Täublingssystematik nach Marcel Bon

Täublingssystematik nach Marcel Bon

Diese Systematik der Täublinge gliedert die Pilzgruppe – basierend auf gemeinsamen Merkmalen – in unterschiedliche Gruppen nach dem Konzept von Marcel Bon; es wurde im Jahr 1988 veröffentlicht. Die Systematik richtet sich vor allem nach den europäischen Arten.

Inhaltsverzeichnis

Untergattung Compacta

Die Arten dieser Untergattung haben derbe, kompakte Fruchtkörper und meist einen kurzen, dicken Stiel. Der Hutrand bleibt lange eingerollt und die Huthaut ist meist nur schwer abziehbar. Die Arten besitzen sehr viele, unterschiedlichen lange Zwischenlamellen, ihre Zahl übertrifft die der eigentlichen Lamellen, die Lamellen sind nie gegabelt. Die Lamellen laufen meist bogig am Stiel herab oder sind breit angewachsen. Braune Pigmente können vorhanden sein, sie befindet sich meist in Vakuolen. Die Huthaut enthält im allgemeinen Laticiferen, das sind Milchkanäle, wie sie auch bei den Milchlingen vorkommen, nur führen sie hier keinen Milchsaft, sondern scheiden nur eine wasserklare Flüssigkeit ab. Auch ein- bis zweifach septierte Dermatozystiden kommen vor.

Die Untergattung Compactae wird bei Bon ihrerseits in zwei Sektionen unterteilt, die trotz eines recht ähnlichen Erscheinungsbildes, keine allzu große Verwandtschaft aufweisen, wie DNS- Untersuchungen zeigen. Steven L. Miller Mit den Sektionen Gossypinae, Delicoarchaea und Fuegianae können dieser Untergattung weitere Sektionen zugeordnet werden. Sie enthalten allesamt nur außereuropäische und meist tropische Arten.

Sektion Compactae

Die Fruchtkörper dieser Sektion haben einen glatten Hut mit scharfen Rand. Die Huthaut (Pellis) ist nicht scharf vom Hutfleisch (Trama) abgegrenzt, sodass sie sich auch nur schwer abziehen lässt. Die Lamellen sind stark mit unterschiedlich langen Lamelletten untermischt und haben weißes Sporenpulver. Das Fleisch läuft, wenn man es verletzt, oft rötlich an oder es graut oder schwärzt. Auch im Alter oder beim Trocknen grauen oder schwärzen die Fruchtkörper. Mit FeSO4 verfärbt sich das Fleisch grau rötlich oder grünlich. Der Geschmack mild oder häufiger leicht schärflich; aber selten scharf.

Subsektion Nigricantinae

  • Die Typart ist Russula nigricans, der Dickblättrige Schwärztäubling.

Sektion Plorantes (Lactarioides)

Der Hutrand ist glatt und scharf. Im Erscheinungsbild (Habitus) gleichen sie den großen weißen Milchlingen der Sektion Albati, mit denen sie auch tatsächlich nahe verwandt sind. Daher wird heute der Name Lactarioides für diese Sektion favorisiert. Das Sporenpulver ist weißlich, in selten Fällen aber auch ocker oder gelblich. Die Sporen haben klar definierte amyloide Flecken. Das Fleisch fest und spröde und unveränderlich. In einigen Fällen färbt es sich auch rosa, besonders an den Lamellen. Pigmente sind selten und meist auf eine blaue Zone am Lamellenansatz an der Stielspitze beschränkt. Auch die Lamellen können einen bläulichen Schimmer aufweisen. In der Huthaut finden sich Makrozystiden und Dermatozytiden.

  • Die Typart ist Russula delica, der Gemeine Weißtäubling.

Subsektion Delicinae Bataille

Typart: Russula delica Fr. Die Täublinge haben ein milchlingähnliches Aussehen. Die Lamellen sind normal, mehr oder weniger spröde und leicht entfernt sehtend. Bisweilen tränen sie, sie nie aderig verbunden (anastomosierend). Die Sporen sind deutlich ornamentiert und der Hilarfleck ist deutlich amyloid.

Subsektion Pallidosporinae Bon

Type species: Russula pallidospora Romagn.

