Caer

Caer
Chester (Vereinigtes Königreich)
DEC
Chester
Chester
Lage von Chester

Chester [ˈtʃɛstə] (Walisisch: Caer) ist eine Stadt im Nordwesten Englands, nahe an der Grenze zu Wales. Die Hauptstadt der Grafschaft Cheshire und Verwaltungssitz des Distrikts City of Chester (der neben der Stadt auch einige umliegende Dörfer umfasst) liegt nördlich des Flusses Dee und zählt zu den am besten erhaltenen ummauerten Städten des Landes. Die Einwohnerzahl beträgt 80.121 (Stand: 2001)

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Römerzeit

Chester ist rund 2000 Jahre alt (aus dieser Zeit datieren Teile der Stadtmauer) und wurde in der Zeit der Römer Deva oder Castra Devana genannt. Es lag als Kastell für die Legio XX Valeria Victrix sicher in einer Schleife des Dee, und wurde als Hafen und Verteidigungsanlage gegen die keltischen Waliser genutzt. Chester war zu der Zeit die wichtigste Stadt in England und ein bedeutender Markt- und Warenumschlagsplatz u.a. für den Käse der Region, der bis heute einen wichtigen Wirtschaftsfaktor darstellt. Viele Relikte der Römerzeit sind bis in unsere Zeit erhalten geblieben, darunter das Wehr, das den Wasserstand des Flusses reguliert, das 'Cross', an dem vier Hauptstraßen zusammenkommen und andere Andeutungen einer damals streng systematischen Anlage der Stadt, Reste von Hypokausten unterhalb vieler Läden sowie ein halbes Amphitheater (dessen zweite Hälfte überbaut ist). Nach dem Rückzug der Römer erweiterten und verstärkten die Angelsachsen die Wälle, um die Stadt vor den Angriffen der Dänen zu schützen.

Mittelalter

Die Altstadt von Chester
Chester ist auch für seine mittelalterlichen Fachwerkkolonnaden bekannt („The Rows“).

Nach der normannischen Invasion 1066 wurde Chester Castle als weitere Verteidigungsanlage gegen die Kelten gebaut. Die Stadt diente bis ins 13. Jahrhundert immer wieder als Ausgangspunkt für englische Feldzüge nach Nordwales. Gleichzeitig errichteten die Normannen im Zentrum der Stadt Chester Cathedral, die der heiligen Werburgh gewidmet war, bis König Heinrich VIII. die englische von der katholischen Kirche trennte. Chester war damals der größte Binnenhafen Englands, dessen Umschlag der Stadt Wohlstand brachte. Als der Dee dann versandete, bevorzugte der Seehandel die relativ junge Stadt Liverpool. Das versandete Gebiet ist nun Chesters Rennbahn (Roodee), auf der noch ein Steinkreuz steht, mit dem früher der Wasserstand markiert wurde.

In den 1640er Jahren fand im Rahmen des englischen Bürgerkriegs auf den nahegelegenen Wiesen die Schlacht von Rowton Moor statt, in der die Streitkräfte der Parlaments die Royalisten schlugen, was von König Karl I. vom Wasserturm innerhalb der Stadtmauern aus verfolgt werden konnte.

Georgianische und Viktorianische Ära

In der Georgianischen Zeit wurde Chester erneut wohlhabend, diesmal als Stadt, in der die vom Land weggezogene Aristokratie lebte. Diese Entwicklung setzte sich bis in die Zeit der industriellen Revolution fort, in der die Stadt von der englischen Oberschicht zwischen den Industriestädten Manchester und Liverpool bewohnt wurde. Der malerische Charakter der Stadt wurde bewusst gepflegt, die Tore der Stadtmauer erneuert (Eastgate und North Gate) und auch ausgeschmückt. Die Industrie brachte den Chesterkanal mit sich (der heute zum Shropshire-Union-Kanal gehört), der als 'Englands erster erfolgloser Kanal' bezeichnet wurde, da durch ihn keine Schwerindustrie nach Chester kam. Der Kanal, ein sog. Narrowboat-Kanal, dient heute nur noch der Freizeitschifffahrt. Später erreichte die Eisenbahn Chester mit zunächst zwei Hauptbahnhöfen, von denen nur einer stehen geblieben ist. In der viktorianischen Zeit wurde Chesters neugotisches Rathaus gebaut, das nach dem Brand der alten Guild Hall errichtet werden musste und heute gemeinsam mit der Kathedrale das Stadtbild bestimmt. Bestandteil des Rathauses ist ein Uhrturm mit drei Zifferblättern, dessen nach Wales gerichtete Seite leer blieb: der Architekt gab als Grund dafür an, “Chester won't give the Welsh the time of day”.

Ein bedeutender Teil des Grund und Bodens in Chester ist Eigentum des Herzogs von Westminster, der in der Nähe, in Eccleston, lebt. Sein Familienname Grosvenor taucht in der Stadt häufig auf, zum Beispiel beim Grosvenor Hotel und Grosvenor Park. Ein großer Teil der viktorianischen Architektur in Chester wurde von dem Architekt John Douglas im Auftrag des damaligen Herzogs im Fachwerkstil des Mittelalters errichtet. Douglas' Markenzeichen sind die verdrehten Schornsteine, die zum Beispiel am Grosvenor Hotel und an den städtischen Bädern zu sehen sind.

20. Jahrhundert

Noch 1938 errichtete man (aus Verkehrsgründen) ein neues Stadttor, das Newgate. Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs machte sich aber ein großer Mangel an erschwinglichen Wohnungen in Chester bemerkbar. Es kam daher zur Errichtung von modernen Vorstädten, die die Stadt und Chesters Studentenviertel, das zum University College Chester gehört, fast völlig umgeben. Die 1960er Jahre sind verantwortlich für vier große Wohntürme, mit denen Slums ersetzt wurden, und für eine Anzahl von Beton- und Stahlbauten, die in einem gewissen Widerspruch zum zuvor dominierenden pittoresken Ortsbild stehen. Derzeit steht aber wieder die Pflege des touristischen Images der Stadt im Vordergrund, eine "Renaissance" Chesters wird anvisiert.

Wirtschaft

Chesters größter Arbeitgeber ist die europäische Zentrale der amerikanischen Bank MBNA (früher Maryland Bank National Association); darüber hinaus gibt es eine Erdölraffinerie (Shell), chemische Industrie (ICI) in der Nähe von Ellesmere Port im Norden. Im Westen, bei Hawarden ist ein Flugzeugwerk der BAe Systems (früher British Aerospace), wo die Flügel des Airbus gefertigt werden.

Verkehr

Von Chesters Hauptbahnhof im Nordosten des Stadtzentrums (mit einer beeindruckenden Fassade aus dem Jahr 1848, aber auch einem baufälligen Inneren) fahren Züge die Küste von Nordwales entlang, aber auch nach Liverpool, Crewe, Manchester und Shrewsbury. Der andere Bahnhof, die Northgate Station, wurde 1969 geschlossen und abgerissen, an seiner Stelle steht nun das Northgate Freizeitcenter.

Karte der Innenstadt (OpenStreetMap)

Partnerstädte

Alle vier Städte sind untereinander gleichfalls Partnerstädte. Jährlich finden zahlreiche Begegnungen und Austausche sowohl zwischen Schulen und Vereinen als auch Praktikantenaustausch von Industrie und Handel statt.

Söhne und Töchter der Stadt

Weblinks

53.193333333333-2.89305555555557Koordinaten: 53° 12′ N, 2° 54′ W


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