Biberbach (Beilngries)

Biberbach (Beilngries)
Biberbach
Koordinaten: 49° 3′ N, 11° 27′ O49.05777777777811.456111111111377Koordinaten: 49° 3′ 28″ N, 11° 27′ 22″ O
Höhe: 377–414 m ü. NN
Einwohner: 247 (30. Juni 2009)
Eingemeindung: 1. Mai 1978
Postleitzahl: 92339
Vorwahl: 08461

Biberbach ist ein Ortsteil der Stadt Beilngries im oberbayerischen Landkreis Eichstätt.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Der Ort liegt westlich des Rhein-Main-Donau-Kanals und der B 299, nördlich von Beilngries und südlich von Plankstetten in der südlichen Frankenalb im Naturpark Altmühltal.

Geschichte

In der Flur „Am Kühknock“ wurden Grabhügel der Bronzezeit gefunden.

Anlässlich der Wildbannverleihung durch Kaiser Heinrich IV. an den Eichstätter Bischof Udalrich ist „Piberbach“ (= Dorf am Bach mit Bibern) erstmals 1080 urkundlich erwähnt. Vermutlich gehörte der Ort zum Reichsgut Greding, das zuletzt die Grafen von Hirschberg innehatten. Nach dem Aussterben der Hirschberger Grafen mit Graf Gebhard VII. 1305 scheint Biberbach als Reichslehen an die Wolfsteiner zu Sulzbürg gekommen sein, obwohl im ältesten Eichstätter Lehenbuch vermerkt ist, dass Biberbach bischöfliches Lehengut sei. In Biberbach hatte seit der 1. Hälfte des 11. Jahrhunderts auch das Benediktinerinnenkloster Kühbach, nachdem eine Gräfin Hildegard dort dem Kloster Güter geschenkt hatte; 1493 verkaufte das Kloster diesen Besitz, bei dem es sich um den Meierhof sowie um das kleineres Anwesen „Salzhube“ und um Flurstücke handelte, an den Eichstätter Bischof Wilhelm von Reichenau. 1529 versah der Bischof diese bis dahin nicht erblichen zwei Höfe mit einem Erbbrief. 1644 besaß die Salzhube die Mahlgerechtigkeit. Dritter Grundherr nach den Wolfsteinern und dem Bischof war das nahe Kloster Plankstetten. Seit Errichtung der Pfarrei Plankstetten war Biberbach eine Filiale dieser Pfarrei.

Im Zuge der Säkularisation kam das untere Hochstift, zu dem Biberbach gehörte, 1802 an Großherzog Erzherzog Ferdinand III. von Toskana und zur Jahreswende 1805/06 an das Königreich Bayern und dort in das Landgericht Beilngries. Ab 1808 war das Landgericht Beilngries und damit Biberbach Gemeinde des Altmühlkreises und ab 1810 des Oberdonaukreis. Von 1817 bis 1833 war Biberbach leuchtenbergisch, danach wieder bayerisch. Ab 1838 war das Landgericht Beilngries (ab 1862 Bezirksamt Beilngries) und mit ihm Biberbach Teil des Kreises Mittelfranken mit der Hauptstadt Ansbach. 1880 kam Biberbach mit dem Bezirksamt Beilngries zum Regierungsbezirk Oberpfalz und Regensburg.

1933 hatte Biberbach 133 Einwohner. 1973 wurden 216 und 1983 227 Einwohner gezählt, die sich landwirtschaftlich in fünf Vollerwerbs- und 22 Nebenerwerbsbetrieben betätigten.

Am 1. Juli 1972 wechselte der Ort vom aufgelösten oberpfälzischen Landkreis Beilngries in den erweiterten und aus Mittelfranken nach Oberbayern eingegliederten Landkreis Eichstätt. Mit der bayerischen Gebietsreform wurde Biberbach am 1. Mai 1978 nach Beilngries eingemeindet.

Derzeit (2009) entsteht ein Dorfgemeinschaftshaus mit integriertem Feuerwehrhaus.

Die katholische Kirche St. Michael ist eine Wehrkirchenanlage aus der Zeit der Spätgotik und wurde im 18. Jahrhundert verändert.

Sonstiges

  • Die Namensgleichheit des Stadtteils Biberbach führte 1980 zu einer Städtepartnerschaft zwischen Beilngries und dem niederösterreichischen Ort Biberbach.
  • Mehrere Vereine prägen das Dorfleben (Dorfverein, Freiwillige Feuerwehr, Obst- und Gartenbauverein).

Literatur

  • Felix Mader: Geschichte des Schlosses und Oberamtes Hirschberg. Eichstätt: Brönner & Daentler 1940, S. 150-153
  • Der Eichstätter Raum in Geschichte und Gegenwart. 2. Auflage. Eichstätt: Sparkasse Eichstätt 1984, S. 166f.

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