Bernhard Bartmann

Bernhard Bartmann

Bernhard Bartmann (* 26. Mai 1860 in Madfeld (jetzt Brilon); † 1. August 1938 in Paderborn) war ein deutscher, römisch-katholischer Dogmatiker.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Leistungen

Bernhard Bartmann wurde am 26. Mai 1860 in Madfeld (jetzt Brilon) als Sohn des Maurers Johann Adolf Bartmann[1] und seiner Ehefrau Elisabeth Louise, geborene Schlüter[1] geboren. Die Eltern betrieben im Nebenerwerb Landwirtschaft. Mehrere ihrer Kinder verstarben früh, sodass Bernhard Bartmann als Einzelkind aufwuchs. Der Ortspfarrer Franz Kaspar Dalhoff ließ ihn im Alter von fünf Jahren einschulen. Während der Schulzeit war er als Schulhelfer tätig. Anschließend bereitete er sich drei Jahre auf das Aufnahmeexamen für das Lehrerseminar in Büren vor.[2]

Er schloss Ostern 1880 die Ausbildung ab[3] und arbeitete bis 1882 als Lehrer an einer Simultanschule in Werne (jetzt Bochum). Dort war er unter sieben Lehrern der einzige katholische und führte den Religionsunterricht für die katholischen Schüler nach Ende des regulären Unterrichts durch.[3] Danach bereitete er sich beim Pfarrer in Dahl auf die Reifeprüfung eines humanistischen Gymnasiums vor, ab Ostern 1884 studierte er Theologie in Münster, Ostern 1885[2] wechselte er an die Universität Würzburg, anschließend nach Eichstätt und schloss seine Ausbildung am Priesterseminar Paderborn ab. In Würzburg hörte er unter anderem Vorlesungen bei Franz Hettinger, in Eichstätt bei Albert Stöckl und Mathias Schneid und vor allem bei Franz von Paula Morgott und Valentin Thalhofer.[3]

Am 19. März 1888 erhielt Bernhard Bartmann die Priesterweihe.[4] Er wurde als Seelsorger und Lehrer an der Rektoratsschule Hamm eingesetzt, daneben war er sonntags Vikar der Hauptkirche und werktags Kooperator des Pfarrers. Er wechselte auf eigenen Wunsch in die Seelsorge und war an der Propsteikirche Dortmund vier Jahre lang Vikar. Bischof Hubert Theophil Simar versetzte ihn wieder in den Schuldienst, wo er vier Jahre lang gleichzeitig an der Realschule und am Realgymnasium als Seelsorger tätig war und ausschließlich katholische Religion unterrichtete.[3]

Noch während seiner Zeit in Hamm begann Bernhard Bartmann mit seiner Doktorarbeit, die er 1896 bei Paul von Schanz und Johannes von Belser in Tübingen einreichte.[3] Thema war St. Paulus und St. Jakobus über die Rechtfertigung. Am 22. September 1898 wurde er auf den Lehrstuhl für Dogmatik an der Bischöflichen Philosophisch-Theologischen Akademie Paderborn (später Erzbischöfliche Philosophisch-Theologische Akademie Paderborn; jetzt Theologische Fakultät Paderborn) berufen.[4]

Bernhard Bartmanns Hauptwerk ist das Lehrbuch der Dogmatik. Es erschien in acht Auflagen, ab der zweiten zweibändig und wurde ins Italienische und Französische übersetzt. Daneben verfasste er vor allem volksreligiöse Schriften.[4]

Bernhard Bartmann starb nach kurzer Krankheit am 1. August 1938 in Paderborn.[4] Er wurde auf dem Ostfriedhof Paderborn bestattet.[2]

Ehrungen

Papst Pius XI. ernannte Bernhard Bartmann am 26. August 1924 zum päpstlichen Hausprälaten.[4]

In seinem Geburtsort Madfeld ist die Hauptstraße in Bernhard-Bartmann-Straße51.4313888888898.7233333333333457 umbenannt worden.[5]

