Berglauf-Weltmeisterschaft

Berglauf-Weltmeisterschaft

Die Berglauf-Weltmeisterschaft (World Mountain Running Championships; bis 2008 World Mountain Running Trophy) ist ein internationaler Wettkampf im Berglauf, der seit 1985 von der World Mountain Running Association (WMRA) ausgerichtet wird. In geraden Jahren werden Bergauf-Strecken absolviert, in ungeraden Bergauf-Bergab-Kurse. 2009 wurde der Wettbewerb offiziell von der International Association of Athletics Federations (IAAF) zur Weltmeisterschaft aufgewertet.

Die Meisterschaft besteht aus jeweils vier Rennen: zwei in der Erwachsenen-Kategorie für Männer und Frauen und zwei in der Junioren-Kategorie für männliche und weibliche Jugendliche (zwischen 16 und 19 Jahre alt). In allen Kategorien gibt es auch eine Teamwertung für die teilnehmenden Nationen.

Seit 2004 gibt es auch eine World Long Distance Mountain Running Challenge.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Obwohl die Veranstaltung den Anspruch erhebt, eine Weltmeisterschaft zu sein, traten bei der ersten Berglauf-Weltmeisterschaft 1985 ausschließlich europäische Läufer an. Das änderte sich im nächsten Jahr, als vier Läufer aus Marokko und einer aus Algerien teilnahmen. Von 1985 bis 1992 gab es auch einen Kurzstreckenwettbewerb für Männer, an dem 1988 der österreichische Musiker, Kabarettist und Maler Alf Poier teilnahm.

Die Länder des Ostblocks blieben der Berglauf-Weltmeisterschaft fern, mit Ausnahme von Ungarn, das bereits zur Weltmeisterschaft am 16. September 1989 einen Läufer schickte. Nach dem Zusammenbruch des Ostblocks traten bei der Weltmeisterschaft am 15. September 1990 erstmals Athleten aus der Sowjetunion, der DDR, der Tschechoslowakei, Polen und Bulgarien an.

Der Juniorinnen-Wettbewerb fand erst 1992 zum ersten Mal statt. Danach gab es eine vierjährige Unterbrechung, bis er 1997 zum zweiten Mal stattfand und seitdem ein fester Bestandteil der Weltmeisterschaft ist.

Bis 2008 traten die Läufer aus England, Schottland, Wales und Nordirland getrennt an. Seit 2009 bilden sie zusammen die Mannschaft des Vereinigtes Königreichs.

Statistik

Daten und Austragungsorte

Datum Ort/Veranstaltung km
(Männer)
HM
(Männer)
km
(Frauen)
HM
(Frauen)
11. September 2011 Tirana (Albanien) 12,7 0799 8,59 0547
5. September 2010 Kamnik (Slowenien) 12 1295 8,5 1035
6. September 2009 Madesimo/Campodolcino (Italien) 12,9 0825 8,6 0550
14. September 2008 Crans-Montana (Schweiz) 12 0930 8,3 0690
16. September 2007 Ovronnaz (Schweiz) 12,3 0780 8,3 0520
10. September 2006 Bursa (Türkei) 12,0 1275 8,4 0895
25. September 2005 Wellington (Neuseeland) 13,5 0930 9,1 0620
5. September 2004 Sauze d’Oulx (Italien) 10,14 1017 8,46 0862
20. September 2003 Girdwood (Alaska, Vereinigte Staaten) 11,48 0900 7,7 0600
15. September 2002 Innsbruck (Österreich) 11,7 1331 9,2 1044
16. September 2001 Arta Terme (Italien) 12,96 0949 8,55 0590
10. September 2000 Hochfellnberglauf, Bergen (Deutschland) 11,6 1204 8,9 1074
19. September 1999 Kota Kinabalu (Malaysia) 12,5 0860 7,8 0510
20. September 1998 Dimitile (Réunion, Frankreich) 15,16 1520 8,27 0750
7. September 1997 Malé Svatoňovice (Tschechien) 11,6 0900 7,8 0600
1. September 1996 Schlickeralmlauf, Telfes (Österreich) 11,0 1310 7,25 0785
10. September 1995 Edinburgh (Schottland, Vereinigtes Königreich) 12,2 0820 7,85 0450
4. September 1994 Berchtesgaden (Deutschland) 13,07 1200 7,34 0685
5. September 1993 Gap (Frankreich) 10,942 0790 7,94 0395
30. August 1992 Susa (Italien) 14,67 1394 7,44 0625
8. September 1991 Matterhornlauf, Zermatt (Schweiz) 17,3 1500 8,3 0570
15. September 1990 Schlickeralmlauf, Telfes (Österreich) 14,3 1550 7,88 0530
16. September 1989 Die/Châtillon-en-Diois (Frankreich) 16,38 1130 7,7 0460
15. Oktober 1988 Keswick (England, Vereinigtes Königreich) 14,0 1185 7,5 0420
23. August 1987 Lenzerheide (Schweiz) 14,7 1480 7,6 0371
5. Oktober 1986 Morbegno (Italien) 15,05 1127 7,35 0260
23. September 1985 St. Vigil (Italien) 14,6 1082 6,0 0336