Subgenus Russula (Eurussula)

Die Untergattung enthält meist lebhaft gefärbte, weniger kompakte oder schmächtige Arten mit nicht lange eingerolltem Hutrand und meist leicht abziehbarer Huthaut. Zwischenlamellen sind nicht oder nur in geringen Maße vorhanden. Die eigentlichen Lamellen können am Stiel gegabelt oder durch Queradern verbunden sein.

Sektion Ingratae Quél.

Vertreter dieser Sektion schmecken gewöhnlich sehr scharf oder widerlich und nur selten mild. Der Geruch ist stark und oft unangenehm. Die Huthaut ist meistens stark gelifiziert, weshalb der Hut bei Feuchtigkeit häufig schleimig ist. Der Hutrand ist meist deutlich höckrig gerieft bis gefurcht. Das Sporenpulver ist weiß bis cremefarben gefärbt. Dermatozystiden sind zwar vorhanden, sind aber oft unauffällig. Der Stiel ist bei älteren Fruchtkörpern stark oft hohlkammig bis hohl. Die Pigmente sind ockerfarben bis braun. Für Singer und Romagnesi gehört auch die Subsektion Felleinae in diese Sektion, Bon sieht sie aber in der Sektion Russula was durch DNS-Analysen und die Mykorrhiza-Anatomie untermauert wird.

  • Typart: Russula foetens Pers.

Subsektion Foetentinae

Die Arten der Subsektion sind mittelgroß bis groß, bis zu 15(25) cm und haben einen starken meist unangenehmen Geruch. Einige Arten riechen aber auch angenehm nach Bittermandel oder Anis. Der Hut ist scharfrandiger und verhältnismäßig groß. Am Rand sind die Pilze grob gerieft oder gefurcht, der Stiel ist im Alter meist hohl. Die Farben sind oft rostbraun oder schmutzig braun oder trüb. Kurze oder konische Dermatozystiden in der Huthaut sind typische mikroskopische Merkmale. Die Sporen sind mehr oder weniger dornig oder geflügelt und meist sehr groß, oft größer als (8)10 µm. Membranpigmente dominieren.

  • Die Typart ist Russula foetens, der Stinktäubling.

Subsektion Pectinatinae Bon

Ziemlich kleine bis mittelgroße, fast fleischige Arten, mit mehr bräunlich grauer Hutfarbe. Der Geruch schwach oder fruchtig bis widerlich (gummiartig) oder wie Topinambur. Die Sporen sind bis zu 8(9) µm groß, mit mehr oder weniger niedrigen oder kammartigen Warzen. Die Pileozystiden sind kurz oder konisch, die Pigmente meist vakuolär außer bei Russula insignis, dem Milden Kammtäubling, der von Singer und Sanari auch in eine eigene Subsektion Subvelatae gestellt wird.

  • Die Typart ist Russula pectinata, der Scharfe Kammtäubling.

Sektion Russula (Fragiles)

  • Type species: Russula emetica (Schaeff.: Fr.) Pers.

Subsektion Felleinae

Die Subsektion enthält mittlere bis große Arten mit stumpfrandigem Hut. Die Hutfarben sind stumpf bis mehr oder weniger ocker oder gräulich düster. Der Hutrand ist glatt und nur im Alter etwas gerieft. Der Stiel ist voll. Der Geruch ist niemals stinkend, die Huthaut niemals schleimig. Das Sporenpulver ist weiß bis cremefarben. Membranpigmente sind oft schwer zu ermitteln. Aufgrund von Mikromerkmalen bildet diese Gruppe einen Übergang zu Fragiles und Lilaceae.

  • Die Typart ist Russula fellea, der Gallentäubling. Alle Arten sind ungenießbar.

Subsektion Citrinae

Täublinge mit gelben bis mehr oder weniger orangefarben, manchmal grünlich zitrongelben, aber niemals lebhaft roten Hüten. Die Huthaut ist gewöhnlich glänzend und nicht stumpf. Das Sporenpulver ist weiß bis mehr oder weniger gelb. Der Geschmack ist scharf.

