Bürgerspitalkirche (Graz)

Bürgerspitalkirche (Graz)
Bürgerspitalkirche
Innenhof des Ehemaligen Bürgerspitals
Ehemaliges Bürgerspital

Die Bürgerspitalkirche zum Heiligen Geist ist eine römisch-katholische Kirche im 5. Grazer Stadtbezirk Gries. Sie ist heute das Benefizium an der Kirche zum Hl. Geist im Bürgerspital, das der Pfarre Graz-St. Andrä unterstellt ist, und zum Dekanat Graz-Mitte der Stadtkirche Graz gehört.

Inhaltsverzeichnis

Das ehemalige Bürgerspital

Durch die Überbevölkerung von Graz innerhalb der Stadtmauern wurde die Murvorstadt am rechten Murufer gegründet. Wo heute die Bezirke Gries und Lend sind, lebten früher Arbeiter und Arme, die einer medizinischen Versorgung bedurften. Da die Pflege von Kranken seit dem Mittelalter in den Händen von Ordensgemeinschaften lag, ist die Führung des Hospitalum ad sanctum spiritum durch einen Spitalsmeister, einer Meiersfrau und etlichen Gehilfen als weltliche Institution erstaunlich. Die Einrichtung wurde Spittel in der Au genannt und es fanden vor allem Kranke, Waisen, Witwen, Wallfahrer und verwahrloste Kinder Aufnahme. Das Krankenhaus war eines der ältesten von Graz – es existierte bereits seit dem 14. Jahrhundert – und wurde von Kaiser Joseph II. aufgelöst.

Die Kirche gehört heute der Stadt Graz (als Rechtsnachfolger der Bürgerspitalsstiftung), und ist kirchenrechtlich ein Kuratbenefizium. Die Seelsorge wurde dem Militärordinariat Österreich übergeben. Kirchenrektor ist derzeit Militärdekan und Benefiziazkurat Mag. et Dr. theol. Christian Rachlé, Pfarrer von Preitenegg (Diözese Gurk-Klagenfurt).[1]

Bürgerspitalstiftungshaus (Annenstraße 19, 21, 21a, 21b, ObjektID: 48686, per Bescheid), wie auch die Kirche samt Einrichtung (Dominikanergasse 8, ObjektID: 56938, Bescheid) stehen unter Denkmalschutz.

Architektur und Gestaltung der Kirche

Bereits 1461 überließ Kaiser Friedrich III. dem Spital den Baugrund für die Kirche, die 1498 geweiht wurde. Nach der Zerstörung des ursprünglich hölzernen Dachreiters erhielt die Kirche ihren heutigen Turm aus Stein. Er wurde nach den Plänen von Josef Carlone errichtet. Die Innenausstattung ist überwiegend barock mit einigen Überresten aus der Erbauungszeit. Die Bürgerspitalskirche wurde im Stil der Spätgotik erbaut und erhielt nachträglich einen spätbarocken Hochaltar und einen Tabernakel aus der Zeit des Rokoko. Der Tabernakel ist mit einer Leuchterkrönung verziert; des Weiteren befinden sich auf ihm Darstellungen der heiligen Dreifaltigkeit, der beiden Heiligen Elisabeth und Barbara und ein Bild des Malers Ignaz Flurer, das die Ankunft des Heiligen Geistes zu Pfingsten zeigt.

Erwähnenswerte Kunstwerke sind eine gotische Madonna aus Naturstein und ein spätgotisches Schnitzbild, auf dem die Vision des heiligen Bernhard von Clairvaux, dem Gründer des Zisterzienserordens, abgebildet ist. Die Kanzel der Bürgerspitalkirche ist mit Darstellungen der Arche Noah, des Buches mit den sieben Siegeln und eines Kelches geschmückt.

Literatur

  • Alois Kölbl und Wiltraud Resch: Wege zu Gott. Die Kirchen und die Synagoge von Graz. Styria Verlag, Graz-Wien 2004, S. 157f.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Weblink kath-kirche-graz.org

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