Siegerliste

Jahr Männer/Einzel Männer/Team Frauen/Einzel Frauen/Team
2011 Max King (USA) ItalienItalien Italien -23- Kasie Enman (USA) ItalienItalien Italien -12-
2010 Samson Gashazghi (ERI) EritreaEritrea Eritrea -3- Andrea Mayr -3- ItalienItalien Italien -11-
2009 Geofrey Kusuro (UGA) EritreaEritrea Eritrea -2- Valentina Belotti (ITA)[1] Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich
2008 Jonathan Wyatt -6- ItalienItalien Italien -22- Andrea Mayr -2- NorwegenNorwegen Norwegen
2007 Marco De Gasperi -5- ItalienItalien Italien -21- Anna Pichrtová (CZE) Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Vereinigte Staaten -2-
2006 Rolando Ortiz (COL) EritreaEritrea Eritrea Andrea Mayr (AUT) Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Vereinigte Staaten
2005 Jonathan Wyatt -5- ItalienItalien Italien -20- Kate McIlroy (NZL) ItalienItalien Italien -10-
2004 Jonathan Wyatt -4- ItalienItalien Italien -19- Rosita Rota Gelpi -2- ItalienItalien Italien -9-
2003 Marco De Gasperi -4- ItalienItalien Italien -18- Melissa Moon -2- SchottlandSchottland Schottland
2002 Jonathan Wyatt -3- ItalienItalien Italien -17- Swetlana Demidenko (RUS) ItalienItalien Italien -8-
2001 Marco De Gasperi -3- ItalienItalien Italien -16- Melissa Moon (NZL) ItalienItalien Italien -7-
2000 Jonathan Wyatt -2- ItalienItalien Italien -15- Angela Mudge (SCO) NeuseelandNeuseeland Neuseeland
1999 Marco De Gasperi -2- ItalienItalien Italien -14- Rosita Rota Gelpi (ITA) ItalienItalien Italien -6-
1998 Jonathan Wyatt (NZL) ItalienItalien Italien -13- Dita Hebelková (CZE) ItalienItalien Italien -5-
1997 Marco De Gasperi (ITA) ItalienItalien Italien -12- Isabelle Guillot -4- FrankreichFrankreich Frankreich -4-
1996 Antonio Molinari (ITA) ItalienItalien Italien -11- Gudrun Pflüger -4- FrankreichFrankreich Frankreich -3-
1995 Lucio Fregona (ITA) ItalienItalien Italien -10- Gudrun Pflüger -3- FrankreichFrankreich Frankreich -2-
1994 Helmut Schmuck -2- ItalienItalien Italien -9- Gudrun Pflüger -2- FrankreichFrankreich Frankreich
1993 Martin Jones (ENG) ItalienItalien Italien -8- Isabelle Guillot -3- ItalienItalien Italien -4-
1992 Helmut Schmuck (AUT) FrankreichFrankreich Frankreich Gudrun Pflüger (AUT) OsterreichÖsterreich Österreich
1991 Jairo Correa -2- ItalienItalien Italien -7- Isabelle Guillot -2- SchweizSchweiz Schweiz -4-
1990 Costantino Bertolla (ITA) ItalienItalien Italien -6- Beverley Redfern (SCO) SchweizSchweiz Schweiz -3-
1989 Jairo Correa (COL) ItalienItalien Italien -5- Isabelle Guillot (FRA) ItalienItalien Italien -3-
1988 Dino Tadello (ITA) ItalienItalien Italien -4- Fabiola Rueda -2- SchweizSchweiz Schweiz -2-
1987 Jay Johnson (USA) ItalienItalien Italien -3- Fabiola Rueda (COL) ItalienItalien Italien -2-
1986 Alfonso Vallicella -2- ItalienItalien Italien -2- Carol Haigh (ENG) SchweizSchweiz Schweiz
1985 Alfonso Vallicella (ITA) ItalienItalien Italien Olivia Grüner (FRG) ItalienItalien Italien

Weblinks

Fußnoten

  1. Die Erstplatzierte Elisa Desco (ITA) wurde wegen Dopings mit dem Erythropoetin-Derivat CERA disqualifiziert.

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