Christinendorf

Christinendorf
Ortseingangsschild

Christinendorf ist ein Ortsteil der Stadt Trebbin (Landkreis Teltow-Fläming, Brandenburg) mit 233 Einwohnern[1], welcher von der Evangelischen Dorfkirche dominiert wird.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Christinendorf ist ein Winkelangerdorf und wurde erstmals im Jahre 1346 in einer Urkundenabschrift erwähnt. Durch Christinendorf führt die B 246. Darüber hinaus gibt es Verbindungsstraßen in Richtung Lüdersdorf, Klein Schulzendorf und Märkisch Wilmersdorf.

Viele landwirtschaftliche Nutzflächen rund um das Dorf werden von Entwässerungsgräben durchzogen. Östlich von Christinendorf schirmen der Hohe Plan und der Zwergberg den Ort nach Lüdersdorf und Gadsdorf ab. Darüber hinaus grenzt Christinendorf an die Gemarkungen Nunsdorf, Märkisch Wilmersdorf und Trebbin.

Geschichte

Ortsname

Ob der Ort seinen Namen von der Prinzessin Christine erhalten hat, die auf der Durchreise angeblich ihr Kind im Dorf zur Welt gebracht haben soll, ist im Bereich der Sagen zu finden. Jedoch geht der Ortsname mit großer Wahrscheinlichkeit auf den Namen Kersten oder Christian zurück. So wurde 1375 erstmals gesichert der Ort als Kerstynendorf erwähnt (in einer ersten Urkundenabschrift ist zwar das Jahr 1346 datiert, jedoch ist dieses nicht wissenschaftlich belegt) im Landbuch der Mark Brandenburg durch Kaiser Karl IV. Im Jahr 1651 wird schon von Christinendorf gesprochen, jedoch gibt es auch Akten aus dem Ende des 19. Jahrhunderts, in denen die Schreibweise „Christindorf“ zu finden ist.

Eingemeindung

Am 31. Dezember 1997 wurden Christinendorf nach Thyrow eingemeindet.[2]

Heutiges Leben

Der Ort ist geprägt durch viele Bauerngehöfte. 1876 gab es in Christinendorf 56 Haushaltungen. Diese setzen sich zusammen aus zehn Bauernfamilien, acht Halbbauernfamilien, 32 Büdnerfamilien, vier Einliegerfamilien, einer Predigerfamilie und einer Lehrerfamilie. Heute sind die großen Gehöfte mit riesigen Scheunen und Ställen schwer instandzuhalten. Durch gemeinsamen Einsatz der Bewohner von „C-Dorf“ werden der Kindergarten, der Jugendclub, die Freiwillige Feuerwehr und das Gemeindezentrum, das in der ehemaligen Dorfschule untergebracht ist, erhalten.

Das heutige Leben wird vor allem durch die Freiwillige Feuerwehr und durch die Fröhlichen Sänger aus Christinendorf, einem gemischten Chor, der in der Region bekannt ist, gestaltet.

Kirche

Die evangelische Kirche zu Christinendorf

Bereits im 14. Jahrhundert wurde eine Kirche errichtet. Zu der Zeit gehörte der Ort zur Propstei Zossen und damit zur Diözese Meißen. Die heutige Kirche ist ein barocker Putzbau aus dem Jahre 1794, jedoch stammte die erste Glocke aus dem 15. Jahrhundert. Um 1540 trat der erste reformierte evangelische Pfarrer Johann Frank seinen Dienst in Christinendorf an. 1877 wurde von der Firma Remler aus Berlin eine Orgel installiert. In den 1950er Jahren wurde die Kirche umgebaut. Unter Anderem wurden von zwei Emporen die Obere abgetragen, die untere, übrig gebliebene Empore wurde auf einer Seite verkürzt, um Platz für den versetzten Altar zu schaffen. In der Apsis steht seit dem ausschließlich der Altar, über dem ein Buntglasfenster für Tageslicht sorgt. In den ersten Jahren nach 2000 wurde die Kirche nach starkem Schwammbefall erneut renoviert, der schiefe Kirchturm wurde gerichtet, pünktlich zum 250. Jubiläum im Jahre 2004 sollten die Arbeiten beendet sein.

Quellen

Literatur

  • Dr. Gerhard Birk: Einblicke in die Ortsgeschichte von Christinendorf. Festschrift anlässlich der ersten urkundlichen Erwähnung vor 650 Jahren. 1996.

Einzelnachweise

  1. Stand: 1996
  2. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 1997

Weblinks

 Commons: Christinendorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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