Szilárd Ignác Bogdánffy

Szilárd Ignác Bogdánffy

Szilárd Ignác Bogdánffy (* 21. Februar 1911 in Feketetó, Komitat Torontal, heute Crna Bara, Okrug Severni Banat; † 3. Oktober 1953 im Gefängnis Aiud) war römisch-katholischer Weihbischof in Satu Mare und Oradea. Am 30. Oktober 2010 wurde er in der Basilika von Oradea (ung. Nagyvárad) seliggesprochen.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Szilárd Ignác Bogdánffy wurde in der damals ungarischen Vojvodina geboren. 1925 zog die Familie nach Timișoara, wo er das Gymnasium der Piaristen besuchte. Nach dem Abitur studierte er zwei Jahre an der Theologischen Akademie von Großwardein (ung. Nagyvárad) und anschließend an der Pázmány Péter Universität in Budapest. Am 29. Juni 1934 wurde er vom Bischof Stefan Fiedler [1] zum Priester geweiht. (Später, im Jahre 1943 wurde er an der Universität Budapest in Philosophie und Dogmatik promoviert.) Nach seiner Rückkehr nach Rumänien im Jahr 1934 war er Geistlicher und Religionslehrer in mehreren Schulen in Großwardein; ab 1944 war er Theologieprofessor in Großwardein. Während des Zweiten Weltkrieges schützte er die Verfolgten und versteckte Juden in der Theologischen Fakultät, um ihr Leben zu retten, weshalb er von der Gestapo und der Staatspolizei ständig Drohungen erhielt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg und der Machtübernahme durch die Russen und das kommunistische Regime in Rumänien begann die Verfolgung der katholischen Kirche. Die Regierung wollte die katholische Kirche in eine rumänische Nationalkirche umwandeln und mehrere führende Persönlichkeiten der Kirche, u.a. Szilard Bogdanffyder zwingen, darin mitzuwirken. Diese Versuche wurden aber von den Betroffenen, so auch vom Domkapitular Bogdanffy zurückgewiesen.

Am 14. Februar 1949 wurde er im Geheimen vom Bischof Gerald Patrick O'Hara, interimistischer Leiter der Apostolischen Nuntiatur in Rumänien, zum Weihbischof geweiht. Etwa zwei Monate später wurde er verhaftet und zu zwölf Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Vier Jahre verbrachte er in den härtesten Gefängnissen von Rumänien. Am 3. Oktober 1953 starb Weihbischof Bogdánffy im Gefängnis von Aiud (ung. Nagyenyed) an den Folgen der Misshandlungen und an einer Lungenentzündung, weil er keine Medikamente erhielt.

Seligsprechung

Am 30. Oktober 2010 war er in der Basilika von Oradea als Märtyrer seliggesprochen worden durch Kardinal Peter Erdö und Erzbischof Angelo Amato.

Weblinks

Literatur

  • Ioan Ploscaru, Lanțuri și teroare, Editura Signata, Timișoara, 1993, Seiten 185-189.
  • László Böcskei püspök: Imafüzet (Isten Szolgája/Boldog) Bogdánffy Szilárd vértanú püspökhöz, Rómaikatolikus Püspökség Nagyvárad 2010 Seiten 36.

Einzelnachweise

  1. Bischof Stefan Fiedler (István Fiedler) ist auch in Vojvodina in Großbetschkerek (heute Zrenjanin) geboren

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