Bahnhof Stuttgart-Obertürkheim

Bahnhof Stuttgart-Obertürkheim
Stuttgart-Obertürkheim
Bahnhof Obertürkheim.jpg
Bahnhof Obertürkheim
Daten
Kategorie 4
Betriebsart Durchgangsbahnhof
Bahnsteiggleise 3
Abkürzung TSOM
Eröffnung 7. November 1845
Webadresse www.bahnhof.de
Architektonische Daten
Architekt Martin Mayer
Lage
Stadt Stuttgart
Land Baden-Württemberg
Staat Deutschland
Koordinaten 48° 45′ 42″ N, 9° 16′ 5″ O48.7616666666679.2680555555555Koordinaten: 48° 45′ 42″ N, 9° 16′ 5″ O
Höhe 229 m ü. NN
Eisenbahnstrecken
Bahnhöfe in Baden-Württemberg

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Der Bahnhof Obertürkheim liegt am Streckenkilometer 9,3 der Filstalbahn und ist eine Station im Netz der Stuttgarter S-Bahn. Das Empfangsgebäude steht unter Denkmalschutz. In ihm sind heute Wohnungen und Ladengeschäfte untergebracht.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Bei der Errichtung der württembergischen Zentralbahn von Stuttgart nach Esslingen erhielt Obertürkheim einen Haltepunkt. Mit seiner Inbetriebnahme am 7. November 1845 war er somit dritte Bahnhof der Königlich Württembergischen Staatsbahn.

Um das Fundament des einstöckigen Empfangsgebäudes zu festigen musste am Ailenberg Erde abgetragen werden. Später erhöhte man das Bauwerk um eine weitere Etage. Zudem bekam es links und rechts je einen Seitenflügel. Das Obergeschoss bewohnte der Bahnhofsvorsteher, im Erdgeschoss befand sich neben dem Wartesaal auch von 1855 bis 1899 ein Post- und Telegraphenamt, das für die Gemeinden Obertürkheim, Uhlbach und Hedelfingen zuständig war.

Bereits 1852 baute die Staatsbahn den Streckenabschnitt der Ostbahn zwischen Cannstatt und Plochingen zweigleisig aus. Mit der anbrechenden Industrialisierung in der Weinbaugemeinde erweiterte sich der Bahnhof 1868 um einen Güterschuppen mit einer Verladerampe.

Ab 24. Mai 1912 befand sich die Endhaltestellte der Durchgangslinie der Eßlinger Städtischen Straßenbahn auf dem Bahnhofsvorplatz. Sie verlief zwischen Obertürkheim und Oberesslingen.

Der zunehmende Bahnverkehr machte eine Vergrößerung des Bahnhofs unausweichlich. Das Empfangsgebäude reichte nicht mehr aus. Für den Neubau beauftragte die Direktion der Staatsbahn den Architekten Martin Mayer, der auch das 1915 fertig gestellte Cannstatter Empfangsgebäude entwarf. Im Jahr 1914 begannen die Bauarbeiten. Damit ist es, neben den Bahnhofsgebäuden in Cannstatt und Mettingen eines der letzten Bauwerke, die die Staatsbahn errichten ließ.

Charakteristisch für den zweistöckigen Sandsteinbau sind die Sprossenfenster und grünen Fensterläden auf der Bahnsteigseite. Die Fassade auf der Vorplatzseite wirkt mit seinen zwei Eckrisaliten sehr repräsentativ. Die dazwischenliegenden drei Rundfenster im Obergeschoss ähneln denen am Cannstatter Bahnhof. Auf dem Walmdach befinden sich mehrere Gauben. Verzögert durch den Ersten Weltkrieg konnte das Gebäude erst im August 1918 bezogen werden. Der Vorgängerbau, der in unmittelbarer Nähe stand, blieb bis 1929 erhalten.

Am 15. Februar 1919 verlängerte die Stuttgarter Straßenbahnen AG ihr Vorortnetz bis zum Obertürkheimer Bahnhofsvorplatz, wodurch die Straßenbahnlinie 26 von Oberesslingen bis zum Stuttgarter Schlossplatz entstand.
Am 1. April 1922 erfolgte die Eingemeindung Obertürkheims nach Stuttgart, die zum 1. Dezember 1927 eine Umbenennung des Bahnhofs in Stuttgart-Obertürkheim mit sich führte.

Am 14. Oktober 1931 stellte die Reichsbahn den viergleisigen Ausbau zwischen Cannstatt und Esslingen fertig. Nach der Elektrifierzierung der Ostbahn begann am 15. Mai 1933 der Stuttgarter Vorortverkehr bis Esslingen. Die Fahrgastzahlen der Straßenbahnlinie 26 gingen dadurch zurück. Ab 10. Juli 1944 erstetze der Oberleitungsbus Esslingen am Neckar die Straßenbahnen zwischen Obertürkheim und Oberesslingen.

1994 stellte die Stuttgarter Straßenbahnen AG die Linie 4 auf normalspurigen Stadtbahnbetrieb um, die seitdem in Untertürkheim endet. Eine Weiterführung bis Obertürkheim blieb aus. Ebenso fand eine Erweiterung des Oberleitungsbusses bis Untertürkheim keinen Zuspruch.

Bahnbetrieb

Der Bahnhof wird durch die Linie S1 der S-Bahn Stuttgart bedient. Gleis 5 ist den S-Bahnen Richtung Bad Cannstatt zugeordnet, Gleis 6 denen Richtung Esslingen. Die Gleise 2 und 4 dienen dem Fern- und Güterverkehr. Die Gleise 1 und 3 wurden abgebaut. Die Bahnsteige sind durch eine Unterführung zu erreichen, die zwischen dem Bahnhofsvorplatz und dem Park-and-Ride-Parkplatz verläuft.

Der Bahnhof Obertürkheim entspricht laut der Deutschen Bahn AG der Bahnhofskategorie 4.

S-Bahn

Linie Strecke
S 1 Kirchheim (Teck)Wendlingen – Plochingen – Esslingen – Neckarpark – Bad Cannstatt – HauptbahnhofSchwabstraßeVaihingenRohrBöblingenHerrenberg (Verstärkerzüge im Berufsverkehr zwischen Esslingen und Böblingen.)

Oberleitungsbus

Auf dem Bahnhofsvorplatz beginnt der Oberleitungsbus Esslingen am Neckar. Dessen Linie 101 führt von dort aus bis Oberesslingen.

Fernbusse

Seit dem 1. April 2010 befindet sich auf der Westseite des Bahnhofs einer der beiden Zentralen Omibusbahnöfe, die aufgrund des Projektes Stuttgart 21 aus der Stadtmitte ausgelagert wurden.[1]

Literatur

  • Emil Obermann: Obertürkheimer Ortsgeschichte. Verein Heimatbuch Obertürkheim e. V.
  • G. Bauer, U. Theurer, C. Jeanmaire: Straßenbahnen um Stuttgart. Verlag Eisenbahn, Villigen (Schweiz) 1984, ISBN 3-85649-047-7.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Fernreisebusse. Abgerufen am 27. März 2011.

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