Carl-Heinz Boese

Carl-Heinz Boese

Carl-Heinz Boese (* 23. November 1892 in Berlin; † 20. November 1941 in ebenda) war ein deutscher Filmregisseur und Rundfunkmacher (zuletzt Intendant).

Boese hatte das Realgymnasium besucht und anschließend eine Bühnenausbildung genossen. In der ersten Hälfte der 1920er Jahre drehte er eine Reihe von (minder wichtigen) Kinofilmen. 1924 reiste er nach Westafrika, um die in Liberia im Jahr zuvor vom Afrikaforscher und Naturfilmer Hans Schomburgk im Rahmen einer Expedition begonnenen Aufnahmen, die später in einen Spielfilm (Der Schrecken der Westküste) geschnitten wurden, fortzusetzen. Während Boese für die Szenen vor Ort verantwortlich zeichnete, inszenierte sein Kollege Josef Stein in Deutschland die Atelierszenen. Gleich im Anschluss daran fertigte Boese auch noch Aufnahmen für einen Dokumentarfilm, Zum Schneegipfel Afrikas, an. Es sollte seine letzte Kinoarbeit werden.

Wieder in Berlin, stieß Boese 1925 zum Rundfunk. Dort wirkte er zunächst als Hörspielsprecher und Reporter beim Norddeutschen Rundfunk in Hamburg. Unmittelbar nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten wurde Boese Ende März 1933 zum Abteilungsleiter des Deutschlandsenders ernannt und rückte im Dezember desselben Jahres zum stellvertretenden Reichssendeleiter auf. In dieser Funktion oblag ihm u. a. die radiotechnische Betreuung von Partei- und Staatsveranstaltungen. 1939 ernannte ihn Propagandaminister Joseph Goebbels zum Reichsintendanten, eine Funktion, die er zuletzt beim Reichssender Danzig ausübte. Boese, der nicht zu verwechseln ist mit dem ungleich bekannteren Filmregisseur Carl Boese, starb infolge eines Unfalls auf einer Dienstreise in die Hauptstadt.

Filmografie (als Regisseur)

  • 1920: Gauner der Gesellschaft
  • 1920: Das Zeichen des Malayen (auch Drehbuch)
  • 1922: Gespenster (auch Drehbuch,Produktion)
  • 1923–1924: Der Schrecken der Westküste (Co-Regie mit Josef Stein, auch Schauspieler)
  • 1924–1925: Zum Schneegipfel Afrikas (Dokumentarfilm)

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