Werke

Literatur

  • Gisbert Greshake: Bartmann, Bernhard. In: Walter Kasper (Hrsg.): Lexikon für Theologie und Kirche (LThK). 3. Auflage. Band 2, Herder, Freiburg im Breisgau.
  • Friedrich Wilhelm Bautz: Bartmann, Bernhard. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 1, Hamm 1975, Sp. 397–398.
  • Eduard Stakemeier: Bernhard Bartmann. Leben, Werk und theologische Bedeutung. In: Professoren der Erzbischöflichen Philosophisch-Theologischen Akademie Paderborn (Hrsg.): Theologie und Glaube. Zeitschrift für den katholischen Klerus. 44, Nr. 2, Ferdinand Schöningh, Paderborn 1954, ISSN 0049-366X, S. 81–113.
  • Bernhard Bartmann: Aus meinem Leben. Fragment einer Autobiographie, veröffentlicht zum 15. Jahrestag seines Todes (1.8.1938). In: Professoren der Erzbischöflichen Philosophisch-Theologischen Akademie Paderborn (Hrsg.): Theologie und Glaube. Zeitschrift für den katholischen Klerus. 43, Ferdinand Schöningh, Paderborn 1953, ISSN 0049-366X, S. 359–373.
  • Klemens Honselmann: Bartmann, Bernhard. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 1, Duncker & Humblot, Berlin 1953, S. 612 (Onlinefassung).
  • Eduard Stakemeier: Bernhard Bartmann †. In: Professoren und Dozenten Bernhard Bartmann, Norbert Peters, Alois Fuchs, Adolf Herte, Franz Rüsche, Karl Pieper, Joseph Mayer, Johannes Brinktrine, Joseph Wenner, Friedrich Blome und Theoderich Kampmann (Hrsg.): Theologie und Glaube. Zeitschrift für den katholischen Klerus. 30, Bonifacius-Druckerei, Paderborn 1938, ISSN 0049-366X, S. 481–484 (http://www.theol-fakultaet-pb.de/thgl/thgl1938/b1938stakemeier-bartmann.htm, abgerufen am 13. April 2011).
  • Bernhard Bartmann: Bernhard Bartmann. In: Erich Stange (Hrsg.): Die Religionswissenschaft der Gegenwart in Selbstdarstellungen. Band III, Felix Meiner, Leipzig 1927, S. 1–35.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Klemens Honselmann: Bartmann, Bernhard. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 1, Duncker & Humblot, Berlin 1953, S. 612 (Onlinefassung).
  2. a b c Eduard Stakemeier: Bernhard Bartmann. Leben, Werk und theologische Bedeutung. In: Professoren der Erzbischöflichen Philosophisch-Theologischen Akademie Paderborn (Hrsg.): Theologie und Glaube. Zeitschrift für den katholischen Klerus. 44, Nr. 2, Ferdinand Schöningh, Paderborn 1954, ISSN 0049-366X, S. 81–113.
  3. a b c d e Bernhard Bartmann: Bernhard Bartmann. In: Erich Stange (Hrsg.): Die Religionswissenschaft der Gegenwart in Selbstdarstellungen. Band III, Felix Meiner, Leipzig 1927, S. 1–35.
  4. a b c d e Eduard Stakemeier: Bernhard Bartmann †. In: Professoren und Dozenten Bernhard Bartmann, Norbert Peters, Alois Fuchs, Adolf Herte, Franz Rüsche, Karl Pieper, Joseph Mayer, Johannes Brinktrine, Joseph Wenner, Friedrich Blome und Theoderich Kampmann (Hrsg.): Theologie und Glaube. Zeitschrift für den katholischen Klerus. 30, Bonifacius-Druckerei, Paderborn 1938, ISSN 0049-366X, S. 481–484 (http://www.theol-fakultaet-pb.de/thgl/thgl1938/b1938stakemeier-bartmann.htm, abgerufen am 13. April 2011).
  5. Stadtplan. Hochsauerlandkreis, abgerufen am 13. April 2011.

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