Berletzhausen

Berletzhausen
Berletzhausen
Gemeinde Kinding
Koordinaten: 48° 59′ N, 11° 21′ O48.9911.3425512Koordinaten: 48° 59′ 24″ N, 11° 20′ 33″ O
Höhe: 512 m ü. NN
Einwohner: 62 (2007)
Postleitzahl: 85125
Vorwahl: 08467

Berletzhausen ist ein Ortsteil der Gemeinde Kinding im oberbayerischen Landkreis Eichstätt.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Berletzhausen liegt nördlich bzw. westlich des Anlautertales auf der Hochfläche der Südlichen Frankenalb im Naturpark Altmühltal. Vom Gemeindesitz Kinding ist der Ort drei Kilometer entfernt. Das Dorf ist auf Straßen von Enkering, Niefang und Erlingshofen aus zu erreichen.

Kapelle Hl. Familie
Innenansicht der Kapelle

Geschichte

Bei Berletzhausen wurden 13 Grabhügel der Bronzezeit gefunden; das Eisenerzvorkommen in der Albüberdeckung dieser Gegend mag zu einer verhältnismäßig frühen und dichten Besiedelung beigetragen haben. Der Ort selbst ist erstmals 1349 erwähnt. Dort besaß Adelheid Prichsner einen Hof, den sie 1365 an den Ritter Heinrich von Absberg verkaufte. Ein Salbuch von 1546 erwähnt, dass zur nahen Herrschaft Rumburg acht Güter von Berletzhausen und der ganze Zehent von Berletzhausen gehörten.

1830 wurde die selbständige Gemeinde Berletzhausen mit ihren 72 Einwohnern mit llbling und Enkering zu einer Gemeinde zusammengeschlossen, die dem Herrschaftsgericht Kipfenberg im Leuchtenbergischen Fürstentum Eichstätt unterstand. Mit dem Ende dieses Fürstentums 1833 kam diese Gemeinde in den Kreis Mittelfranken des Königreichs Bayern.

1956 wurde eine Flurbereinigung durchgeführt. Als in den frühen 1970er Jahren durch Markierungsversuche der Einfluss von Dolinen auf das Karstwasser untersucht wurde, war auch die Doline (Dolinen-Katasternummer 7034/D) von Beretzhausen in das wissenschaftliche Programm mit einbezogen. Im Zuge der bayerischen Gebietsreform 1972 schloss sich die Gemeinde Enkering/Berletzhausen/Ilbling der Marktgemeinde Kinding im nunmehr oberbayerischen Landkreis Eichstätt an. 1983 gab es im Ort bei 57 Einwohnern zehn landwirtschaftliche Vollerwerbs- und drei Nebenerwerbsbetriebe. 2008/09 wurde die Gemeindeverbindungsstraße Enkering-Berletzhausen neu gebaut (mit neuer Anlauterbrücke in Enkering). – In Berletzhausen sind noch Häuser mit Kalkplattendach zu finden.

Kapelle „Heilige Familie“

Die katholische Ortskapelle wurde 1911 unter Verwendung des Zwiebelturmes des Vorgängerbaus barockisierend von Maurermeister Wittmann aus Enkering neu errichtet. Dort stand eine spätgotische Figur des heiligen Wolfgang (Ende des 15. Jahrhunderts). Der Ort wird heute seelsorgerlich vom Pfarrer von Enkering versorgt.

Literatur

  • Felix Mader (Bearbeiter): Die Kunstdenkmäler von Mittelfranken. II Bezirksamt Eichstätt. München 1928 (Nachdruck 1982): R. Oldenbourg Verlag, S. 42
  • Georg Scherer: Eichstätt als Verwaltungszentrum 1802-1972. In: Sammelblatt des Historischen Vereins Eichstätt 65/66 (1972/1973), S. 53f.
  • Der Eichstätter Raum in Geschichte und Gegenwart. Eichstätt 1984: Sparkasse, S. 163f.
  • Hydrogeologische Untersuchungen im Malmkarst der Südlichen und Mittleren Frankenalb. In: Geologica Bavarica, 64 (1971), S. 268 – 355 (u. a. Berletzhausen)
  • Wilhelm Neu und Volker Liedke (Bearbeiter): Denkmäler in Bayern. Band I,2. Oberbayern. München 1986: R. Oldenbourg Verlag, S. 219

Weblinks


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