Die Huthaut enthält mehr oder weniger Pileozystiden, die mit Sulfobenzaldehyd anfärbbar sind (manchmal schwach). Säurefeste Inkrustierungen können nicht nachgewiesen werden. Pigmente sind kaum erkennbar oder vakuolär.

Subsektion Emeticinae

Diese Subsektion vereinigt zerbrechliche Arten, mit roten oder rosa gefärbten Hüten, die sich im Alter oft entfärben und dann ganz weißlich oder gelblich werden können. Der Stiel ist rein weiß. Auch das Sporenpulver ist weiß bis weißlich. Die Pilze dieser Subsektion schmecken immer völlig scharf.

Untersektion Atropurpurinae (Romagn.) Bon

Hüte mehr oder weniger purpurn manchmal vermischt mit grünlich oder violetten Farbtönen. Sporenpulver weiß, selten fast cremefarben, dann sind die Arten aber geruchlos. Der Geschmack ist mehr oder weniger scharf, daher sind alle Arten ungenießbar oder schwach giftig


Täublingsarten aus der Untersektion Atropurpurinae
Deutscher Artname Wissenschaftlicher Artname Autor
Purpurschwarzer Täubling Russula atropurpurea
(Syn: R. krombholzii)
(Krombh.) Britzelm. (1893)
(Shaffer (1970))
Smaragd-Täubling Russula innocua
R. smaragdina var. innocua
(Singer) Romagn. ex Bon (1982)
Wechselfarbiger Speitäubling Russula fragilis (Pers.: Fr.) Fr. 1838.
Süßriechender Täubling Sys.: Russula knauthii
R. fragilis var. knauthii
(Singer) Hora 1960
Erlentäubling Russula alnetorum
Syn.:Russula pumila
Romagn. (1956)
Rouzeau & F. Massart (1970)
Wässriger Moortäubling Russula aquosa Leclair (1932)
Schwarzroter Speitäubling Russula atrorubens Quél. (1898)

Sektion Violaceinae

Diese Sektion enthält kleine, zerbrechliche, scharf schmeckende Arten mit typischem Geruch nach Pelargonien oder nach Sandröhrling. Das Sporenpulver ist cremefarben. Die Pilze gehen meist eine Mykorrhiza mit Laubbäumen ein.

Sektion Firmae

Scharfe, mittelgroße mehr oder weniger robuste oder fleischig und nicht besonders zerbrechliche Arten. Der Stiel ist in der Regel rötlich oder gleichfarbig zum Hut gefärbt. Mit angenehmen oder fruchtigem Geruch, oft weniger auffällig wie in der Subsektion Violaceinae, aber oft ein wenig nach frischem Apfel oder nach Zedernholzöl riechend. Die Basidien sind lang gestreckt, bis zu 50 µm lang oder länger. Beim Hut dominieren rote oder purpurne Farben, selten grünliche, lila oder rosa-violette Töne. Das Sporenpulver ist blass ocker.

Subsektion Exalbicantinae

Rosa oder zinnoberrote Farben dominieren, Mitte ist manchmal dunkler, oder der Rand ist mehr oder weniger verwaschen grünlich, ohne definitiv blutrote, purpurne oder violette Farben. Der Stiel ist teilweise rosa getönt und graut bei Feuchtigkeit mehr oder weniger. Die Arten sind oft zierlicher, zerbrechlicher, als es für die Setion Firmae typisch ist. Die Pilze schmecken mäßig scharf und im Hut bisweilen fast mild.Huthaut enthält Pileozystiden, die sich in Sulfo-vanillin (-benzaldehyd) anfärben, aber keine inkrustierte Zellen.
Die Arten der Subsektion bilden zusammen mit Milchlingen eine Doppelmykorrhiza mit Birken aus.

Subsektion Sanguininae

Zur Sektion gehören mittelgroße bis große, meist derbfleischige Arten mit scharfen Geschmack und cremeockerfarben Sporenpulver. Die Hutfarbe ist lebhaft und kräftig rot, purpurn oder violett. Der Stiel ist fast immer rötlich oder purpurn überlaufen und die Huthaut enthält Dermatozystiden. Bei manchen Arten gilbt das Fleisch, es graut aber nur sehr selten und wenn nur sehr schwach.

