Bahnstrecke Eglisau–Neuhausen

Bahnstrecke Eglisau–Neuhausen
Eglisau–Neuhausen
Strecke der Bahnstrecke Eglisau–Neuhausen
Streckenlänge: 17,88 km
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Stromsystem: 15 kV 16,7 Hz ~
Maximale Neigung: 13 
Legende
Strecke – geradeaus
von Bülach
Bahnhof, Station
22,25 Eglisau 390,1 m
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach links
nach Koblenz
Brücke über Wasserlauf (mittel)
Eisenbahnbrücke Eglisau
Bahnhof, Station
23,60 Hüntwangen-Wil 368,2 m
Bahnhof, Station
27,04 Rafz 368,2 m
Grenze
29,3 CH/D 448,2 m
Bahnhof, Station
30,16 Lottstetten 437,9 m
Bahnhof, Station
34,33 Jestetten 428,0 m
   
36,42 Altenburg-Rheinau 428,0 m
Grenze
37,5 D/CH
Tunnel
Fischerhölzli (112 m)
Brücke (mittel)
Schweizerhof II (84 m)
Brücke (mittel)
Schweizerhof I (82 m)
Tunnel
Neuhausen (144 m)
Abzweig – in Gegenrichtung: nach links
Strecke von Winterthur
Bahnhof, Station
40,13 Neuhausen 397,2 m
Strecke – geradeaus
Strecke nach Schaffhausen

Die Bahnstrecke Eglisau–Neuhausen ist der letzte Abschnitt der Eisenbahnstrecke ZürichBülachSchaffhausen, welcher am 1. Juni 1897 von der Schweizerischen Nordostbahn (NOB) eröffnet wurde. Die Strecke führt zwischen Rafz und Neuhausen über deutsches Staatsgebiet, unterliegt aber trotzdem den schweizerischen Bahnbetriebsvorschriften und dem Schweizer Binnentarif.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Schaffhausen ist zwar bereits seit 1857 mit dem Schweizerischen Eisenbahnnetz verbunden, die damals eröffnete Rheinfallbahn führt jedoch über Winterthur. Weil diese vor allem als Gotthardzubringer nicht mehr den Bedürfnissen entsprach, beschloss die NOB den Bau einer direkteren Strecke.

Bahnstrecke Eglisau–Neuhausen (links) und Rheinfallbahn (rechts) bei Neuhausen

Diese zweigt in Neuhausen von der Rheinfallbahn ab und folgt dem nördlichen Rheinufer, wobei noch vor der Landesgrenze vier grössere Kunstbauten notwendig waren. Es sind dies der 144 Meter lange Neuhausen-Tunnel, die 82 Meter lange Brücke Schweizerhof I, die 84 Meter lange Brücke Schweizerhof II und der 112 Meter lange Fischerhölzli-Tunnel. Danach folgen die drei auf deutschem Gebiet liegenden Bahnhöfe Altenburg-Rheinau, Jestetten und Lottstetten. Unmittelbar nach dem Bahnhof Lottstetten wird wieder schweizerisches Staatsgebiet erreicht. Es folgen die beiden Bahnhöfe Rafz und Hüntwangen-Wil, anschliessend überquert die Strecke mit der 440 Meter langen Eglisauer Brücke den Rhein. In Eglisau schliesst die Strecke an die Bahnstrecke Winterthur–Bülach–Koblenz an, die bereits am 1. August 1876 eröffnet wurde. Deren Abschnitt zwischen Eglisau und Bülach wurde im Zusammenhang mit dem Bahnbau nach Schaffhausen auf Doppelspur ausgebaut.

Am 15. Dezember 1928 konnte der elektrische Betrieb mit 15'000 Volt und 16,7 Hz zwischen Zürich und Schaffhausen aufgenommen werden.

Das zweite Streckengleis zwischen Neuhausen und Schaffhausen wurde erst zwischen 1929 und 1930 angelegt, aber sie wurde als offiziell durchgängige Doppelstrecke erst am 1. September 1931 eröffnet. Dies weil zuerst die Bahnhofseinfahrt angepasst werden musste. Dafür mussten beim Obertor die Ausfahrtsgleise aus dem Bahnhof Schaffhausen in Richtung Neuhausen für die beiden Strecken (DB und SBB) von zwei auf vier Gleise ausgebaut werden. Diese Ausbauarbeiten konnten erst im Verlauf des Jahres 1931 abgeschlossen werden.

Die Strecke zwischen Hüntwangen-Wil und Rafz, wurde seit dem 29. Mai 2009 auf Doppelspur ausgebaut[1] und Ende 2010 in Betrieb genommen.Ebenso wurde mit der Planung einer Fortsetzung der Doppelspur in Richtung Altenburg-Rheinau begonnen. Es ist geplant bis auf die zwei Streckenteile Eglisau-Hüntwangen-Wil und Fischerhölzitunnel -an der Grenze bei Altenburg- und Neuhausen, die Strecke doppelspurig auszubauen. Die nächste Ausbauetappe wird die Strecke zwischen Jestetten Süd und dem Fischerhölzlitunnel sein, hier wurde im Herbst 2010 mit dem Bau begonnen. Die Inbetriebnahme ist per Ende 2012 geplant. Ab dann wird eine halbstündige Schnellzugsverbindung von Zürich nach Schaffhausen Realität. [2] Die Restlichen, beim Doppelspurausbau ausgelassen Strecken, werden vor allem wegen ihrer Kunstbauten so belassen, da hier bei einem Ausbau ein sehr hoher Aufwand betrieben werden müsste. Das fehlende Doppelspur-Teilstück Rafz-Jestetten Süd, ist noch im reinen Planungsstatium, auf keiner Prioritätenliste und ohne zugesicherte Finanzierung, und somit auch ohne Bautermin.

Aufgrund schlechter Frequenz und zugunsten des Doppelspurausbaus und eines zukünftigen Haltepunkts in Neuhausen Zentrum wird per Fahrplanwechsel 2011 der Bahnhof Altenburg-Rheinau nicht mehr bedient.

Betrieb

Heute verkehrt auf der Strecke stündlich mindestens ein Schnellzug von Zürich nach Schaffhausen, dazu kommen die Intercity-Züge Zürich–SingenStuttgart. Der Nahverkehr besteht aus den stündlich verkehrenden Linien S5 Pfäffikon–Zürich–Oberglatt–Rafz und S22 Bülach–Schaffhausen–Singen der S-Bahn Zürich. Die beiden S-Bahnlinien ergänzen sich zwischen Bülach und Rafz zu einem leicht hinkenden Halbstundentakt.

Die Strecke wird von den Transitgüterzügen ab dem Güterbahnhof Kornwestheim über den Gotthard benutzt. Die Kieswerke im Rafzerfeld besitzen zwischen Hüntwangen und Rafz zahlreiche Anschlussgleise, welche ein grosses Schienenverkehrsaufkommen generieren. Es wird nicht nur Kies per Bahn versandt, sondern es wird mit Ganzzügen von Grossbaustellen im gesamten Kanton Zürich Aushubmaterial zum Auffüllen der abgebauten Kiesgruben angeliefert.

Literatur

  • Schienennetz Schweiz Ausgabe 1980

Einzelnachweise

  1. Projekt-Beschreibung auf BAV Homepage
  2. Projekt-Beschreibung auf BAV Homepage

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