Robert-Alain de Beaugrande

Robert-Alain de Beaugrande

Robert-Alain de Beaugrande (* 1946; † Juni 2008) war ein österreichischer Linguist.

Beaugrande erwarb 1971 einen Magister in Germanistik und Anglistik an der FU Berlin und promovierte 1976 zu vergleichender Literaturwissenschaft und Linguistik an der University of California, Irvine. Er erhielt Professuren für Englisch an der Florida (1978-1991), Universität Wien (1991-1997), University of Botswana (1997-1999), der United Arab Emirates University (1999-2001), Universidade Federal de Minas Gerais (2001-2002; als visiting professor), Universidade Federal da Paraíba (2005-2006) und Universität Primorska (2006-2007). Zwischen 1979 und 1999 nahm er außerdem zahlreiche Gastprofessuren an.

Beaugrande war in der Lage, in sechs Sprachen Vorlesungen zu halten und war bekannt für sein soziales Engagement. Seine wissenschaftlichen Arbeiten veröffentlichte er im Volltext zum freien Download auf seiner Website (siehe Weblinks).

In seiner Arbeit widmete er sich verschiedenen Disziplinen der allgemeinen und angewandten Linguistik (Text-, Korpuslinguistik, Diskursanalyse, Grammatiktheorie, Psycholinguistik, Semiotik u. a.), der Literaturwissenschaft und Psychologie. Daneben trat er als Übersetzer von Fachveröffentlichungen auf. Seine Publikationen erschienen in 17 Sprachen, darunter seine Einführung in die Textlinguistik (mit Wolfgang Dressler).

Buchveröffentlichungen (Auswahl)

  • Factors in a Theory of Poetic Translating. Assen: Van Gorcum und Amsterdam: Rodopi, 1978.
  • Text, Discourse and Process: Toward a Multidisciplinary Science of Texts. Norwood, New Jersey: Ablex, 1980. [1]
  • Einführung in die Textlinguistik. Tübingen: Niemeyer, 1981. (mit Wolfgang Dressler) [2]
  • Text Production. Norwood, New Jersey: Ablex, 1984. [3]
  • Writing Step by Step: A Textbook for College Writers. New York: Harcourt Brace Jovanovich, 1985.
  • Critical Discourse: A Survey of Contemporary Literary Theorists. Norwood, New Jersey: Ablex, 1988. [4]
  • Linguistic Theory: The Discourse of Fundamental Works. London: Longman, 1991. [5]
  • New Foundations for a Science of Text and Discourse. Greenwich, Connecticut: Ablex, 1997. [6]
  • A New Introduction to the Study of Text and Discourse. Webveröffentlichung, 2004. [7]
  • A Friendly Grammar of English. Webveröffentlichung, 2007. [8]
  • Poetic Translation Revisited. Webveröffentlichung, 2007. [9]

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Textualität — Unter Textualität versteht man in der Textlinguistik die Eigenschaft, ein Text zu sein. Verschiedene Kriterien der Textualität unterscheiden also Texte von sogenannten „Nicht Texten“. Eine einheitliche, in der Sprachwissenschaft allgemein… …   Deutsch Wikipedia

  • Akzeptabilität — Als Akzeptabilität versteht man die Angemessenheit/Annehmbarkeit einer Äußerung in einer bestimmten Situation. Konkret bedeutet dies, dass jemand einen Satz in seiner Muttersprache dann als „angemessen“ akzeptiert, wenn der Satz in seiner Sprache …   Deutsch Wikipedia

  • Text — (von lateinisch textum ‚Gewebe, Zusammenfügung‘) bezeichnet eine abgegrenzte, zusammenhängende Äußerung in geschriebener Sprache, im weiteren Sinne auch die nicht geschriebene, aber schreibbare Sprachinformation (beispielsweise eines Liedes,… …   Deutsch Wikipedia

  • Beaugrand — oder Beaugrande ist der Familienname von: Günter Beaugrand (* 1927), deutscher Publizist Jean de Beaugrand (1584–1640), französischer Mathematiker, Philosoph, Maler Honoré Beaugrand (1848–1906), kanadischer Politiker, Publizist, Schriftsteller… …   Deutsch Wikipedia

  • Situationalität — Die Situationalität ist ein Begriff aus der Textlinguistik. Nach Beaugrande/Dressler ist Situationalität eines von sieben Kriterien der Textualität. Sprachliche Äußerungen (seien sie mündlich oder schriftlich) werden vor dem Hintergrund der… …   Deutsch Wikipedia

  • Kataphorik — Verweisrichtungen innerhalb eines Textes Katapher (auch: Kataphora) bezeichnet in der Textlinguistik eine sprachliche Einheit, die für eine im Text nachfolgende sprachliche Einheit steht. Eine Pro Form (zum Beispiel ein Pronomen) weist auf einen… …   Deutsch Wikipedia

  • Textlinguistik — Die Textlinguistik ist eine vergleichsweise junge Disziplin der Linguistik, die sich ab den sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts entwickelt hat. Sie beschäftigt sich mit satzübergreifenden sprachlichen Strukturen. Nachbardisziplinen der… …   Deutsch Wikipedia

  • Rekurrenz (Linguistik) — Als Rekurrenz (zu lat. recurrere „zurücklaufen, zurückkommen, wiederkehren“) bezeichnet man in der Sprachwissenschaft, speziell in der Textlinguistik, das wiederholte Auftreten gleicher sprachlicher Formen innerhalb eines Textes. Dabei handelt es …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”