Berthold Müller-Oerlinghausen

Berthold Müller-Oerlinghausen

Berthold Müller-Oerlinghausen (* 10. Februar 1893 als Berthold Müller in Oerlinghausen; † 22. Juni 1979 in Kressbronn) war ein deutscher Bildhauer.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Werk

Berthold Müller wurde 1893 in Oerlinghausen bei Bielefeld geboren.[1] Er begann 1910 sein Bildhauerstudium während der Gymnasialzeit an der Kunstgewerbeschule Bielefeld bei Hans Perathoner. 1912 machte er sein humanistisches Abitur in Bielefeld. Er zog 1914 nach Berlin um, wo er an der Kunstgewerbeschule Charlottenburg studierte. Während des Ersten Weltkriegs war er dienstverpflichtet bei der Kavallerie in Russland, Galizien und Frankreich. 1919 konnte er sein unterbrochenes Studium in Berlin bei Hans Perathoner und Willy Jaeckel fortsetzen.

1922 trat er gemeinsam mit seiner Frau Jenny Wiegmann zum katholischen Glauben in der Abtei Maria Laach über. In den 1920er Jahren widmete er sich der religiösen Kunst: Kirchliche Kunst-am-Bau-Aufgaben, Teilnahme an der „Ausstellung für religiöse Kunst“ der Galerie Ernst Arnold in Dresden sowie an der Missionsausstellung des Vatikans zum Heiligen Jahr 1925 mit der Großplastik „Papst Gregor der Grosse“. 1929 nahm er an der Jahresausstellung der Berliner Secession teil, sowie 1931 an Ausstellungen der preußischen Akademie der Künste in Berlin.

1931 trennte er sich von seiner Frau Jenny. 1933 heiratete er Emily Müller-Oerlinghausen, geborene Sturm. 1933 organisierte er und nahm teil an der katholischen Abteilung der Ausstellung „Modern Ecclesiastical Art“ während der Weltausstellung in Chicago. Ab jetzt verbrachte er die Sommermonate meist in Kressbronn am Bodensee. 1936 gründete er eine Mosaik-Werkstatt in Berlin. Am 7. März wurde der Sohn Bruno Müller-Oerlinghausen geboren.

1940 erfolgte die endgültige Übersiedlung nach Kressbronn. 1944 wurden sein Berliner Atelier, die Mosaik-Werkstatt sowie seine Wohnung durch Bomben zerstört. Ab 1945 wirkte er wesentlich an der Erneuerung des Kulturlebens am Bodensee mit:

  • 1946 Wiederaufbau der Mosaik-Werkstatt in Kressbronn, Ausstellungen im Städtischen Museum Lindau
  • 1947 Gründung der „Oberschwäbischen Sezession“ (ab 1950 „Sezession Oberschwaben-Bodensee“)
  • Gründung der „Künstlervereinigung Stadt und Kreis Lindau e.V.“ (ab 1956 „Gesellschaft der Kunstfreunde Lindau“)
  • Einzelausstellungen im Wessenberghaus in Konstanz, u.a.
  • 1963 Retrospektive anlässlich des 70. Geburtstags im Städtischen Museum Lindau.
  • 1963 Großreliefs im Foyer der Konzerthalle in Bad Salzuflen

1974 widmete Ulrich Gertz Berthold Müller-Oerlinghausen die Monographie Müller-Oerlinghausen, der Bildhauer[2]. 1979 starb Müller-Oerlinghausen in Kressbronn. Die vorgesehene Verleihung des Professorentitels durch das Land Baden-Württemberg erlebte er nicht mehr.
1983 erschien eine Monographie von Gisela Linder[3], 1990 der Oeuvre-Katalog von Wolfgang Henze[4].

Ehrungen

Ausstellungen (Auswahl)

Literatur

Einzelnachweise

  1. Quelle: Andrea Dippel: Alle meine Freunde... Der Bildhauer Berthold Müller-Oerlinghausen im Dialog mit Künstlern seiner Zeit. Verlag Robert Gessler, Friedrichshafen, 2005, S. 17
  2. Ulrich Gertz: Berthold Müller-Oerlinghausen, der Bildhauer. Verlag Zollikofer & Co, St. Gallen, 1974
  3. Gisela Linder: Der Bildhauer Berthold Müller-Oerlinghausen. Verlag Robert Gessler, Friedrichshafen, 1983
  4. Wolfgang Henze: Berthold Müller-Oerlinghausen - Das Gesamtwerk. Belser Verlag, Stuttgart/Zürich, 1990

Weblinks


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