Sektion Insidiosinae

Die Arten dieser Sektion sind scharf bis sehr scharf, das Sporenpulver gelb oder orange. Der Stiel ist gewöhnlich weiß oder weiß mit rötlicher Tönung. Die Lamellen sind nahe am Rand stumpf. Dermatozystiden sind immer vorhanden und mit Sulphoaldehyde anfärbbar. Basidia and Zystiden sind nicht bemerkenswert kurz.

  • Die Typart ist Russula veternosa, der Scharfe Honigtäubling.

Subsektion Cupreinae

Meist kleine bis mittelgroße und mehr oder weniger scharfe Arten. Der Hut ist violett, purpurrot, grün, oder bräunlich gefärbt und bisweilen mit rötlichen Tönen gemischt. Das Sporenpulver ist gelb. Man findet den Pilz besonders unter Nadelbäumen. Die Sporen haben meist isolierte Warzen, die nur selten miteinander verbunden sind.

  • Die Typart ist Russula firmula, der Scharfe Glanztäubling.

Subsektion Maculatinae

Wie für die Sektion typisch sind alle Arten scharf, durchschnittlich groß und haben gelbes Sporenpulver. Der Hut hat meist dominierend rötliche Farben zwischen rot, rosa oder orange. Er ist selten dunkler mit purpurroten bis braunroten Farbtönen, aber immer ohne violette Töne und nur selten fast grünlich. Der Rand ist meist glatt (außer bei alten Exemplaren). Das Hutfleisch kann mehr oder weniger bräunen oder sich rostbraun verfärben. Die Pileozystiden schwach septiert und immer ausgesackt. Die Hyphen-Endzellen sind gewöhnlich mehr oder weniger septiert, keulig oder mit verdickten Enden, ohne Aussackungen oder Verzweigungen. Die Sporen sind mehr oder weniger gratig. Die Subsektion entspricht der Sektion Urentinae im System von Romagnesi.

Sektion Heterophyllae

Meist große, robuste Arten mit verschiedenfarbigen Hüten. Der Hut kann grün, violettlich, gräulich bis weinrot bis bräunlich sein. Das Fleisch schmeckt mild oder fast mild außer in den Lamellen von einigen Arten. Die Huthaut besitzt keine inkrustierten Elemente. Die Pigmente sind körnig, das Sporenpulver weiß, cremefarben in Ausnahmefällen auch blass ocker. Dermatozystiden sind vorhanden, außer in Virescentinae und Amoeninae. Diese sind einzellig und nicht septiert Ohne Primordalhyphen, aber mit typischen vielfach septierten Hyphenenden, die meistens ein granuläres Pigment enthalten. Rote Pigmente fehlen, können aber bei Amoeninae vorkommen. DNS-Analysen zeigten, dass die Vertreter dieser Sektion auch phylogenetisch miteinander verwandt sind.

  • Die Typart ist Russula grisea, der Grauviolette Täubling.

Subsektion Indolentinae

Fleisch mit FeSO4 nicht reagierend. Große Arten. Hut bis 14(18) cm breit. Stiel weiß oder leicht violettlich. Sporenpulver weiß-cremeweiß. Lamellen weich und biegsam, nicht immer mild. Dermatozystiden sehr schmal (2-4 µm breit) untypisch.

DNS-Analysen und die Mykorrhiza-Anatomie sprechen dafür diese Subsektion als eigene Sektion abzutrennen, da sie keine nähere Verwandtschaft zu den anderen Vertretern dieser Sektion zeigt.

Subsektion Heterophyllinae

Verschiedenfarbe nie rein rote Arten mit mittelgroßen bis großen, robusten Fruchtkörpern. Das Sporenpulver ist weiß, der Geschmack mild. Das Fleisch färbt sich mit FeSO4 rötlich. Dermatozystiden färben sich mit Sulfovanillin nicht an. Der Stiel ist meist weiß und wird oft braunfleckig

  • Die Typart ist Russula heterophylla, der Grüner Speisetäubling.

Subsektion Virescentinae

Die Huthaut reißt bei den Vertretern dieser Subsektion feldrig auf. Der Geschmack ist völlig mild und das Sporenpulver weiß bis weißlich. Die Pilze kommen bevorzugt unter Laubbäumen vor.

