Bettina Böhler

Bettina Böhler (* 1960) ist eine deutsche Film-Editorin.

Leben und Werk

Bettina Böhler begann ihre Filmlaufbahn neunzehnjährig als Kopierwerkspraktikantin und Synchronassistentin. Seit 1985 arbeitet sie als Editorin mit namhaften deutschen Regisseuren unterschiedlichster Couleur wie Christian Petzold, Christoph Schlingensief, Oskar Roehler und Angelina Maccarone zusammen. Sie hat bisher mehr als fünfzig Spiel-, Dokumentar- und Fernsehfilme montiert.

In ihrer Zusammenarbeit mit Regisseuren wie Christian Petzold, Angela Schanelec und Henner Winckler prägte sie Erzählrhythmus und Montagestruktur der Berliner Schule maßgeblich mit. Viele der Werke sind auf den internationalen Filmfestivals von Cannes, Venedig und Berlin gezeigt und ausgezeichnet worden sind.

Bettina Böhlers Arbeiten sind geprägt vom ‚unsichtbaren Schnitt‘, der die Aufmerksamkeit auf Erzählung und Atmosphäre lenkt, und die Montage selbst in den Hintergrund stellt.

2007 wurde sie mit dem Bremer Filmpreis für langjährige Verdienste um den europäischen Film ausgezeichnet. Dieser renommierte Preis ging unter anderem an Lars von Trier, Bruno Ganz, Tilda Swinton und Nina Hoss.

Sie ist unter anderem Dozentin an der Deutschen Film-und Fernsehakademie Berlin (DFFB) und Mitglied der europäischen Filmakademie.

Auszeichnungen

• 2000: Deutscher Schnitt-Preis für Die innere Sicherheit^[1]
• 2001: Preis der deutschen Filmkritik für Die innere Sicherheit^[2]
• 2007: Bremer Filmpreis^[3]
• 2007: Femina Filmpreis für Yella^[4]

Filmografie (Auswahl)

• 1986: Du mich auch von Dani Levy
• 1988: Brennende Betten von Pia Frankenberg
• 1988: Überall ist es besser, wo wir nicht sind von Michael Klier
• 1991: Die blaue Stunde von Marcel Gisler
• 1991: Ostkreuz von Michael Klier
• 1991: Taiga von Ulrike Ottinger (Dokumentarfilm)
• 1992: Langer Gang von Yılmaz Arslan
• 1992: Terror 2000 von Christoph Schlingensief
• 1995: Cuba Libre von Christian Petzold
• 1996: Gefährliche Freundin von Hermine Huntgeburth
• 1997: Die 120 Tage von Bottrop von Christoph Schlingensief
• 1997: F. est un salaud von Marcel Gisler
• 1998: Drachenland von Florian Gärtner
• 1998: Plätze in Städten von Angela Schanelec
• 1999: Vertrauen ist alles von Berno Kürten
• 2000: Danach hätte es schön sein müssen von Karin Jurschick (Dokumentarfilm)
• 2000: Die innere Sicherheit von Christian Petzold
• 2000: Heidi M. von Michael Klier
• 2000: Mein langsames Leben von Angela Schanelec
• 2001: Klassenfahrt von Henner Winckler
• 2001: Toter Mann von Christian Petzold
• 2002: Khamosh Pani - Silent Waters von Sabiha Sumar
• 2002: Wolfsburg von Christian Petzold
• 2003: Farland von Michael Klier
• 2003: Marseille von Angela Schanelec
• 2003: My Friend Henry von Auli Mantila
• 2003: Zwischen Nacht und Tag von Nicolai Rohde
• 2004: Close von Marcus Lenz
• 2004: Gespenster von Christian Petzold
• 2005: Fremde Haut von Angelina Maccarone
• 2005: Lucy von Henner Winckler
• 2005: Sehnsucht von Valeska Grisebach
• 2006: Nachmittag von Angela Schanelec
• 2006: Verfolgt von Angelina Maccarone
• 2006: Der Anfang war gut von Susanna Salonen (Dokumentarfilm)
• 2006: Vivere von Angelina Maccarone
• 2006: Yella von Christian Petzold
• 2007: Tatort: Wem Ehre gebührt von Angelina Maccarone
• 2008: Deutschland 09: Die Unvollendete von Nicolette Krebitz
• 2008: Jerichow von Christian Petzold
• 2008: Pomegranates and Myrrh (Al mor wa al rumman) von Najwa Najjar
• 2009: Lulu & Jimi von Oskar Roehler
• 2010: Jud Süß – Film ohne Gewissen von Oskar Roehler
• 2010: La Lisière von Géraldine Bajard
• 2011: Dreileben – Etwas Besseres als den Tod von Christian Petzold
• 2011: The Look – Charlotte Rampling von Angelina Maccarone

Literatur

Interviews mit Bettina Böhler und anderen Editoren über Filmmontage:

• Gabriele Voss: Schnitte in Raum und Zeit: Gespräche und Notizen zur Filmmontage und Dramaturgie, Verlag: Vorwerk 8, 2005 ISBN 978-3930916757
• Béatrice Ottersbach, Thomas Schadt: Filmschnitt-Bekenntnisse, Uvk Verlag, Juli 2009, ISBN 978-3867641388

Weblinks

• Bettina Böhler in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
• Interview mit Bettina Böhler über die Arbeit an Gespenster
• Interview mit Bettina Böhler in der taz vom 6. Juli 2006

Einzelnachweise

1. ↑ Bekanntgabe und Jurybegründung zum Schnitt-Preis [1]
2. ↑ Preisträger des Verbands der deutschen Filmkritik [2]
3. ↑ Jurybegründung zum Bremer Filmpreis[3]
4. ↑ Bekanntgabe und Begründung zum Femina-Filmpreis[4]