahrplanwechsel im Dezember 2015. Eine weitere neu einzurichtende RB-Linie wird als Flughafenshuttle über den Flughafen Berlin Brandenburg in Richtung Potsdam geführt und damit als fünfte Linie die Stadt Königs Wusterhausen mit der Landeshauptstadt Potsdam direkt verbinden. Die Durchbindung des Flughafenshuttles erfolgt erst nach der Errichtung der sogenannten Ostanbindung des BBI an die Görlitzer Bahn. Ziel der Durchbindung der Regionalbahn nach Königs Wusterhausen ist eine bessere Erreichbarkeit des Flughafens für Reisende aus/in Richtung Cottbus, die mit einmaligem Umsteigen den BBI direkt erreichen können. Zudem soll der Bahnhof Königs Wusterhausen zu einem ITF-Systemknoten zur vollen Stunde und zur Minute 30 werden.[16]

In Zukunft sind für den Eisenbahnbetrieb also folgende Änderungen geplant:

  • Durch die Kreuzungsmöglichkeit der S-Bahn in Wildau ist ein 10-Minuten-Takt der S-Bahn nach Königs Wusterhausen möglich. Dabei gilt eine zweite Zuggruppe der S46 wahrscheinlicher als eine Durchbindung der S8, welche heute in Zeuthen endet.[17]
  • Nach der Ertüchtigung der Görlitzer Bahn auf durchgehend 160 km/h sollen die beiden nördlichen Äste der RE 2 und RE 4 die Ziele tauschen. Damit würde der RE 2 von Königs Wusterhausen in Richtung Wittenberge beziehungsweise alle zwei Stunden bis nach Wismar fahren.
  • In der zweiten Betriebsstufe der VBB Stadtbahn-Ausschreibung aus dem Jahr 2009 ist für den Dezember 2015 der Tausch der südlichen Äste der RE 7 und der RB 14 geplant. Demnach würde die Stadt durch den RE 7 in Richtung Senftenberg und Dessau Hbf angebunden.
  • Als weitere Option ist die Verlängerung der OE 36 von Schöneweide bis zum neu errichteten Regionalbahnsteig am Bahnhof Berlin Ostkreuz vorgesehen.
  • Als letzte Maßnahme soll bei Errichtung der sogenannten Ostanbindung des Flughafens Berlin Brandenburg die bis dahin dort endende Regionalbahnlinie bis Königs Wusterhausen verlängert werden, um hier eine schnelle Umstiegsmöglichkeit für Reisenden von und nach Cottbus zu ermöglichen. Bis Mitte der 1990er Jahre existierte diese Relation schon einmal, wurde aber auf Grund zu geringer Nachfrage eingestellt.[18]

Der Zielbetrieb soll also folgendermaßen aussehen:

Linie Verlauf Betreiber Takt
OX 2 Wismar – Schwerin HbfLudwigslustWittenbergeBerlin-SpandauBerlin HbfBerlin OstbfKönigs WusterhausenLübben (Spreew)Lübbenau (Spreew)Cottbus Ostdeutsche Eisenbahn 120 min (Wismar–Wittenberge)
060 min (Wittenberge–Cottbus)
RE 7 Dessau HbfBelzigPotsdam Medienstadt BabelsbergBerlin-WannseeBerlin HbfBerlin OstbfKönigs WusterhausenCalauSenftenberg DB Regio 060 min
RB 22 Potsdam HbfGolmFlughafen Berlin BrandenburgKönigs Wusterhausen DB Regio 060 min
OE 36 Berlin LichtenbergBerlin OstkreuzBerlin SchöneweideKönigs WusterhausenStorkow (Mark)BeeskowFrankfurt (Oder) Ostdeutsche Eisenbahn 060 min
Berlin S46.svg Westend – Messe Nord/ICC – Westkreuz – Halensee – Hohenzollerndamm – Heidelberger Platz – Bundesplatz – Innsbrucker Platz – Schöneberg – Südkreuz – Tempelhof – Hermannstraße – Neukölln – Köllnische Heide – Baumschulenweg – Schöneweide – Betriebsbahnhof Schöneweide – Adlershof – Grünau – Eichwalde – Zeuthen – Wildau – Königs Wusterhausen S-Bahn Berlin 020 min

Weblinks

 Commons: Bahnhof Königs Wusterhausen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • private Homepage zum Bahnhof Königs Wusterhausen mit Informationen und alten sowie neuen Ansichten des Bahnhofs.

Einzelnachweise

  1. a b Angaben der DB auf Seite 20; abgerufen 25. Januar 2010.
  2. a b Nachbereitung der Planungswerkstatt mit Untersuchung verschiedener Szenarien und Empfehlung für Stadtrat; abgerufen am 15. Juni 2010.
  3. Abkürzungsverzeichnis
  4. Angaben der DB Netz
  5. Artikel in der taz, abgerufen am 25. Januar 2010.
  6. a b c private Homepage zur Strecke Berlin-Görlitz
  7. Historientafel am Gebäude des Bahnhofs Königs Wusterhausen; auch hier online einsehbar; abgerufen am 29. August 2010.
  8. a b Historie auf beefland
  9. a b Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Königs Wusterhausen vom 14. Dezember 2007
  10. Angabe in privater Homepage zur Görlitzer Bahn; abgerufen am 6. März 2011.
  11. Homepage über die Eisenbahngeschichte im Raum Königs Wusterhausen; abgerufen am 13. Februar 2010.
  12. Papier zum Schienengüterverkehr in Brandenburg 2020 vom BUND, Seite 10; abgerufen am 13. Februar 2010.
  13. Internetauftritt des Hafenbetreibers; abgerufen am 13. Februar 2010.
  14. Artikel vom 30. Oktober 2009 in der Märkischen Allgemeinen; abgerufen am 26. Januar 2010.
  15. Artikel in der Märkischen Allgemeinen; abgerufen am 21. Januar 2010.
  16. Landesnahverkehrsplan 2008–2012, abgerufen am 23. Dezember 2008
  17. Diskussion im BahnInfo-Forum; abgerufen am 20. Januar 2010.
  18. Überblick zum Sommerfahrplan 1996.

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