Subsektion Amoeninae

Meist ist der Hut und der Stiel rot bis violett gefärbt. Daneben kommen grünliche, braune oder gelbe Hutfarben vor. Häufig sind auch alle Farben mehr oder weniger vermischt. Die Huthaut ist zumindest jung samtartig. Der Geschmack ist mild. Die Täublinge riechen jung schwach nach gekochten Krabben und im Alter mehr oder weniger heringsartig. Typische Makrozystiden, Dermatozystiden oder Laticiferen fehlen. Die Hyphen der oberen Huthaut (Epikutis) haben mehr oder weniger kugelige bis ellipsoidische, kettenförmig angeordnete Basalabschnitte. Das rote Pigment ist in Vakuolen gebunden. Stiel und Fleisch reagieren mit Eisenfulfat orangerosa. Mit Phenol verfärbt sich das Fleisch braun oder rot.

  • Die Typart ist Russula amoena, Der Samttäubling.

Subsektion Griseinae

Große oder mittelgroße Arten. Hut grau, grün, violett oder olivlich, mehr oder weniger fest. Mit cremefarbenem Sporenpulver und cremeockerfarbenen Lamellen. Mit Eisensulfat mehr oder weniger rosa, gelegentlich etwas verwaschen, Geschmack der jungen Lamellen oft schärflich. Mit Dermatozystiden und mehr oder weniger septierten Haaren.

Sektion Tenellae

Komplett mild oder jung oder in den Lamellen leicht schärflich. Meist kleine, schlanke, zerbrechliche Arten mit scharfen Rand. Huthaut leicht abtrennbar, schleimig, mit mehrfach septierten Dermatozystiden und kaum differenzierten Hyphenenden. Laticiferen in der Subpellis und im Stiel. Sporenpulver creamefarben, ocker oder gelb Basidien typischerweise kurz mit wenigen und gewöhnlich kurzen Zystiden. Fleisch oft gilbend.

Subsektion Laricinae

Kleine bis mittelere Arten. Hut meist wein- bis fleischrötlich oder violettlich, Mitte mehr braun oder olivlich, aber selten einfarbig. Stiel oft grauend, bald hohl werden. Geschmack mild, oder etwas scharf, besonders in den Lamellen Sporenpulver gelb.

  • Die Typart ist Russula laricina.

Subsektion Puellarinae

Stiel und oft auch das Fleisch und Lamellen mehr oder weniger gilbend. Geschmack mild oder leicht schärflich. Stiel meist bald hohl. Sporenpulver niemals weiß, selten gelb.

  • Die Typart ist Russula puellaris, der Milde Wachstäubling.

Subsektion Odoratinae

Subsektion Rhodellinae

Kleine bis mittlere gebrechliche Arten unter Laubbäumen. Geschmack völlig mild. Sporenpulver ocker.

Subsektion Sphagnophilinae

Kleine bis mittlere Arten. Hüte rötlich, purpurn, violett oder rosa, Mitte bräunlich oder grünlich. Geschmack völlig mild. Sporenpulver creme bis ocker. Unter Laubbäumen.

Sektion Polychromae

Große oder mittlere Arten. Fleisch mehr oder weniger fest, mild oder etwas schärflich in den Lamellen Hut selten rot oder orange, meist violett, purpurn, grün, braun bis ocker. Sporenpulver niemals weiß. Fleisch mehr oder weniger fest niemals schwärzend, dafür oft gilbend oder bräunend. Zusammensetzung der Pellis sehr variabel; Huthaut ohne körniges Pigment. Dermatozystiden oder Primordialhyphen vorhanden oder fehlend. Voluminöse aber relativ kurze Basidien. Lange und breite Zystiden.

  • Typart Russula integra, der Braune Ledertäubling.

Bei Romagnesi stehen hier auch die Viridantinae, Olivaceinae, und Integrine.

Subsektion Decolorantinae

Meist große Arten. Huthaut mit Dermatozystiden. Unter Nadelbäumen, oft im Moor. Stiel und Fleisch grauend, mit Formalin rötend. Hut orange, gelb, rot, selten weinrot oder braunrot. Geschmack mild oder etwas scharf in den Lamellen. Sporenpulver creme bis ocker.

