Bergwerk Penzberg

Bergwerk Penzberg
Bergwerk Penzberg
Kohlenbergwerk Penzberg mit Herzog-Karl-Theodor-Schacht im Vordergrund und Henleschacht im Hintergrund
Kohlenbergwerk Penzberg mit Herzog-Karl-Theodor-Schacht im Vordergrund und Henleschacht im Hintergrund
Abbau von Pechkohle
Betreibende Gesellschaft Oberbayerische Aktiengesellschaft für Kohlenbergbau
Beschäftigte 2.000 (Stand: 1951)
Betriebsende 30. September 1966
Geografische Lage
Koordinaten 47° 45′ 9″ N, 11° 22′ 39″ O47.752511.3775Koordinaten: 47° 45′ 9″ N, 11° 22′ 39″ O
Bergwerk Penzberg (Bayern)
Bergwerk Penzberg
Lage Bergwerk Penzberg
Gemeinde Penzberg
Kreis Landkreis Weilheim-Schongau
Bundesland Bayern
Staat Deutschland

p2p4

Das Bergwerk Penzberg war eines der Pechkohlenbergwerke in den Pechkohlenvorkommen zwischen den Flüssen Lech und Inn. Bis zur Stilllegung im Jahr 1966 wurden über 25 Millionen Tonnen Kohle gefördert.[1]

Inhaltsverzeichnis

Das Kohlenvorkommen

Das Grubenfeld der Penzberger Bergwerks war im Osten von der Isar (bei Bad Tölz) und im Westen von der sogenannten Olympiastraße begrenzt.[2] Die Kohle förderten sie Bergleute aus der „Penzberger Mulde“, der kleinen „Langsee Mulde“ und der großen „Nonnenwald Mulde“. In der Penzberger Mulde waren 5 von 24 Flözen bauwürdig und bei der Nonnenwald-Mulde 9 von insgesamt 31 Flözen.

Geschichte

Erste Abbauversuche fanden dort bereits im Jahr 1557 statt, große wirtschaftliche Bedeutung und hohe Fördermengen wurden erst im Zuge der Industrialisierung etwa ab mit Mitte des 19. Jahrhunderts erreicht. Ab 1840 war der Karl-Schacht auf 99 m Tiefe abgeteuft worden und aufgelassen im Jahr 1874.[3] Zuvor fand eine Förderung über Stollen statt. Im Jahr 1851 fand das Abteufen des Isabellenschachtes statt. Im Jahr 1865 nahm die Bahnlinie Tutzing-Penzberg den Betrieb auf, die den Kohlentransport deutlich vereinfachte. 1870 vollzog sich die Umwandlung in eine Aktiengesellschaft, der „Oberbayerischen Aktiengesellschaft für Kohlenbergbau“,[4] oft kurz als „Oberkohle“ bezeichnet. Diese Aktiengesellschaft baute in der Folge Unterkünfte für Grubenarbeiter, die aus Böhmen, Kroatien, Südtirol, Lombardei, Oberösterreich und der Oberpfalz kommen sollten.[5] 1875 wird der Isabellenschacht geschlossen und der Herzog-Karl-Theodor-Schacht eröffnet. Ab 1890 begann das Abteufen des Henleschachts. 1907 baute man eine Kohlenwäsche. Ab 1913 teuften die Bergleute den Nonnenwaldschacht bis auf eine Tiefe von 800 Metern ab und die Förderung hierdurch begann 1919. Ab 1933 gewannen sie die Kohle nur noch aus dem Nonnenwaldschacht, da der Abbau in den anderen Schächten ab dann beendet war. 1951 erreichten 2000 Mann Belegschaft eine Jahresförderung von knapp 360.000 Tonnen verwertbarer Kohle.[6] Die Betreiberfirma stellte den Abbau aufgrund mangelnder Rentabilität am 30. September 1966 ein und bald darauf erfolgte die Verfüllung Nonnenwaldschachtes.

Literatur

  • Karl Luberger: Geschichte der Stadt Penzberg, Erstauflage 1969
  • Karl Luberger: Penzberg und das Bergwerk, in: Lech-Isar-Land 1988, Seite 175 bis 177

Einzelnachweise

  1. Karl Luberger: Geschichte der Stadt Penzberg, Seite 90
  2. Informationsschrift: Bergwerksmuseum Penzberg
  3. Chronologie des Penzberger Bergbaus Websitebetreiber: Knappenverein Peißenberg, abgerufen am 1. März 2010
  4. Karl Luberger: Geschichte der Stadt Penzberg, Seite 59
  5. Karl Luberger: Geschichte der Stadt Penzberg, Seite 60
  6. Karl Luberger: Geschichte der Stadt Penzberg, Seite 89

Weblinks


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