Sektion Viridantes

Fleisch mit FeSO4 grün, mit Anilinwasser rot. Geruch nach Hering. Stiel bisweilen rötlich. Fleisch und Stiel bräunlich oder gilbend. Sporenpulver II-IVa.

Subsektion Xerampelinae

  • Die Typart ist Russula xerampelina, der Rote Heringstäubling.

Sektion Russulinae

Geschmack mehr oder weniger scharf, mentholartig oder bitter, nur in Ausnahmefällen mild oder fast mild. Sporenpulver weiß, cremefarben, selten ocker. Dermatozystiden vorhanden, septiert oder nicht, morphologisch gut characterisiert, stark mit Sulphoaldehyden reagierend mehr oder weniger säureresistent. Pigmente rot, purpurn, violett, seltener grün oder gelb niemals inkrustiert.

Subsektion Integrinae

Große oder mittlere Arten. Stiel weiß, sehr selten rosa gefleckt. Geschmack völlig mild. Huthaut mit Dermatozystiden, aber nie mit inkrustierten Elementen. Sporenpulver gelb, selten ocker.

Subsektion Paludosinae

Milder Geschmack. Sporenpulver ocher bis gelb ausnahmsweise weiß. Relativ groß und robust. Fleisch ändert seine Farbe nicht oder wird leicht rötlich braun oder grau bis schwarz. Geruch weder fischig noch süß. Hut rötlich, orange bis gelblich, selten weißlich oder lila. Laticiferen oder Dermatozystiden sind zumindest im Rindenbereich des Stieles ausgeprägt. Primordialhyphen sind selten vorhanden.

Sektion Rigidae

Subsektion Lepidinae

Große oder mittlere Arten mit feinkörnigen bisw. undeutlichen inkrustierten Dermatozystiden. Hut rot oder rosa. Huthaut angewachsen oder kaum abziehbar, matt bis samtig.

Sektion Lilaceae

Subsektion Roseinae

Große oder mittlere Arten. Hut rot, rosa oder weißlich, oft bereift. Stiel weiß oder rosa, mit Sulfovanillin oder Sulfo-Benzaldehyd rötlich. Sporenpulver weißlich oder gelb. Dermatozystiden fehlend. Besonders unter Laubbäumen.

Subsektion Chamaeleontinae

Die Subsektion enthält meist kleine, selten mittelgroße Arten. Das Fleisch ist weich bis zerbrechlich und völlig mild. Der Hutrand ist mehr oder weniger glatt und nur im Alter deutlicher gerieft. Die Hüte sind gelb bis rot gefärbt oder weisen zusätzlich grünliche bis violette Hutfarben auf. Das Sporenpulver ist gelb.

In der Huthaut lassen sich inkrustierten Primordialhyphen (säureresistente äußere Inkrustierung) nachweisen, die Hyphen sind schlank und dünn und etwa 5 µm breit. Pileozystiden fehlen oder sind nur schwer zu erkennen, die Sulfo-Benzaldehydreaktion ist immer negativ. Die Hyphen-Endzellen der Huthaut sind keulig oder mehr oder weniger kopfig und die Laticiferen im Stiel reagieren mit Sulfobenzaldehyd.

Subsektion Amethystinae

Meist mittelgroße Arten unter Nadelbäumen. Huthaut oft weißbereift, ohne Dermatozystiden. Geschmack völlig mild. Sporenpulver sattocker bis gelb, selten (Russula azurea) weiß. Sporen gratig bis netzig verbunden.

Subsektion Ochroleucinae

Subsektion Integroidinae

Mittlere oder große Arten. Epicutis (obere Hutdeckschicht) mit inkrustierten Primordialhyphen, ohne Dermatozystiden, Subcutis mit Dermatozystiden. Geschmack mild, aber nicht immer so in den Lamellen und der Stielrinde. Sporenpulver ockergelb.

Sektion Alutaceae

Subsektion Olivaceinae

Große Arten Huthaut und Stielrinde ohne Dermatzystiden und ohne inkrustierte Elemente. Sporenpulver gelb. Fleisch fest, mild, mit Phenol purpurrot bis weinrot. Stiel weiß oder rotfleckig.

Literatur


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